"App Tracking Transparency"
Tracking-Abfragen: Apple weist Kritik des Bundeskartellamtes zurück
Auf die Kritik des Bundeskartellamtes an Apples Tracking-Abfragen, hat das Unternehmen jetzt mit einer Stellungnahme reagiert, die ifun.de vorliegt.
Apple verteidigt darin die Regelung als Maßnahme zum Schutz der Privatsphäre und betont, dass alle Entwickler, einschließlich Apple selbst, denselben Vorgaben unterliegen. Laut Apple würde man mit der sogenannten „App Tracking Transparency“ (ATT) dafür sorgen, dass Nutzern mehr Kontrolle darüber erhalten, welche Daten sie mit App-Anbietern teilen. Die Aufforderung zur Zustimmung sei einheitlich gestaltet und für alle Entwickler verpflichtend. Apple betont zudem, dass das Unternehmen freiwillig strengere Datenschutzstandards einhält, als von Drittentwicklern verlangt wird.
Darüber hinaus hebt Apple hervor, dass Dienste wie Siri, FaceTime und iMessage so entwickelt wurden, dass keine übergreifende Verknüpfung von Nutzerdaten zwischen diesen Angeboten möglich sei. Apple betont, dass Nutzer grundsätzlich selbst entscheiden sollten, wann und mit wem sie ihre Daten teilen.
Definition von Tracking sorgt für Diskussionen
Ein zentraler Kritikpunkt des Bundeskartellamts war die Definition von „Tracking“. Apple erläutert hierzu, dass ATT für das Verknüpfen von Nutzerdaten über verschiedene Unternehmen hinweg gilt. Daten, die innerhalb einer App oder innerhalb des Apple-Ökosystems genutzt werden, unterliegen nicht dieser Regelung. Apple argumentiert, dass diese Unterscheidung notwendig sei, um den Datenschutz gezielt zu verbessern, ohne grundlegende Funktionen von Apps einzuschränken.
Zudem weist Apple darauf hin, dass ATT keine Beschränkungen für die Nutzung von Daten auferlegt, die Unternehmen legal von ihren Nutzern erhalten. Die Einhaltung der ATT-Vorgaben sei für alle Entwickler verpflichtend, unabhängig davon, ob es sich um Drittanbieter oder Apple selbst handelt.
Apple verweist auf wirtschaftliche Bedeutung
Apple nutzt die Gelegenheit auch, um auf seine wirtschaftliche Bedeutung in Deutschland hinzuweisen. Das Unternehmen ist seit über 40 Jahren in Deutschland tätig und unterstreicht das Ausmaß der sogenannte App-Ökonomie, die laut eigenen Angaben mehr als 400.000 Arbeitsplätze im Land stützt.
Besonders für kleine Entwickler sei das App-Store-Umfeld ein Wachstumsmotor. Zwischen 2020 und 2022 seien die Einnahmen kleiner Entwickler in Deutschland um 37 Prozent gestiegen.
Die Auseinandersetzung zwischen Apple und dem Bundeskartellamt dürfte weitergehen. Apple erklärt, dass man konstruktiv mit der Behörde zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass Nutzer weiterhin Transparenz und Kontrolle über ihre Daten haben.
Die sollen sich lieber einmal Android vornehmen.
Passiert bereits: https://www.ifun.de/zu-maechtig-bundeskartellamt-geht-gegen-google-vor-202077/
Whataboutismus
Davon geht doch wirklich jeder aus, dass der APP-Hersteller Daten des Nutzers nutzt. Die Weitergabe an Dritte ist doch das Problem. Das muss doch auch eine deutsche Behörde so sehen können.
Hier geht es aber darum, das es für Drittanbieter -im Vergleich zu Apple – schwieriger ist, an Nutzerdaten zukommen. Es geht nicht zwingend um Datenweitergabe an Dritte, sondern wie der App-Entwickler an die Daten kommt. Und diese scheinen im Vergleich zu Apple größere Hürden zu haben was natürlich zu einem Nachteil führt.
„Apple verteidigt darin die Regelung als Maßnahme zum Schutz der Privatsphäre und betont, dass alle Entwickler, einschließlich Apple selbst, denselben Vorgaben unterliegen.“
Wie kommst du darauf, dass es hier darum es Entwicklern schwieriger zu machen? Davon kann ich nix lesen.
Danke für die Info. Da macht Apple wohl tatsächlich einen Unterschied zwischen Fremden und eigenen APPs. Wenn ich also auf Maps was suche, trackt mich Apple, wenn ich auf Google was suchen will, kann ich Tracking abschalten.