Günstig aber mit Abstrichen
Ultenic MC1 ausprobiert: Saug- und Wischroboter mit Komplettstation
Mit dem Ultenic MC1 haben wir einen Reinigungsroboter ausprobiert, dessen Hersteller wir bislang nicht auf dem Schirm hatten. Ultenic stellt sich wie zahlreiche seiner Konkurrenten mit einer wachsenden Palette an Haushaltszubehör auf und bietet auch Geräte wie Handstaubsauger und Heißluftfritteusen an. Uns interessiert allerdings erstmal, wie gut sich das derzeitige Saugroboter-Flaggschiff des Herstellers gegenüber der Konkurrenz schlägt.
Beim Ultenic MC1 handelt es sich um einen kombinierten Saug- und Wischroboter, der für die Nassreinigung auf rotierende Moppscheiben setzt und diese auch selbsttätig reinigt. Die Basisstation des MC1 kümmert sich darüber hinaus auch um die Leerung des Staubbehälters und ist neben Tanks für Frisch- und Schmutzwasser mit einem Staub-Auffangbeutel ausgestattet.
Sowohl der MC1 selbst als auch dessen Basisstation präsentieren sich hochwertig und in vergleichsweise edlem Design. Im Lieferumfang ist jeweils Ersatz für den Staubbeutel, den verbauten Luftfilter, die Seitenbürste und die Moppscheiben enthalten. Zudem liegt eine Flasche Reinigungslösung bei, wobei wir im Ergebnis hier keinen Unterschied zur Verwendung von klarem Wasser feststellen konnten.
Hauptbürste mit Borsten als Haarfänger
Der Ultenic MC1 arbeitet mit einer Seiten- und einer Hauptbürste. Letztere verzichtet auf den allgemeinen Trend zu Gummiwalzen und arbeitet mit Borsten, was dem Reinigungseffekt keinen Abbruch tut, allerdings Haare magisch anzieht – dazu unten mehr.
Im Fuß der Absaugstation sitzt auch die Wanne für die Reinigung der Moppscheiben. Durch die Tatsache, dass sich diese Basis sehr einfach entfernen lässt, kann dieser Bereich problemlos und schnell gereinigt werden, was bei Verwendung der Nassreinigungsfunktion doch öfter mal gemacht werden sollte.
Exakte Lasernavigation ohne Kamera
Für die Navigation setzt der Ultenic MC1 auf ein LiDAR-Modul und kartografiert die Räumlichkeiten ebenso exakt, wie er sich darin bewegt. Über die zugehörige App kann man die Raumkarten bei Bedarf anpassen und Räume verbinden oder trennen. Für die Verwendung in verschiedenen Stockwerken kann man jeweils separate Karten erstellen und speichern, die zu verwendende Karte muss dann aber manuell aktiviert werden.
Der MC1 verzichtet auf Kameras oder zusätzliche Sensoren für eine automatische Hinderniserkennung. Die besten Ergebnisse erzielt man somit, wenn man vor den Reinigungsfahrten stets einigermaßen für Ordnung sorgt.
Nassreinigungsfunktion mit klaren Abstrichen
Im Praxiseinsatz muss man beim Ultenic MC1 vor allem in Verbindung mit der Nassreinigung leider etwas zu viel Abstriche machen. Der Roboter kann seine Moppscheiben nicht selbständig anheben und wischt zusätzlich zum Saugen immer auch nass, wenn die Scheiben montiert sind. Man kann die Mopps zwar einfach entfernen, muss dazu aber den Sauger aus der Station nehmen und umdrehen.
Besonders ärgerlich ist damit verbunden, dass der MC1 bei seinen Reinigungsfahrten Teppiche gleich „mitwischt“, wenn man die Teppichreinigung nicht generell deaktiviert. Das ist doppelt schade, weil die Teppicherkennung des Saugers an sich sehr gut funktioniert und die Ultenic-App darauf basierend die Möglichkeit bietet, beim Überfahren von Teppichen die Saugleistung zu erhöhen.
Auch der Anpressdruck der Moppscheiben könnte unseren Erfahrungen mit dem MC1 zufolge höher sein. Während die einfache Nassreinigung ausreichend gut funktioniert, tut sich der Sauger bei angetrockneten Kaffeeflecken und dergleichen schwer. Als Gegenmaßnahme bietet sich an, das entsprechende Zimmer oder den Bereich mehrfach hintereinander anzufahren.
