Deutsche Profilanzeige fehlt
Werbung im App Store: Apple bleibt Zielgruppen-Übersicht schuldig
Offiziell seit dem 1. August aktiv, effektiv jedoch erst seit dem vergangenen Donnerstag sichtbar, zeigt Apples Software-Kaufhaus inzwischen auch hierzulande Werbeanzeigen in der Suchergebnis-Übersicht des App Stores an.
Wie unglücklich einige Entscheidungen Cupertinos dabei ausgefallen sind haben wir bereits in der vergangenen Woche notiert:
Was mittlerweile mehreren Anwendern aufgefallen ist: Obgleich Apple damit angefangen hat seine Werbeanzeigen auch in Deutschland auszuliefern, lässt sich Apples personalisierte Zielgruppen-Übersicht über die Datenschutz-Einstellungen des iPhones (noch) nicht aufrufen. Nutzer, die versuchen, die individuelle Kategorisierung Apples einzusehen, bekommen lediglich die folgende Info-Meldung zu sehen:
„Die Anzeigeninfos sind nicht verfügbar, weil Apple Apps in deinem Land keine Werbung unterstützen.“
Ein überholter Text, den Apple auf deutschen iPhones bereits seit dem Start der US-Banner im Herbst 2016 anzeigt.
Damit die Werber wissen, an wen sich ihre Anzeigen richten, verwendet Apple sowohl in der (amerikanischen) Apple News-App als auch im mobilen App Store mehrere Informationen um iPhone-Benutzer definierten Zielgruppen zuzuweisen. Laut Apple können die folgenden Kontextinformationen verwendet werden, um personalisierte Werbung anzuzeigen:
- Geräteinformationen: Deine Einstellungen der Tastatursprache, der Gerätetyp und die Internetverbindung.
- Gerätestandort: Sind die ortungsbasierten Apple Ads-Systemdienste aktiviert, wird dein Standort möglicherweise dazu verwendet, Werbung anzuzeigen, die für deinen Standort relevant ist. Der Gerätestandort wird nicht von der Apple-Werbeplattform gespeichert, und es werden keine Profile basierend auf diesen Informationen erstellt.
- App Store-Suchen: Wenn du im App Store suchst, kann diese Suchanfrage dazu verwendet werden, relevante Suchergebnisse anzuzeigen.
- Apple News: Anhand der gelesenen Artikel werden passende Apple News-Werbeanzeigen ausgewählt.
Die Apple-Werbeplattform stellt darüber hinaus Personen mit ähnlichen Interessen zu Gruppen zusammen und sendet an diese Gruppen zielgerichtete Werbung.
Persönliche Informationen sollen jedoch nur dazu verwendet werden, um zu bestimmen, welcher Nutzer welchen Gruppen zugeordnet werden soll. Zum Schutz der Privatsphäre will Apple die Informationen nur dazu verwenden, jeden Nutzer in eine Gruppe von mindestens 5000 Personen zuzuweisen.
Apple News und der App Store setzten auf die folgenden Informationen um Zielgruppen zuzuweisen.
- Accountinformationen: Dein Name, deine Adresse, dein Alter und die auf deinen Account registrierten Geräte. Informationen wie der Vorname auf deiner Apple-ID-Registrierungsseite oder die Begrüßung in deinem iTunes-Account können dazu verwendet werden, dein Geschlecht abzuleiten.
- Downloads: Die Musik, Filme, Bücher, TV-Sendungen und Apps, die du lädst.
- Aktivitäten in anderen Apps: App-Entwickler können mit deiner Erlaubnis Informationen über In-App-Käufe und Aktivitäten weitergeben, etwa über das Erreichen von Levels in Spielen.
- Werbung: Deine Interaktion mit der Werbung, die von der Apple-Werbeplattform bereitgestellt wird.
- Andere Segmente: Bei bestimmten Werbekampagnen können Werbeanbieter Informationen zu Personengruppen weitergeben, solange es sich hierbei nicht um personenbezogene Informationen handelt. Die Apple-Werbeplattform kann diese Segmente mithilfe von Postleitzahlen oder Hash-IDs abgleichen, um zu verhindern, dass personenbezogene Informationen preisgegeben werden. So können Werbeanbieter, die deine Erlaubnis haben, dir personenbezogene Werbung anbieten, die auf deiner Geschäftsbeziehung zu ihnen basiert, und Apple kann die Effektivität von Werbekampagnen auswerten.
Wie gesagt: Deutschen Nutzern fehlt die Anzeige noch – sobald die live geschaltet wurde können Anwender ihre Zuweisung über den Schalter „Kein Ad-Tracking“ aufheben.
Wenn die Werbung nicht bald wieder verschwindet, ist mit den Datenschutz eines der allerletzten ohnehin wackeligen Argumente für überteuerte Geräte dahin.
Zumindest für mich – Apple wirds mit der Billion auch weiter gut gehen. Denn man ist ja nicht auf Profit ausgerichtet sondern hat einfach nur aus purer Nächstenliebe ein Werbenetzwerk von den Toten zurück gerufen.
Freust du dich auf schon auf die neuen iPhone, die mit Sicherheit nochmal teurer werden, damit die Marge noch größer wird. Besonders das zu erwartende X Plus wird mit Sicherheit, zumindest in der größten Konfiguration, schon an der 2000€ Marke kratzen. Und es wird Apple trotzdem aus den Händen gerissen werden. „We’re not trying to charge the highest price we could get or anything like that. We’re just trying to price it for what we’re delivering.“ – Tim Cook.
Erstmal lernen was Datenschutz bedeutet. Dann nochmal aufregen.
