Reportage über Handel mit Nutzerdaten
Handel mit Standortdaten: „Wetter Online“ und „Focus Online“ in der Kritik
Vor zwei Wochen haben wir darüber berichtet, dass im Internet ein rund zehn Terabyte großer Satz mit Standortdaten zum Kauf angeboten wird. Eine vorab verfügbare rund 1,4 Gigabyte große „Kostprobe“ dieser Daten hat der französische Sicherheitsforscher Baptiste Robert ausführlich analysiert.
Der Bayerische Rundfunk und das Blog Netzpolitik.org weisen in diesem Zusammenhang auf die von ihnen in Kooperation mit weiteren internationalen Medien durchgeführten Recherchen hin und gehen dabei auch detailliert auf mehrere Apps aus Deutschland ein, die sich durch übermäßige Datensammelwut hervortun. Eine Zusammenfassung dieser Reportage in Videoform gab es aktuell zudem im ARD Morgenmagazin zu sehen.
In dem auf Netzpolitik.org veröffentlichten ausführlichen Bericht ist die Rede von insgesamt 40.000 betroffenen Apps. Daraus tun sich aus deutscher Sicht besonders die Anwendungen „Wetter Online“, „Kleinanzeigen“ und „Focus Online“ hervor. Zu „Wetter Online“ heißt es weiter, dass hier an nur einem Tag in Deutschland zehntausende Nutzer teils auf den Meter genau geortet wurden. Mit ähnlicher Genauigkeit hätten auch Apps wie „Focus Online“ und „Kleinanzeigen“ die Positionen ihrer Nutzer erfasst.
Datennutzung von „Wetter Online“ für iOS
Während klar ist, dass Wetter-Apps und auch Handelsplattformen wie „Kleinanzeigen“ einen Teil der von ihnen erwarteten Leistungen nur erbringen können, wenn sie den Standort des Nutzers erfassen können, stößt sauer auf, was hier zum Teil hinter den Kulissen läuft. Die Verantwortlichen von „Wetter Online“ geben offen zu, dass sie mit aktuell insgesamt 833 Werbepartnern zusammenarbeiten, die Zugriff auf die Daten der Nutzer erhalten.
iOS-Nutzer können sich besser absichern
Was bei der Recherche von BR und Netzpolitik.org leider nicht ausreichend hervorgehoben wird, sind die grundlegenden Unterschiede zwischen Android und iOS. Einmal mehr ist hier nämlich davon auszugehen, dass Android-Nutzer weitaus direkter betroffen sind und auch weniger Möglichkeiten haben, dem etwas entgegenzusetzen.
Bereits im Zusammenhang mit den vor zwei Wochen veröffentlichten Berichten haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass man sorgfältig darüber entscheiden soll, ob man Apps beziehungsweise deren Entwicklern generell das Sammeln von Tracking-Daten erlaubt.
Mit Blick auf die Standortdaten wollen wir an eine weitere iOS-spezifische Datenschutzoption erinnern. Wenn ihr beispielsweise Wetterdaten auf Basis eures aktuellen Standorts erhalten, aber dem Anbieter möglichst wenige Details überlassen wollt, solltet ihr der Übertragung des exakten Standorts widersprechen. Ihr findet diese Option für jede App separat in den Einstellungen „Datenschutz & Sicherheit“ und dort im Bereich „Ortungsdienste“.
das ist ja wohl beschiss. Nutze „WetterOnline“ Pro als gekaufte App.
Ich ebenso, bin auch sehr gut damit zufrieden – doch trübt nun diese Datenweitergabe das Gesamtbild erheblich!
wird mal Zeit, dass die Abmahnanwälte wieder tätig werden – komisch, dass da auf einmal niemand was tun will..
Hast du nachgefragt und wurdest abgelehnt?
Die offiziellen Stellen würden vermutlich sagen, das nur dank der Werbepartner der Preis so knallhart kalkuliert werden konnte. Die Werbung kann einen ja auch auf Umwegen erreichen, also nicht nur in der App.
