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Ergebnisse variieren stark

Studie zu Herzfrequenzmessungen: Apple Watch am genauesten

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Forscher der West Virginia University (WVU) haben herausgefunden, dass tragbare Geräte wie Smartwatches die Herzfrequenzvariabilität (HRV) anders messen als medizinische Geräte in Kliniken. Diese Unterschiede könnten Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der Gesundheitsdaten haben.

Herzfrequenz Apple Watch

Unterschiedliche Messmethoden

Die HRV, also die Zeit zwischen zwei Herzschlägen, ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und des Nervensystems. Klinische Untersuchungsmethoden, wie die in Krankenhäusern verwendeten EKG-Geräte, messen die elektrische Aktivität des Herzens über Elektroden am Körper.

Im Gegensatz dazu nutzen Smartwatches und andere tragbare Geräte die Photoplethysmographie (PPG). Diese Technologie misst den Blutfluss, indem Licht in die Haut gesendet und reflektiert wird. Diese unterschiedlichen Ansätze führen zu verschiedenen Ergebnissen.

Ein Forscher-Team um den Wissenschaftler Matt Tenan hat nun gezeigt, dass die durch Smartwatches erfassten HRV-Daten häufig nicht mit denen übereinstimmen, die in einer klinischen Umgebung gemessen werden. Ein Grund dafür ist die Verzögerung, die auftritt, wenn das Blut vom Herzen zu den Fingern oder zum Handgelenk fließt. Diese Verzögerung kann die Genauigkeit der Messung beeinflussen.

Apple Watch Series6 Measure Sensors

Apple Watch am genauesten

Die Studie der WVU hat auch untersucht, wie verschiedene Marken ihre HRV-Daten berechnen. Dabei stellte sich heraus, dass die Apple Watch im Vergleich zu anderen tragbaren Geräten die genauesten Ergebnisse liefert. Apple verwendet die „Standardabweichung der normalen R-R-Intervalle“, während andere Hersteller eine Methode namens „quadratische Mittelwertabweichung“ einsetzen, die zu größeren Differenzen führt.

Trotz dieser Unterschiede betonen die Forscher, dass tragbare Geräte wie die Apple Watch nicht ungenau oder unbrauchbar sind, sondern einfach andere Daten liefern als klinische Geräte. Die Studie könnte dazu beitragen, die Messmethoden von Smartwatches weiter zu verbessern.

14. Okt 2024 um 14:23 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • „Apple verwendet die „Standardabweichung der normalen R-R-Intervalle“, während andere Hersteller eine Methode namens „quadratische Mittelwertabweichung“ einsetzen, die zu größeren Differenzen führt.“

  • Die Apple Watch hat aber noch Aufholbedarf. Die HRV wird alle paar Stunden gemessen und der Puls auch sehr selten und unregelmäßig (siehe Pixel Watch 24/7 Messung). Da sind andere weiter. Ebenso wäre eine Auswertung der Daten nett. Und das die Körpertemperatur nicht nur nachts gemessen wird.

  • Das ist toll
    Ich hoffe viele Leuten kann damit geholfen werden und das mehr zum Arzt gehen wenn sie Unregelmäsigkeiten fest stellen.

  • „Trotz dieser Unterschiede betonen die Forscher, dass tragbare Geräte wie die Apple Watch nicht ungenau oder unbrauchbar sind, sondern einfach andere Daten liefern als klinische Geräte. “

    *Rotfl* Ernsthaft? Nicht ungenau, liefert halt nur einfach andere Werte als die wissenschaftlich anerkannte Baseline

    • Wenn ich mein Tacho so einstelle, dass er immer nur konstant 98% der wahren Geschwindigkeit zeigt, dann ist der Messwert auch anders, aber nicht automatisch unbrauchbar. Zum Beispiel könnte ich mich immer noch an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und 100km/h (echt 102.04km/h) auf meinem Tacho wäre immer noch proportional richtig doppelt so schnell wie 50km/h (echt 51.02km/h) auf meinem Tacho. Die Frage sollte daher sein in welcher Weise Ungenauigkeiten auftreten und wie stark die sind, daraus kann man dann einen Nutzen (oder das Fehlen desselben) ableiten. Aber einfach nur „andere Werte als die anerkannte Baseline“ wie du es nennst ist noch keine wertvolle Aussage.

      • Das nennt sich Abweichung und nicht „liefert halt einfach andere Werte“.
        Auch wird hier nicht von einer Latenz, sondern von anderen Werten gesprochen.

        Man kann doch ganz einfach sagen: Die Messergebnisse der Apple Watch sind ungenau, aber dafür geeignet Arhythmien und Trends zu erkennen.

      • „Apple verwendet die „Standardabweichung der normalen R-R-Intervalle“, während andere Hersteller eine Methode namens „quadratische Mittelwertabweichung“ einsetzen, die zu größeren Differenzen führt.“

        Genauer als andere.

    • Ja, ernsthaft.

      Da viele Krankheiten eher aufgrund Veränderungen der Werte erkennbar sind und nicht mit einem einzelnen Wert allein.

      Dies ist übrigens „wissenschaftlich anerkannte Baseline“.

    • Die Messung durch die Uhr ist primär dazu gedacht und geeignet, um Ausreißer festzustellen. Und Trends. Dazu reicht die Messung.

