Wundercar, Uber, Airbnb: Apps mit negativen Begleiterscheinungen?
„Wer wirklich eine Mitfahrgelegenheit sucht, der sollte Portale wie Mitfahrzentrale oder Mitfahrgelegenheit besuchen. Hier sucht man Leute, die die selbe Strecke fahren wollen. Dass ist deutlich ehrlicher.“
Das Zitat aus der Wundercar-Abmoderation des WDR-Gesichtes und Netzexperten Jörg Schieb schlägt in die gleiche Kerbe wie unsere Auseinandersetzung mit der Privatpersonen-Taxikonkurrenz aus Hamburg und kann im unten eingebetteten Mitschnitt der Rubrik „Angeklickt“ im vollen Kontext genossen werden.
Ebenso wie der NDR in seiner Sendung „Hamburg Journal“ hat sich auch der WDR mit den Community-gestützen Diensten Wundercar, Uber, Airbnb und Monkey-Parking auseinandergesetzt und zeigt sich ob der hehren Versprechen ihrer Macher kritisch.
Im Tenor sind sich beide Sender einig: Viele der jungen Shared Economy-Unternehmen sind überbewertet, nicht immer hundertprozentig ehrlich und arbeiten teilweise sogar aktiv gegen das Miteinander in unserer Gesellschaft.
Etwa dann, wenn es wie bei Monkey-Parking darum geht, öffentlichen Parkraum erst nach Zahlung einer Lösesumme wieder für den nächsten Parkplatz-Suchenden freizugeben oder dann, wenn innerstädtischer Wohnraum vom Mietmarkt genommen wird, um diesen zu überzogenen Preisen an Airbnb-Touristen weiterzuvermitteln.
Tja und bei AirBnB teilweise illegal – diese Erfahrung haben wir in den Niederlanden gemacht. Dort ist lokal das Weitervermieten verboten und die Eigentümer anderer Wohnungen wollten die Polizei rufen – schöner Urlaubsbeginn…
Das ist in Deutschland aber auch teilweise durch Mietverträge verboten
Nicht durch Mietverträge. Man darf seine Whg. prinzipiell für einen „längeren“ Zeitraum untervermieten. Dafür muss man den Vermieter um Erlaubnis fragen, der diese nur mit einem wichtigen Grund verweigern darf.
Allerdings ist z. B. in Berlin die Vermietung an Touristen spätestens ab 2016 verboten:
http://www.lto.de/recht/hinter.....touristen/
Ich persönlich finde das nicht in Ordnung. Hier greift der Staat zu sehr in das Leben seiner Bürger ein und das hauptsächlich um die Hotelbranche zu Schützen. Jeder sollte sein Privateigentum verwenden dürfen, wie er möchte. Und wenn ich zwei Wochen in Urlaub fahre oder auch nur ein Wochenende nicht da bin und ich in dieser Zeit meine Whg. vermieten oder untervermieten möchte, dann sollte ich das tun dürfen.
Denkt z. B. mal an die ganzen Studenten die Ihr Zimmer vielleicht auch über Airbnb usw. untervermieten um an etwas mehr Geld zu kommen.
@Nyce
Genau, jeder soll mit seinem Eigentum machen was er will, deshalb würde ich als Eigentümer meinem Mieter das „Ferienvermieten“ auch verbieten.
@Nyce
Da verwechselst du wohl Privateigentum mit Privatbesitz. Als Eigentümer kannst du tun und lassen was du willst, als Besitzer allerdings nicht.
@Denner: Das kann dein Recht sein – oder auch nicht. Das wird alles von Fall zu Fall zu entscheiden sein.
http://www.immobilienscout24.d.....etung.html
Das ist richtig, wenn du mal in den Urlaub fährst….aber einige, wie in meinem Beispiel, machen das offensichtlich professionell. Mieten mehrere Wohnungen an und vermieten sie „privat“ weiter, um Steuern etc zu sparen.
@Sonari: Wenn der Mieter ein berechtigtes Interesse nachweisen kann, dann darf er Untervermieten, z. B. wenn er nicht mehr alleine leben möchte (WG) oder wenn er einen finanziellen Engpass hat. Solche Fälle sind immer Einzelfall Entscheidungen, wie z. B. hier: http://news.toptarif.de/darf-m.....verbieten/
@Devil-D: Das ist sicher richtig. Wie ich hier schon geschrieben habe, schwarze Schafe gibt es überall. Und wie immer müssen die anderen unter diesen leiden.