App unterstützt mehrere Karten
Dazu kurz ein Abstecher in die App: Wie bei anderen Anbietern auch habt ihr hier die Möglichkeit, alternativ zur Reinigung des kompletten Kartenbereichs nur ausgewählte Zimmer zu saugen und wischen, oder eine speziellen Bereich für die Reinigung zu markieren beziehungsweise die direkt per Fernbedienung anzufahren.
Die App selbst funktioniert dabei fehlerfrei und präsentiert auch beim erneuten Öffnen stets schnell und zuverlässig den aktuellen Reinigungs- oder Saugerstatus. Positiv sind uns auch die vielseitigen Optionen rund um die Reinigung von Moppscheiben und Staubbehälter aufgefallen.
Solide Saugfunktion mit maximal 5000 Pa
Wie bereits im Zusammenhang mit der Teppicherkennung angedeutet, macht der Ultenic MC1 als reiner Saugroboter einen sehr guten Job. Alternativ zur automatischen Erhöhung beim Überfahren von Teppichen kann man die Saugleistung des Roboters auch auf einzelne Räume bezogen anpassen und zwischen vier verschiedenen Stufen wählen.
Maximal arbeitet der MC1 mit 5000 Pa und kann mit einer Akku-Füllung bis zu drei Stunden am Stück arbeiten. Besser als andere Roboter ist der Ultenic bei uns mit Absätzen zwischen den Zimmern klargekommen. Laut Hersteller sind hier Stufen von bis zu zwei Zentimetern möglich.
Während Krümel und dergleichen für den MC1 keinerlei Problem darstellen, sorgen Haare oder längeres Fell von Haustieren allerdings für regelmäßigen Mehraufwand beim Reinigen. Wir haben die mit Borsten bestückte Hauptbürste bereits angesprochen, Haare wickeln sich gerne um diese herum und müssen dann mit einem mitgelieferten Messerwerkzeug entfernt werden.
Günstiges All-In-One-Gerät mit Einschränkungen
Alles in allem sind es dann doch einige Einschränkungen, die man beim Kauf des Ultenic MC1 berücksichtigen sollte. Dafür kann der Reinigungsroboter allerdings mit einer für diese Verbeitung und Ausstattung attraktiven Preis punkten. Die sonstigen Kombigeräte mit Reinigungsstation sind hier deutlich höher angesiedelt.
Ultenic gibt dem MC1 eine Preisempfehlung von 799 Euro mit auf den Weg, der Sauger ist in der Regel aber deutlich günstiger erhältlich. Aktuell wird auf der Herstellerseite ein Preis von 611,99 Euro genannt und mit dem Rabattcode New2024 gibt es bis Monatsende nochmal 10 Euro zusätzlichen Preisnachlass.
Die App sieht frappierend nach Roborock und Dreame aus. Eine erneute Submarke von Xiaomi nehme ich an?
Das war wirklich auch mein erster Gedanke bei dem beigefügten Bild.
Der Q revo von Roborock bekommt man auch regelmäßig zwischen 650 und 699€.
Dann lieber den
Und von dem kommt auch bald ein Nachfolger (Qrevo MaxV), dann wird er wahrscheinlich noch etwas günstiger.
Günstig ?!
Ja, für das, was er können soll schon!
Wer das nicht zahlen möchte schaut wo anders nach…
Ist doch interessant, einen neuen Stern am Saugroboter. Himmel zu sehen.
An sich muss ich sagen wirklich sehr interessant, die Abstriche sind mir persönlich aber dann doch zu heftig.
Benutzt eigentlich jemand mit einem Wischroboter die Herstellertypischen Reinigungsmittel?
Ich mache immer einfach eine halbe Kappe normalen Bodenreiniger ins Frischwasser.
Ich verstehe ja nicht ganz, warum Ihr solche Produkte selbst testet?
Es gibt doch in dieser Produktgruppe sehr aktive Menschen, mit ner tollen Seite, die schon fast wissenschaftlich genau testen.
Warum tut man sich nicht zusammen, macht gegenseitig Werbung und profitiert von einander.
Was bringt mir der Test? Das ist eine Meinung von einem Tester, der ab und zu mal einen Roboter testet. Also nicht wirklich Aussagekräftig!
Schuster bleib bei Deinen Leisten…
Kann jemand einen Staubsaugroboter empfehlen, dem man verschiedene wlan Netzwerke einspeichern kann?