Untersuchung wird vorbereitet
Web-App-Sperre: Apple steht neuer Ärger mit der EU ins Haus
Apples Entscheidung, die Verwendung von sogenannten „Progressiven Web-Anwendungen“ (PWA) innerhalb der Länder der Europäischen Union zu blockieren, sorgt für neuen Zündstoff im fortwährenden Disput zwischen Apple und der EU. Der Financial Times zufolge hat die Europäische Kommission die Vorbereitungen für eine formelle Untersuchung der Angelegenheit getroffen.
In einem ersten Schritt wurden demnach Entwickler darüber befragt, welche Auswirkungen Apples Entscheidung, die progressiven Web-Apps in den EU-Ländern zu blockieren, auf sie hat. Allgemein wird eine solche Anhörung als Vorstufe einer umfassenden Untersuchung der Angelegenheit angesehen.
Die EU-Kommission hat den Vorgang auf Anfrage der Financial Times hin bestätigt. Man befasse sich mit dem Problem der progressiven Web-Apps und könne bestätigen, dass entsprechende Anfragen an Apple und an App-Entwickler geschickt wurden, um Informationen für eine Bewertung zu sammeln.
Apple begründet die Einschränkung damit, dass die Maßnahme erforderlich sei, um die von der Europäischen Union mit dem Gesetz über digitale Märkte aufgestellten Forderungen zu erfüllen und gleichermaßen die Privatsphäre und die Daten der iPhone-Benutzer zu schützen, wenn neben Safari künftig auch andere Browser auf einen komplett eigenen Software-Unterbau setzen können.
Es wird Apple zumindest unterstellt, dass ein Teil der als Reaktion auf die vom 6. März an gültige Gesetzgebung angekündigten Maßnahmen darauf abzielt, Stimmung gegen die EU-Vorgaben zu machen und Entwicklern gleichzeitig die Inanspruchnahme der neuen Freiheiten zu erschweren.
Web-Apps ursprünglich als „Entwickler-Freiheit“ beworben
Mit den Einschränkungen im Bereich der Web-Anwendungen revidiert Apple eine noch unter Steve Jobs eingeführte Option, die nicht zuletzt auch von Apple selbst als Argument gegen den Vorwurf angeführt wurde, der App Store beschneide die Möglichkeiten der Entwickler.
Web-Apps boten die Möglichkeit, am App Store vorbei Anwendungen bereitzustellen, die sich optisch kaum von nativen Apps unterschieden haben, aber Funktionen bereitstellen konnten, die über den App Store selbst nicht zulässig waren. Zuletzt machte dies Option im Zusammenhang mit der Nutzung von Spiele-Plattformen wie GeForce Now oder Amazon Luna von sich Reden.
Ich hoffe nicht nur wegen den Web-Apps. Die ganze Umsetzung ist eine riesen Frechheit.
Wenn es den gesetzlichen Vorgaben entspricht warum ist das eine Frechheit?
@martin
Ob Apple die Vorgaben wirklich einhält ist nur alles andere als sicher.
Die EU soll sich aus solchen Sachen raus halten, das nervt mittlerweile nur noch…
Sollen sich mal drum kümmern dass die Konzerne hier auch ihre Steuern zahlen, dann hätten alle mal was davon.
Wenn sie aber nicht mal die Zeitumstellung geregelt bekommen, was will man dann von der EU auch erwarten.
Hör auf zu meckern.
Warum sollten sie sich nicht um Verbraucherschutz bzw. -Interessen UND Steuergesetze kümmern?! Ich denke, das ist keine Frage, bei der sich die EU entscheiden muss. Können sie gerne beides machen.
Ich kann auch nicht erkennen, wo die EU grade nervt?! Sie prüft nur, ob Apple sich den Maßnahmen entzieht oder sie konterkariert. Man kann doch nicht immer auf die großen Konzerne schimpfen und dann meckern, wenn die EU versucht sie an die Leine zu nehmen. Braucht halt alles leider seine Zeit. Und ja, die Konzerne denken sich sehr schnell was Neues aus…
Absolut sinniger Vergleich. Außerdem ist es nachts immer kälter als draußen. Basta
@micha
@martin Das ist Apples Interpretation der Vorgaben. Das heißt noch lange nicht, dass Apple die Regeln damit einhält. So arrogant wie Apple vorgeht bekommt Apple hoffentlich links und rechts eine rein.
@martin
Apple schränkt PWAs nicht aufgrund rechtlicher Vorgaben ein. Sie haben selbst gesagt das PWAs eine zu kleine Nutzerbasis haben und sich deswegen der Umbau (noch) nicht lohnt.
Bin ganz froh dass sie die Zeitumstellung nicht geregelt bekommen, denn bis jetzt wären immer die Anzeichen dafür gewesen bei der Sommerzeit zu bleiben und dies ist nun mal nicht die richtige Zeit.
