Klassisches Baader-Meinhof-Phänomen?
Stalking per AirTag: Mehr Aufmerksamkeit für ein vorhandenes Problem?
Beinahe seit der initialen Verfügbarkeit der von Apple angebotenen AirTags tauchen die günstigen Sachen-Finder in Artikeln auf, die sich weniger mit den Vorzügen der Schlüsselanhänger und der ihnen eigentlich zugeschriebenen Funktionsweise beschäftigen, sondern mehr auf die Negativbeispiele eingehen, in denen Apples AirTags eine Rolle gespielt haben.
Diese sind vielfältiger Natur und werden nahezu im Wochenrhythmus von neuen Berichten ergänzt. Angefangen beim heimlichen Auskundschaften von Parkplätzen und Fahrtrouten zum Diebstahl vorgemerkter Luxusfahrzeuge durch kriminelle Banden, bis hin zur Personenüberwachung durch Stalker, machen Apples AirTags in den letzten Wochen vor allem durch negative Meldungen auf sich aufmerksam.
Zuletzt sorgte der Fall des Modells Brooks Nader für Aufsehen. Wie die 25-jährige selbst berichtete, wurde ihr in einer New Yorker Bar ein AirTag heimlich in die Manteltasche gesteckt. Über dessen Vorhandensein wurde Brooks dann, erst Stunden später, Nachts um 23:30 aufmerksam gemacht, als diese sich bereits alleine auf dem Weg nach Hause befand.
Klassisches Baader-Meinhof-Phänomen?
Die im Raum stehende Frage: Führt die Verfügbarkeit der von Apple auch im Viererpack angebotenen AirTags zu einer Zunahme an Stalking-Fällen oder wirft der mit dem Firmennamen Apple verbundene Scheinwerfen nur mehr Licht auf ein ohnehin vorhandenes Problem, das jetzt lediglich eine größere Medienöffentlichkeit erreicht als bislang?
Matt Van Ormer argumentiert auf „Peer Reviewed“ für letztgenannte Möglichkeit. In Verbindung mit Apples AirTag würden entsprechende Stalking-Fälle vom Baader-Meinhof-Phänomen verstärkt. Die erhöhte Aufmerksamkeit, die die Medien dem Thema seit einigen Monaten schenken, sorgt für die Illusion, die entsprechenden Stalking-Fälle würden nun häufiger auftauchen bzw. durch die AirTags zusätzlich befeuert werden.
Dabei dürften ausgerechnet Apples Sachen-Finder mit ihren integrierten Anti-Stalking-Warnungen das Bewusstsein für das schon länger vorhandene Problem nun endlich schärfen.
Moin,
warum werden keine Fälle aus Deutschland / Europa bekannt – wieso die gehäufte Berichterstattung aus USA/ Kanada. Interessant wäre es mal zu Erfahren, ob es Fälle in Europa gibt und wieviele?
Gibt da halt deutlich mehr iPhones die ggfs anschlagen + weniger sachliche Berichterstattung bei manchen Medien
In den USA/Kanada gibt es deutlich mehr iPhones als in Europa?
Das halte ich für Betrug
Irgendwie kann man alles zweckentfremden…. Ich finde die Dinger nicht schlecht, nur stehe ich vor dem Problem, einen AirTag auf mehreren Nutzern freizugeben, so dass zb meine Frau und ich sehen können, wo ich mal Wieder unseren Autoschlüssel verbummelt habe.
Weiß jemand wie das geht?
Grüße
Soweit mir bekannt, geht das nicht. Leider lassen sich die AirTags nicht über die Familienfreigabe „teilen“.
Würde die Familienfreigabe das Stalking innerhalb der Familie nicht verstärken. Sprich das Lebenspartner dem anderen einen AirTag einsteckt und dieser „dank“ Familieenfreigabe auf sich nicht aufmerksam macht?
