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Entgegen offizieller Aussagen

Telegram hat Nutzerdaten ans Bundeskriminalamt übergeben

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57 Kommentare 57

Telegram-Nutzer genießen offenbar weniger Anonymität, als ihnen die Betreiber der Messenger-App Glauben machen wollen. Der Spiegel berichtet, dass Telegram mehrfach Nutzerdaten an das Bundeskriminalamt übermittelt hat. Es habe sich dabei um Informationen zu Verdächtigen aus den Bereichen Kindesmissbrauch und Terrorismus gehandelt.

Die Meldung ist von daher brisant dass die Telegram-Betreiber selbst steif und fest das Gegenteil behaupten. „Bis zum heutigen Tag haben wir 0 Byte Nutzerdaten an Dritte weitergegeben, einschließlich aller Regierungen“ kann man in den von Telegram veröffentlichten FAQ zum Datenschutz nachlesen. Auch von Behördenseite war bis zuletzt zu hören, dass Telegram entsprechende Anfragen ignoriert. Lange Zeit hinweg war Telegram für die Ermittler mangels einer „ladungsfähigen Anschrift“ nicht einmal erreichbar.

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Mehrere Treffen mit Bundesbehörden

Unbestätigten Informationen zufolge haben sich Telegram-Mitarbeiter seither jedoch mehrfach mit Vertretern des Bundesinnenministeriums und des Bundesjustizministeriums getroffen. Ob man sich in diesem Rahmen auch bezüglich die Übermittlung von Nutzerdaten abgestimmt hat ist offen, aber wahrscheinlich. In jedem Fall hat Telegram dem Spiegel-Bericht zufolge mittlerweile mehr als hundert deutsche Kanäle und Gruppen gesperrt, die vom BKA über eine speziell für diesen Zweck eingerichtete E-Mail-Adresse an den Messenger-Dienst gemeldet wurden.

Als Druckmittel gegen Telegram steht nicht nur die von der deutschen Innenministerin Nancy Faeser angedrohte Sperrung des Dienstes hierzulande im Raum. Das Bundesamt für Justiz wirft dem Messenger Verstöße gegen das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz vor, was letztendlich in der Anordnung von Strafzahlungen in Höhe von 55 Millionen Euro resultieren könnte.

Im Wettbewerb mit anderen Messengern hat Telegram in Deutschland mittlerweile ohnehin nicht mehr den besten Stand. Zumindest nach außen hin leidet die vermeintliche Neutralität der Plattform unter der Image, sich zu einem Sammelbecken für extreme Gruppierungen zu entwickeln.

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03. Jun 2022 um 14:23 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    57 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Was Kindesmissbrauch und Terrorismus angeht bin ich absolut DAFÜR, dass Daten von Nutzern weitergegeben werden. Hier geht doch wohl Opfer- vor Täterschutz.
    Jeder von uns haut täglich Daten raus ohne nachzudenken und dann zieren sich viele trotzdem damit ihrem Datenschutz keiner zu Leibe rückt.

    • Die Telemenschen nutzen wahrscheinlich doch eh Google oder Facebook Produkte. Das entzieht sich schon jeglicher Logik.

    • Da bin ich bei Dir!
      Und gleich gehen die Diskussionen los über Versprechungen des Anbieters und DGSVO.

      • Na dann ist dein Unrechtsbewusstsein doch schon mal richtig kalibriert. Nur leider überwiegt die Profilierungssucht.

    • Ja, aber du sagst das bei Kindesmisbrauch, der nächst bei mord usw usf. Und irgenwann findet sich dann einer der das fordert bei sachlicher kritik die er nicht mag.

      • Was ja egal ist was jemand erst mal fordert. Der kann natürlich damit auch vor Gericht gehen und wird dort dann wohl bei sachlicher Kritik (ich musste mir grad ein Lachen unterdrücken, gibts sowas überhaupt noch im Internet?) eine Ansage erhalten. Anders sieht’s natürlich bei einer „normalen“ Internet Kritik aus. Da wird’s dann schnell beleidigend, drohend oder volksverhetzend.

      • Und nur um das klar zustellen: ich bin absolut dafür, dass auch solche Anzeigen entsprechend verfolgt werden. Nur weil man im Internet meint anonym zu sein befreit es einen noch lange nicht von unseren Gesetzen die eben auch dort gelten. Muss natürlich jeder selbst wissen ob es ihm oder ihr das wert ist.

      • Richtig, das Internet ist kein rechtsfreier Raum und darf es auch nicht werden. Die Privatsphäre gilt auch online!

      • @R4inb0wD4sh: Diese Argumentation hört man oft (gern auch bei Telegram ;-) ), das ist aber völlig an den Harren herbeigezogen. Das könntest man so für alle polizeilichen Maßnahmen nehmen, und es hat sich bestätigt, dass das völliger Blödsinn ist. Es werden heute auch Hausdurchsuchungen durchgeführt – aber doch nicht willkürlich. Um das zu veranlassen braucht es immer eine richterliche Verfügung – und das trifft auch hier zu.