Die Umsetzung wird zum glück als nächstes von der EU untersucht. Da muss apple dann sehr viel ändern! Zum Glück gibt es die EU, die sich für die Bürger einsetzt!
Der war gut…
Micha^^
Richtig so! So geht das nicht Apple :)
Man reizt es seitens Apple eben aus. Sie haben sicherlich die besseren Juristen. Jetzt ist der Ball wieder bei der EU, deren welche sicherlich nicht die Klassenbesten waren, müssen jetzt reagieren und schauen, was sie da falsch gemacht haben
Und weil Apple die besseren Juristen hat, hat Apple bisher (so gut wie?) jede Klage wegen Verbraucherrechten in der EU verloren?
Tja, die besten Juristen können die Firma nicht vor strategischen Fehlentscheidungen des Top-Managements bewahren.
Natürlich hat Apple keine chance gegen die EU! Da geht es ja auch nicht um Anwälte!
Es bringt Apple nichts die besten Juristen zu haben, wenn die Gegenseite die entsprechenden Vorgaben macht und Ihre eigenen Vorgaben entsprechend anders Interpretiert als die Juristen von Apple.
Langsam muss man überlegen ob Apple weiterhin noch in Frage kommt. Bisher hatte ich Apple verteidigt. Das fällt mir aber langsam immer schwerer, zum Beispiel die Appkontrollen im Store. Die letzten Beispiele zeigen, dass die Apple eigenen Sicherheitsüberprüfung auch nicht mehr verlässlich sind.
Der Umgang mit den EU Regeln lässt mich tatsächlich auch das erste mal überlegen, das Apple Ökosystem zu verlassen. Hielt ich bisher für quasi ausgeschlossen.
Ihr schafft es ja nicht einmal WhatsApp den Rücken zu kehren. :-)
Und weil Apple jetzt der EU-Vorgaben folgt ist Apple böse.
Webapps wurden mit Safari unterstützt. Durch die freie Auswahl wird diese Funktion mit den unterschiedlichen Browsern nicht funktionieren. Was ist daran so unverständlich?
@KaroX
Im Gegensatz zu Apple habe ich aktuell kein Problem mit Meta bzw. hatte ich nie.
Dazu ist die Apple Argumentation bzgl. der Web Apps halt schlichtweg Schwachsinn. Falls Apple dies wirklich ernst meint, hat Apple einfach extrem schlechte Entwickler. Da dies aber nicht der Fall ist, lügt Apple hier schlicht.
@KaroX
Weil es eventuell andere Browser nicht unterstützen werden, heisst es nicht, dass Safari es auch nicht mehr soll. Wäre eher noch ein Vorteil gegenüber den anderen Browser.
Der Grund ist nicht berechtigt in meinen Augen.
Apple reagierte doch schon immer so ggü. der EU. Kein Plan warum man jetzt das Ökosystem verlassen sollte. Im AppStore gibt es doch eh nur noch kack Apps. Also eigentlich verhält Apple sich doch wie immer. Und viel Marketing drum herum.
Aber die Regelung sagt dass die gleich gestellt sein müssen…
Ich habs noch nie gebraucht. In dem Fall aber gewollt oder ungewollt die logische Konsequenz und auch wenn es eine Trotzreaktion ist, unterm Strich ist das die Vorgabe der EU.
@chilacho: du wirst die Userexperience aber in den Keller werfen, wenn es bei beim Safari User funktioniert und anschließend beim Firefox User nicht. Du willst ja keine unterschiedliche Fehlerquellen behandeln.
@KaroX deshalb wird sowas bei jedem OS auch auf OS Ebene freigegeben, damit jeder Browser es nutzen kann. WebApps sind ein absolut billiger Standard, aber naja Apple war noch nie gut darin sowas zu implementieren. Also wahrscheinlich wieder mehr Unfähigkeit als Böswilligkeit.
KaroX, Apple hat einfach in iOS schlecht die WebKit bzw. Safari integriert. Nur mal ein kleines Beispiel Windows ist es ziemlich egal ob ich Firefox als Standardbrowser habe und so alles Links sich dort öffnen, die mit MS Edge erstellen WebApps öffnen sich trotzdem als WebApp mit MS Edge unter der Haube.
Wieso? Weil die EU die Ursache des Gejammers auf Apple abwälzt als irgendwo in ihren Gesetzen eine Lücke für vernünftige Programmierung zu erlauben? Hat hier eigentlich mal jemand verstanden, wieso die Kernengine in einem Betriebssystem nicht unbedingt als „Offene Schnittstelle“ zu implementieren ist ohne das komplette OS umzukrämpeln? Interessant, dass Microsoft dieses immer noch erlaubt wird (Office, …).
Eine Lösung sehe ich hier nur in ein Absichern des Kerns durch bestimmte APIs was aber das System unnötig langsamer macht oder eine Zweiteilung und APIs nur für externe WebApps über eine sekundäre Browserengine.