Ich versuche im Appstore zwei dinge zu vermeiden.
1. Abo
2. Apps, die unnötig Daten teilen (Datenschutz)
Leider wird letzteres selbst auf iPhone-ticker wenig thematisiert und ich habe auch noch keine Website gefunden, auf der man gezielt nach data privacy Kriterien filtern kann (den Apple AppStore muss man ja da gar nicht mehr erwähnen, der ist ja nur zur Werbeplatform verkommen).
Tja man will halt das „vor Ort“ Wetter automatisch haben. Oder demnächst dennoch wieder mühsam selber wählen. Wenn man bedenkt wieviele Apps den Ort entweder zwingend brauchen oder aber zumindest auf komfortgründen auch bekommen., dann ist es mir schon bald egal. Es wissen soviele Unternehmen meinen Standort. Wieviele allerdings nutzen den betrügerisch? Wie wissen es einfach nicht. Hab es schon einen Fall wo man den Standort direkt ermittelt und unmittelbar nutzt zum einbrechen weil ich nicht zu Hause war. Ich hoffe wohl eher nicht. Der Rest endet in Überdrüssigkeit vor der Menge an Möglichkeiten wo meine Daten überall sind
Kurze Frage, warum kann man sich bei iOS besser absichern? Unter Android kann man auch einstelle, ob der Standort genau oder ungenau ist, man kann einschränken zwischen immer fragen, nie, immer und beim verwenden der App. Also genau die Optionen, die auch iOS anbietet. Und das auch pro App. Ich sehe da also keinen Unterschied.
Ist übrigens auch hier beschrieben: https://support.google.com/accounts/answer/6179507?hl=de
Was Sonati sagt ist richtig, die Option ist seit 2021 in Android verankert.
Weil man bei Android ganz oft nur allem zustimmen oder alles verweigern kann. Man hat keine Wahl. Benutzerfreundlicher ist da eben iOS.
Was falsch ist. Es hat zwar unter Android um einiges länger gedauert bis man hier vernünftig steuern konnte, mittlerweile stehen die Berechtigungen denen von iOS in nichts nach. Obwohl, ich glaub Bluetooth-Freigabe ist unterschiedlich, da wird unter Android die Standort-Freigabe benötigt.
Wobei ich natürlich immer von Stock-Android ausgehe und nicht was diverse Hersteller unter Umständen verschlimmbessern.
In iOS kann man wählen ob man den genauen oder den ungefähren Standort teilen will. Geht das bei Android auch. Oder ist das mal wieder von dir ein Beißreflex?
Stimmt nicht. Oben ist es beschrieben
Du hast bei iOS ganz andere Möglichkeiten. Bei Android Apps ist der Datenabfluss enorm. Nicht nur TikTok und co. Die Apps dürfen doch gefühlt alles bei Android. Bekanntestes Beispiel: Mit iOS 14,5 hat Apple das Tracking Opt In eingeführt. Was den großen Unternehmen damals schon über 10 Mrd Werbeeinnahmen kostete. (Meta, YouTube, Snapchat…)- Quellen: Heise und alle seriösen IT Webseiten. Zeitraum der Speziellen News: 11/2021.
Es geht um die Trackingabfrage. Nicht um die Standortzustimmung
@enkel „Mit Blick auf die Standortdaten wollen wir an eine weitere iOS-spezifische Datenschutzoption erinnern. Wenn ihr beispielsweise Wetterdaten auf Basis eures aktuellen Standorts erhalten, aber dem Anbieter möglichst wenige Details überlassen wollt, solltet ihr der Übertragung des exakten Standorts widersprechen.“
Nope, das Stichwort ist „spezifisch“. Es suggeriert, die Funktion wäre iOS exklusiv.
