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18 getestete Angebote durchgefallen

Verbraucherschützer fordern strikteres Vorgehen gegen „Dark Patterns“

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24 Kommentare 24

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat insgesamt 18 Apps und Angebote von Online-Marktplätzen und Social-Media-Plattformen getestet und bemängelt, dass diese allesamt mit verbotenen manipulativen Designs arbeiten. Neben Amazon, TikTok und Temu waren auch deutsche Anbieter wie MediaMarkt, Zalando und Kaufland unter den getesteten Angeboten.

Den Verbraucherschützern zufolge sind hier Einrichtungen wie die EU-Kommission und die Bundesnetzagentur gefordert. Die Grenzen für entsprechende Angebote sind in dem hierzulande im vergangenen Mai in Kraft getretenen Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act – DSA) klar definiert. Es fehle lediglich an der Durchsetzung der entsprechenden gesetzlichen Vorgaben.

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„Wir brauchen klare Spielregeln“

Wir brauchen klare Spielregeln für digitale Fairness und gegen schädliche Designpraktiken im Internet – und das auch im allgemeinen Verbraucherrecht. Denn Manipulation gibt es nicht nur auf Plattformen, sondern auch bei anderen Online-Angeboten wie Händlerwebseiten oder Apps. Die Europäische Kommission muss den bevorstehenden Digital Fairness Act nutzen, um für echte Fairness im Netz zu sorgen.

Zu den unzulässigen Praktiken gehört die Verwendung von sogenannten „Hyper-Engaging-Dark-Patterns“ (HEDP), mit deren Hilfe die Verweildauer auf den Seiten der Anbieter erhöht werden soll. Dies können aufdringliche Benachrichtigungen, Mechanismen wie Autoplay oder auch der Einsatz von Gamification- und Glücksspiel-Elementen sein. Die Designs sollen Nutzer beispielsweise zu impulsiven Kaufentscheidungen verleiten und dafür sorgen, dass sie mehr Geld als geplant aus- oder mehr Daten preisgeben.

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Verbraucher sollen Probleme melden

Die Verbraucherschützer haben auf Basis ähnlicher Kritik bereits erfolgreich Anbieter wie Temu und Shein abgemahnt und fordern nun ein stärkeres Eingreifen der zuständigen Behörden. Verbraucher sind dazu aufgefordert, negative Erfahrungen mit Online-Marktplätzen und vergleichbaren Angeboten zu melden.

Im Detail wurden die Angebote von AliExpress, Amazon, Ebay, Facebook, Instagram, Kaufland, LinkedIn, Mediamarkt, Otto, Pinterest, Shein, Snapchat, Temu, TikTok, X, Wish, YouTube und Zalando von den Verbraucherschützern überprüft. Als Grundlage für die Untersuchung haben die Android-Apps der Unternehmen gedient.

22. Jan. 2025 um 12:58 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Bei mir fördern solche Mechaniken mittlerweile immer mehr das Gefühl von unseriösität. Solche Unternehmen schießen sich mit Ihren Praktiken selber ins Knie, bei mir. Das betrifft auch die Art der Auslieferung von Werbung.

  • Oder… (Achtung, verrückte Idee) jeder kümmert sich eigenverantwortlich darum, was er/sie wann und in welcher Menge kauft. Meine Güte. Es sind wirklich immer die andern schuld, oder? Und dann wundert man sich über Bürokratie und Überregulierung…

    • Kaufen ist eine Sucht. Da kann man nicht einfach nicht gegen an, ist wie bei der Spielsucht, Alkoholsucht etc. Da können einige Menschen nichts gegen tun, sie müssen sich einfach der Sucht ergeben, freiwillig machen sie das nicht, daher gibts auch Therapien dagegen. Sicher ist es wohl aus deiner Sicht, einfach zu sagen, soll sich jeder selbst drum kümmern, funktioniert aber leider nicht so einfach. Und aus dieser Sicht ist es gut das sich andere darum bemühen dieses soweit wie es geht einzudämmen. Denk mal bitte darüber nach, Pete.

      • Hallo, ich sehe das anders. Wer krankhaft kauft, dem nützt diese ganze Regulierung nichts. Bei Kaufsucht ist auch jeder eigenverantwortlich sich um Therapien zu kümmern. Leider ist das ja oft nicht mehr erwünscht, lieber andere verantwortlich machen.

      • @Frank
        Ich hoffe du bleibst ewig gesund.

      • sehe das ähnlich wie Frank:
        Wenn ich glückspielsüchtig bin, kommt auch keiner und reguliert die Glückspielbetreiber, damit ich da nicht mehr „aus versehen“ hingehe oder in deren Bann gezogen werde und spiele. Oder seh ich das falsch? Kenne mich damit nicht wirklich aus.
        Gleiches gilt dann für viele andere Krankheiten auch , z.B. wenn man imme rzu viel isst: Wer reguliert da z.B. Ferrero, damit ich nicht ständig Nutella zu mir nehme?

