Sicherheitsupdates nur nach Genehmigung
Überwachung geht vor: Großbritannien will Kontrolle über Softwareupdates
Die von der britischen Regierung geplanten Überwachungsmaßnahmen nehmen skurrile Formen an. Im Rahmen der Überarbeitung der Richtlinien für die Befugnisse von Sicherheitsbehörden ist unter anderem geplant, dass Sicherheitsupdates für Software und Betriebssysteme nur durch die britischen Sicherheitsbehörden freigeben werden dürfen.
Konkret geht es um den Investigatory Powers Act 2016 (IPA), ein Gesetz, das die Befugnisse der Sicherheitsbehörden regelt und von der aktuellen Regierung in Großbritannien überarbeitet wird. Die auf Rechtsthemen spezialisierte Webseite Just Security stellt in diesem Zusammenhang heraus, das von den aktuellen Entwurf ausgehend Gerätehersteller eigentlich die britische Regierung informieren müssten, bevor sich wichtige Sicherheitsupdates bereitstellen.
Die mit der Regelung verbundene Genehmigungspflicht hätte zur Folge, dass die Regierung den Hersteller auch dazu auffordern könnte, solche Aktualisierungen zurückzuhalten, wenn diese beispielsweise eine durch Regierungsbehörden zu Überwachungszwecken genutzte Schwachstelle schließen würden. Damit verbundene Geheimhaltungsklauseln würden bewirken, dass die Hersteller auch niemand über solche Vorgänge informieren dürfen.
Widerstand bereits gegen Chat-Überwachung
Während man die Bestrebungen der britischen Regierung eigentlich nur mit einem Kopfschütteln kommentieren kann, gibt es berechtigte Hoffnung, dass sich das Vorhaben nicht praktisch umsetzen lässt. Bereits im Zusammenhang mit der der Umsetzung des Sicherheitsgesetzes „Online Safety Bill“ haben die betroffenen Unternehmen deutlich gemacht, dass sie nicht gewillt sind, sich den exzessiven Forderungen der Sicherheitsbehörden zu beugen. Zudem dürften die Bestrebungen gegen internationales Recht verstoßen.
Als Reaktion auf die Forderungen, der britischen Regierung Zugänge für die Überwachung von Chat-Angeboten einzuräumen, haben die führenden Anbieter, darunter auch Apple zuletzt mit konsequenter Ablehnung reagiert und zum Teil mit einem Rückzug aus Großbritannien gedroht.
EU hat doch ähnliche Entwürfe für die totale Kontrolle bzgl Chats und co.
Kontrolle (bzw Inspektionsrecht) über Software Updates (darum geht es hier) hat nichts mit deinem Chat Thema zu tun.
Naja, die letzten Zwei Absetze behandeln die Chat Überwachung. Darauf wird sich der Erstposter beziehen.
Ja. Tut mir echt leid. Aber ich lese den ganzen Artikel.
Nein hat sie nicht.
Hier ein AluHut für dich :)
Einfach mal nach EU Chat Überwachung suchen. „Es gibt wenige Gesetzesvorhaben, die mit so viel Gegenwind zu kämpfen haben wie die Chatkontrolle der EU. Um den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, sollen Messenger wie Whatsapp und Signal mit dieser dazu gezwungen werden, am Smartphone ihrer Nutzer nach Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern zu suchen – eine Maßnahme, die laut Datenschützern einer Unterwanderung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gleichkommt.“
Für dummies oder Unwissende gibt es sogar Links wie „EU-Gesetzgebung einfach erklärt“
Gute Nacht
1984 – lässt grüßen.
Da sind wir schon längst drüber hinaus…..
Im Sinne von „Unwissenheit ist Stärke“? Bitte erläuterte doch einmal, was Dich das glauben lässt? Ich kenne von Kenntnis des Buches aus …
George Orwell war noch viel zu optimistisch!
Dann müssten die ja mindestens so gut Bescheid wissen über die Soft- und Hardware wie der Hersteller selbst. Das ist ja nicht mal ansatzweise durchführbar! Ganz zu schweigen von Verzögerungen in den Sicherheitsupdates. Das ist einfach nur lächerlich, was die sich immer wieder Neues ausdenken.
Ja und Verschwiegenheitserklärungen hin oder her. Dürfte schon auffallen wenn Weltweit eine Sicherheitslücke gefixed wird und in GB stillschweigend nicht…
It‘ s a British failure
*gefixt
dann gibts eben für GB nur ein Placebo Update
Wieso? Sie wollen ja nur prüfen, ob bei der Schließung einer Schwachstelle das neue Hintertürchen funktioniert.
Genau das :)
Da bin ich ja froh, dass ich in Deutschland lebe. Für unsere Politiker war das Internet ja schließlich noch vor ein paar Jahren „Neuland“ – da wird keiner auf die Idee kommen, Sicherheitsupdates kontrollieren zu wollen.
Deutschland muss sich nach EU Gesetze halten. Die sind ähnlich.
Zeig doch mal, welche EU „Gesetze“ (die EU erlässt keine Gesetze, sondern Verordnungen) genau die Verhinderung von Sicherheitsupdates regulieren.
Und alles nur zum Wohle des Bürgers…unsere Politiker sind halt selbstlos und wollen Schaden von Ihren Wählern fernhalten.
Mit Sicherheit ist es nicht der Sicherheit dienlich….
Lustig. :)
Tja, ist doch praktisch, dann kann die britische Regierung bei ihren Bürgern die Sicherheitslöcher so lange offen lassen, bis sie eine neue Hintertür gefunden hat.
Seit BREXIT wundert mich bei denen gar nichts mehr…
Ich zitiere Obelix: die spinnen die Britten!
+1
Tja wenigstens ein Vorteil des Brexits – der Binnenmarkt ist so klein und dadurch unbedeutend, dass Apple, Google & Co der Britischen Regierung den Mittelfinger zeigen können.
BIP Weltweit Platz 5 direkt hinter D, find ich jetzt nicht so unbedeutend…
Ist ja lustig. Ich stelle mir gerade vor, wie sie mit der „Great Firewall“ verhindern wollen, dass sich Benutzer die Sicherheitsupdates in einem anderen Land der Welt holen. Viele Grüße nach China.
Das ist einfach nur krank