    • Für den Laien nur schwer verständlich, nicht traurig sein.

  • Erst wenn Blutdruck und Blutzucker gemessen werden können….ein Gamechanger….

  • Appel könnte so viel mehr mit den Daten machen. Mehr Richtung Whoop, ansonsten ist das schon fast verschenktes Potenzial!

  • Ist es nicht wichtiger, dass die Vergleichswerte stimmen? D.h. wenn ich beispielsweise immer mit der AW messe, dann erkenne ich Auffälligkeiten/Abweichungen doch gut und zuverlässig.

  • Ich nutze für die Herzfrequenzmessung den Polar H10. Als Vergleich zur AW werden hier die Werte in kürzeren Intervalle n gemessen.

  • Beim joggen und teilweise wandern unbrauchbar. Da habe ich laut meiner Watch kein Puls mehr.

  • Sollte uns nicht klar sein, dass die AW kein Gerät aus der Medizintechnik ist? Dass manche Sachen mit einer Uhr am Handgelenk nun mal nicht so präzise gemessen werden können wie mit Sonden, Elektroden oder dergleichen, die sich an großen Gerätschaften befinden?

    Wenn man bspw dauerhaft einen Ruhepuls von 85 misst, sollte man vielleicht mal einen Arzt aufsuchen, der das abklärt. Da ist es völlig irrelevant, ob die AW 100%ig genau misst.

  • Lach mich krank, als würde ein Allgemeinarzt auf die Vermutung einer AW, seine pro Kopf Pauschale (Quartal) verschleudern.

    • Auf eine Beobachtung sicherlich nicht, auf eine Reihe jedoch schon ;-) viele Daten im Zusammenhang sind ein großer Gewinn.

    • Mein Hausarzt hat das gemacht. Gott sei Dank. Die Eil-Überweisung zum Kardiologen, welcher auch meine Health-Daten zur Anamnese nutze, brachten mir ein Dauer EKG, Belastungs-EKG, EIN Herzecho und MRT mit der Diagnose eines verdickten und geschädigten Herzmuskels.

      Nach einem Monat gab es die OP und ich habe nun einen Defi implantiert, der im ersten Quartal seit der OP bereits einmal ausgelöst hat. Einziger Hinweis den ich überhaupt hatte: meine Apple Watch hat mich via Health über einen zu niedrigen Puls in der Nacht informiert. Dort sank dieser nämlich regelmäßig unter 40 und ab und an unter 35 die Minute. Das hätte keine Gesundheitsvorsorge der Welt ermitteln können.

    • Mein Freund hatte letztes Jahr im Juni – im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitsstudie des UKE – durch Zufall ein EKG das Vorhofflimmern gezeigt hat. Einen Tag später habe ich ihm eine applewatch verpasst. Die in den folgenden Wochen und Monaten auch jeweils regelmäßig beim Aufzeichnen des EKG Vorhofflimmern erkannt hat. Die beiden Kardiologen, die er aufgesucht hat, haben beide sehr positiv von der AW gesprochen, da sie eher viele Falschmeldungen durch andere Tracker in der Praxis gesehen haben. Im Mai hatte er eine Katheterablation und ist seitdem frei von VHF.

  • Letztes Jahr hab ich plötzlich extremes Vorhoflimmern bekommen, was meine AW (mittlerweile mehrfach zuverlässig) exakt erkannt und dokumentiert hat. Die Geräte in der der Notaufnahme (über 6 Stunden) und die AW zeigten zb die identische Herfrequenz mit minimaler Zeitverzögerung, ebenso die Sinuskurven. Der Arzt war überrascht, das selbst die AW 4 das misst.

  • Die Apple Watch kann wirklich helfen. Letztes Wochenende eine Freundin hatte Herzrasen ich ihr meine neue Apple Watch um geschnallt ein EKG gemacht Vorhof flimmern. Das EKG weitergeleitet. Sie hat es dem Arzt mitgebracht und er war voll des Lobes.

  • Marco Altini von der HRV4Training App war auch lange Zeit skeptisch, hat dann aber die Apple Watch ausgiebig mit einen Polar H10 verglichen/getestet. Ergebnis: die Watch HRV-Werte sind nicht schlechter als die vom Polar Gurt. Und wie alle Sport-Profis guckt er nicht auf SDNN, sondern auf die rMSSD, also auf die angeblich schlechteren square root Werte.
    Was bei Apple nervt ist dieses verdammte Festhalten an SDNN, während die gesamte Sportwelt schon bei rMSSD angekommen ist.
    Wer sich für eine weitere gute Trainings-App mit HRV-Auswertung interessiert: Morpheus, eine US-App, setzt aber den hauseigenen Morpheus-Gurt voraus.

    • Nach allem was ich verstehe, ist SDNN für Aussagen über die Gesundheit besser geeignet als RMSSD. RMSSD ist eher für Recovery und so, während SDNN Aufschlüsse über das parasympathische und sympathische Nervensystem erlaubt. Würde aktuell davon ausgehen das Apple die AW eher als Health- denn als Sport-Gadget betrachtet … denke der Markt ist auch größer und interessanter für Apple. Aber wer unbedingt RMSSD braucht, kann das ja in diversen Apps als Berechnungsmethode einstellen?

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