        Ein bisschen Eigenverantwortung könnte heutzutage echt nicht schaden

    • Was eine Aussage. Jeder Mensch ist unterschiedlich! Schließ doch bitte nicht von dir auf andere…
      Werbung funktioniert nach psychologischen Tricks – je unterbewusster, desto besser – und das schon viele viele Jahrzehnte!
      Mit anderen Worten: Manipulation um den Umsatz und anschließend den Gewinn zu steigern. – Ja da braucht es Regulation! Regeln, die die Grenzen wahren. Vor allem in der Wirtschaft!

    • Ja, die tolle Eigenverantwortung, jegliche Regulierung ist natürlich böse.
      Leider treffen solche ‚Argumente‘ der Libertären immer wieder auf offene Ohren von Menschen,die sich selbst völlig überschätzen und ignorieren, dass wir Menschen pausenlos durch äußere Reize fremdgesteuert werden.
      Letztlich werden hier von den Libertären genau die gleichen Mechanismen genutzt. Denn natürlich will jeder selbst bestimmt leben und jeder sich gerne einreden (lassen), dass er das auch kann und er gegen jegliche Manipulation immun ist. Dabei wird dann nicht gemerkt, dass man gerade mit diesen ‚Argumenten‘ manipuliert wird. Nutznießer: die Unternehmen,die auf ihren Plattformen diese Art von Manipulation einsetzen.
      Eigentlich ist es ganz einfach: wenn denn alle Menschen so selbstbestimmt sind und nur das kaufen, was sie wirklich kaufen wollen und benötigen, wozu gibt es dann überhaupt Werbung und wozu diese Dark Pattern? Eben!
      Und die Aufgabe einer Gemeinschaft, die ein Staat nun einmal ist, ist es auch, die Mitglieder zu schützen und dafür Spielregeln zu erlassen.
      Ja, keine Frage, das ist immer eine Abwägung zwischen Laissez-faire und Überregulierung und bedarf immer wieder neuer Diskussion.
      Aber der libertäre Ansatz: Alle Regulierungen abschaffen, ist definitiv für das Gemeinwohl schädlich und nutzt nur einigen wenigen.

      • Zunächst, sehe ich deinen Punkt der Manipulation. Was aber heute als Manipulation bezeichnet wird, hieß früher einfach Vertrieb. Schon in der Sesamstraße gab‘s den Vertreter der Kermit erstmal Nase und Ihren verkauft hat, dass dieser die Brille tragen konnte die er nichtmal brauchte. Wenn ich mich hier in einem Meter Umkreis umsehe , steht Hörbuch viel Kram den kein Mensch braucht und den ich hauptsächlich aufgrund äußereren Reizen gekauft habe. Wie hätte ich auch sonst von einem HP Dock erfahren können, ohne das mir jemand sagt, dass es das gibt. Ich war es aber der am Ende gekauft hat. Niemand hat mich dazu gezwungen. Es gibt da draußen noch haufenweise Dinge die ich nicht habe, obwohl ich könnte. Das nennt man Disziplin und Eigenverantwortung. Ich verstehe diesen Trend nicht, darum zu betteln immer mehr Entscheidungsfreiheit abgeben zu dürfen.

  • Dieser ganze Autoplaydreck quält jedes mal mein Geist.
    Ich möchte jedes mal #%¥*^&#¿¡:§

  • Aber die Fenster, die vor Cookies warnen, die sind keine Belästigung, alles von schlauen Leuten erfunden. Irgendwann sieht keiner mehr durch, und ein Gesetz widerspricht dem Anderen.
    Ich kaufe immer nur, wenn da steht „bitte nur einmal nehmen“ dann nehme ich grundsätzlich Drei.

  • Erschreckend wie hier in den Kommentaren zunehmend die Freiheiten irgendwelcher Großkonzerne/-unternehmer (die natürlich alle möglichen technischen Mittel nutzen um ihren Gewinn zu maximieren) in Schutz genommen werden.

  • Manchmal kaufe ich auch nichts, weil ich den kaufbutton nicht gefunden habe :D
    Diese Darkpatterns sind nur lästig. Wenn ich deswegen länger auf einer Seite bleibe aber aus Frust nichts kaufe, bringt das eher nichts der Firma. Und da dies fast alle großen Onlineshops machen, sehe ich auch keinerlei Vorteile für die Firmen. Vielleicht liegt es aber auch an mir, dass ich online fast nie spontan etwas kaufe und zögerlich beim online shopping bin. Eine wissenschaftliche Studie hierzu würde mich mal interessieren.
    Grundsätzlich kaufe ich am ehesten, je weniger klicks ich machen muss. Eine klar strukturierte Oberfläche ohne viele Klicks ist am besten um mein Geld zu bekommen. Bei Amazon hab ich überhaupt keine Lust etwas zu kaufen. Viel zu unübersichtlich und ständig irgendwelche Produkte nach denen ich nie gesucht habe.

  • Stefan B. aus H.

    Kaufen ist KEINE Sucht, gewisse Methoden fördern aber eine solche und sollten entsprechend reguliert werden, wenn sich Firmen nicht freiwillig zurücknehmen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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