Digitale Gewohnheiten hinterfragen
„Touch Grass“: App soll Bildschirmzeit reduzieren
Der Ausdruck „touch grass“ ist im englischsprachigen Internet längst zu einer Redewendung geworden. Er wird genutzt, um Personen darauf hinzuweisen, dass sie zu viel Zeit online verbringen und stattdessen nach draußen gehen sollten. Ein gleichnamiges Subreddit sammelt Beiträge von Nutzern, denen empfohlen wird, sich mehr mit der realen Welt zu beschäftigen. Nun greift eine neue iPhone-App dieses Prinzip auf und setzt es technisch um.
Funktionsweise und technische Umsetzung
Die Anwendung „Touch Grass“ sperrt laut Entwicklern ausgewählte Apps auf dem iPhone, bis der Nutzer tatsächlich eine Grünfläche berührt. Dies werde mithilfe der Geräte-Kamera überprüft. Die App nutzt dafür Googles Bilderkennung, um festzustellen, ob aufgenommene Fotos echtes Gras zeigen oder ob Nutzer versuchen, das System mit Bildschirmfotos oder künstlichen Oberflächen zu umgehen.
Um das System zu nutzen, müssen Anwender zunächst festlegen, welche Apps gesperrt werden sollen. Sollen diese dann geöffnet werde, ist es erforderlich, ein aktuelles Foto von einer Rasenfläche zu machen. Erst nach erfolgreicher Verifizierung werde der Zugriff wieder freigegeben. Zusätzlich sollen Nutzer ihre Bildschirmzeit auswerten und Trends in ihrem Nutzungsverhalten erkennen können.
Anpassungsmöglichkeiten und Finanzierung
„Touch Grass“ soll ab dem 14. März 2025 im App Store verfügbar sein. Voraussetzung ist ein iPhone mit iOS 17 oder neuer sowie ein geeigneter Grünstreifen in der Umgebung.
Neben der Basisversion, die den Zugang zu einzelnen Anwendungen beschränkt, soll auch eine kostenpflichtige Variante angeboten werden. Die Hälfte aller hier generierten Einnahmen soll ausgewählten Renaturierungsprojekten zugutekommen.
Die Premium-Variante soll es ermöglichen, mehrere Apps gleichzeitig zu blockieren sowie detaillierte Analysen zur Bildschirmzeit zu erhalten. Zudem sei eine flexiblere Anpassung der Sperrzeiten vorgesehen.
Laut Entwickler Rhys Kentish sei für zukünftige Versionen geplant, weitere Natur-Objekte als Freischaltkriterien hinzuzufügen. Nutzer könnten dann möglicherweise auch Schnee, Sand oder Baumrinde als Alternative zur Entsperrung verwenden. Eine Umsetzung für Android sei ebenfalls angedacht, gestalte sich jedoch technisch anspruchsvoller, da es keine vergleichbare System-API wie bei Apple gebe.
Wenn du ne App brauchst um die zu konditionieren dann bist du schon verloren
+1
Und dann? Aufgeben oder was tun?
Seh ich auch so.
+1
Schlimm, dass es solche Apps braucht, um von der eigenen Handy-Sucht abzulenken. Aber ja, leider ist das die Realität.
Da gibt es auch eine nette, wo man eine Anzahl von Schritten braucht.
Finde ich sinniger