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Games-Projekt des Wirtschaftsministeriums

Spieleförderung in der Kritik: 180.000 Euro für „Snake“ im Browser

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55 Kommentare 55

Ein Thread auf X/Twitter macht auf die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) veröffentlichte Liste mit Games-Projekten aufmerksam. Wenngleich sich hier in der Mehrzahl sicherlich ernstzunehmende und auch einige tatsächlich gute Projekte finden, die von der Regierung mit Fördermitteln bedachten Projekte sorgen bei uns zum Teil nicht nur für ein Stirnrunzeln, sondern auch für fassungsloses Kopfschütteln.

So hat das Wirtschaftsministerium doch allen Ernstes eine Fördersumme von knapp 180.000 Euro für ein Spiel namens „Modern Snare“ bewilligt. Die in Karlsruhe ansässige kr3m media GmbH will unter diesem Namen eine Neuauflage des über die letzten 40 Jahre hinweg wahrscheinlich schon x-mal in verschiedenen Varianten neu aufgelegten Spieleklassikers entwickeln, allerdings ausschließlich als Browser-Game.

Spiele Foerderung Snake Und Tank Operations

Wann und zu welchen Konditionen der Titel dann tatsächlich erscheint, bleibt erstmal offen. Bislang hat sich das Unternehmen auf die Vermarktung von Spiel- und Rätselinhalten für die Abo-Angebote von Zeitungen und Zeitschriften spezialisiert. Unabhängig davon und ohne Regierungsförderung lässt sich Snare ansonsten längst schon hier im Browser spielen.

Darüber hinaus stehen auch andere Förderentscheidungen in der Kritik. Beispielsweise unterstützt das BMWK die Entwicklung eines „Oktoberfest-Spiels“ mit der stolzen Summe von einer Million Euro.

Tropico Foerderung

Mit Fördergeldern in annähernd gleicher Höhe wird auch ein „Tropico 6 – Season Pass“ bedacht, der laut den hinter dem Titel stehenden Entwicklern „das Hauptspiel um komplett neue Szenarien mit eigenen Mechaniken, Missionen, neuen Gebäuden, Forschungen und Erlassen“ ergänzen soll – was also lediglich eine Erweiterung für einen bereits kommerziell vertriebenen Titel ist. Das Fortbestehen des Panzerspiels „Tank Operations“ war der Behörde 180.000 Euro wert.

Auch wenn es sich hier nur um wenige Ausrutscher handeln mag. Die vom Wirtschaftsministerium präsentierte Auswahl der im Rahmen der Förderung bedachten Titel lässt die dafür verantwortliche Jury zumindest nicht als durchgängig kompetent erscheinen.

23. Aug 2024 um 12:06 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Super, und dann über den Bundeshaushalt diskutieren und für wichtige Themen kein Geld haben.
    Vielleicht beantrage ich auch mal ne Förderung…

    • Eine Streichung hier würde Lindner nicht helfen. Der braucht Milliarden. Z.B die, die durch den CumEx-Skandal verdaddelt wurden.

    • Brauchst keine Förderung zu beantragen. Es gibt nichts mehr zu holen. Der ist oder geht Pleite und Arbeitsplätze werden rar werden. Jeder bekommt dann ein ( UBI )universelles Einkommen und dann darfst du mit Play to earn dein Geld aufbessern…..den ganzen Tag zocken….,..

  • Vielleicht daddeln unsere Bundestagsabgeordneten selbst ganz gerne, wenn man so sieht, wie häufig im Bundestag eifrig während einer Sitzung ins Handy geschaut wird…

  • „….zumindest nicht als durchgängig kompetent erscheinen“

    Dieses sagt eigentlich schon alles!

  • Klingt für mich eher nach…ich (Politiker) habe einen Kumpel, Schwager, Sohn etc. der für eines der Unternehmen arbeitet aber die Auftragslage mau ist…Papa…du hast doch etwas Budget…kannst du uns nicht etwas „unter die Arme greifen“? Kann mich aber auch täuschen.
    Vielleicht auch nur eine andere Art Geld zu waschen?

  • Wie bitte? 932.218 € für die Tropico-Erweiterung? Und ich feilsche mit dem Finanzamt jedes Jahr aufs Neue um jeden Cent …
    Auf der anderen Seite: Vielleicht gehört das Spiel ja bald zum Standardrepertoire eines jeden Studenten der Politikwissenschaft – eine bessere Vorbereitung gibt es ja nicht.

  • Übrigens: Über 200 Millionen Euro Fördergelder flossen in den vergangenen fünf Jahren, um deutsche Games-Entwickler „international wettbewerbsfähig zu halten“.

    • Und sie sind es dennoch nicht, wie es in einem aktuellen Interview mit einem Redakteur einer großen deutschen Computerspielezeitschrift hieß.

      • Derek, doch! Es geht aktuell um weitere 100 Millionen, auf die die Entwickler seit 2023 warten.

      • @ROP: Was heißt denn doch?
        Doch, sie gehören zur Weltspitze?
        Selbst wenn dem so wäre, wurde in dem Interview etwas anderes gesagt…
        Das und nichts anderes habe ich behauptet und stehe nach wie vor dazu…! ;-)

      • Derek, dann reden wir aneinander vorbei. :D Ich sprach davon, dass 200 Mio geflossen sind und du widersprichst mir. So habe ich es gelesen. Jetzt aber begreife ich, dass du dich nicht auf die geflossenen Gelder beziehst, sondern auf das Ziel, also dass sie dadurch international wettbewerbsfähig werden. Ich hoffe, du siehst, dass das nicht eindeutig aus deiner Aussage hervorgeht. Aber wir konnten es ja klären. Ach, wie schön. Dann kann das Wochenende ja starten! :D

    • Das genau ist offensichtlich die Absicht dahinter. Leider erfolgt das wohl nach von außen nicht nachvollziehbaren Kriterien für die Förderfähigkeit. Aber die grundsätzliche Zielrichtung finde ich nicht verkehrt. Davon mal ab, finden wir die 30 Milliarden aus dem CumEx-Skandal nicht wieder. Das sind hier Peanuts

      • Jo, man hätte das rausgeschmissene Spielefördergeld mal der Chefermittlern im Cum Ex Skandal und ihrer Behörde geben sollen… vielleicht hätte man dann die Milliarden wiedergefunden

    • Nennt sich Games nicht esport oder neudeutsch Play to earn

  • Unglaublich traurig!

