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EU untersucht Apples Praktiken

Wettbewerbsmissbrauch durch Apple: Tile hofft auf EU-Kommission

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21 Kommentare 21

Tile, Anbieter von drahtlosen Schlüsselfindern, die auf eine iPhone-App setzen, um ihren jeweils letzten Standort zu sichern, wirft Apple schon länger ein wettbewerbswidriges Verhalten vor.

Ios 13 Standort Zugriff Ortungsdienste

Massiv zugenommen soll dieses jedoch vor rund einem Jahr haben – etwa zu der Zeit, als erste Gerüchte die Runde machten, Apple wurde an seinen AirTags und damit an einem vergleichbaren Produkt arbeiten – Gerüchte die Apple Anfang April zumindest Teilweise bestätigt hat.

Wie schlecht sich die lange Jahre partnerschaftlich gepflegten Beziehungen zwischen Apple und Tile entwickelt haben, zeigten erst kürzlich neue Video-Veröffentlichungen des House Judiciary Committee.

Der ständige Ausschuss des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Marktmacht der großen Tech-Unternehmen und hat sich diesbezüglich auch mit Tiles Anwältin Kirsten Daru unterhalten.

Tile-Anwältin Daru vor dem US-Repräsentantenhaus

Darus Aussagen wurden damals veröffentlicht (PDF) und förderten mehrere konkrete Vorwürfe gegen Apple zutage. Angefangen damit, dass Apple den Verkauf der Tile-Tracker in den eigenen Filialen stoppte, bis hin zu Änderungen im iOS-Betriebssystem, mit denen Tile zu kämpfen hat.

EU wird Vorwürfe untersuchen

Nach der US-Auseinandersetzung sucht Tile nun auch Beistand bei Europäischen Regulierern.

Wie die Financial Times aktuell berichtet, hat sich Tile nun mit einem Brief an die europäische Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager gewandt und wirft Apple in diesem Wettbewerbsmissbrauch vor.

Auch gegenüber der Europäischen Kommission wirft Tile Apple vor, es den Nutzern vergleichsweise schwer zu machen die Tile-App einzusetzen während die Apple-Anwendung „Wo ist?“ gleichzeitig bevorzugt behandelt wird.

Die Europäische Kommission hat ihrerseits den Erhalt des Schreibens bestätigt und zugesagt, auf die Beschwerde Tiles zu „gegebener Zeit“ zu antworten:

„Unsere vorläufige Untersuchung der angeblichen wettbewerbswidrigen Praktiken von Apple im Rahmen der App Store-Richtlinien ist noch nicht abgeschlossen. Wir können den Zeitpunkt oder das Ergebnis nicht kommentieren oder vorhersagen. “

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29. Mai 2020 um 15:08 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Gibt halt keine Garantie, dass die Platform für die man entwickelt ihre Strategie für immer beibehält

  • „Don’t build your playground in their backyard, and then complain when they turn on the water.“

    • Jaja Dave, nach deiner Logik, kann man keinem Unternehmen raten irgendetwas zu entwickeln was auf iOS setzt. Keine Software oder Hardware aus Angst das Apple die besten Ideen adaptiert und dann die Unternehmen es unmöglich macht ihre Produkte weiter ohne Einschränkungen anzubieten. Wer kauft denn dann noch etwas bei diesen Unternehmen, wenn man Angst haben muss, dass es nach einiger Zeit nicht mehr im vollen Umfang nutzbar ist. Dies würde das Angebot für den Kunden sehr überschaubar machen. Dies gilt natürlich für alle Betriebssysteme.

    • Das ist in dem Sinne nicht 100% richtig. Es wird eine Plattform zum Spielen angeboten. Da. Schüttet Apple Wasser rein, und sagt, das steht im Vertrag. Merkst was?

      • Das mag durchaus sein, ändert meines Erachtens nichts an meiner Aussage, das Apple hier die Ideen aufgreift, selber vermarktet und den Unternehmen Sand ins Getriebe schüttet. Daran stößt man sich. Wenn Apple selbst als Konkurrent daherkommt und es den Unternehmen nicht schwerer macht wie vorher, kann dies durchaus legitim sein.

      • Zu großer Erfolg produziert Neider. Wenn man sicher sein möchte, ist man dazu verdammt, Mittelmaß zu bleiben.

      • Aus welchem Kalender kommt der Spruch denn?

        Zur Thematik: Apple ist Plattform und Wettbewerber zur gleichen Zeit. Das war in der Vergangenheit nicht so, aber wird verstärkt, sobald die Servicesparte weiter ausgebaut wird. Bestes Beispiel ist da tatsächlich Microsoft mit seinem damaligen Internet Explorer. Plattform: Windows (nahezu konkurrenzlos); Browser stand wiederum im Wettbewerb. Also wird die Vorherrschaft der Plattform ausgenutzt. Das wurde heftig abgestraft. Das Problem bei Apple ist aber die im Vergleich zu Android geringe Verbreitung. Es besteht tatsächlich keine monopolartige (marktbeherrschende) Situation, da iOS nicht alternativlos und auch nicht das „größte“ Betriebssystem ist. Das wurde bei Windows anders gesehen und wird auch das sein, was Apple vor empfindlichen Strafen schützen wird. Kartellrechtlich ist dem sicherlich schwer beizukommen. Kausale Zusammenhänge sind keine Beweise. Und moralisch ist das Vorgehen seitens Apple sowieso verwerflich. Der Kunde entscheidet.

