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Vorwürfe zu ungewollten Aufnahmen

Ausgewertete Siri-Mitschnitte: Apple zahlt Millionenvergleich

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31 Kommentare 31

Apple hat einem Vergleich in Höhe von umgerechnet gut 92 Millionen Euro zugestimmt, um eine Sammelklage in den USA beizulegen. Die Klageführer warfen Cupertino vor, nicht eindeutig über die Datenverarbeitung der Sprachassistenz Siri aufgeklärt zu haben. Dadurch sei es unter anderem dazu gekommen, dass Siri private Gespräche unbeabsichtigt aufgezeichnet habe und diese Daten an Dritte weitergegeben wurden.

Vorwürfe zu ungewollten Aufnahmen

Die Klage geht auf das Jahr 2019 zurück, nachdem bekannt wurde, dass externe Auftragnehmer Zugriff auf private Gespräche hatten, die durch eine versehentliche Aktivierung von Siri aufgezeichnet wurden. Apple habe diese Aufnahmen von Dienstleistern auswerten lassen, um die Spracherkennung zu verbessern. Laut Berichten sollen Mitarbeiter dabei vertrauliche Informationen gehört haben, darunter medizinische Details, Gespräche über Drogenkäufe und intime Momente. Diese Vorwürfe lösten damals eine öffentliche Debatte über Datenschutz und die Nutzung von Sprachassistenten aus.

Die Klage bezieht sich auf den Zeitraum von September 2014 bis Dezember 2024 und konzentriert sich auf Siri-Mitschnitte, die durch versehentliche Aktivierung der Sprachassistenz ausgelöst wurden. Kläger berichten, dass sie nach Gesprächen über bestimmte Produkte oder Dienstleistungen gezielt Werbung erhalten hätten. Genannt wurden Beispiele wie Schuhmarken, Restaurantketten und medizinische Behandlungen. Dies habe bei einigen Nutzern den Verdacht geweckt, dass ihre Gespräche ohne Zustimmung ausgewertet wurden.

Apple weist die Vorwürfe zwar zurück, erklärte sich aber dennoch zur Zahlung bereit um das Verfahren beizulegen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters anmerkt entspricht die vereinbarte Summe etwa neun Stunden des Nettogewinns von Apple, das im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von knapp 91 Milliarden Euro verzeichnete. Betroffene Anwender könnten dann umgerechnet etwa 20 Euro pro Siri-fähigem Gerät erhalten.

Das Verfahren gegen Apple trägt die Bezeichnung „Lopez et al v. Apple Inc.“ (PDF-Download) und ist beim Bundesgericht des Northern District of California registriert. Eine endgültige Entscheidung über die Genehmigung des Vergleichs steht noch aus.

Ähnliche Klage gegen Google

Parallel zu diesem Verfahren läuft ein ähnlicher Rechtsstreit gegen Google. Auch dort geht es um den Vorwurf, dass die Sprachassistenz des Suchmaschinen-Anbieters Gespräche ohne Zustimmung aufgezeichnet haben könnte. Beide Verfahren werden von denselben Anwaltskanzleien betreut.

03. Jan. 2025 um 09:34 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ausschalter kommt.. Niemand wird sich nach Jahren mehr an diesen Schalter erinnern, also bauen wir beim neuesten HP gar keinen ein. Die Leute werden es ja nicht merken, sind zu dumm!

  • 10 Jahre mitgeschnitten und nur 20€ Entschädigung pro Siri-fähigem Gerät. Wahnsinn

    Und da sind wir wieder bei dem Thema, Apple angeblich kein Geld mit Daten verdient.

    • Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich will das sicher nicht gutheißen, keine Frage. Dennoch durchaus ein Unterschied ob Apple die Sprachdaten auswertet um Siri generell zu verbessern oder ob Google die Daten auswertet um dir maßgeschneiderte Werbung einzublenden damit die mit dir dann direkt Geld verdienen. Beides nicht geil, aber auch nicht das Selbe.