Ich bin eher mal gespannt wann genau für solche Fälle Schlüsselanhänger für 2 Airtags kommen
Ja, man kann alles „zweckentfremden“. Aber es geht nun mal um die AirTags.
Ja man konnte auch schon seit Jahren einfach Handys in Autos oder Handtaschen legen, nicht ganz so klein wie ein airtag und nicht so günstig aber möglich auch zu tracken!
Würde von vielen schon angesprochen und gewünscht. Mal sehen ob Apple da noch was liefert.
https://www.iphone-ticker.de/apples-airtags-ohne-familienfreigabe-173846/
Überwachung oder Stalking sind allgemein hin ein Problem. Sei es der Arbeitgeber, der wissen will wo seine Fahrzeuge sich befinden und so indirekt seinen Mitarbeiter:innen nachspioniert oder wie im Bericht, der Gaffer, der dem Model ein Tag in den Mantel steckt.
Die Meldung, dass ein Tag bei sich geführt wird, sollte schneller reagieren. Aber es sollte auch die Familienfreigabe endlich integriert werden, dass alle Familienmitglieder die Tags suchen können und nicht meine Frau ständig genervt wird, weil sie mit meinem Autoschlüssel unterwegs ist.
Wenn man 800K Follower hat, Model ist, täglich irgendwelche Bilder postet auch von zuhause, hat man eh schon genug Stalker und Beobachter, sowie genügend Leute die einem versuchen macht Hause zu folgen – nur man merkt es meist nicht.
Baader Meinhof ….
Über den Tag sollte sich doch der mit ihm verbundene Account und damit der Täter ausfindig machen lassen, oder?
Na ja… du musst ja keinen Ausweis für ne Apple ID hinterlegen.
Ich weiß ja nicht, wie ernsthaft Strafverfolgung bei Stalking betrieben wird, aber mit einem richterlichen Beschluss müsste man doch eigentlich den Inhaber der AppleID ausfindig machen können? Der hinterlässt ja im „Wo ist…“-Netzwerk selbst genügend spuren.
Es wird immer einige Leute geben, die mit Drohnen andere Menschen „beobachten“ und damit die schädigen, die diese vernüftig nutzen. Beim AirTag ist es nicht anders … eigentlich gilt das für alles :-(
Genauso ist es. Leider ist der Mensch immer der entscheidende Faktor, der meist dumm oder dreist handelt, das gilt tatsächlich für jeden Gegenstand und fängt zb beim Messer an.
Der eine kocht damit, der andere sticht reifen auf, der nächste begeht Mord….
Das was da gezeigt wird ist typisch Berichterstattung und Nachrichten nebenbei noch in den USA, da ist alles nochmal doppelt historisch und geputscht.
Was hast du denn bitte für eine Drohne, um Menschen zu stalken?
Bei anderen Leuten in den Garten/durchs Fenster gucken?
Sehe ich ähnlich. Ich denke auch, dass die Hinweise der AirTags hier ehr mehr Licht ins dunkle bringen. Andere Systeme warnen mögliche Opfer nicht.
Aber eins wird dadurch immer deutlicher Opfer brauchen mehr Unterstützung und Täter mehr Therapie oder strengere Strafen…
Aber das deutsche Strafrecht ist Täterschutz, kein Opferschutz :(
Ich denke das Problem gaben vorher auch schon – u.a. Ist Apple ja nicht der erste der ein Tracking System anbietet. Nur die massenverfügbarkeit macht es halt für jeden leichter, das ganze auch mal „auszuprobieren“ was man sich vorher vielleicht in seiner Verstörtheit nur vorgestellt hatte – lassen wir die kriminellen Grenzfälle (stalking, Diebstahl etc.) gerade mal außer acht.
„Massenverfügbar“ waren Tracker allerdings auch schon zuvor. GPS Tracker mit Funkmodul kosten ungefähr das gleiche wie ein AirTag, sind nur wenig größer, verfügen jedoch über einen eigenen GPS Empfänger und können die Koordinaten direkt über Mobilfunk an den Stalker weitergeben.
