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Eltern und Schulen klagen

Social-Media-Sucht: Sammelklage gegen Meta, TikTok, YouTube und Snap

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Mehrere hundert Familien haben in den Vereinigten Staaten eine Klage gegen vier der größten Techkonzerne überhaupt angestoßen und gehen im Namen ihrer Kinder nun rechtlich gegen den Facebook-Mutterkonzern Meta, gegen den chinesischen TikTok-Anbieter ByteDance, gegen den für YouTube verantwortlichen Anbieter Alphabet und gegen Snap, den Anbieter des Messengers Snapchat, vor.

Icloud Fotos Kinder

Noch bis vor kurzem war unklar, ob die zuständigen Gerichte die Klage der Familien überhaupt zulassen würden, hatten die Konzerne doch die Einstellung der Verfahren gefordert. Seit wenigen Tagen steht nun fest: Die Verfahren werden verhandelt.

Eltern und Schulen klagen

Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, dass die Unternehmen von der Social-Media-Sucht ihrer meist jungen Nutzer nicht nur profitieren, sondern diese aktiv befeuern. Die Anbieter würden häufig keine robusten Altersverifikationen implementieren, hätten oft nur unzureichende Kontrollmechanismen für Eltern an Bord und würden das Entfernen bereits vorhandener Konten unnötig kompliziert gestalten.

Die klagenden Familien sind im größten Prozess seiner Art dabei nicht alleine. Unterstützt werden die betroffenen Eltern auch von mehreren amerikanischen Schulbezirken, die die süchtig machenden Algorithmen der Techkonzerne kritisieren.

Interessant ist: Diesmal können sich die Anbieter der sozialen Netzwerke nicht hinter der so genannten Section 230 verstecken, einer Rechtsnorm, die den Anbietern nutzergenerierter Inhalte die Verantwortung für den auf der eigenen Plattform gezeigten Content nimmt. Die Vorsitzende Richterin Gonzalez Rogers hat bereits festgestellt, dass Familien sehr wohl gegen die Aufbereitung der Inhalte klagen können, ohne sich konkret mit den angebotenen Inhalten auseinandersetzen zu müssen.

Experimente mit Heranwachsenden

Der Vorwurf, die großen Tech-Konzerne würden den suchtähnlichen Reiz sozialer Netzwerke schon länger aktiv ausnutzen, um Kinder, Jugendliche und Heranwachsende solange wie möglich an den Bildschirm zu halten, steht schon länger im Raum. Das jetzt anlaufende Verfahren hat erstmals das Potenzial, den Bedarf für schärfere Regulierungen herauszuarbeiten.

Bislang experimentieren die großen Techkonzerne mit der jungen Generation. Tunen ihre Algorithmen und optimieren die Anziehungskraft ihrer Apps. Die dabei anfallenden Gewinne werden privatisiert, negative Begleiterscheinungen wie Depressionen, Abhängigkeiten und eine in Mitleidenschaft gezogene Sozialstruktur indes wird vergesellschaftet.

Wir werden das Verfahren im Blick behalten.

23. Nov 2023 um 15:11 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ich bin gespannt. In den USA ist vieles möglich. Ich habe mich auch durchaus schon über die mangelnde Altersüberprüfung geärgert. Ich würde es begrüßen wenn minderjährige das Einverständnis der Sorgeberechtigten brauchen würden um solche Plattformen zu nutzen. Daher gibt es bei mir auch nur administrierte IPhones. Anders ist es nahezu unmöglich den Überblick zu behalten wer wann welche Apps nutzt.

  • Bei aller berechtigter Kritik an den angeklagten Unternehmen: Als erste Verantwortliche sind immer noch wir als Eltern in der Pflicht: Wenn wir uns – z.B. im Zug, im Wartezimmer oder gar in den Ferien – mit unserem Handy beschäftigen anstatt mit unseren Kindern, sind wir leider ganz miese Vorbilder…

    • +1 – stimme zu, aber Kontrolle endet irgendwann, spätestens im Teenager-Alter. Wir haben auch alle iPhones in der Familenfreigabe mit Bildschirmzeit, etc – funktioniert aber halt leider immer noch nur so mittelcool.

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      • … und bis da sollte man dem Zögling verantwortungsvollen Umgang beigebracht haben. Immerhin gehen die bis Ende 4. Klasse selbstständig in die Schule durch den Straßenverkehr!

    • Auf jeden Fall.
      ich sehe bei dieser Sache auch alle Menschen in Gefahr.

