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App-Store-Team stellt sich quer

Von Apple abgelehnt: FlickType stellt iPhone-Tastatur für Menschen mit Sehschwäche ein

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26 Kommentare 26

Die Entwickler der der App FlickType Keyboard machen Apple dafür verantwortlich, dass sie ihre für Menschen mit Sehbehinderungen konzipierte iPhone-Tastaturkomponente aus ihrer Tastatur-App entfernen. Apple habe ihnen über Jahre hinweg alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt, während sie versucht hätten, eine App zu entwickeln, die das Leben der Menschen verbessert.

Anlass für diesen Schritt gibt den Entwicklern zufolge die Tatsache, dass Apple einmal mehr eine Aktualisierung verweigert, mit der die App keine neuen Funktionen, sondern lediglich Verbesserungen insbesondere für Nutzer der Voice-Over-Funktion erhalten sollte. Als Grund habe Apple angeführt, dass sich die Tastatur nicht ohne vollen Zugriff auf den eingegebenen Text nutzen lasse, was für den vollen Funktionsumfang allerdings nötig ist. Diesen Sachverhalt habe man jedoch vor drei Jahren schon einmal mit Apple erörtert und dabei erfolgreich gegen den Hersteller argumentiert.

Die FlickType-Entwickler haben dabei nicht direkt kapituliert, sondern zuvor versucht mit Apples App-Store-Team Kontakt aufzunehmen. Insgesamt neun mal habe man erfolglos versucht, die Verantwortlichen zu erreichen. Dabei handle es sich um bei der aktuellen Ablehnung lediglich um die Spitze des Eisbergs, die Geschichte der Probleme bei der App-Freigabe durch Apple fülle mittlerweile mehr als 40 Seiten.

Die Entwickler kritisieren grundsätzlich die Art und Weise, wie Apple die Anbieter von alternativen Tastaturen behandle und auch beschneide. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie, dass Apple die FlickType-App gleichzeitig in der App-Store-Kategorie Bedienungshilfen empfiehlt.

Flicktype Iphone Keyboard

Nach aktuellem Stand der Dinge wollen die FlickType-Entwickler lediglich die von ihnen als „Tastatur für sehbehinderte Menschen“ beworbene iPhone-Komponente aus der App entfernen, ihre Tastatur für die Apple Watch allerdings weiter anbieten.

App-Store-Kontrolle seit langem in der Kritik

Der Zwist zwischen den FlickType-Entwicklern und Apples App-Store-Team zieht sich auch unabhängig von den Freigabeproblemen nun schon geraume Zeit hin. Der Macher der App Kosta Eleftheriou hat sich mit durchaus berechtigter Kritik an den Zulassungsprozessen im App Store sicher keine Freunde bei Apple gemacht. So hat er sich in der Vergangenheit mehrfach darüber beschwert, dass es Fake-Apps und Abo-Fallen durch Apples Kontrollen schaffen und Entwickler ihre Apps mit gefälschten Bewertungen nach oben spielen.

Die Enthüllungen des Entwicklers, darunter auch ein als Endlos-Runner getarntes Spielkasino, in dem man mit Kreditkarte und Bitcoin bezahlen konnte waren mehr als peinlich für Apple, das doch mit dem App Store als Ort für „Apps, denen man vertrauen kann“ wirbt.

Eleftheriou ist dabei nicht der einzige Entwickler, der sich über das merkwürdige Selbstverständnis von Apples App-Store-Prüfern ärgert. Eben erst hat der Entwickler des Code-Editors Codea darauf aufmerksam gemacht, dass Apple fleißig Werbung für Apps mit zweifelhafter Leistung oder gar reine Abzock-Apps macht. Der Hohn dabei: Während Apple auf direkte Anfragen nicht reagiert, sorgt die mit dergleichen verbundene negative Presse in der Regel schnell dafür, dass die kritisierten und zuvor von Apple abgesegneten Apps über Nacht verschwinden.

17. Aug 2021 um 07:23 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Swype ist die beste, aber seit Microsoft sie kauft verwende ich die von Apple wieder. Umlaute und Autokorrektur ist eine Katastrophe bei der Apple Tastatur.

