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1600 iPhone-Attrappen sichergestellt

Steuerfahndung: Fliesen statt iPhone im Handyshop

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25 Kommentare 25

Ungarische und Österreichische Steuerfahnder haben ein international agierendes Betrugsnetzwerk aufgedeckt, das falsche iPhone-Verpackungen zur Umsatzsteuer-Hinterziehung nutzte.

Statt der Apple-Smartphones hätten die Betrüger kistenweise Fliesenstücken in täuschend echten Verpackungen verschickt, die bei der Durchsuchung von zwei Wiener Handy-Shops durch die Finanzpolizei sichergestellt wurden.

Iphone Fliese

Der skurrile Fund der Fliesen und Ziegelbruchstücke in den iPhone-Verpackungen ist wesentliches Element einer besonders raffinierten Betrugsmasche, die das Bundesministerium für Finanzen folgendermaßen erklärt: Beim so genannten Karussellbetrug führen kriminelle Händler die vom Käufer bezahlte Umsatzsteuer nicht wie vorgesehen an das Finanzamt ab, sondern machen in der Regel vom Vorsteuerabzug Gebrauch.

Dazu sind Unternehmerinnen und Unternehmer im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit berechtigt. Bei Geltendmachung bekommen sie die Vorsteuer vom Finanzamt ausbezahlt. So wollen die betrügerischen Geschäftsleute ihren Gewinn illegal maximieren.

Da die gefundenen 1600 iPhone-Attrappen mit einer Schadenssumme von 110.000 Euro aus Sicht der Steuerfahnder nur ein kleiner Teil eines komplexen Betrugsnetzwerks sind, kann von einer wesentlich höheren Schädigung ausgegangen werden, die sich jedoch erst nach Abschluss langwieriger Ermittlungen beziffern lassen wird.

Darüber hinaus wurden 100 Stück iPhone XR mit einem Marktwert von rund 60.000 Euro und weitere 1.500 iPhone 7 im Wert von ca. 500.000 Euro beschlagnahmt. Da das betroffene Unternehmen beim zuständigen Finanzamt einen Abgabenrückstand von rund 450.000 Euro auswies, wurde sichergestelltes Bargeld in Höhe von 50.000 Euro sowie weitere verwertbare Gegenstände gepfändet.

Das ORF-Regionalmagazins „Wien heute“ hat der Betrugsmasche einen kurzen Beitrag gewidmet.

NEO MAGAZIN ROYALE zum Umsatzsteuerkarussell

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30. Okt 2019 um 09:51 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Tja dann sind das ja mal ziemliche Amateure! Viel einfacher ist das Umsatzsteuer Karussell natürlich mit immateriellen Gütern.
    Nur die richtig großen Betrüger sind halt meist viel zu klug um sich erwischen zu lassen.
    Da muss ich dann auch nix durch die Gegend schicken oder Fliesen in iPhone Packungen stecken.

  • Gesetzeslücken lassen Raum für Betrug. Warum werden nie auch die bestraft, die solche Lücken entstehen lassen und dulden? Die Steuerbetrugsleier ist ja schon uralt. Millionenbeträge werden abgezockt.

    Aber park mal 5min entgegen der Fahrtrichtung am Parkstreifen oder radeln 20m aufm Gehsteig, da spürst du sofort die Härte des Gesetzgebers…

  • Ergänzung: iPhone 7 – damit ist klar, wie oft die Fliesen schon im Dreieck durch Europa gehüpft sind…

  • Wer sich so Mühe gibt das Steuerrecht zu umgehen, dem gebührt Respekt und Knast

  • Hab noch nicht verstanden wofür man Atrappen und echte iPhones braucht. Warum schickt man nicht einfach leere Kartons oder Kartons mit Sand oder nur Atrappen? Werden die Kartons überprüft an der Grenze?

  • Warum geht die Steuer in Vorkasse, sowas gehört abgeschafft.

    • Das ist sytembedingt. 2020 wird einen neue Stufe zur Vermeidung des USt-Karusells in Kraft treten.
      Das alles geht leider nicht von heute auf morgen.

    • Wenn man sich an sieht wer an den Gesetzesentwürfen für Steuergesetze mitarbeitetet und diese maßgeblich mit beeinflusst, der könnte auf die Idee kommen, dass die Gesetzeslücken eher kein Zufall oder ein Versehen sind. Siehe Cum-Ex und ähnliche Tricks zum groß angelegte Steuerbetrug. Hier verdienen sich bestimmte Unternehmen eine goldene Nase und das im ganz großen Maßstab.

  • Jetzt weiß man auch warum bei eBay viele iPhones ohne OVP so relativ günstig verkauft werden… Ausstellungsstücke, is klar ;-)
    Man kann ja mit der Verpackung nochmal Geld „verdienen“. :-)

  • Ich verstehe das Umsatzsteuerkarussell irgendwie nicht. Solange die Waren (oder zumindest die Rechnungen) immer im Kreis laufen, bekommt jede der Stationen eine Rechnung, und schreibt auch eine Rechnung – hat also keinen Gewinn. Nur wenn einer beim Finanzamt eine gefälschte Rechnung vorlegen würde, würde es funktionieren. Aber davon habe ich bei der Masche noch nie was gelesen. Kann das jemand erklären?

      • Ja, hab ich ;) und wie man sieht, funktioniert das laut der Erklärung nur, wenn die Firma die die Teile importiert und weiter verkauft eine Rechnung ausstellt, aber die darauf aufgeführte Umsatzsteuer nicht abführt.das kann ich auch so machen, ohne Import und Karussell ;)

      • Dann aber ohne Vorsteuerabzug. So wird die Vor- und Umsatzsteuer gezogen.

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