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Meta muss auf EU-Schreiben reagieren

Werbefrei-Abos: EU-Kommission mit ersten Maßnahmen

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Bereits Anfang des Monats hat die Europäische Kommission festgestellt, dass das Werbemodell der Facebook-Mutter Meta gegen das europäische Gesetz über digitale Märkte (DMA) verstößt. Die auf Plattformen wie Facebook und Instagram angebotenen Werbeoptionen entsprechen nicht den in den EU-Staaten geltenden Regelungen.

“Pay or Consent”-Modelle in der Kritik

Besonders in der Kritik stehen hier die sogenannten “Pay or Consent”-Modelle, bei denen Nutzer entweder eine monatliche Abogebühr zahlen oder der Verwendung ihrer Daten zur Personalisierung von Werbebannern zustimmen müssen. Jetzt koordiniert die Europäische Kommission eine Untersuchung des Meta-Modells.

Instagram Werbefrei

Gemeinsam mit französischen Verbraucherschützern will man nun prüfen, ob Metas Vorgehensweise irreführende oder aggressive Praktiken beinhaltet. Insbesondere wird untersucht, ob Meta den Nutzern ausreichende und klare Informationen bereitgestellt hat, um die Konsequenzen ihrer Entscheidung zu verstehen.

Es wird befürchtet, dass viele Nutzer unter Druck gesetzt wurden, schnell zwischen den beiden Optionen zu wählen, um den sofortigen Verlust des Zugangs zu ihren Konten zu vermeiden.

Meta muss auf EU-Schreiben reagieren

In einem Schreiben an den Facebook-Mutterkonzern konzentriert man sich nun auf mehrere zentrale Punkte, die als problematisch eingestuft werden:

  • Irreführung der Nutzer durch die Bezeichnung „kostenlos“, obwohl diejenigen, die keine Gebühr zahlen wollen, der Nutzung ihrer Daten zustimmen müssen.
  • Verwirrung durch komplizierte Navigation und unklare Begriffe wie „Ihre Informationen“ statt „persönliche Daten“.
  • Behauptung, dass zahlende Nutzer keine Werbung sehen, obwohl sie weiterhin Werbung sehen könnten.
  • Druck auf Nutzer, sofort zu entscheiden, ohne ausreichende Zeit zur Bewertung der Auswirkungen auf ihr Vertragsverhältnis mit Meta.

Meta hat nun bis Anfang September Zeit, auf das Schreiben zu reagieren und Lösungen vorzuschlagen. Wenn Meta keine angemessenen Maßnahmen ergreift, können die europäischen Behörden Strafzahlungen festlegen und Sanktionen verhängen.

23. Jul 2024 um 09:07 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Betrifft das eigentlich dann auch alle anderen Webseiten die mit diesen Praktiken arbeiten?
    Ich seh ja ein, dass dann Werbung geschaltet wird, aber das abschnorcheln meiner ganzen Daten ist unerhört.

    • Nope. Es geht darum, dass du bereits ein FB Konto hast. Und erst nach dem Zustimmen ob „kostenfrei“ mit Werbung oder ohne Werbung hast du wieder Zugriff auf dein Konto, also deine Daten. Das erzeugt bei den Benutzer*innen Druck sich schnell zu entscheiden. Das moniert die EU zu Recht aus meiner Sicht. Ich würde mal behaupten, wenn du die Auswahl bei der Registrierung bekommst, wäre es der EU nicht so wichtig. Wäre zwar immer noch alles intransparent, aber dann kannst du ja einfach sagen, das ist mir zu doof. Und registrierst dich nicht.

      • Nicht ganz richtig. Es geht auch generell um den Punkt, dass man nur zwischen bezahlen oder Verwertung seiner Daten wählen kann. Also „Pay or Consent“…

  • Im Gegensatz zum DMA finde ich das hier richtig und wichtig.

  • Das ist ja auch das Standardmodell bei vielen Deutschen Nachrichtenwebsites

    • Das wollte ich gerade auch schreiben: wenn sich hier die Kommission durchsetzen kann, dürfte diese lästige Praxis Gott sei Dank endlich aufhören

      • I glaube nur, dass Du Dir von einem „Beenden dieser lästigen Praxis“ das Falsche erwartest. Du wirst ja deswegen nicht mehr Zugang für weniger Zustimmung bekommen, sondern Du wirst nur noch mehr Bestätigungs-Masken durchscrollen und durchklicken müssen, um sicherzustellen, dass es auch der Letzte kapiert, was mit seinen Daten passiert. Genau wie bei der legendären „Verbraucherschutz“-Regulierung bzgl. Cookies.

  • Was habt ihr eigentlich alle? Irgendwer muss etwas bezahlen. Und der Kunde bezahlt entweder mit Geld oder mit Daten.