      • @Thomas
        Das amerikanische Kartellrecht sieht alles mit den „Augen“ des Verbrauchers, dabei spielt die Eigentliche Firmen Größe eigentlich keine Rolle. Sobald eine Dominanz und sei es in einer Nische vorhanden ist, die zur Benachteiligung der Kunden führt, kann es tätig werden.
        (schöner langer Satz)

        Also Apple sollte sich hier nicht zu sicher fühlen.

    • Falsch! Wenn sowas öfters vorkommt, werden sich Firmen eine teure Portierung und Pflege ihrer Software zweimal überlegen. Und dann kann der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen. Von einem hohen Ross kann man sehr schnell runterfallen.

  • Kann man nicht erst dann von einem Marktmissbrauch sprechen, wenn es ein bevorzugt behandeltes Konkurrenzprodukt tatsächlich gibt?
    Die AirTags sind bisher nur Gerüchteküche. Bisher gibt es dazu weder eine offizielle Ankündigung noch sind sie verfügbar.

    • Ich denke, es ist schon Markt-Missbrauch, wenn man als Plattformbetreiber das Produkt eines Konkurrenten gezielt behindert. Dadurch entsteht der Eindruck, dass dieses Produkt schlecht funktioniert. Wenn man dann sein eigenes Produkt auf den Markt bringt, welches gut funktioniert, dann hat dieser Störung ihren vollen Wert erreicht.

      • Richtig.

      • So ist es. Leider haben hier einige eine zu einseitige Betrachtungsweise. In dem Zusammenhang Ist es dennoch nicht ganz so einfache Sache, da man iOS und MacOS nicht beliebig auf jeder Hardware nutzen kann. Aber wie weiter oben schon geschrieben: Moralisch ist es äußerst verwerflich.

  • Ideen zu klauen schlägt ja nicht nur image-mäßig negativ zu Buche, sondern erweckt darüber hinaus den Eindruck, dass Apple („wir haben noch sehr viel in der Pipeline”) in Wahrheit eben *keine* Ideen mehr hat.

    Früher hatte Apple Firmen aufgekauft oder Konkurrenzprodukte entwickelt, wenn die bestehenden Möglichkeiten ihren Ansprüchen nicht genügten. Es ging um Komfort, Benutzerfreundlichkeit, Qualität, insgesamt um Verbesserungen! DAS hat sich bei Apple leider radikal verändert: jetzt geht es im Wesentlichen darum, möglichst viel Geld aus dem System zu ziehen. Es bringt keinen Spaß mehr…

    • Da ist leider was dran, bin jetzt 25 Jahre Apple-User, aber viele Apple-Lösungen sind mittlerweile (aus meiner Sicht) schlechter als die Konkurrenz. Das ärgert mich oft, weil ich an sich lieber die Apple-Variante nutzen würde. Meine Beispiele: Vorschau (war mal ein tolles Programm), FCPX, iCloud, AppleMusic, AppleTV, … und dabei hätten die Jungs doch die Ressourcen, oder. Die Krönung (für mich) allerdings war, dass MacBookPros verkauft wurden, für die es sofort ein Reparaturprogramm gab. Die Erwähnung der Probleme mit dem 2011er 17″ (Mainboard defekt), Staingate (2014 15″) Blende ich mal aus …

  • Bluetooth wurde jahrelang von Datensammlern wie Google missbraucht.. Das Apple dem einen Riegel vorgeschoben hat ist sehr gut.

    Und das Entfernen von Produkten, von denen bekannt ist dass sie in absehbarer naher Zukunft nicht mehr funktionieren werden, ist sehr wohl im Interesse der Kunden und moralisch der einzige richtige Weg.

    Es ist schon irgendwie amüsant wie schnell an eine Verschwörung geglaubt wird. Aber man denkt von anderen auch nur so schlecht wie …

    • Stimme ich dir voll zu. Davon abgesehen kann man „Immer“ doch trotzdem noch in den Einstellungen aktivieren. Ist nur etwas komplizierter. Der Ansatz von Apple ist datenschutztechnisch aber auf jeden Fall der Richtige

  • Wow, schön, dass du es geschafft hast, das eigentlich gemeinte Wort kontextabhängig aus einem Text heraus zu erfassen. Lob sei mit dir. Herrjeee…

  • Die EU sollte besser mal nach der Reparierbarkeit der Tiles schauen. Ein Jahr Nutzung ist ein Unding.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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