Vollendete Tatsachen für Bestandsnutzer
Später-Lesen-App Abyss: Version 2.0 plötzlich mit Abo-Modell
Die grundsätzliche Debatte darüber, wie viele Software-Abonnements sich der durchschnittliche iPhone-Anwender leisten kann und welche Anwendungen ihre Nutzer überhaupt um kontinuierliche Zahlungen bitten sollten, lassen wir an dieser Stelle mal außen vor. Das jetzt verfügbare Update der Später-Lesen-App Abyss wollen wir nutzen, um (erneut) auf eine ganz andere Eigenart des App Stores hinzuweisen.
It’s completely free to store unlimited items. If you want to import your current saved items from Pocket, tweak the settings or favorite more than 10 items, theres an IAP. A single purchase unlocks the premium features on every platform 🙏
— Xavi Moll (@xmollv) April 27, 2020
Wie erst kürzlich bei der Notiz-Anwendung Notability fällt nämlich auch bei Abyss 2.0 auf, dass der App Store vielleicht etwas zu liberal mit Entwicklern umgeht, die sich für einen Wechsel ihres Geschäftsmodells entschieden haben.
Vollendete Tatsachen für Bestandsnutzer
So hat Apple überhaupt keine Hürden errichtet, was die Einführung von Abo-Gebühren in Anwendungen mit bereits vorhandenen Nutzern angeht. Die Später-Lesen-App Abyss hat in Ausgabe 2.0 jetzt ein Abo eingeführt, für deren Zeichnung sich alle Anwender entscheiden müssen, die mehr als 10 Links in der Applikation für iPhone, iPad und Mac sichern wollen.
Bislang hatte der spanische Entwickler Xavi Moll seine App gratis angeboten und Premium-Funktionen wie unbegrenzte Favoriten gegen einen Einmalkauf in Höhe von 2,29 Euro freigeschaltet. Das Sichern beliebig vieler Links war eine der kostenlosen Basisfunktionen der App.
Mit Version 2.0 der Abyss-Applikation führt die Anwendung nicht nur eine neue Oberfläche sondern auch ein Abo-Modell ein, das die Anzahl der gesicherten Links bereits bei 10 deckelt und den Abschluss eines Abos verlangt, um weiter genutzt werden zu können.
Durch Auto-Updates plötzlich installiert
So sehr wir die Motivation der Entwickler auch verstehen können, so unangenehm ist die Erfahrung für Anwender, die plötzlich mit massiven Funktionseinschränkungen schon länger genutzter Anwendungen konfrontiert werden.
Hier würden wir uns eine Hinweismeldung vor dem Einspielen automatischer App-Updates durch das iPhone-Betriebssystem wünschen, die vor dem Update auf signifikante Änderungen im Geschäfts- bzw. Abrechnungsmodell hinweist.
Ist es überhaupt zulässig, ein Mal bezahltes, plötzlich in ein Abo umzuwandeln? Wundert mich schon etwas diese Vorgehensweise
In Zusammenhang mit Notability hatte hier jemand einen (englischen) Auszug aus Apples App Store Richtlinien veröffentlicht:
3.1.2 (a):
If you are changing your existing app to a subscription-based business model, you should not take away the primary functionality existing users have already paid for. For example, let customers who have already purchased a “full game unlock” continue to access the full game after you introduce a subscription model for new customers.
Danach sollen gekaufte Features bei einer Umstellung auf ein Abo nicht einfach entfallen. Das Problem ist die schwammige Formulierung „should not“, die einige nicht als verpflichtend ansahen.
Es ist auch nicht verpflichtend. Das ist ärgerlich, aber es ist lediglich eine Empfehlung. Ähnlich wie mein Hinweis, dass ihr euch mal wieder bei Oma melden solltet.
Ich mag Omas wirklich
Hab keine mehr…
Es war ja scheinbar bislang kostenlos beliebig viele Links zu speichern. Also ist es nicht gegen die App Store Richtlinien.
Leider ja, da man rechtlich gesehen kein Eigentum an einer beweglichen Sache erwirbt, sondern nur ein Nutzungsrecht an einer digitalen Kopie.
Unschön ist es allemal …
Solange niemand den Mund aufmacht wird es immer wieder solche Fälle geben. Solche apps sollte man boykottieren.
Laut Apple App Store Review Guideline 3.1.2(a) in der Form ein klarer Verstoß gegen die Apple Richtlinien. Da wird der Entwickler mächtig Ärger bekommen.