@Nyce: Bei Mietwohnungen ist das nunmal nochmal anders als bei Eigentum. Denn dann könnte man sogar eine Wohnung in einer Großstadt anmieten und dann an Touristen Weitervermieten.
Prinzipiell gäbe ich dir gerne Recht (@Nyce), aber das ist ein sehr zweischneidiges Schwert: Wenn du in einem Miethaus wohnst, indem nicht mehr ruhige Mieter, sondern erlebnishungrige und feierfreudige Touristen ein- und ausgehen oder wenn du Miet-Wohnungen nicht mehr bezahlen kannst (in Großstädten schon jetzt ein großes Problem, zunehmend auch in sog. B-Lagen), weil der Eigner (evtl. eine Gesellschaft) mit der Zimmer-Vermietung an Touristen mehr Geld verdienen kann als mit langfristigen Mietern, dann wirft das schon Fragen auf.
Schwarze Schafe gibt es überall. Die Mitfahrzentralen standen auch schon in der Kritik, bzw. es gab Reportagen darüber, dass dort Fahrten von „Vollzeit-Fahrern“ eingestellt werden. Bei all diesen netzwerkbasierenden Diensten muss die Community konsequent mitarbeiten und Profile melden. Bezüglich Services wie Uber und Co., sind die Amis bzw. Colorado auch schon weiter: http://www.latimes.com/nation/.....story.html
Und noch ein interessanter Artikel: http://www.geekwire.com/2014/h.....ding-uber/
Hier hätte das zertifizierte Taxi beinahe einen Unfall verursacht. Man kann eben nicht alles über einen Kamm scheren. Wie am Anfang bereits gesagt, schwarze Schafe gibt es überall.
Also ich finde airbnb klasse! Und was ich mit meiner eigenen Wohnung / meinem Haus mache, geht nur mich was an!! Und wenn ich das zehnmal pro Monat vermiete! Grenzt ja schon an Kommunismus , dieses linkische Sozialistenpack!
Ich spreche natürlich von wohneigentum, nicht von net Mietwohnung!
Ich finde Airbnb auch klasse! Prinzipiell darf man auch eine Mietwohnung untervermieten. Das darf der Vermieter im Allgemeinen nicht verbieten. Und je nachdem wie viel Geld man damit verdient, wird man es wohl auch bei der Steuererklärung angeben müssen. Da ist aber natürlich jeder selbst dafür verantwortlich, die Voraussetzungen zu klären. Das Devil Pech hatte ist bedauerlich, aber dann muss man ein solches Profil melden und gut ist. Sicher würde einen Airbnb auch unterstützen. Die Idee hinter dem Ganzen ist schon gut und nützt sicherlich mehr Leuten, als das sie schadet. Immerhin kann man weltweit Unterkünfte mieten und viele nette Leute kennenlernen. Da ist dann eben auch Abenteuer und ein bisschen Risiko dabei. Wer das nicht möchte bucht klassisch im Reisebüro usw..
@Nyce: Was mich ein wenig an der Sache stört, ist dass keiner die anderen Hausbewohner oder Anwohner fragt, sondern man einfach davon ausgeht, das diese alles erdulden müssen und die Unannehmlichkeiten und einen Teil des Risikos mittragen.
@Babbling Idiot: Ich kann da nur von mir ausgehen. Wenn ich irgendwo zu Gast bin, dann verhalte ich mich dementsprechend. Es möchte sicher auch jeder nur vernünftige Gäste habe. Ich glaube du kannst bei Airbnb auch als Gast bewertet werden. Da gilt dann für die Community das gleiche wie für die Anbieter – jedes Profil ehrlich bewerten.
Im Grunde genommen haben die Anwohner oder die anderen Hausbewohner auch nichts dazu zu sagen. Es ist mit Sicherheit nicht jeder Gast so ruhig wie er es sein sollte, aber die Anwohner oder Hausbewohner haben ja auch kein Mitspracherecht, wenn dauerhaft ein neuer Mieter einziehen würde. Dieser kann auch Krach machen, sich unmöglich benehmen oder sich im schlimmsten Fall als Mietnomade herausstellen. Da wären die anderen dann froh, wenn es nur einmal im halben Jahr ein Gast wäre, der sich etwas daneben benimmt, während sie von den anderen Gästen kaum etwas mitbekommen.