        Selbstverständlich kann die Legislative – die bekanntlich vom Volk gewählt wurde – bestimmen, wann eine solche Durchsuchung – ob Online oder privat zu Hause – notwendig und angebracht ist und diese auch ändern, aber nötig ist immer ein Gesetz.

        Und wenn ein Gesetz geplant wird, dass „bei sachlicher Kritik“ eine solche Durchsuchung erlaubt wäre, dann hättest Du Grund dagegen zu protestieren – das wird es aber nicht geben. Zumindest solange wir keine rechtsradikale Regierung haben, die weltweit dafür bekannt sind, solche Gesetze einzuführen, nachdem sie zuvor immer für die „Meinungsfreiheit“ waren, damit sie ihre Propaganda verbreiten können.

      • Du hast wahrscheinlich auch geglaubt dass die Daten der Corona App nicht zweckentfremdet werden (und glaubst es jetzt auch noch …) – aber nur mal zur Info: entgegen aller Versprechungen der Politik wurden die Daten von der Mainzer Polizei missbräuchlich verarbeitet

      • Du verwechselst sicher ganz bewusst die LucaApp und die CWA. Falls nein, wäre hier ne Richtigstellung fällig. Und nein, die Daten der CWA kann man nicht mißbräuchlich nutzen.

    • Wo Daten einmal da sind, werden sie letztendlich auch für alles andere von den Behörden und die Regierung benutzt. Das zeigte sich in der Vergangenheit immer wieder.

      Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte sind nun mal keine Kleinigkeit, ein Generalverdacht oder Generalüberwachung sind daher immer abzulehnen.

      • Interessant, welche strafrechtlichen Daten von Behörden wurden denn in Deutschland von der Regierung verwendet? Eine Liste oder Link wären schon hilfreich.

      • Wenn du dich informiert hättest wüsstest du selbst, dass z.B. die Corona Kontaktdaten bei Restaurants von den Behörden missbräuchlich für andere Zwecke genutzt wurden. Und das ist nur ein Beispiel.

        Aber letztendlich sind Beispiele auch egal. Grundrechte sind fundamental und sind nicht umsonst Grundrechte und dürfen nicht untergraben werden.

      • andrey benutzer

        @Fufur
        Grundrechte gelten nicht absolut. Vielmehr sind sie relativ zu sehen und unterliegen der Einschränkung durch einfaches Recht (formelles Gesetz oder Rechtsverordnungen (Art.80GG)), „allgemeine Gesetze“ (Art.5 Abs.2 GG), sowie durch andere Grundrechte (bspw. Art.4 GG, sog. Konkordanz).

      • @Furfur
        Nicht ganz korrekt. Deine Grundrechte gelten nur so lange uneingeschränkt, bis deren Wahrnehmung die Grundrechte anderer Personen beschneiden. In diesen „Kollissionsituationen“ ist dann abzuwägen, wessen Grundrechte „Vorrang“ haben. Das können dann auch mal die Grundrechte der anderen Person sein.
        Deine persönlichen Grundrechte sind also relativ zu den Grundrechten anderer Menschen.

      • @cuuc :
        Zuletzt gab es da doch einen Eklat wegen der Luca App. Wurde auch hier berichtet.
        Aber mal davon abgesehen, geht es hier auch um zwei Prinzipien: 1. die Behörden, die die so lang die Grenzen übertreten, bis sie irgendwann mal damit durchkommen oder die Kompromisse immer mehr zu Gunsten der Behörden gerichtet werden, bis irgendwann der Weg zu Generalverdacht geebnet ist, 2. die Bürger, die genau das befürchten. Und zu denen gehöre ich.
        Klar will auch ich, dass Straftaten vereitelt werden und Straftäter ihre Strafe antreten. Und man wäre sicherlich zu +90% erfolgreicher, wenn erst einmal jeder digitale kommunikative Austausch komplett durchleuchtet würde, und mich würde es auch gar nicht stören, wenn es dann nicht immer wieder Menschen gäbe, die ihre Befugnisse übertreten würden, das ist bereits heute real, Polizisten, die Adressen mit ihren faschistischen Gruppen teilen (nur eins der jüngeren Beispielen).
        Kurz gesagt, warum sollte man der Justiz vertrauen, die es wohl nicht mal schafft, ihre eigenen Regen umzusetzen?!

    • Kann man machen.

      Man sollte allerdings nicht das Gegenteil behaupten und sich dann über schwindendes Vertrauen wundern.

    • Schon klar man schreie nur die beiden Worte und schon geht beim Standard Deutschland das Licht aus..

      Was ist eigentlich aus Richterlichen Beschluss usw. geworden, dann wäre doch alles okay..
      ..aber Nee, vorauseilender Gehorsam ist ja so nice.