      Problem ist hier vermutlich das der Erwachsene Mensch eigenverantwortlich handeln darf/soll/kann und es keine unmittelbare Bedrohung ist.

    • Unser Einfluss auf unsere Kinder ist irgendwann leider (und Gottseidank) irgendwann begrenzt. Ich habe leider auch keine Lösung, aber ich sehe durchaus eine Veränderung in der Gesellschaft seit man den „Computer“ immer dabei hat – nicht zum positiven fürchte ich.

    • Also natürlich sind Eltern in der Pflicht, aber man kann seine Kinder nicht 24/7 überwachen, manche Eltern haben tatsächlich noch sowas wie einen Beruf. Und man kann auch nicht Zigaretten und Alkohol erlauben für Kinder mit der Begründung die Eltern sollen halt gucken. Es geht hier ja um das gezielte süchtig machen der Kids durch die Konzerne, s wird gezielt alles getan um die Kids am Bildschirm zu halten, und das ist nun mal Fakt, und da muss der Gesetzgeber einschreiten. Social Media ist allgegenwärtig und man kann nicht alles auf Eltern abwälzen.

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    • Entweder du hast keine Kinder oder du siehst das sehr blauäugig. Ich habe schon endlose Diskussionen mit meinen Jungs geführt. Es gibt ständig Theater wegen Bildschirmzeiten und wegen der Nutzung von Spielen und so weiter. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das an die Substanz geht. Ein täglicher Kampf mit diesem Zeug. Die Anbieter tun absolut nichts, um die Sucht einzudämmen. Im Gegenteil, man ist sogar froh, die Kinder süchtig zu machen so zumindest mein Eindruck. Ganz schlimm das Spiel Fortnite. Hier hat deren CEO sogar mal zugegeben, dass er die Menschen so süchtig wie möglich machen will. Sehr positiv in Sachen Jugend und Kinderschutz ist mir Google aufgefallen, kaum zu glauben aber wahr, die machen es um einiges besser als Apple. Wenn ich hier feste Zeiten einstelle, und dann ist das so, dann ist das nicht eine Option wie bei Apple. Man hat sogar Schwierigkeiten, eine App überhaupt freizugeben. Ich persönlich befürworte diese Klage und hoffe, dass die Social Media Dinger mal einen auf den Sack bekommen. Allerdings halte ich die Chance für sehr gering.

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      • Ich habe 3 Kinder und im Job täglich mit Studenten zu tun, außerdem habe ich ja lediglich geschrieben, dass Eltern an 1. Stelle verantwortlich sind, nicht dass sie alleine verantwortlich sind. Mir geht es lediglich darum, dass Verantwortung zunächst immer bei einem selbst anfängt, und erst dann Andere (Schule, Uni, Unternehmen, Staat) in die Pflicht genommen werden sollen. Erziehung ist streckenweise tatsächlich mühsam – es lohnt sich aber

    • Im Prinzip habe ich eben gerade den Artikel genauso gelesen und so gedacht.

      Aber mal ehrlich, abgesehen von den miesen Vorbildern sind die Algorithmen wirklich besser zu machen für U18 und jünger.

      Auch das Löschen von Accounts ist wirklich oft eine schwere oder unmögliche Krux.

      Aber:
      Die Generationen ändern sich immens was Ziele, Alltag, Arbeit, Freizeit angeht. Ich glaube als GenX und Programmierer bin ich tatsächlich nicht mehr in der Lage den nachfolgenden Generationen zu folgen was diese Punkte angeht und doch haben diese neuen Ausrichtungen mit dem Wandel der Zeit und den veränderten Bedürfnissen zu tun. Ich bin da ehrlicherweise raus.

      Über Generationen hob2eg galt gross werden, Schule, Ausbildung, Beruf als Ziele… Das ist nicht mehr

      • Auch das Löschen von Accounts ist wirklich oft eine schwere oder unmögliche Krux.

        Sehe das Problem nicht. Wo kämen wir denn dahin, wenn sich jeder erziehungsberechtigt erst mal in den Account einloggen könnte, und dann löschen könnte? Würde man aber sehen, wie viele Eltern das sofort ausnutzen würden, bei einer Miniverfehlung. Gibt es leider.

  • „Ich bin zu unfähig meinen Kindern nen guten Umgang beizubringen/das ganze zu beschränken, da muss ich wohl mal Schmerzensgeld einklagen“
    -aus den Gedanken eines Amerikaners.

