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Ganze App-Kategorie im Visier

Zensur-Vorwürfe: Apple rechtfertigt sich öffentlich

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20 Kommentare 20

Mit einer seltenen öffentlichen Stellungnahme hat Apple jetzt auf einen am Samstag veröffentlichten Bericht der New York Times reagiert, die dem Unternehmen unter Verweis auf eigene App Store-Analysen und Interviews mit betroffenen Entwicklern vorwarf, sich sukzessive einer ganzen App Store-Kategorie zu entledigen.

„Apple geht gegen Apps zur Bekämpfung von iPhone-Sucht vor“

So behauptete die New York Times unter der Überschrift „Apple geht gegen Apps zur Bekämpfung von iPhone-Sucht vor“, dass Cupertino systematisch all jene Anwendungen außer Gefecht setzen würde, die dafür genutzt werden könnten, die eigene Smartphone-Sucht in den Griff zu bekommen bzw. die Geräte-Nutzung beim Nachwuchs zu reglementieren.

Einer der Kernvorwürfe: Innerhalb des vergangenen Jahres soll Apple 11 der 17 populärsten Apps „Kindersicherungs-App“ aus dem App Store entfernt oder im Funktionsumfang beschnitten haben.

Apple: Entwickler missbrauchten Zertifikate

Vorwürfe, auf die das Unternehmen nun mit einer Stellungnahme auf apple.com reagiert hat und die Anschuldigungen energisch von sich weist. Zwar habe man tatsächlich zahlreiche Apps der genannten Kategorie aus dem App Store entfernt, dies jedoch nicht, um die Nutzer daran zu hindern ihre Smartphone-Nutzung verantwortlich zu reglementieren, sondern um Sicherheit und Privatsphäre der Kunden zu stärken.

Zertifikat Apple

Wie bereits im Fall der Schnüffel-Apps von Facebook und Google hätten sich die meisten der strittigen Anwendungen nämlich den von Apple angeboten Unternehmenszertifikaten bedient, um die von ihnen offerierten Einschränkungen auf den Geräten der Anwender auch durchzusetzen.

Die Zertifikate sind laut Apple jedoch ausschließlich für den internen Einsatz von Apps in Betrieben und Unternehmen gedacht gehören nicht in Verbraucherhand. Hier würden diese den App-Anbieter schlicht zu viel Kontrolle über die Geräte ermöglichen:

Apple hat schon immer Anwendungen von Drittanbietern im App Store unterstützt, die Eltern bei der Verwaltung der Geräte ihrer Kinder helfen. Im Gegensatz zu dem, was die New York Times am Wochenende berichtete, geht es hier nicht um Konkurrenz. Es geht um die Sicherheit.
In dieser App-Kategorie und wie in jeder anderen Kategorie auch, sind wir bestrebt, ein wettbewerbsfähiges, innovatives App-Ökosystem anzubieten. Es gibt viele äußerst erfolgreiche Apps, die Funktionen und Dienste ähnlich wie die von Apple in Kategorien wie Nachrichten, Karten, E-Mail, Musik, Webbrowser, Fotos, Notizen-Apps, Kontaktmanager und Zahlungssysteme anbieten, um nur einige zu nennen. Wir sind bestrebt, diesen Apps einen Ort zu bieten, an dem sie wachsen können, da sie die Benutzerfreundlichkeit für alle verbessern.

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29. Apr 2019 um 07:37 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Also hat man mal wieder nicht die Kehrseite der Medaille gezeigt, sondern nur eine Schlagzeile gesucht und gefunden. Umso besser wenn es Apple ist, die können das ja ab -.-

    • Das ist nämlich der einzige Grund wenn Apple mal zu einer öffentlichen Aussage greift.
      Wenn etwas zu hohe Wellen schlägt und dabei nicht die komplette Geschichte erzählt wird, meine ich :)

    • Ich will nicht behaupten, dass es unbedingt so war. Aber ein Unternehmen wie Apple wird schon Gründe finden, Unliebsames von der eigenen Plattform zu verbannen…

      • Wieso unliebsam? Die haben doch selbst so ein Feature in iOS eingebaut. Und da sie kein Geld daran verdienen, kann es Ihnen egal sein wer da noch was im App Store anbietet.
        Wenn diese allerdings Apples regeln verletzen, ist es ja wohl immer das was alle fordern, dass Apple seine Regeln konsequent durchsetzt….

  • hm wenn die entwickler ohne die entsprechenden „internen“ zertifikate die geräte nicht so einschränken können, wie das die apps können (und der kunde nachfragt), dann ist schlußendlich doch kein interesse seitens apple vorhanden, daß es entsprechende apps auf dem markt gibt. damit ist die kernaussage des nyc-artikels richtig. ansonsten wäre es für apple ja ein leichtes, dies über die api/ etc. anzubieten.

    • Na, Apple bietet solche Apps dann selbst an, weil das ist ja dann keine Drittfirma. Und kann dann fürs Abo bisschen Geld verlangen.
      Nichtsdestotrotz:
      Ich kann sowohl Apple als auch die Kritiker verstehen. Tatsache ist jetzt, dass Apple am Zug ist etwas bereitzustellen, da ein Markt für solche Apps existiert. Sonst müssen sie sich der Kritik stellen ihre marktbeherrschende Stellung bei iOS auszunutzen.

    • Ich verzichte gerne auf Apps, die meine Privatsphäre missachten, mich im Hintergrund tracken, durch das MDM Zertifikat ungefragten Zugriff auf meine Kamera haben und sogar den Browserverlauf auslesen können.
      Sehr gut das Apple hier diese Apps entfernt.
      Angesichts das es Apps sind, die den Eltern „angebliche“ Kontrolle vorgaukeln, ist das schon Hohn. Diese Entwickler sollten lebenslang gebannt werden.