Als Android Nutzer bist du doch eh schon total gläsern, das muss doch mittlerweile jeder wissen. Es ist hinlänglich belegt was sehr viele Apps teils für extremen Datenabfluss haben. Nicht nur das böse TikTok. Bei iOS liebe ich die Funktion des ungenauen Standorts. Und das man selber das Tracking sehr stark bei jeder App unterbinden kann. Außer Apple Maps bekommt das bei mir jede App verpasst der ich Zugriff auf meinen Standort gebe. Aber den meisten Apps gebe ich eh keinerlei Zugriffe auf Standort, Telefonbuch etc… außer es ist für die Funktion dringend nötig und ich möchte das so.
Bin vor einer Woche auch nochmal alles durchgegangen. Echt krass wie iOS das handhabt. Und alles so schön übersichtlich. Bei Android ist das ja nicht wirklich erwünscht. Da geht es hauptsächlich um das Produkt also die Nutzer.
Du hast schon oft genug mitgeteilt, das du von Android nichts hälst. Das ist auch ok. Aber man sollte doch ehrlich bleiben. Das Berechtigungskonzept (nicht nur das der Ortungsdienste) von Android quasi dem von iOS. Die Zeiten, wo die Apps automatisch Berechtigungen erhalten haben sind schon lange vorbei. Wie bei iOS muss jede Berechtigung (auch der genaue/ungenaue Standort) explizit abgenickt werden.
Ich bin in beiden Welten unterwegs (iPhone ehr selten, Tablet war aber schon immer ein iPad), ich weiß also wovon ich rede. Und wenn man nicht auf dem Stand ist weil man sich nicht für das andere System interessiert, dann sollte man vielleicht 2 mal überlegen was man von sich gibt.
Boar du bist ja schlau. Schön das du in beiden Welten unterwegs bist, scheint nur nicht viel zu helfen. Gerade beim Thema Tracking Android mit iOS (Einführung Tracking Opt-In) zu vergleichen ist schon… Der alleinige Datenabfluss vieler Apps wurde gemessen und ist hinreichend bekannt. Da kannst du dich gerne einlesen, und dem einfachen Gemüt können auch schon die dauerhaften „Datenskandale“ des letzten Jahrzehnt reichen. Android und Datenschutz gehen in keinem guten Kontext. Das war von Anfang an so. Auch immer das grundlegende Geschäftsmodell der beteiligten Firmen im Hinterkopf behalten und womit sie Gewinne machen, Hardware oder Daten. Hör auf anderen den Mund zu verbieten.
Ich finde es ja immer wieder lustig, wie manche bei Themen hin und her springen wenn die Argumente ausgehen. Hier ging es rein um Berechtigungen. Und du hebst ja sogar die Option des ungenauen Standorts hervor. Und genau das ist mit Android identisch. Also springst du plötzlich zu einem anderen Thema, nämlich Nutzer-/Gerätespezifische Daten. Und genau darüber hab ich mich gar nicht ausgelassen weil ich mir hier auch sicher bin, das da unter Android mehr übermittelt wird.
Aber Sonari du machst es doch auch. Und das seit Jahren hier. Was du kritisierst machst du doch selbst. Was macht dich denn so unzufrieden? Android?
Letzten Endes ist natürlich die Frage, ob man dem Hersteller und seinen Aussagen vertraut.
Wenn du aber bereit bist die Extrameile zu gehen, kannst du Android Handies mittlerweile besser gegen Datenmissbrauch absichern.
Wem es bei der OS Auswahl nur um Datenschutz geht, der sollte sich /e/os mal anschauen. Verbindungen zu Google wurden gekappt, der AppStore ist auf Datenschutz getrimmt und überprüft die Apps daraufhin.
Wäre ich nicht im Walled Garden gefangen, wäre das (in Verbindung mit dem Fairphone) meine Wahl.
Ich finde es auch nicht schön , wenn man meine Daten verkauft . Kein wund wenn man kein Vertrauen mehr hat.