      • Exakt die Frage drängt sich mir auch…. (bezogen auf Dickelson).

      • Was heute das Handy war früher die Clique, Disco und Musik. Davor waren es die Bücher. Kinder zu haben ist Verantwortung (außer du bist Beamter, dann wegen des Geldes :-) ) …

        Erziehung ist den Kindern (über welches Alter reden wir denn oder der Artikel?) Entfaltung und Pflichten zu vermitteln. Und das mitten in der Pubertät oder früherem Trotzalter. Aber da muss man auch mal nein sagen und den Gegenwind aushalten. Ich erlebe es zu oft, dass da einfach eingeknickt wird mit der Begründung „Das Kind wird es schon selbst am besten wissen …“ – ne, eben nicht!

    • Lass mich raten: Du hast keine Kinder. Oder wie hast Du deinen Kindern den „guten Umgang“damit beigebracht?

    • Auch du hast anscheinend keine Kinder? Weil solche Kommentare können eigentlich nur von kinderlosen kommen. Wenn alles so einfach wäre, wie du es hier geschrieben hast. Kinder Erziehung hat etwas gemeinsam mit Schwerstarbeit. Einfach ist hier gar nichts und schon gar nicht die Nutzung von Technik und Social Media. Ich hoffe das du irgendwann in den Genuss kommst, Kinder zu haben dann wird dir das wie Schuppen von den Augen fallen, was du hier geschrieben hast

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    • 1+, Sehe ich absolut genauso.
      Das ist nicht leicht, aber Aufgabe der Eltern. Die gucken wohl aber lieber selber permanent aufs Display, statt sich mit dem Nachwuchs zu beschäftigen. Aber das passt… immer sind die Anderen schuld. Das böse Internet und überhaupt. Wir brauchen offensichtlich für alles ein Gesetz oder jemanden oder irgendwas, dem wir die Schuld für unser eigenes Versagen geben können.
      Meine Tochter ist übrigens 22 Jahre.

  • Gut so und viel erfolg.
    Es ist erschreckend zuzuschauen wie wir uns selbst die Lebensgrundlagen zerstören.

    Ob nun Gehirnfähigkeiten, Normalisierung von Sucht oder ganze soziale Konstrukte.

  • Bei aller Liebe für die Technik die ich schon je her hatte. Das was bei Kindern und Jugendlichen abgeht ist einfach nur mehr krank. Sucht ist hier noch schwer untertrieben. Jede freie Sekunde wird auf das Smartphone geschaut. Generation face down könnte man sie nennen mit der Aufmerksamkeitspanne einef Stubenfliege. Von den für jedermann zugänglichen extremen Pornos will ich gar nicht anfangen. Gehört definitiv staatlich reguliert. Beides fördert nicht die gesunde Entwicklung der Heranwachsenden. Die Eltern allein haben dabei keine Chance. Es gibt immer wen im Freundeskreis deren Eltern sich einen Scheiss kümmern.

    • Das hat man vor 200 Jahres über die Bücher gesagt. Es ist ein kultureller Wandel im Gange. Die Frage ist, was mit „Sucht“ gemeint ist und ob die Amis das mal wieder nur nutzen um Kohle zu erpressen. Spätestens wenn die Kinder nichts in den A*** geschoben bekommen sondern anfangen selbst dafür verantwortlich zu sein, verteilt es sich wieder. Man sollte also seien Sprösslingen genug „Motivation“ mitgeben den Müll runter zu tragen oder andere Dinge. Hier klappt das ganz gut. Internetseite als Belohnung für erledigte Dinge. Ansonsten schränkt die Bildschirmzeit bestimmte Apps ein. Wegnehmen kann man denen nix mehr, brauchen ja das Teil für die Schule (Webuntis, Anton, digitale Schulbücher, ..)

  • Natürlich ist die Erziehung von Kindern eine Herausforderung auch für Eltern, allerdings finde ich es nicht richtig, die Verantwortung auf die sozialen Netzwerke abzuwälzen. Schließlich sind immer noch letztendlich die Eltern dafür verantwortlich was ihre Kinder im Netz machen beziehungsweise was sie schauen und was nicht. Meine Nichte zum Beispiel ist 14 Jahre alt und Da Wird ganz genau drauf geguckt was sie konsumiert im Netz und was nicht. Ich kann mich auch nicht als Elternteil hinstellen und kann einen Zigarettenhersteller verklagen weil mein Kind das Rauchen angefangen hat. Aber in den USA scheint mittlerweile alles möglich zu sein. Hier in Deutschland würde so einer Klage wahrscheinlich nicht mal stattgegeben werden.