  • Oder weil Apple selbst hier Aktiv ist mit der Bildschirmzeit und einfach will das diese genutzt wird.

  • ardiano [the one and only]

    Und wie sind sie erst durch den Review-Prozess geschlüpft? Hätte denen das nicht vorher auffallen müssen/können?

    • Nun, es wird wohl so sein, dass bei der Kontrolle nicht explizit auf eine Funktion geachtet wurde, deren Gebrauch vorher klar geregelt wurde, und wo man davon ausgehen dürfte, dass diese Regelung eingehalten wird.
      Jetzt, nachdem es entdeckt wurde, wird gelöscht und geahndet.
      Meiner Meinung nach völlig legitim!

      Ich vergleiche das jetzt mal mit Tempolimit-Regelung. Wenn sie nicht freiwillig eingehalten wird, wird halt geblitzt.
      Und dann gibt’s die geblitzten Temposünder, die sich über den „bösen Abzocker-Staat“ mokieren.

  • Apple widerspricht sich selbst in seinem Statement. Auf der einen Seite schützen Firmen ihre Daten mit MDM: „Businesses will sometimes install MDM on enterprise devices to keep better control over proprietary data and hardware“, aber auf der anderen Seite sind MDM-Profile lt. Apple ein gefährliches Einfallstor für Malware: „research has shown that MDM profiles could be used by hackers to gain access for malicious purposes.“
    Was denn jetzt? Dann sollen sie entweder aus Sicherheitsgründen alle MDM-Funktionen deaktivieren, was sie natürlich nicht wollen und werden, da der Einsatz von MDM-Systemen Standard in den meisten Unternehmen ist oder halt den MDM-Einsatz auch für private Zwecke freigeben. So pickt sich Apple wieder die genau die Argumente raus, wie es ihnen gerade in den Kram passt, um in diesem Fall die Auswahl an Parental Control-Software zu dezimieren.

    • Sie widersprechen sich nicht wirklich, Firmen die das MDM nutzen um eben Bestimmte Apps an den AppSore vorbei auf die Firmengeräte zu bekommen. Werden wohl nicht wirklich Malware in den Umlauf bringen. Jedoch können auch andere Leute sich ein MDM für Firmen holen mit ganz anderen Absichten. Sie versprechen dadurch erst mal diverse kostenlose Apps und somit wird es für den Nutzer interessant, dabei wird schlicht nicht beachtet das diese Leute wohl auch eine Gegenleistung wollen und zwar die Privatendaten.

  • Es gebührt dem Kunden/Anwender, zu entscheiden, welche Apps er auf seinem Gerät installiert und verwendet – und nicht der Fa. Apple.

    Kurzfassung: „Honi soit, qui mal y pense“ – „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“.

    Im Apfel ist der Wurm, läuft gegen User Sturm …

    • Theoretisch hast du recht, aber der Kunde/Anwender braucht ja auch ein entsprechendes Datenschutzgesetz, damit seine Daten geschützt werden obwohl diese Bereitwillig mit allen geteilt werden…

    • Nein, DAS gebührt dem Anwender nicht! Was dem Anwender gebührt, ist die freie Entscheidung, welches GERÄT er kaufen möchte. Wenn er sich für ein Gerät entscheidet, welches entsprechend reglementiert wird, hat er sich damit abzufinden. Ist wie mit den Leuten, die sich ein Grundstück direkt an der Straße kaufen und dann dafür Stimmung machen, dass die Straße zur Spielstraße gemacht wird, weil Ihnen zu viele Autos darauf fahren. Kann man schon machen, aber dann ist man halt sch…

  • Also keine Zensur, sondern nur die gute alte Benachteiligung der Konkurrenz durch Einschränkungen, die zwar für den klassischen App-Anbieter gelten aber nicht für Apple als App-Anbieter.

    Ich gehe davon aus, dass sich Spotify, Netflix und Co in ihrer Argumentsliste eine kleine Notiz gemacht haben.

    • Apple verwaltet mein iPhone nicht per MDM, also hinfällig, deine Bemerkung.

      • Nicht ganz so hinfällig, denn du sprichst den wichtigsten Punkt ja an. Die Hersteller der Apps greifen auf MDM zurück, weil ihnen die Schnittstellen die Apple für seine Screen-Time Lösung nutzt nicht zur Verfügung steht oder diese nicht gut genug greifen. Es bleibt ihnen also gar nichts anderes übrig, da Ihnen Apple den eigenen Weg versperrt.

        Auffällig auch hier wieder, dass es Apps getroffen hat, die seit Jahren im AppStore sind. Kaum kommt Apple mit einer eigenen Lösung, gibt es plötzlich Probleme. Ist ja in jüngerer Vergangenheit öfters der Fall gewesen.

  • Apple hat bisher nahezu ALLES was zuerst freie Entwickler an Verbesserungen entwickelt haben nach kurzer Zeit selbst nachgemacht und die ursprünglichen Apps dann einkassiert. Und vieles davon ging überhaupt nur wenn die Entwickler einen Weg gefunden hatten, an den von Apple vorgenommenen Einschränkungen vorbeizukommen.
    Apple verbreitet darüberhinaus schamlos Lüge um Lüge, und behindert überdies aktiv die Verbreitung hilfreicher Informationen durch aktive Zensur in ihren Foren.
    Hört endlich mit diesem Whitewashing auf. Das ist ja nicht mehr zum Aushalten.

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