„If you are changing your existing app to a subscription-based business model, you should not take away the primary functionality existing users have already paid for. For example, let customers who have already purchased a “full game unlock” continue to access the full game after you introduce a subscription model for new customers.“
Mächtig Ärger bekommen???
ha hah ha … you made my day!!!
Also ein „du solltest…“ lese ich nicht als „du musst“, egal wie verschachtelt freundlich die englische Sprache auch genutzt wird.
Solange da nicht „shall not“ ist es kein Muss-Requirement. Eher eine Empfehlung. Trotzdem eine riesengroße Sauerei…
Hmmm…verstehe eure Aufregung nicht. Das ist doch schon vor etlichen Jahren mit DayOne, Ulysses & Co passiert. Einfach mal über Nacht per Update kaputt entwickelt. Seitdem habe ich die Auto Updates auf manuell gestellt und traue keiner App mehr mit Einmalzahlung. Abos kommen mir sowieso nicht ins Haus. Nutze aber auch so gut wie keine Produktivitäts Apps mehr auf iPhone, nur noch ein paar auf iPad Pro. Bin da aber bald wohl auch raus, da es fast nur noch sinnlos rumliegt. Bravo Apple!
Ich mag die Auto Vergleiche ….
Ist ein Scherz, oder?
#DEAD #APP !!!!
Mehr ist dann nicht mehr zusagen.
#DEAD #APP !!!!
Mehr ist dann nicht mehr zu sagen.
Und doch wollen wir die Diskussion über Abos auch hier führen!
Leise sein bringt nichts.
Wie stellen sich die Leute das eigentlich vor?
Hat das früher nicht funktioniert, als für die Software ein Preis gefordert wurde?
Microsoft? EA? Sony? Nintendo?
Wir reden hier nicht nur über deine Riesenunternehmen, sondern auch über 1-3 Personen, die eine App entwickeln. Das kostet kontinuierlich Geld. Es lässt sich zukunftssicherer planen, wenn man monatlich Geld überwiesen bekommt als wenn einmal im Jahr Leute ein großes Upgrade Geld zahlen.
Da Apple es aber absichtlich schwer macht, Upgradepreise für Besitzer von Vorversionen anzubieten und es sehr einfach macht, Abos anzubieten, sollte die Schelte und der Protest gegen Apple gehen.
Auch die Riesenunternehmen haben mal klein angefangen. Die Frage ist schon berechtigt, was sich zu 1990/2000 geändert hat, dass mittlerweile Abos erforderlich sind.
Naja, ob das aber den gewünschten Effekt bringt?! Ich kann zumindest von mir behaupten, dass ich klare Grenzen habe, was Ausgaben für Abos angeht. Das bedeutet, ich nutze dann einfach weniger Apps oder suche mir Alternativen, wenn eine App auf Abo umstellt und mein Budget erreicht wird. Nur weil Kosten und Gewinn skalierbar sein müssen, wird es doch mein Einkommen nicht.
Es gibt sicherlich Ausnahmen, bei denen man in einigen Bereichen auch auf genau diese Links angewiesen ist, bei einiger dieser Produktivapps gibt es aber zumeist Alternativen.
Natürlich hat es funktioniert. Aber es gab zwei große Unterschiede: erstens war ein Einmalkauf nicht 99c oder 2,39€ sondern mind 30-40€. Auch für unabhängige Software. MS und Adobe war noch viel teurer.
Und zweitens gab es bezahlte Updates. Da musste man alle zwei, drei Jahre noch mal ca. 50% des Kaufpreises hinlegen um eine neue Version nutzen zu können.
Es sollte bei dem Thema Abo nicht vergessen werden, das es natürlich etwas ganz anderes ist, ob ich für Adobe 20€ pro Monat ausgebe, wo ich weis das kontinuierlich an der Software gearbeitet wird.
Oder aber 3€ bei einer Später lesen App, die wohl möglich noch den iCloud Sync nutzt und somit nur ein Mal initial programmiert werden muss. Das erschließt sich mir nicht wirklich.
In diesem Beispiel sehe ich eher ein Hobbyprojekt, als ein Vollzeitjob für ein ganzes Team.
Genau dafür blockiert man doch automatische App-Updates …
Spätestens wenn du dir ein neues iPhone kaufst, hast auch du das Update drauf.
Dachte ich auch, tatsächlich ist es aber so, dass die entsprechenden älteren Fassungen der Apps geladen werden.
Wo ist der Kommentar: „Die Entwickler müssen von irgend was leben. Ihr bekommt ja auch nicht einmal nur Geld vom Chef. Das ständige Anpassen der App ist nunmal sehr teuer, bla bla bla…“?