Diese Meldung freut und ärgert mich zugleich:
– sie freut mich, weil sich somit -nervige- Werbung von selbst erledigt;
– sie ärgert mich, weil ich von ihr geduzt werde „Die Anzeigeninfos sind nicht verfügbar, weil Apple Apps in deinem Land nicht unterstützen.“
So demonstriert Apple wieder einmal fehlende Kinderstube gegenüber seinen erwachsenen, mündigen Usern. Oder, im Fazit, praktizierte Unverschämtheit.
Nur immer weiter so, Fa. Apple, auf diese Art werden heute Kunden gewonnen, und/oder behalten … … …
Apple duzt seine Kunden schon immer. Genauso wie IKEA oder andere internationale Unternehmen…
Wenn man die Entscheidung für eine Firma an sowas festmacht, hat man wahrscheinlich sonst keine Probleme ;-)
@Archetim 06.08.2018, 13:53 Uhr: Dann beleidigt Apple seine Kunden schon immer. Ganz toll, Archetim. Die Notwendigkeit des „Sie“, sprich, das hiermit zu gewährleistende Abstandsgebot, folgt bereits aus der Kinderstube, gerade im Kundenverkehr. Wenn Du Dir so etwas gefallen lassen willst, Archetim, ist das selbstverständlich Deine Sache – erwarte derlei aber bitte nicht (von Kunden wie) mir. Fa. Apple sollte gut aufpassen, daß sich aus derartigen, jegliches Höflichkeitsgebot verhöhnenden, Verhaltens für sie Probleme ergeben werden – der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. … … …
Bist Du Ende des 19. Jahrhunderts geboren, also im vor-vorletzten Jahrhundert?
Mal im Ernst: warst Du mal im Apple Store, oder hast dort einen Workshop besucht? Dort wird sich geduzt!
Und im amerikanischen und britischen Business reden sich die Geschäftspartner mit Vornamen und „you“ an (Du).
Auch ich werde im Store geduzt oder gefragt wenn jemand vor meinem Alter zurückschreckt :-) , finde das in keiner Weise unhöflich.
Also: schön locker bleiben!
Oder einfach den Stock auf den hintern ziehen. „Sie Ar***loch“ klingt halt nicht geil.
*aus
@ (Apfelangebissensymbol) ut paucis dicam 06.08.2018, 14:22 Uhr: Ich bin zu einer Zeit geboren, ut paucis dicam, wo Kinderstube gelehrt und praktiziert wurde – auch, wenn Kinderstube für Deine Generation weniger bis überhaupt nicht mehr gelten sollte.
Mal im Ernst: Ich war bereits in mehreren AppleStores, und in keinem wurde ich geduzt – derlei Verhalten hätte ich nämlich zur Anzeige gebracht. Denn ich befinde mich nicht im amerikanischen oder britischen „Business“, bin auch kein Mitarbeiter eines AppleStore oder gar der Firma Apple – sondern schlicht Kunde – welcher Wert auf Einhaltung des notwendigen Abstandsgebots legt – aus Gründen der Kinderstube (s. o.), aber nicht nur.
Du magst beim Du locker bleiben, ut paucis dicam, ist ganz Deine Sache – erwarte dies bitte jedoch nicht (von Leuten wie) mir, welche sich nicht mit Kreti und Pleti verbrüdern wollen. Danke.
@helper 06.08.2018, 14:37 Uhr:
1. Das Wort „Hintern“ wird, als Substantiv, großgeschrieben.
2. Hast Du wirklich, schlicht und einfach, die Kinderstube mit dem Düsenjäger durchflogen? … … …
Gott was bist du für ein Spießer? Mich nervt eher dieses ganze unpersönliche sie..
@Habakuck 06.08.2018, 14:37 Uhr: Gott, was hast Du für (k)eine Erziehung? Das „unpersönliche S ie“ wahrt die Wahrung des, bereits aus Gründen der Kinderstube gebotenen und im Kundenverkehr noch viel wichtigeren, Mindestabstands! DICH nervt das, ICH erwarte das. ICH richte mich nämlich nach der Kinderstube, und erwarte das auch von (den) anderen!
@Habakuck 06.08.2018, 14:37 Uhr: Habackuck, ich bin jemand, der gelernte Kinderstube praktiziert, und das auch von seiner Umwelt erwartet. Ganz einfach.
Die Duzen von Firmen geht mir schon lange auf die Nerven. Schon klar, dass sie damit eine Art „we“ generieren. Marketing halt. Aber ich bin ich und nicht we und ich möchte auch nicht von Fremden geduzt werden. Ich finde das unhöflich und grenzüberschreitend. Das Du bleibt Freunden und der Familie vorbehalten und nicht irgendwelchen Firmen und Fremden.
Das ist einfach eine lockere Lebenseinstellung und weg vom spießbürgerlichen Sie. Ich finde das gut, auch wenn ich der 50 näher als der 30 bin.
…Da hast DU Recht :-)
Das ist aber eben Meinungssache. Ich bin der Meinung im Internet ist das SIE eher fehl am Platz….
@Klaus 06.08.2018, 15:20 Uhr:
Da haben SIE nicht Recht.
Das „SIE“, gerade im Kundenverkehr, wahrt das, bereits aus Gründen der Kinderstube folgende, Abstandsgebot.
Mithin ist das eben KEINE Meinungssache, sondern Gebot der Höflichkeit.
+ 1
Aber immer schön weiter auf Google, Amazon & Co schimpfen, die ja nur Werbung verkaufen wollen und wir mit unseren Daten zahlen, aber Apple ist da ja ganz anders…noch…wenn ich mir dir Entwicklung so anschaue, frage ich mich wann der nächste Hammer kommt?! Ein schleichender Prozess…