"Einkommens- und Verbrauchsstichprobe"
Statistisches Bundesamt sammelt Bürgerausgaben per App
Bei der sogenannten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) handelt es sich um die statistische Erfassung der Lebensverhältnisse privater Haushalte in Deutschland. Die hier gesammelten Angaben sollen dem verantwortlichen Statistischen Bundesamt zufolge unter anderem als Grundlage für die Berechnung von Sozialleistungen dienen. In diesem Jahr ist die Teilnahme an der Datensammlung erstmals mithilfe einer App möglich.
Im App Store für iOS ist zu diesem Zweck brandneu die von der Nordrhein-Westfälischen IT-Landesbehörde erstellte App Einkommen & Verbrauch verfügbar. Den Klick auf die Anwendung könnt ihr euch allerdings erstmal sparen, wenn nicht zum Kreis jener Haushalte gehört, die bereits von den Statistikern für die Teilnahme ausgewählt wurden und der Befragung zugestimmt haben.
Insgesamt nehmen den verantwortlichen Behörden zufolge in diesem Jahr deutschlandweit rund 80.000 Haushalte an der Befragung teil. Die Probanden sollen mit einer Aufwandsentschädigung von bis zu 175 Euro und zudem mit der Aussicht gelockt werden, dass sie sich damit verbunden auch einen Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben schaffen können. Interessierte Nutzer können sich weiterhin über diesen Link für die Teilnahme bewerben. Grundvoraussetzung ist, dass man über drei Monate hinweg seine täglichen Ausgaben dokumentiert und diese Daten mit den Behörden teilt.
Haushaltsbuch-App nicht für alle
Die mit öffentlichen Mitteln finanzierte App wird damit verbunden auch als persönliches Haushaltsbuch beworben: „Durch das Führen eines Haushaltsbuchs bekommen Sie nicht nur einen umfassenden Überblick, wie sich Ihr Einkommen im Einzelnen zusammensetzt und für welche Dinge Sie es im Detail aufwenden“. Schade eigentlich, dass die ohnehin erfolgte und finanzierte Programmierarbeit dann nicht auch für all jene Bürger zur Verfügung steht, die sich eben einen solchen Überblick verschaffen, ihre Daten jedoch für sich behalten wollen. Für die Nutzung werden nämlich vom Statistischen Bundesamt vergebene Anmeldedaten vorausgesetzt.
Entwickler: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)
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Sollen sie einfach mal beim Finanzamt fragen. Da bekommen sie dann auch „echte“ Werte und keine Möchtegerngehälter die die Statistik verfälschen.
Wird hier sicherlich das gleiche Problem sein, wie mit den Daten zur Erhebung der neuen Grundsteuer
Hab grade auch überlegt: „ich könnte doch locker angeben was ich möchte und damit alles verfälschen“ – bin bestimmt nicht der einzige mit dem Gedanken und es wird bestimmt sogar einer machen
Der macht das jedes Jahr, den kenne ich auch.
Ich finds witzig: In der App geben Leute zu hohe Einkommen an und beim Finanzamt geben sie sicherlich zu wenig an. :-D
„…für all jene Bürger zur Verfügung steht, die sich eben einen solchen Überblick verschaffen, ihre Daten jedoch für sich behalten wollen“.
Ihr habt doch hier auch schon häufiger die Haushaltsbuch App MoneyControl vorgestellt. Die sollte doch für diesen Anwendungsfall perfekt geeignet sein. Es gibt zwar eine WebApp die man aber nicht verwenden muss. Damit bleiben die Daten dann ausschließlich auf dem eigenen Gerät.
Wir verwenden die App schon ewig und sind nach wie vor sehr zufrieden.
Ich glaube der Redaktion geht es vor allem darum: „Die mit öffentlichen Mitteln finanzierte App“
Womit sie ja recht haben. Den öffentliche Mittel heißt nun mal haben wir alle bezahlt. Warum können wir alle dann das bezahlte nicht nutzen.
Och Kinder. Immer dieses Gemaule. Der Zweck ist doch nicht das Haushaltsbuch für alle. Muss man da noch mehr schreiben?
Immer meckern, maulen, motzen. Wie Teenies.
@Jones Das stimmt natürlich. Ohne die App genauer zu kennen würde ich aber davon ausgehen, dass sie recht genau auf den aktuellen Zweck der Stichprobenerfassung zugeschnitten ist. Um daraus eine allgemein gut nutzbare App zu machen, hätte man also mehr Geld investieren müssen. Dazu kämen weitere Ausgaben für Pflege, Support und Co. Aber wozu? Wer eine allgemein gut nutzbare App braucht findet im Store eine gute Auswahl? Warum sollte der Staat hierfür Geld ausgeben? Da wäre das Geschrei nur wieder groß, dass für unnütze Dinge Geld herausgeworfen wird.