    Man muss aber sich schon einen Hang zum Kriminellen haben, wenn man allen ernstes mit so etwas nach Fördegeldern in dieser Höhe greift!

    Das gilt auch für die weiteren Beispiele – aus der Ferne besehen.

  • Es ist echt armselig wofür in diesem Land nicht alles Fördergelder rausgeworfen werden. Und für soziales ist kein Geld da….
    Und jetzt kommt nicht wieder mit „es sind ja NUR ein paar hunderttausend Euro, das spielt in einem Mrd. Haushalt doch keine Rolle….“

    Wir reden hier über Beträge in der Größenordnung eines Einfamilienhauses.
    So etwas hat einfach nicht gefördert zu werden. Wenn private Unternehmen mit Games Geld verdienen wollen, müssen sie eben selbst Geld in die Entwicklung investieren. Punkt.

  • Diese miesen korrupten Menschen sollte man vor Gericht stellen und Höchststrafen verhängen!
    Eindeutig korrupt!!!

    Antworten moderated
  • Echt Super – keine (so wenig wie möglich) Steuern zahlen wollen – aber wenn es was zu fordern gilt Hemmungslos zugreifen (und auch bezahlt bekommen). Unterstürzung und Förderungen sollte es nur für Essentielles geben – nicht für Luxus und Schnickschnack. Bei Anschubfinanzierung die Banken fragen oder Crowdfunding aber nicht die Allgemeinheit.

  • Ich weiß nicht warum ihr euch so aufregt… was ist neu an diversen Skandalen bei cdu,csu,afd und fdp… das Internet ist voll mit Berichten. Trotzdem werden diese Parteien regelmäßig wieder gewählt. Das Volk ist senil, dumm und möchte betrogen werden, damit am Stammtisch oder im Social Media man sich darüber aufregen kann.

    • Nie wurde wahreres gesprochen als der letzte Satz. Kann mir nicht erklären wie jetzt alle wieder nach der CDU/CSU schreien, nach dem 16 Jahre Stillstand herrschte. Ich meine glauben die Leute echt mit Merz soll irgendetwas vorangehen?

      • Mit Merz wird es auch nicht besser, aber in der Aufzählung oben fehlt definitiv die SPD, die ja jahrelang in der GroKo zu einem Haufen Mist beigetragen hat. Und Berichte über diverse Skandale findest du in ALLEN Parteien. Grüne, Linke, etc ebenso. Da ist niemand sauber.
        Vor allem nicht unser Cum-Ex-Kanzler. So jemanden an der Spitze eines Landes zu haben, sagt schon sehr viel über die politische Landschaft aus…

  • Auf der Gamescom wird gejammert, dass immer noch zu wenig in die deutsche Game-Entwicklung gesteckt würde. In anderen Ländern sei das anders. Das mag sogar stimmen. Ich frage mich aber, warum der Steuerzahler privatwirtschaftliche Unternehmen in diesem Bereich fördern sollte. Was hat der Staat davon, außer das eine Handvoll Game-Developer beschäftigt sind, die ihre 3D- und Programmierkenntnisse auch anderswo gewinnbringend einsetzen könnten.

    • Gaming ist eine riesiger Wirtschaftszweig. 2022 wurden 201 Milliarden Euro umgesetzt. Warum sollte ausgerechnet diese Branche nicht gefördert werden, so wie andere auch? Es sei denn man stellt Wirtschaftsförderung generell in Frage.

  • LOL, ihr wundert euch über seltsame Förderung?

    Deutschland fördert gerade nicht-existente Öko-Projekte mit knapp 4 Milliarden Euro, alles Betrug, alles seit 2023 bekannt inkl. der beteiligten, betrügerischen Gutachter – Ergebnis: wird bis Ende 2025 weitergefördert obwohl es NIX davon gibt, alles ausgedacht!

    Und alle bezahlen dafür an der Tanke, geht nämlich um CO2-Ausgleichsprojekte die mit der CO2-Abgabe auf Sprit gefördert werden. Und besonders schlimm: es verzerrt den Wettbewerb und die ehrlichen Marktteilnehmer haben erhebliche Nachteile :-)

    Und zu dem Hersteller des Snake-Klons: sehr interessantes Firmengeflecht! Der GF ist gleichzeitig GF bei drei weiteren Firmen an der gleichen Adresse und alle erhalten jedes Jahr um die €200.000 Förderung für irgendwelche seltsamen Games. Nebenbei gibt es noch eine eigene Investment-Firma, haha, ja neee is klar :-D

      • Peter, sorry für die späte Antwort. Such einfach mal nach „betrug co2 ausgleichsprojekte“ in einer Suchmaschine Deiner Wahl. Ab Mai ’24 wurde es wieder hochgekocht und war in zig Medien; die ersten Berichte gab es aber schon Ende 2023. Die 4 Milliarden ergeben sich aus den Schäden bzgl. fiktiver CO2-Einsparungen und der damit nicht entrichteten Steuer.

  • Der Staat hat schon lange seine eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren…

  • Der, der mit der Kuh tanzt
  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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