Naja. So ist das nunmal wenn das Produkt gratis ist.
Ich habe für die App bezahlt
Diese Apps schaden damit auch anderen Apps die die Standortinfo durchaus sinnvoll einsetzen. Warum zum Beispiel müssen diese Daten gespeichert werden?
Wir in unserer App nutzen die Standortdaten lediglich auf dem Gerät. Aber leider kann der User das nicht wirklich erkennen und so leiden mal wieder alle Apps unter diesen schwarzen Schafen :-(
Es fehlt leider bei Apple die Möglichkeit das Teilen der Daten pro App komplett abschalten zu können.
Naja das kannst du ja nicht verhindern. Wenn die App die Daten lesen kann, verschlüsselst du die Daten halt und schickst sie zum Server. Wie soll man das verhindern? Die Verbindung zu einem Server braucht man halt und Apple kann ja schwer prüfen welche Daten das sind die das übertragen werden…
Wie willst du das verhindern? Letztendlich ginge das nur, wenn du den Internetzugang für die Apps komplett und dauerhaft abdrehst. Aber dann können diese Apps ihre regulären Aufgaben (z.b. Wetterbericht zeigen) nicht mehr durchführen, denn deren Inhalte kommen ja aus dem Internet…
Letztendlich ist alles was man tun kann, die Hersteller zu veranlassen, ihr Tun offenzulegen. Die „ehrlichen“ machen das, und sagen dann auch ganz offen (wenn auch vermutlich in langen AGBs die niemand liest), dass sie Daten sammeln und an 833 Werbepartner weitergeben. Insofern muss man als Nutzer eben entscheiden, will man das, oder nicht. Problematisch sind natürlich die „Betrüger“, die das alles heimlich machen. Aber auch hier müssen sich die Nutzer dann spätestens dann fragen, ob sie das noch mitmachen, wenn das heimliche sammeln herauskommt. Und dann stellt sich leider häufig heraus, den Leuten ist das wohl egal. Und so muss man sich nicht wundern, dass da so viele Firmen mitmachen, denn sie sehen, es hat keinerlei Konsequenzen, die Nutzer lassen sich wirklich so leicht für dumm verkaufen.
Beispiel Facebook-App. Die versuchte mal einige Zeit durch Abspielen von Audiodatei mit „Stille“ im Hintergrund dauerhaft aktiv zu bleiben, um so Standort und viele andere Daten auch dann abgreifen zu können, wenn der Nutzer die App gar nicht nutzt. Als das herauskam (und Apple sich leider nicht getraut hat, Facebook dauerhaft aus dem AppStore zu werfen, was sie bei derartigen Verstößen mit normalen „kleinen“ Entwicklern gemacht hätten), haben sich ein paar Medien mal aufgeregt aber kein Nutzer hat das irgendwie davon abgehalten, die App weiter zu nutzen.
WetterOnline so so,
Wetteronline ist übrigens der Dienst, der 2017 gegen DWD (Deutscher Wetterdienst) geklagt hatte, weil dort die Daten kostenfrei heraus gegeben wurden. Die Klagebegründung (vereinfacht) war das Wetteronline kein Geld verdienen könne wenn DWD die Daten kostenfrei Allen zur Verfügung stellt.
Und das obwohl WetterOnline die Daten des DWD nutzt und nur anders aufbereitet :)
Was für ein verkommenes Geschäftsmodell
Der DWD verschenkt seine Daten aber nicht, sondern verkauft sie an Wettet Online. Der DWD unterscheidet zwischen privater und kommerzieller Nutzung seiner Daten.
Erst durch das Urteil musste DWD seinen Dienst kostenpflichtig machen.
Damit konnte dann Wetteronline mit seinem „Geschäftsmodell“ Geld verdienen. Mit den Standortdaten haben sie nun ihr „Geschäftsmodell“ um eine zweite Einnahmequelle erweitert.