      • @q-dog2k

        +1

      • Doch eigentlich schon! Während der eine direkt mit den Daten Geld verdient, nutzt der andere diese Daten um sein Produkt zu verbessern und dann damit Geld zuverdienen! Gleichzeitig hat sein Produkt dann noch ein illegalen Vorteil genutzt, um die Konkurrenz zu übervorteilen. Wo ist also bitte da der Unterschied? Das eine ist vielleicht etwas eleganter, aber macht keinen Unterschied!

      • Das Google damit dich komplett gläsern Nacht UND das Produkt verbessert sollte jeden klar sein.

      • Naivling, Apple wurde nur dabei erwischt, also geben sie nur das zu.

        Dank Bleistiftanspitzer/Buchhalter Tim“s Werbe Offensive.. frei nach dem Motto Gewinn ist alles.. glaub ich hier an gar nichts.

    • Jeder fünfte Erwachsene in Deutschland liest auf dem Niveau eines zehnjährigen Kindes oder deutlich schlechter. Das geht aus der zweiten Bildungsvergleichsstudie „PIAAC“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, die unter Erwachsenen aus 31 Ländern durchgeführt wurde.

      Demnach können rund 22 Prozent der 16- bis 65-Jährigen den Inhalt eines einfachen Satzes wie „Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind bis zehn Uhr hier ist“ nicht oder nur mit Problemen erfassen.

      • @Dobermann Da stimme ich dir vollkommen zu. Trifft ja auf dich zu. Apple wird vorgeworfen, Daten für Dritte bereitgestellt zu haben, um gezielte Werbung an Nutzer auszuliefern.
        Warum zahlt man eine „Entschädigung“, wenn man sich keiner Schuld bewusst ist?
        Normalerweise klagt Apple doch alles in Grund und Boden, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.

        Ich vermute sogar, dass diese Zahlung erfolgt ist, um zu vermeiden, offenlegen zu müssen, wie Siri tatsächlich funktioniert.

        Das habe ich schon einmal gesagt und das lässt sich recherchieren: Apple sammelt genauso viele Daten wie Facebook. Nur Google sammelt mehr.

        Aber man kann sich die Welt eben auch so machen, wie sie einem gefällt.

      • Ich gehe davon aus, dass Dir besonders der folgende Satz Schwierigkeiten bereitet.

        „Kläger berichten, dass sie nach Gesprächen über bestimmte Produkte oder Dienstleistungen gezielt Werbung erhalten hätten.“

        Also versuche ich es dir mit Buntstiften zu erklären.

        Es spielt keine Rolle was irgendjemand berichtet. Leute berichten, dass sie von Außerirdischen entführt wurden oder dass Elvis noch lebt.

        Fakt ist, ein Sprachassistent wie Siri oder Alexa muss trainiert werden.
        Sätze die nicht verstanden wurden müssen analysiert werden, damit es beim nächsten Mal besser funktioniert.
        Siri soll nur reagieren, wenn am Satzanfang „Hey Siri“ oder „Siri“ gesagt wird.
        Apple muss herausfinden, woran es liegt, wenn diese Regel gebrochen wurde.

        Apple beauftragt also externe Dienstleister, die fehlerhafte Anfragen anhören und in Textform zurück an Apple senden.
        Wird einfach billiger für Apple sein, als wenn es Tim Cook selbst macht.

        Problem war, Apple hat dies seinen Nutzern nicht klar kommuniziert und eine Datenschutzeinstellung, welche dies für die eigenen Anfragen verhindert, wurde erst später hinzugefügt. Das war falsch.

        Soll ich dir auch noch erklären, warum es sich lohnen kann sich außergerichtlich zu einigen, obwohl man eigentlich gute Aussichten auf einen erfolgreichen Prozess hat oder kannst du das selbst googeln?