@Nyce: Das mit dem eigenen Benehmen stimmt schon. Aber es ist manchmal auch schon schwer genug mich manch einem Nachbarn. Wenn diese nun wöchentlich Wechseln oder gar öfter, dann ist das schon eine andere Sache.
Was anderes ist vermutlich wenn der Untervermieter auch im Hause ist und nur die Couch oder ein Zimmer vermietet ist, dann ist die Lage auch schon anders. Aber ich kann mir dennoch gut vorstellen, dass es genug Menschen gibt, die nicht dauernd nur Fremde im Haus haben möchten.
Und dann freuen sich die anderen, die sich an die Regeln halten. Gerade bei Wohnhäusern mit mehreren Parteien, freuen sich die anderen Hausbewohner sehr über wöchentlich wechselnde Besucher mit mehr oder weniger strengen Umgangsformen.
@Nyce-hat AirBnB auch. Die haben gut und relativ schnell reagiert. Teure Hotelübernachtung bezahlt und dann die Mehrkosten für eine andere Unterkunft gezahlt.
Finde die Idee auch gut, aber schwarze Schafe müssen mehr aussortiert werden. Oft verweisen die Anbieter nur auf ihre AGB’s und das bestimmte Sachen verboten sind. Und das war es…
Was hat das mit den dazugehörigen Apps zu tun? Die Firma bzw. das Geschäftsmodell ist zu hinterfragen, eine App besteht nicht mehr als aus Programmiercode.
Das Geschäftsmodell von Monkey-Parking ist nicht in Ordnung, da hier Privatpersonen mit öffentlichem Parkraum Geld verdienen wollen. Dieser öffentliche Parkraum wurde jedoch entweder von der Allgemeinheit oder anderen Privatpersonen finanziert und nicht von dem, der jetzt damit Geld verdienen möchte. Das ist bei den anderen Geschäftsmodellen nicht so. Dort geht es darum, sein eigenes Privateigentum einzusetzen. Und das finde ich vollkommen in Ordnung.
Es ist doch immer ein Eigentum vs Allgemeinheit
Natürlich möchte ich als Eigentümer einer Wohnung in guter Lage, das meiste aus ihr rausholen. Und da wird in München mit einer AirnB Wohnung mehr zu verdienen sein, als mit einem Mietverhältnis.
Gesellschaftlich ist das aber nichts anderes als Umverlagerung auf die Gemeinheit, weil dort dann für die restlichen Wohnungssuchenden der Mietpreis steigt und damit Geld für anderes fehlt.
Ein gesunder Interessenausgleich ist hier halt immer wichtig und wie immer schwierig.
Ich weiß nicht wie das mit Hotels und Übernachtungssteuern etc. ausschaut, aber das müsste auch auf die Air Leute angewandt werden, und ebenso die Prüfungen für die Carsharer, die ein Taxiunternehmen leisten muss.
@Denner: Das mit dem Interessenausgleich kann man so stehen lassen. Die Faktoren die eine Rolle spielen sind vielfältig. Zum Beispiel war es ja bis vor Kurzem nicht gerade einfach, Mieter die sich dauerhaft daneben benehmen oder die Whg. vermüllen, vor die Tür zu setzen. Das geht ja jetzt glaube ich schneller. War aber bis dato vielleicht immer ein Grund eher nicht zu vermieten. Der Vermieter geht so oder so ein Risiko ein und auch der Mieter muss mit Boni-Prüfungen usw. einiges über sich ergehen lassen.
Ich bleibe dabei das ich die Grundideen eher positiv sehe. Die Gesellschaft ist im Wandel und mehr Offenheit und Herzlichkeit untereinander würde uns allen gut tun. Und diese Modelle sorgen durchaus dafür, das sich gerade junge Leute kennenlernen und näher kommen. Ältere buchen doch wahrscheinlich eher selten bei Airbnb. Die Verbindungen daraus bewirken hoffentlich viel positives.
Bin dann damit auch mal raus aus der Diskussion.