  • Menschen kommen mit ihrem Leben nicht klar und wollen andere dafür verklagen. Was ein Witz

    • doch etwas sehr pauschal die Aussage.
      Wir hier alle wissen nicht, was die Eltern schon unternommen haben!
      Auch nicht, was die Schulen bereits unternommen haben
      und gescheitert sind, weil die Konzerne die Sucht befeuern.

  • Das die Schulen klagen kann ich ja noch verstehen, die haben ja das Problem dass sie mit den Smombie sich rum ärgern müsse und nicht mehr den Bildungsauftrag nachkommen können.

    Aber die Eltern? Die haben in der Erziehung versagt und klagen nun…

  • VorDemBildschirm

    Damals CounterStrike, dann World of Warcraft, jetzt Social Media Plattformen. Sind die Eltern nicht zum großen Teil dafür verantwortlich?

    Antworten moderated
  • Smartphones und Tablets sind Werkzeuge. Hier wird nur wieder die selbe Sau durchs Dorf getrieben wie damals, als der Fernseher erfunden wurde. Von einer echte „Sucht“ kann hier nicht gesprochen werden, da sie weder finanziell noch gesundheitlich einen echten irreversiblen Schaden hervorruft (im Gegensatz zur Spielsucht im Kasino/Automat, Einkaufssucht oder Drogen).

    An anderer Stelle kann man auch von Autofahrsucht und Sucht nach Vergnügen („Partizipation an gesellschaftlichen Ereignissen und Kulturveranstaltungen wie Kino, Freibad, …“ oder Sport genannt werden (Freizeitsucht wohl auch, wenn man die Gen Z Arbeitsanforderungen betrachten mit 25h Woche und 60t€ für 18 Jährige)

    Hier ist nur die Akzeptanz und die Verhältnismäßigkeit ein Problem wie bei vielen Dingen (Kaffeetrinken, Süßigkeiten), …

    Da werden sich nur wieder viele in USA die Tasche füllen wollen weil sie das Kleingedruckte nicht gelesen haben/wollten oder keinen Einfluß auf ihr Leben/Leben der Kinder/Jugendlichen ausüben wollen.

    • Du scheinst wenig Ahnung zu haben wir diese Apps aufgebaut sind, die lösen nämlich das gleiche aus wie ein Einarmiger Bandit.

      Kannst dazu entsprechende Berichte auch im Netz lesen.

      • Ich habe mehr Ahnung als du denkst, bin seit 35+ Jahren in der IT und habe Kinder. Dein Text scheint eher darauf hinauszulaufen, dass du nicht in der Lage bist dein Kinder passend „einzuschränken“ oder „aufzuklären“. Meine Kinder haben sich nicht ins Koma gesoffen, rauchen nicht mit 12, haben noch nicht versucht mein Auto zu klauen und benutzen ihre Geräte so wie beschrieben als Werkzeug. Nur weil etwas „Sucht“ erzeugt heißt es nicht, dass man seine Kinder nicht passend davon ausklären kann.

        Facebook und Co sind hier „Informationsdienste“ und nicht der Selbstdarstellung angedacht.

        Für „harte“ Fälle gibt es auch entsprechende Mechanismen wie „Bildschirmzeit“ etc (Pendants auf Android sicherlich auch vorhanden). Man muss sich halt informieren und kann durchaus einschränken. Facebook ist hier im Haushalt nicht genutzt und installiert, etc. und wer noch nicht 16 ist bekommt die App eben nicht oder die Seite gesperrt.

        Wenn ich natürlich alles nur laufen lasse, mich überfordert fühle mich zu informieren, der muss sich halt der Verantwortung stellen. Wenn ich das Nachbarkind sehe, dass mit 12 bis 23 Uhr Fortnite im Netz zockt und die Eltern da nicht einschreiten, da ist durchaus Luft nach oben.

        Aber ich sehe mich als Elternteil durchaus imstande und in der Lage hier regelnd einzugreifen.

        Wenn die Kinder dann 18+ sind und selbstverantwortlich, dann hoffe ich denen soviel Hintergrundinfo und Selbstbeherrschung beigebracht zu haben, dass sie für sich selbstverantwortlich das regeln können. Aber das betrifft alles andere auch. Deswegen würde ich nie im Leben Facebook und Co verklagen!

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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