Eigentlich ein Witz, da der DWD eine Bundesanstalt ist. Für die Daten haben wir alle per Steuern bezahlt!
Hallo liebes ifun Team,
Ich weiß nicht, ob ihr schon mal beschrieben und erklärt habt aber ich würde mich freuen, wenn ihr mal erklärt was der Unterschied zwischen einem genauen Standort (dieses eigentlich klar) und einem ungenauen Standort im Detail bedeutet.
Von welchem Umkreis der Ortung sprechen wir? Ist es die Stadt das Land? Nur eine ungefähre Angabe.
Ich freue mich auf eure Antworten.
Nach meiner Erfahrung sind es ca. 10 km die der Lokalisierungskreis umfassen kann. Du siehst dann halt nicht mehr den Punkt, sondern diesen größeren Kreis in dem man sich befindet.
Falls sich daran nichts geändert hat sollte das ganze hier erklärt sein: https://radar.com/blog/understanding-approximate-location-in-ios-14
Hallo,
super vielen Dank für die Antworten.
Dann werde ich in Zukunft darauf achten, welche Apps meinen genauen Standort wirklich brauchen.
Beim ungenauen Standort kann nur die nächste Funkzelle ermittelt werden mit der dein Gerät gerade verbunden ist.
Bezüglich Datenabfluss von Apps sollte eher mal im Vorfeld darüber nachgedacht werden, ob ich für jeden Mückenschiss eine App benötige. Ich mache vieles über den Browser und akzeptiere nur die technisch notwendigen Cookies.
Bei Kleinanzeigen funktioniert das leider nicht!
Die beschriebenen Einstellungen sind leider nicht vorhanden …
Was vermuten lässt, dass man wohl bei Apple daten auch absaugen kann, ohne dass die App die Möglichkeit zum abschalten vorsehen muss.
Ist wohl die vielgepriesene Eingangsprüfung des AppStores, die hier mal wieder versagt.
Nein. Diese Einstellung kann eine App nicht verstecken. Diese ist grundsätzlich verfügbar, sofern das Gerät überhaupt genaue Koordinaten liefern kann. Aber es gibt Geräte ohne GPS-Hardware, dort ist der Schalter für genaue Koordinaten überflüssig, und wenn man die Ortungsdienste eh abgeschaltet hat, ist der Schalter auch unnötig. Und nur dann fehlt der auch.
@Gruml: Warum gibt es dann diese Einstellungen für Kleinanzeigen nicht und gleichzeitig konnten ITler feststellen, dass Kleinanzeigen die Daten übermittelt? (Siehe Netzwelt Artikel)
@david:
Es gibt diese Einstellungen für die Kleinanzeigen App. Definitiv. Ich weiß nicht wie du darauf kommst, das es diese nicht gäbe…
Und solange die Nutzer die Ortungsdienste für die App zulassen, kann die App die Daten auch verwenden.
Welche Einstellungen soll es nicht geben?
Den Schalter für ungenaue Ortungsdaten gibt es grundsätzlich nur, wenn die Ortungsdienste überhaupt für die App aktiviert sind. Sind die Ortungsdienste ausgeschaltet, gibt es eh keine Ortungsdaten, daher ist der Schalter dann auch gar nicht vorhanden.
D.h. wenn du diese Einstellung vermisst, hast du die Ortungsdaten entweder eh schon komplett abgeschaltet (dann bekommt die App nicht nur keine ungenauen, sondern gar keine Ortungsdaten), oder du nutzt noch eine uralte iOS-Version, bei der es diese Option noch nicht gab, oder du nutzt ein Gerät (diverse iPads), die gar keine GPS-Hardware besitzen und somit eh keine genauen Koordinaten liefern können)
Doch, kann man abschalten: iOS-Einstellungen > Datenschutz& Sicherheit > Ortungsdienste > Kleinanzeigen
Die Kleinanzeigen App behauptet, dass sie keine Standortdaten verwendet.