Aber all das bedeutet ein Redesign des OS was nicht mal eben so schnell funktioniert.
Alternative Browser an anderer Stelle okay, aber es gibt Bereiche, da will ich kein Chrome mein System verhunzen lassen!
@Thorsten
Sehe ich genauso. Dieses Apple- Bashing und EU-Popo-Pudern hat Stammtisch-Niveau. Wenn man sich mit Profis darüber unterhält, steht Apple da in einem ganz anderen Licht und man hat dort viel Verständnis für die aktuelle Reaktion seitens Apple – halt Profis, die wissen, wo der Kern der Sache liegt.
Das heißt nicht, dass bei Apple alles im grünen Bereich liegt. Es ist aktuell nicht mehr so einfach den vielen Herausforderungen zeitnah gerecht zu werden. MS, eta etc. übertünchen, Apple versucht die Probleme zu lösen, was allerdings nicht immer gelingt.
Aber die Babbler aus den Bundesländern wissen natürlich mehr.
Im Umkehrschluß zeigt das aber auch, wie wichtig Sicherheitsüberprüfungen sind.
Halt Apple, nur unter Zwang ist das Unternehmen bereit kundenorientiert zu arbeiten, es geht nur ums Geld! Dank an die EU, weiter so!!!
Das ist halt der „american way“. Erstmal machen und schauen, ob einer klagt. Dann die Entscheidung durch alle möglichen Instanzen jagen und damit maximal verzögern.
Und erst wenn es dann gar nicht mehr anders geht, wird was geändert.
Da bin ich ja erstmal froh, dass das iPad (noch) nicht unter die EU-Regelungen fällt und es hier weiterhin PWAs gibt. Ich nutze dort nämlich Visual Studio Code als PWA, zwar selten aber will es nicht mehr missen. Als Web-App wirklich eine runde Sache…
Also auf meinem iPad Pro funktioniert es mit der 17.4 Beta nicht mehr. ich verstehe nicht, wie diese Aussagen kommen, dass das noch funktionieren würde
Weil er vlt nicht die Beta installiert hat?
Nagel mich nicht darauf fest, aber ich glaube, das die Änderungen nur iOS betreffen und iPadOS und tvOS eben nicht.
Somit sollten auch auf dem iPad die Webapps noch gehen.
@chicken: Ja, so hatte ich diese ganze Diskussion rund um die alternativen App-Stores verstanden. Das kommt nur für das iPhone, nicht das iPad.
Aber gilt das auch für die Browser-Wahl? Also für die Pflicht, Browser mit eigener Engine zulassen zu müssen? Das hat ja erstmal nix mit den alternativen App-Stores zu tun. Und das Abschaffen der PWA kommt aus der Browser-Thematik.
Hoffentlich haut man Apple da mal ordentlich auf die Finger.
++1
Wie Benko. Probieren wie weit man gehen kann.
Ich finde es toll, dass wir ein Organ haben, dass Großkonzernen auf die Finger klopfen kann! <3
Selbst das Magazin Das Parlament würde dann ja nicht mehr laufen und die haben sogar Push in die Webapp eingebaut.
Da ist schon der Fehler, damit es in Safari Funktioniert muss die Webseite es extra anbieten… MS Edge am Rechner kann jeder Website als WebApp darstellen. Das zeigt doch mal wieder deutlich wie hinterher Apple eigentlich ist und der Safari, verstehe schon länger nicht mehr warum so viele Apple Nutzer immer noch an diesen Teil festhalten. Der Safari ist der neue Internet Explorer, komplett Rückständig einfach.
Apple tim ist ein mieses bockiges Kind!
Hoffentlich gibt es richtig Ärger für den Verein!
Mal sehen, was die EU als nächstes reguliert. Gibt schließlich noch einiges zu tun, auf dem Weg zum Kommunismus.
Steuerstandort aussuchen für die Big5 ist In der EU Top für die Gewinnmaximierung.
Aber Regeln oder Ethik einhalten ist eine Böse EU.
Timmy … kein Mitleid.
Die EU könnte auch einfach das Steuer-Schlupfloch schließen, aber das wäre ja zu einfach.
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Wenn mir Apple nicht gefällt, kaufe ich halt win anderes Produkt. Ich finde die Politik sollte sich so weit wie möglich aus dem Markt heraushalten.
Ich hab tatsächlich Post von der Kommission bekommen, wo ich zu Details befragt wurde. Kam Montag um 23 Uhr und Abgabefrist war Dienstag 12 Uhr Mittag. Es wurde ausführlich darauf hingewiesen, dass die Antworten Teil der öffentlich zugänglichen Kommissions-Akte zu dem Thema werden. Ich musste also erst mal in unserem Konzern abstimmen, ob wir das wollen/dürfen. Das geht natürlich in einem Konzern nicht bis 12 Uhr Mittags. Tja. :-(