Diese Abos sind eine echte Seuche und daher schaue ich schon lange nicht mehr im App-Store herum, um vielleicht was praktisches zu finden. So gut wie alles mit Abo, und falls nicht, dann eben nach kurzer Zeit…
Ach wie schön war es mal im App-Store? Hier und da mal was schönes gefunden und dann auch nach einem Test zur Vollversion mit Einmalzahlung freigeschaltet. Wie gesagt, heute gucke ich erst garnicht mehr!
Fair wäre es gewesen, die einmal bezahlte Version 1.x im AppStore zu lassen und nicht mehr zu pflegen. Ruhig zu einem exorbitanten Preis, damit sie nicht mehr von Neukunden geladen wird. Dazu dann die Version 2.0 mit Abo neu anbieten.
Damit wäre doch jeder zufrieden.
Wenn dann noch zusätzlich sicherheitsrelevante Updates auf die alte Version kommen, könnte man sich auf die Entwickler verlassen. Das schafft Vertrauen. Aber so?…..
Was kostet die App denn jetzt? Die Info fehlt irgendwie.
Würde mich auch interessieren. Im App-Store werden mir noch die alten Preise angezeigt (habe noch nicht upgedatet).
hmmm… im App-Store sehe ich keinen Hinweis auf ein Abo-Modell, oder haben die nun schon zurückgerudert?
In‑App‑Käufe
Liebs ja, diese ganzen weinerlichen Boykott Kommentare.
1x Taschengeld 2,49€ wird euch bestimmt auch immer gereicht haben :)
Liebs ja, diese ganzen traurigen Vergleiche, die krampfhaft passend gemacht werden wollen.
1. Aktuell wird unter dem Reiter „In-App-Käufe“ (iOS-App) nichts von einem Abo gezeigt. Es gibt weiterhin die Premium Variante für 2,99€ als Einmalkauf.
2. Ich habe schon für die Version 1.0 die Premium-Version gekauft und kann die App weiterhin komplett nutzen, ohne irgendwo etwas von einem Abo zu sehen.
Ein ganz grundsätzliches Problem des AppStore, dass man Apps nicht einfach für Updates blocken kann, sondern sehr mühsam von Hand kontrollieren muss, wen man updatet … früher oder später „verklickt“ man sich, u.U. mit fatalen Folgen
Die Gründe für ein Nicht-updaten wollen können ja vielfältig sein – allem voran bekannte Bugs des Updates
Löschen und auf Nimmerwiedersehen
Sonderbar … Bei mir gibt es nach dem Update kein Abo! Im Store findet sich auch kein Hinweis darauf.
Falschmeldung? Kein Abo hier nach dem Update. Immer noch ein Einmalkauf und die Möglichkeit zu spenden.
Habe auch definitiv mehr als 10 Links gespeichert.
Servus,
ich habe bei dem Entwickler, welcher sofort und sehr nett geantwortet hat, nachgefragt:
diejenigen, welche per In-App Kauf bisher den vollen Funktionsumfang gekauft hatten, sind von einem Abo ausgenommen, die weitere Nutzung bleibt frei.
bin darüber ganz erleichtert, da ich die App sehr gerne nutze.
Die fehlerhafte Beschreibung bei der App geht wohl auf ein Problem mit Apple zurück, mit denen ist er in Kontakt.
Hey everyone,
I’m Xavi, the developer of the app. There’s been some confusion about the pricing change. Only people who haven’t paid for Abyss before would be asked to buy a subscription. If you had paid before, Abyss will always be „free“ for you.
https://twitter.com/xmollv/status/1463219847660294144?s=21
Der Entwickler selbst hat hier also kommentiert. Wer es bisher vor der neuen Version gekauft hat muss für vollen Unfang nix zusätzlich bezahlen. Fair.
Wer die komplett neue Version nutzen will, zu neuen Bedingungen. Sehe aber (noch?) keinen Abo Preis.
Ja klar für jede App die man nutzt ein Abo zahlen. Unmöglich sowas. Bei Adobe Produkten verstehe ich es: die habe.man früher tausende Euro gekostet. Da kommt man jetzt billiger weg. Aber der Rest? Nachher 100 Abos? Eins für jede App? Geht gar nicht.
Tja. Die Nachricht ist inhaltlich immer noch falsch. Ein Schelm wer Böses dabei denkt…
Wer Abos kennt, und sich nicht drückt, der gehört direkt nach Ettelbrück!