Ja ja, Wo ist die Erziehung, Menschenachtung usw. So was passiert halt wenn man nur böse Absichten hat. Oder das passiert weil die Leute langweile haben. Einfach nur beschämend.
Ich werde als dritte Option noch das ich nenns mal TESLA-Phänomen in die Runde. Die Stammtisch Hermanns sind zu großen Teilen Technologie-skeptisch und lesen gerne, wenn die schöne Technik versagt. „Schon wieder TESLA-Unfall“. Es werden also gezielt die Polizei-Meldungen durchsucht und über jeden Auffahrunfall berichtet. Das gleiche gilt wohl auch für die AirTags da dem Themenspektrum Datenschutz zugehörig. Es gibt noch ein drittes Thema, das mache ich aber lieber nicht auf. ;-)
F*****linge? Oder C****a? :D
Mein Vater ist auch so einer. Seit ich mit tagesaktuellen Fahrzeugbrand-News kontere, ist er still geworden. :D
Die wollte doch nur ein bisschen PR für ihre Model Karriere machen..
Profis stecken ne Wanze in die Tasche. Da ist ein Airtag kein Problem
Lösung des Problems: Wenn ein Airtag untergeschoben wird und wie die Dame im Bericht benachrichtigt wird, könnte man eine Antwortfunktion hinterlegen à la „hey, ich habe Deinen AirTag bei mir gefunden. Ich nehme an, der ist versehentlich in meine Tasche gefallen. Kannst Du ab morgen bei Polizeistation xy abholen. Wenn der AirTag nicht binnen 10 Tagen abgeholt wurde, wird es wegen Stalkingverdachts zur Anzeige gebracht und eine Rückverfolgung geben“.
Das ist halt zweiseitig. Bei GSM Modulen ist die SIM Karte registriert. Bei den AirTags nichts. Wenn der z.B. den Account ausspucken würde, mit dem er verbunden wäre, dann könnte jemand auch so „Missbrauch“ melden aber die Daten sind dann offen für alle. Das würde ich auch nicht wollen. Steht ein Fahrrad rum, weißt sofort wem das gehört.
Das ist halt, wenn eine gute Idee missbraucht wird. GSM+GPS Sender (z.B. für Hunde und Katzen) kannst du auch jedem unter die Schuhe schieben, die halten halt nicht so lange wie ein AirTag …
Lösung wäre vielleicht:
Beispiel: ich habe so eins am Autoschlüssel. Meine Frau bekäme dann bei gemeinsamen Fahrten immer einen Hinweis. Wenn der Kontakt >6h bestehen würde, dann würden kurze Fahrten (und Trennungen vom Airtag) außen vor sein. Dauerkontakt dagegen würde einen Hinweis bringen (den man dann gezielt bei bestimmten Airtags auf ignorieren setzen könnte).
Aber da müsste man schon länger dabei sein. Airtag am Auto (z.B. um eine Luxuslimousine zu tracken um sie zu stehlen) geht da schon weniger, wenn der Wagen in der Garage steht (z.B. TG) und man durch sich entfernen den 6h Block unterbricht. Wo soll das Handy unterscheiden, ob das Teil dauerhaft dort ist oder man nur zufällig den Nachbarn empfängt, der 2m in der anderen Wohnung sitzt?
Ich habe keine AirTags, ich brauche keine AirTags! Wer wissen will wo ich bin ruft einfach an.:-))
und Dir Glücklicher, Bruno, wird auch bestimmt niemand ein Airtag in Deine Manteltasche stecken… ;-)
mir egal 
Na bei manchen habe ich das Gefühl das sie froh wären Gestalkt zu werden. Wenn der Instagram Account wieder ein paar mehr follower benötigt. Dann ist jedes Mittel recht.
Wo bleibt die Abschalte Option auf dem iPhone und bei diesem Blödsinn nicht mehr unfreiwillig, ungefragt mitwirken zu müssen.