    Wie soll eine Nutzung möglich sein, ohne etwas dafür zu zahlen? Das ist doch dann nicht wirtschaftlich.

    • Also bei zb. Zeitungsabos zahle ich mit geld UND daten. Das ist ja die sauerrei. Kann man ablehnen, dann kommt die frage zur Zustimmung alle paar tage. Wenn du einmal zustimmst, kommt die frage nie mehr. Das sollte abgemahnt werden

      • Ist ja nicht nur bei Zeitungsabos so. Wenn du einen Account erstellst, sei es bei Apple, Google, etc., auch wenn du zahlst, gibst du jegliche Zustimmung, dass deine Daten für personalisierte Werbung genutzt werden können. Du musst zustimmen oder kannst keinen Account erstellen, und gerade letzteres macht ein iPhone/iPad so gut wie nutzlos

      • @apple Ich habe keine Bewertung zur Sammelwut abgegeben, sondern lediglich gesagt, dass man beim Erstellen eines Accounts zustimmen muss.Aber Hauptsache, du hast deinen täglichen Dienst für Apple getan und kannst jetzt in Ruhe schlafen.

    • @Nyce
      Dass man zahlen muss, ist richtig. Anders funzt es ja auch nicht. Es geht darum transparent zu machen, wann oder wie man was bezahlt.
      Und da Meta und andere Konzerne rückläufige Einnahmen befürchten, wenn sie deutlich machen würden, was die Nutzung der Angebote wirklich kostet, halten sie das Ganze gern so weit wie möglich unter dem Radar.

    • Sehe das eher so, der Werbetreibende zahlt dafür das ich den Content sehen kann. Dafür sehe ich dann die Werbung.
      Jetzt wird zweimal gezahlt. Einmal zahlt der Werbetreibende für die Platzierung der Werbung und ich mit meinen persönlichen Daten/Nutzungsverhalten.

  • wer setzt das häckchen, ob der kunde bezahlt hat?
    ich traue keinem konzern zu, eine reibungslose trennung gewährleisten zu können.

  • Heute muss man mit Bedauern feststellen, dass ein Großteil der Nutzer zum Plankton der freidrehenden Tech-Giganten geworden ist. Geht diese Entwicklung so weiter, wird das beste Migrationsprogramm nichts nützen.

  • Eine gute Sache im Grund. Natürlich ist nichts umsonst oder wird verschenkt. Der Dienst muss natürlich bezahlt werden und ein Unternehmen muss rentabel bleiben. Was mich stört ist, es gibt keine Preisübersicht. Meine Daten haben ja einen Geldwert. Sind ja im Prinzip nur eine andere Währung. Es sollte klar ersichtlich sein welche Daten abgegriffen werden und welchem Geldwert das entspricht. Somit kann ich, wie bei jedem anderen Geschäft, entscheiden in welcher „Währung“ ich bezahlen möchte. Diese Transparenz fehlt mir total. Wenn ich wüsste das meine Daten z.b. monatlich 20€ wert sind, kann ich entscheiden ob ich damit zahlen möchte oder eben 15€ Cash. Ich könnte gegebenenfalls einen Händler suchen der mir einen besseren Wechselkurs zahlt und damit dann mein Abo bezahlen. Ich glaube das Verständnis Daten=Geld fehlt einigen Menschen, da es so auch nie kommuniziert wird.

    • Das ist das selbe Problem was ich mit Shopping Apps der Discounter/ Einkaufstemoel habe. Ich bekomme einen zusätzlichen Rabatt in einer gewissen Höhe, sehe aber nicht was ich für diesen Rabatt Preis gebe, sodass ich entscheiden kann ob ich das möchte oder nicht. Wer weiß denn welche Daten Lidl, Edeka und Co. auswerten, verkaufen usw?

      • Letztendlich hast du den Rabatt vermutlich mit deinen Daten selbst finanziert. Ist das nicht paradox? Diese Branche ist so intransparent das es zum Himmel schreit. Und es gibt immerwährende Neuerungen in diesem Bereich, neue Kniffe und Wortspielereien um das ganze zu verschleiern. Es gibt ja durchaus Möglichkeiten personengebundene Scores zu erstellen, siehe Bonitätsauskünfte. Warum ist das nicht individuell für Daten möglich. Was sind, ganz individuell, meine Daten wert. Wenn ich das weiß und es diverse Broker dafür gibt wird es langsam selbstbestimmt. Momentan ist es allerdings nur eine fremde Kuh melken, oder auch Diebstahl.

  • Es gab vor kurzem mal einen Artikel über Meta in Verbindung mit KI und der nicht Verbreitung im EU Raum. Ich glaube, spätestens nach diesem Artikel sollte jedem klar sein, was hinter Meta steckt.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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