  • Ein Unternehmen, das seriös sein will, sollte definitiv auch damit helfen, den Sumpf auszutrocknen. Bei Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden hat sich Telegram zuletzt nicht mit Ruhm bekleckert.

  • da kann man nur hoffen, dass telegram nich versehendlich jemanden als kinderschänder ansieht und dessen daten raus gibt. dann is das geschrei nämlich genau so gross.

  • Leider stimmt das nicht… so versucht man die Menschen abzuschrecken.

  • Wer Telegram wegen angeblicher Anonymität verwendet dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
    Ist ja nicht so, dass es keine wirklich anonymen Messenger (wie Threema) gibt.

  • Ich denke hier versucht man eindeutig die Menschen mit Fehlinformation denn nichts genaues weiß man nicht….. zu verunsichern und fern zu halten von diesem Messenger

    • Genau so sehe ich das auch.
      „unbestätigten Informationen zufolge…“ ;)
      Der „Spiegel“ hat schon lange nichts mehr mit seriösem Journalismus zu tun. Claas „Münchhausen“ Relotius war dann noch der Gipfel der Dreistigkeit.
      Hier soll den bösen Querdenkern und Impfskeptikern, also Menschen mit Resthirn, doch nur Angst gemacht werden. Auch ne Form der Zensur wie bei Twitter und vor allem Facebook und YouTube.

      • Danke fürs Outing. Viel Spaß weiterhin in deiner Blase.

      • Menschen mit Resthirn… Leider ist das nur Eure ganz eigene Einschätzung. Von außen betrachtet wirkt das völlig anders. Schwurbeldischwurbs.

      • „… Menschen mit Resthirn …“
        lol!
        So isses.
        Resthirn. Fragt sich wie viel vom ganzen noch übrig ist. Resthirn … hahaha … der war echt gut!

  • Na da kann man ja nur hoffen, dass die Bundesbehörden besser aufgestellt sind als die Landesbehörden tatütata.fail

  • Sehr gut! Hoffentlich kapieren die Menschen endlich mal, das Web ist kein rechtsfreuer Raum!
    Leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein…

  • Ist doch kein Problem, wenn alles E2E verschlüsselt ist :D

  • Seit den letzten 2 Jahren glaube ich den offiziellen Meldungen kein Wort mehr.

  • Ich darf bitte daran erinnern, dass es im Rahmen der Corona Pandemie die Zusicherung des deutsches Staates gab und gibt, dass die Daten der Bundesbürger entsprechend der bestehenden Gesetze und nicht anders verwendet werden.

    Die Praxis hat uns dann eines besseren belehrt. Vertreter des Staates, der Judikative und der Exekutive haben vorsätzlich unter fadenscheinigen Gründen bestehende Gesetze gebrochen und die Daten einer App sich besorgt und ausgewertet.

    Hat es eine Strafverfolgung geben, ein Dienstaufsichtsverfahren – vermutlich nicht – es hat fadenscheinige Ausreden gegeben, was inzwischen die übliche, vorhersehbare Praxis in diesem, unseren Land ist.

    Wehret den Anfängen – wir sind dabei unsere Grundrechte aufzugeben.

    Verantwortung bedarf der Freiheit, Entscheidungen zu treffen!

    Die, unsere Grundrechte, sichern uns genau dieses Freiheit für unsere Verantwortung.

    • Da redet wieder einer wirres Zeug. Es gab nie „im Rahmen“ der Corona Pandemie so eine Zusage. Es gibt Gesetze, die das Regeln. Basta.
      Auch haben weder vertreter des Staates (wer soll das s ein?),. noch die Judikative oder die Exekutive bestehende Gesetze gebrochen. Das sind bewusst erlogene Behauptungen, denen keinerlei Beweise zugrunde liegen (ausser selbsterfundenen).
      Das, was Du hier behauptest, ist reinste Leerdenker- oder staatsfeindliche Propaganda.

  • Soweit es solche wirklich kriminellen Delikte angeht, habe auch ich kein Problem mit der Datenweitergybe – auf richterliche Anordnung.

  • Ein Messenger Dienst, der es ermöglicht, dass Straftäter jeglicher Art sich ungestört austuaschen können, KANN keinem recht sein. Dann könnte man auch gleich Stadtteile zum rechtsfreien Raum erklären. Das wäre nichjt weniger schlimm. Datenschutz hin oder her – er darf nicht zum Vorteil der Straftäter werden! Und ich zähle da ganz bewusst auch Impfgegner, Leerdenker und Konsorten dazu. Wer sich in so einem Kanal anmeldet, der hat etwas zu verbergen.
    Anders sieht es in Staaten aus, in denen die Bürger vom Staat unterdrückt werden. Belarus zum Beispiel. Oder Nordkorea. Dort ist so ein Messenger sicherlich sinnvoll.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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