Weil Du zB Panzer auch nicht nutzen darfst, wenn Du nicht dafür ausgewählt wirst. Nurweil es öffentlich finanziert wird heißt es nicht, dass jeder Hannebambel das Recht auf Nutzung hat.
Da hast Du natürlich recht, trotzdem wäre es vielleicht intelligenter gewesen eine kleine „Haushaltsbuchapp“ zu progammieren und dieses mal die Daten zur Nutzung Dritter mal für einen Sinnvollen zweck zu verwenden, anstatt sie wie bei den Readdle Apps mit dem Facebook SDK zu teilen.
Wenn die öffentliche Hand sowas zur Verfügung stellen würde, wäre das Geschrei „der scheiß Überwachungsstaat kriegt meine Daten nicht“ groß!
Wird wohl nach ertragreichen Einnahmequellen gesucht, d.h. wo kann man die Steuern noch etwas hochschrauben.
Es gibt keinen Grund, hier alles pessimistisch zu sehen. Diese Einkommens- und Verbrauchsstichproben gibt es schon seit Jahrzehnten – bislang halt auf Papier. Ich wurde selber im Bundesland Bayern schon 2x dazu eingeladen.
Das hat nichts mit Steuern zu tun, sondern auf diese Weise werden zum Beispiel die „Warenkörbe“ zusammengestellt, aus denen die Inflationsrate errechnet wird. Die ist nur dann realistisch, wenn klar ist, welche Artikel/Dienstleistungen etc. anteilig welchen Anteil an den Verbrauchsangaben machen.
Und zu anderen Kommentaren, dass man „bescheißen“ kann: Ja klar kann man. Die Frage ist nur: warum sollte man. Hier geht es ja um rein statistische Auswertungen, die auch einen nicht unerheblichen Aufwand bedeuten für einen, wenn man das Buch führt. Der wird nicht kleiner, wenn man falsche Zahlen verwendet. Und wenn 10 unter den 80.000 denken, es wäre „lustig“, die Statistiken durch falsche Angaben zu verfälschen (vermutlich werden da auch Plausibilitätschecks gemacht), ist der Einfluss auf die Gesamtstatistik dennoch sehr gering.
danke, damit ist alles gesagt
Und wozu dienen diese „statistischen Angaben?
Damit man weiß, wie weit man den Bürger noch ausquetschen und neue Abgaben und Steuern erfinden kann bis die Stimmung komplett kippt?
Was ein Stück Butter kostet? Daran kann ich mich nicht erinnern.
@brotpit
Text von Mac.. lesen und (versuchen zu) verstehen.
Klar, damit sie noch deutlicher sehen, für was man Geld aus giebt und sie gezielt die Steuern etc anpassen können.
+1
Oder gezielt bestimmte Personen unterstützen, statt Millionären eine Energiepauschale zu schenken und die Abschläge für Gas und Strom zu bezahlen.
Neidisch?
Ich bezweifle mal das man damit Einblick in alle gesellschaftlichen Schichten bekommt. Es erfordert ein gewisses Maß an Intelligenz und viralem Disziplin ein solches Haushaltsbuch zu führen. Beides ist vermutlich in Einkommens stärkeren Schichten eher vorhanden und verzerrt mit Sicherheit so das Bild.
Da stimm ich Dir zu. Und die wohlhabenderen Haushalte wollen es sicherlich nicht führen, warum auch.
Vielleicht sind die auch wohlhabend, weil sie eben nicht planlos einkaufen oder sich einbilden, jeden Morgen Brötchen am Bahnhof für 4,50 Euro sei eine günstige Möglichkeit, zu frühstücken und nicht zuhause das Frühstück zusammenzustellen? Frage für einen Freund.
Ja, daher kommt ja auch der Satz.
Vom Geld ausgeben wird man nicht reich
Bzw. Von den Reichen lernt man das sparen.
Stimmt, Personen mit geringerem Einkommen, die jeden Cent 3 mal umdrehen, Prospekte nach Angeboten durchforsten und zu verschiedenen Discountern gehen um Geld zu sparen, haben sicherlich überhaupt keinen Überblick, wie und wo sie ihre 300€ im Monat für die ganze Familie ausgeben…
Nur einen Discounter anfahren/anlaufen spart auch Zeit und Geld
Deutschland der Datenschutz-Datensammler.
Toll das sowas als Grundlage für die Zahlungen genommen wird, wo doch eh jeder mehr ausgibt…
Wollen noch schauen wie viel Geld sie noch plündern und verpulvern können?