Ich kann den Verweis auf Mitfahr-Zentralen nicht ganz nachvollziehen, denn hier geht es um unterschiedliche Zielgruppen: WunderCar zielt auf den innerstädtischen Verkehr, Mitfahrzentralen auf den überregionalen: Von Altona nach Winterhude kommt man da spontan eher selten, nach Berlin oder Frankfurt schon eher. Da will ich abends aber eher selten hin. ;) GÄBE es eine solche App, die quasi eine Art innerstädtische Mitfahrzentrale abbilden würde (nein, nicht Flink, wo es um Fahrgemeinschaften für z.B. Arbeitswege geht), ich würde sie sofort! benutzen.
In diese Lücke stoßen nun WunderCar & Co, die an Entwicklung der App und Organisation der Mitfahrten mitverdienen wollen, während die Fahrten für die Nutzer effektiv billiger sind als Busse und Bahnen und gleichzeitig freie Plätze effektiv genutzt werden könnten – wenn ausreichend Fahrer das wollten. Es stimmt ja nicht, dass WunderCar eine Konkurrenz für Taxen wäre, während das auf Busse und Bahnen definitiv zuträfe: DESWEGEN wehren sich die Städte und Gemeinden so vehement! Billiger, schneller, direkter: Einzig, an Fahrern mangelt es. Schade.
Naja, Flinc möchte schon gerne auch so sein, und nicht nur Fahrten auf dem Arbeitsweg vermitteln. Bin selbst bei flinc und es gibt ja diese Funktion bei bestimmten Navis (Navigon, Bosch) das ich meine Fahrt live mit flinc teilen kann. Und wenn Abends um 20 Uhr jemand von Altona nach Wunterhude fährt und auch diese Fahrt schnell bei flinc einstellt, dann könntest du dort auch mitfahren. :-) Allerdings mangelt es flinc auch an Nutzern bzw. an Leuten die auch konsequent jede Fahrt (also auch die innerstädtischen) einstellen.
Der größte Unterschied und wohl auch der Grund warum flinc nicht wie die anderen in der Kritik steht, dürfte sein, dass flinc sich aus Unternehmenslösungen finanziert und von den „normalen“ Nutzern keine Gebühren verlangt. Und auch der von flinc vorgeschlagene Preis von 0,10 Euro je km, dient ja eher dazu den Verschleiß zu ersetzen, statt Gewinn damit zu erzielen.
Ja na klar. ;) Ganz richtig, es geht im Wesentlichen um Geschäftslösungen, für spontane Kurzstrecken-Mitfahrten in der breiten Masse war Flinc leider nie ausgelegt (ist vielleicht auch der Gründungsidee geschuldet). Das versuchen jetzt andere. ;)
Hallo liebes ifun-Team,
ich würde gern mal verstehen, warum ihr im Rahmen euer sonst so objektiven Berichterstattung wohlwollend GEGEN Wundercar kämpft? Jeder Stammleser hier hat ja verstanden, dass euch der Laden aus Hamburg nicht schmeckt. Liest man jedoch die Überschriften der letzten Monate, fällt reichlich persönliche Abneigung im Rahmen euer Meinungsfreiheit auf. Warum? Warum in einem Apple-Blog immer wieder ein in der Tat fragwürdiges Geschäftsmodell „niedermachen“? Habt ihr Taxifahrer in der Familie? Haben die euch mal auf ne Party nicht eingeladen?
Für alle hier die Beiträge auf einen Blick: http://bit.ly/1pweeU4
Grüße
JeffO
Alle Beiträge auf einen Blick haben wir auch oben im Text bereits verlinkt. Genau dort findest Du auch die Antwort auf Deine Frage, warum wir dem Wundercar-Konzept kritisch gegenüberstehen.
Liebes ifun-Team,
wieso wird mein kritischer Beitrag zu euren Meinungen zu Wundercar nicht freigeschaltet?
MfG
Das Untervermieten an Touristen kann der Vermieter sehr wohl verbieten, das Vermieten an „normale“ Menschen nicht, wenn nicht etwas Wichtiges dagegen spricht.
MFZs sind doch die Unehrlichen. Die fördern illegale Taxifahrer die quasi „hauptberuflich“ täglich von Köln nach Bonn und zurück fahren.
Geht unversteuert in deren Taschen und macht die Preise kaputt.
Ich finde Uber ist toll und kann sich noch gut entwickeln!