    • Es werden Daten genutzt um Siri zu verbessern. Nicht um sie weiterzutragen damit Werbeeinnahmen etc. getätigt werden! Bitte ein bisschen nachdenken bevor man Postings flamet

      • Das mit dem „Nachdenken“ möchte ich dir zurückgeben! Dazu dann bitte noch das „Weiterdenken“ mischen und dir geht ein Licht auf!

        P.S.
        das mit der Weiterentwicklung von Siri hat ja prima geklappt…. ;-)

      • Seepferd. Und warum wirfst du dann anderen vor was du offensichtlich hier nicht gemacht hast? Ist dir das nicht peinlich?

      • @jap und warum machst du es nicht, ist dir das nicht peinlich?

      • Sagt Apple. Und wenn Apple das sagt stimmt das natürlich auch….
        Leute !

    • Zur Schuld oder Nicht-Schuld wird in dem Verhalten keinerlei Aussage getroffen.

  • Gibt es denn einen Beweis dafür, dass die Aufzeichnungen einen Zusammenhang haben mit der Einblendung von Werbung?

    • Das soll das System das System verbessern, irgendwer muss das ja tun und der steht unter Geheimhaltungspflicht und das hat nichts mit der Firma zu tun die das System besser machen will.
      Bevor man immer auf Sicherheit pocht sollte man mal überlegen welche man meint…
      Hast du etwas zu verbergen
      Drogen, Waffen oder bist du ein Verbrecher?
      Also was verstehst du unter Sicherheit!

  • 10 Jahre mitgehört und trotzdem ist Siri so schlecht in manchen Bereichen …

  • Bei Menschen, die so etwas glauben und lautstark verbreiten, bin ich immer wieder überrascht, dass sie überhaupt atmen können. Aber jeden Morgen stehen auch die Dummen auf.

    Das Wichtigste ist, solchen Menschen keinen Respekt zu vermitteln, sondern ihre einfältige Art direkt zum Thema zu machen – auch im privaten Umfeld. Man muss klare Kante gegen Schwachsinn zeigen und darf dabei keine Rücksicht nehmen.

  • Aber bei Apple geht doch der Datenschutz über alles……

    • Sie sagen es. Wenns aber ums Geld geht ist Apple alles Wurscht

      • Ich hoffe Du hast den Sarkasmus in. meinem Post nicht übersehen ;)
        Aber man sieht ja an einigen Kommentaren hier, das Apples Brainwashing ala „wir sind die Guten“ immer noch geglaubt wird. Alle sind Böse und handeln mit den gewonnen Daten – nur Apple nutzt diese strikt zum „verbessern“ der Produkte.

  • Wie Bitteschön,soll man etwas verbessern ohne zu kontrollieren, aber wenn schon, dann sollten man fragen wer kontrolliert das und wieso darf diese dieses Ausplaudern.
    Das sollte unter Strafe stehen.
    Jeder sollte sein Geheimnis haben und sollte auch so bleiben.
    Wo kommen wir denn hin wenn Waffen, Drogenverkauf und Verbrechen nicht mehr Geheim bleiben können…
    Es gibt eben bei niemandem ein Geheimnis welches Schützenwert wäre…
    Wir sind alle Gläsern und haben nichts zu verbergen und trotzdem möchte ich nicht das meine Gespräche Rausposaunt werden.

    Aber wenn es um Drogen Waffen oder Verbrechen geht sollte das an die richtigen Stellen geleitet werden.
    So etwas sollte aber erst durch diese Stellen laufen und nicht von jedem Hans und Kunz zu hören sein.
    Diese Kontrolle steht übrigens unter Schweigepflicht und deshalb ist das Personal und nicht Apple verantwortlich.
    Da geht es wieder nur um Kohle und versuche alles Kaputt zu machen
    Bald fliegt dieser Welt alles um die Ohren,
    Alles wir kaputt oder mürbe gemacht.
    Diese Scheiss Informationsgesellschaft braucht niemand.

  • Das eigentlich skandalöse daran ist doch, dass Siri trotz dieser unfassbaren Datenmengen dennoch absolut unbrauchbar ist.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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