  • „…Als Grund habe Apple angeführt, dass sich die Tastatur nicht ohne vollen Zugriff auf den eingegebenen Text nutzen lasse…“ -> wenns diese Regel gibt und die für alle gilt, dann muss man damit klarkommen.

    Jetzt Ausnahmen zu schaffen, egal wie Sinnvoll (in diesem Fall super Sinnvoll) wären, würde alle anderen Anbieter auf den Plan rufen, mit den selben Forderungen.

    Schade für die Entwickler, die App und die Menschen, die dadurch einen gravierenden Vorteil hätten, aber so ist es.

    PS: evtl. hat sich Apple das auch schon genau angesehen und integriert diese Art von Tastatur in iOS16 – und lässt sich dann wieder mal feiern ;)

  • Wurde abgelehnt, weil Apple bestimmt im nächsten Watch OS selbe so eine Tastatur raus bringen wird…

  • JaJa man Stelle sich mal vor wie cool es wäre, wenn ein Entwickler einer solchen App diese dann einfach über seine Webseite verkaufen könnte….wie beim Mac halt. Es könnten so viele coole Dinge umgesetzt werden, die Apple leider immer wieder verhindert. Apple kann garnicht früh genug dazu gezwungen werden Sideloading zu erlauben.

    • Stell dir was wie krass die Entwickler sämtliche Daten von dir auslesen könnten und noch krankere Abos rausballern. Sideloading los gehts!

      • Auch Apps, welche via Sideloading installiert werden können, sollten nur die APIs zur Verfügung haben, welche Apple auch bereit stellt. Von daher kann das „sämtliche Daten auslesen“ nicht möglich sein, außer Apple lässt es zu.
        Und die „kranken“ Abos klappen auch nur, wenn der Benutzer vorher seine Bezahlinformationen hinterlegt. Und das pro App. Es gibt also eigentlich eine Hemmschwelle mehr, als es aktuell der Fall ist.

      • Das schöne ist ja man hinterlässt bei jeden dann seine Zahlungsdaten und diese haben dann mal ein Datenleck. Juhu!

      • Also wie jetzt auch schon im App Store?

      • Nur noch schlimmer da kein Rückgaberecht und alles Zwielichtiger. Toll!

      • Wer (Berechtigterweise) die Sicherheit von dubiosen App-Anbietern anzweifelt, der hinterlässt da auch nicht seine Zahlungsdaten. Mal davon abgesehen, wer entscheidet welcher Anbieter seriös ist und wer nicht? Ist doch beim Online-Shopping nicht anders.

      • Es gab auch schon bei Apple Abo abzockapps und die gingen ohne Probleme durch die Kontrolle. Schlimmer kann es mit sideload auch nicht werden.

      • Ist auch logisch, da Apple davon ja auch immer was abbekommt.

      • Wau, nach 2-3 Rückgaben ist die Funktion gesperrt. Soviel zu dieser tollen Rückgabe.

      • Stell dir was wie krass die Entwickler Firewalls, Paketfilter und andere Schutzmechanismen rausballern. Sideloading los gehts!

  • Das hat bestimmt die Bewandtnis, dass es ab iOS 15 eine Tastatur geben wird, für Leute mit einer Sehschwäche und Apple das als ihre eigene one more thing Idee anbringen kann.

  • Ich hoffe doch das 1.Appstore Thematik bald gerichtlich ein Ende gesetzt wird. Dann dürfte auch die Abo Welle die Luft ausgehen.

  • Man stelle sich vor es gäbe in Deutschland nur zwei Lebensmittelgeschäfte, z.B. Aldi und Lidl. Jemand will richtig geile Bananen verkaufen, aber Aldi sagt einfach „nö, bei uns verkaufst du die nicht“. Nur dass man bei dem Vergleich dann einfach zu Lidl gehen könnte, wenn du in deinem 1000€ Smartphone und dem ganzen Ökosystem dahinter gelockt bist, gehst du halt nicht mal kurz zu Android ^^

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