Kann sie dann trotzdem die Daten abziehen?
Das kommt drauf an. Kleinanzeigen braucht für die meisten Aktionen keine Standortdaten. Aber es gibt Funktionen, wie die Suche in deiner Umgebung, da nutzt die App dann doch deinen Standort. Du musst diese Funktion nicht nutzen (dann bekommt die App auch keine Standortdaten vom System), kannst aber. D.h. es ist deine Entscheidung.
Üblicherweise können aber alle internet-basierten Dienste immer deinen ungefähren Standort anhand deiner IP-Adresse ermitteln, denn die Internet-Anbieter nutzen i.d.R. jeder Standort ihrer Einwahlknoten einen festen Pool an IP-Adressen. D.h. Man kann dich grob einer Stadt oder eines Bezirks zuordnen. Außer du nutzt einen VPN-Dienst der deinen Traffic über einen anderen Standort leitet. Aber dann hast du natürlich das „Problem“ dass du dem VPN-Anbieter voll vertrauen musst, denn der bekommt nun Einblick in dein komplettes online-Verhalten.
Ich weiß ja nicht welchen Browser Du verwendest. Bei mir funktioniert z.B. Kleinanzeigen einwandfrei ohne Einschränkungen.
Verwende den DuckDuckgo Browser, dort lässt sich sogar einstellen das optionale Cookies automatisch abgelehnt werden.
Das zwischen funktionalen und optionalen Cookies unterschieden wird ist in der EU verpflichtend. Akzeptiert werden müssen nur die funktionalen.
Datenschutz & Sicherheit – Ortungsdienste, da kann man es für jede App einsehen und anpassen.
Kleinanzeigen funktioniert zB auch mit -Nie ausgewählt.
Bei allen anderen Apps sollte man überlegen, in wie weit ein genauer Standort nötig ist. Navi- und ParkApps sicherlich, andere?
Frage in die IOS Runde:
Werden Daten gesammelt und vielleicht sogar weiter gegeben auch wenn eine App keine Erlaubnis hat Standortdaten und Tracking zu nutzen.
Über sachliche Antworten freue ich mich.
Danke
Wenn eine App keine Standortdaten bekommt, kann es diese auch nicht weitergeben. Daran ist nichts zu rütteln.
Aber häufig soll eine App ja durchaus was tun, und nicht nur hübsch aussehen. D.h. sie benötigt gewisse Daten. Und dann kann man nicht wirklich verhindern, dass diese Daten auch für andere Zwecke missbraucht werden. Am Ende muss man darauf Vertrauen, das der Anbieter nur das tut, was er verspricht, oder man vertraut nicht, und müsste dann konsequenterweise die App nicht mehr nutzen.
An alle, die die gekaufte Pro-Version nutzen: In den Einstellungen lässt sich das Senden anonymer Nutzungsdaten (alle Tracking-Partner sind dort transparent aufgeführt) deaktivieren. Zusätzlich sollte man in den iPhone-Einstellungen „genauen Standort“ deaktivieren.
Es geht um WetterOnline — sorry!
Wenn man eh nur in bestimmten Regionen unterwegs ist, kann man Wetter Apps auch ohne Standort benutzen. Man muß nur ein Paar Städte als Favoriten eintragen.
Für die Werbepartner und Tracker hab ich einen externen DNS Server (NextDNS) mit eingebauten Adblocker.
Geht aber auch mit Apps wie zB. Adguard.
Naja, es macht doch nix, die EU möchte doch eine noch weitere Öffnung von Apple. Da gleichen sich doch Google und Co. dann alle an und es gibt keine Nachteile mehr. Alle sind gleich, wird auch Zeit.
Für Datenmissbrauch hat sich Apple unter Tim schon lange geöffnet.
Gab damals auch Appleintern eine Kündigungswelle deswegen.
Allein der Satz „Berechtigen Interesse“ bei Cookies ist eine Frechheit…und wenn man dann noch sieht das die Daten mit 1583 Firmen geteilt werden….
Da bin ich froh das ich so paranoid bin und die Ortungsdienste nur einschalte wenn ich sie brauche. Ebenso wird nur das Programm freigegeben das es wirklich braucht, ein Kleinanzeigen und Focus wüsste ich nicht wozu sie das brauchen.
Zu der App Kleinanzeigen finde ich gar keine Einstellungen zur Standortfreigabe. Komisch.
Doch: iOS-Einstellungen > Datenschutz& Sicherheit > Ortungsdienste > Kleinanzeigen
Wichtig: Es geht nicht nur um das Abfragen der Location!
Es geht darum, dass eindeutige Werbe-IDs genutzt werden und anhand dieser die Daten von verschiedenen Partnern zusammengeführt werden.
Beispiel:
– die Shopping-App liefert die Daten, welche Produkte eine ID bestellt
– die Wetter-App liefert die Daten, wo eine ID sich befindet
– die Chat-App liefert die Daten, mit denen eine ID kommuniziert
– der Netzwerk-Helfer liefert die Daten, welche Netzwerke eine ID nutzt
usw.
Das heisst, dass das ganze Tracking von Dutzenden Datenpunkten an der Werbe-Tracking-ID hängt und nicht nur GPS-Koordinaten verwendet werden. Man kann auch sehen wo ihr euch aufhaltet wenn man guckt in welchem WLAN ihr gerade seit, von welcher IP ihr kommt, welche Geräte im Netzwerk sind, Zelleninfo usw…
Der springende Punkt ist also, dass die Werbe-ID, an welcher alles hängt, abgeschaltet wird. Auf Android nicht möglich, nur manueller Reset. Auf iOS wenigstens abschaltbar.
Doch, auch bei Android kann die Werbe-ID gelöscht werden und der Zugang zum standardmäßigen Verwertungssystem somit unterbunden werden. Apps sollen/müssen dann ihre eigenen Dienste nutzen – das aggregieren von Daten ist damit zumindest erschwert.
Google Produkte haben ihr eigenes Tracking. Sage nur digital Fingerprinting.
Bei mir sind die Standortdaten bei den allermeisten Apps eh deaktiviert. Und so auch bei WetterOnline.
Ich sehe da auch keinen wesentlichen Komfortverlust.
Ich will ja eh meist wissen wie das Wetter woanders in ein paar Tagen ist und wenn man sich länger wo aufhält kann man ja einen festen Ort für das Widget angeben.
Wieso hat denn die ifun App die Einstellung „genauer Standort“??
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Unter iOS hat es keine Standort Anfrage. Hast du android ?
Danke hab mal fast überall den genauen Standort rausgenommen
Ich habe WetterOnline schon damals nach ihrer Klage gegen die App von DWD entfernt – richtige Entscheidung.
Sehr unsympathisch die Firma
Hallo. Ich muss nochmal auf die Kleinanzeigen-App eingehen. Auch bei mir kann ich unter Einstellungen->Datenschutz u. Sicherheit->Ortungsdienste nichts einstellen, da die Kleinanzeigen-App dort gar nicht aufgeführt ist. Komisch. Scheint ja nicht bei allen so zu sein. Und in den App-Einstellungen selbst auch kein Wort von Standort bzw. Lokalisation. Nun bin ich ratlos.
Es wird nichts helfen, hier zu schimpfen, oder Beschwerdemails an diese Firmen zu schicken. Die einzige Sprache, die Unternehmen heute noch verstehen ist kündigen. Wenn ihr wirklich etwas verändern wollt, kündigt Eure Abos und nutzt die App nicht mehr. Und wenn ihr denen noch mal zusätzlich auf den Sack gehen wollt, stellt eine Anfrage nach Art. 15 DSGVO. Dann haben die ordentlich zu tun und hinterfragen vielleicht mal wirklich ihr Verständnis von Datenschutz.