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"Tod durch Such-Platzierung"

Scharfe App Store-Kritik: Konkurs durch schlechte Suchergebnisse

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24 Kommentare 24

Der App-Entwickler Rory Prior knüpft mit seinem Erfahrungsbericht Tod durch Such-Platzierung da an, wo wir gestern aufgehört haben.

Shitty

App Store-Klassiker: Schlechte Suchergebnisse

Zwar sind wir in unserem Artikel So sehr verwirrt die App Store-Werbung auf die ungeschickt positionierten Werbebanner Apples eingegangen, haben unterm Strich jedoch die gleichen Tatsachen angeprangert, die auch Rory um den Schlaf bringen: Viele Entscheidungen Apples, was Aufbau, Sortierung, Funktionsumfang und Performance des mobilen Software-Kaufhauses angeht, sind nicht nur schwer nachzuvollziehen, sondern schlichtweg problematisch. Für Entwickler und für Verbraucher.

So berichtet Prior aktuell über die immer schlechter werdenden Ergebnisse, mit denen Apples Software-Kaufhaus auf mobile Suchanfrage reagiert und wundert sich über die schwindende Sichtbarkeit seiner seit 10 Jahren kontinuierlich gepflegten Sprachen-Lern-Apps iKana und iKanji touch.

Seit einem Jahrzehnt genießen iKana und iKanji touch grundsätzlich gute Such-Rankings im App Store. Für so ziemlich jede Kombination relevanter Suchbegriffe sind sie bislang in den ersten 10-20 Ergebnissen aufgetaucht. Über die Jahre hinweg haben sich meine Apps dabei stets über eine Gesamtbewertung von 4 bis 5 Sternen gefreut und wurden regelmäßig mit Updates versehen. Dann jedoch ging etwas schief.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wann genau die Umstellungen eingesetzt haben […] aber seit dem vergangenen Jahr kommt es mir so vor, als ob meine Apps am unteren Ende der Ergebnislisten begraben sind. Die App sind so weit nach unten gerutscht, dass ich nun häufig Tage mit keinen oder niedrigen Einstelligen Verkäufen zähle – in den letzten 10 Jahren kam dies so gut wie nie vor.

Prior Blogeintrag ist so bezeichnend wie lesenswert. Seit Apple den neuen App Store mit dem Star von iOS 11 vorstellte, wurde die Anzeige der Suchergebnisse so sehr aufgeblasen, dass 4,7-Zoll-Geräte inzwischen nur noch zwei Ergebnisse gleichzeitig anzeigen. Anwendungen, die wie Priors App, seit kurzem erst an Stelle 40 oder 60 auftauchen, haben eine Sichtbarkeit nahe Null.

suSuchfilter App Store

Nur auf dem iPad: Der App Store-Suchfilter

Was Prior jedoch am stärksten trifft, ist Apples Neusortierung der Suchergebnisse. Während seine Apps in den Suchergebnissen immer weiter abrutschen, bevorzugt Apple Konkurrenz-Anwendungen, die wie erste Gehversuche von Programmier-Anfängern aussehen und seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurden.

Findet Apple zwei Apps mit dem selben Schlagwort, bevorzugt der App Store in der Darstellung seiner Suchergebnisse inzwischen den Download, der nich keine Rezension hat und seit drei Jahren nicht mehr aktualisiert wurde, über der App die zahlreiche 5-Sterne-Stimmen und ihr letztes Update erst in der vergangenen Woche bekommen hat.

Laut Prior bleibt betroffenen Entwickler nur eine Gegenmaßnahme: Den Namen der App mit so vielen Schlüsselwörtern wie möglich aufzuladen. So landet eine Uralt-App mit dem Namen „Hiragana“ auch ohne Bewertungen und ohne Rezensionen grundsätzlich über iKana touch, die das Wort „Hiragana“ nur in ihren Schlüsselwörtern listet. Mit der Umbenennung von „iKana touch“ in „iKana – Hiragana und Katakana“ konnte Prior zwar ein paar Plätze gut machen, wird aber immer noch von No-Name-Apps ohne Nutzer-Rezensionen überholt.

Prior ist frustriert:

Ich habe mich von Apple noch nie besonders unfair behandelt gefühlt, doch die Tatsache, dass meine Selbstständigkeit langsam aber sicher durch diesen ärgerlichen, undurchsichtigen Suchalgorithmus zerstört wird, lässt mich sehr bitter werden.

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25. Jul 2018 um 11:36 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    24 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ok, dieses Vorgehen seitens Apple ist völlig inakzeptabel. Da muss schleunigst nachgebessert werden.
    Das kann doch keiner wollen?
    Wo muss ich mich bei Apple melden, damit es effektiv Gehör findet?

  • Die gleichen Beobachtungen habe ich auch schon gemacht.
    Was mich nicht stört ist das „Neuveröffentlichungen“ die ersten Tage eine boost bekommen (oder zumindest in der Vergangenheit bekamen), aber wenn eine meiner Apps, die regelmäßig gepflegt wird, positiv bewertet wird und immer aktuelle iOS Features unterstützt, mittlerweile quasi gar nicht mehr auffindbar ist, dann kommt man ins überlegen ob man überhaupt noch entwicklen soll.
    Zumal auch die Startseite ja mittlerweile mit den immer gleichen Stories und Apps bestückt wird und selbst die Spiele / Apps Unterseiten featuren immer die gleichen großen Anbieter. Das war früher besser und leider kommt der Zug ja auch zu MacOS diesen Herbst.

  • Halt wie in Google. Der ewige Kampf um die Platzierung. Unzählige Keywords werden reingeballert. Und nach ein Google Update gibt es neue Spielregeln. Unschön ist die angesprochene Problematik trotzdem. Da sollte Apple mal ein Such-Algorithmus Experten hinsetzen lassen. Wird trotzdem nie einen zufrieden stellen. In Google macht sich ein Abfall im organischen Ranking auch sehr schnell im Umsatz bemerkbar. Man wird überall gegängelt Werbung zu schalten und damit ganz oben zu landen.

  • Das gleiche Problem hat man doch auch bei Google & Co.
    Bei allen Suchen.
    Da geht es darum seine Meta-Daten soo zu optimieren, dass man möglichst weit oben landet. Ist ein richtiger Wettstreit und Kampf. Nicht umsonst gibt es da spezialisierte Firmen für.

    Das ist aber kein Problem das Apple allein betrifft.

    Und eine App ohne Bewertungen höher anzeigen als eine mit 5 Sternebewertungen ist doch gar nicht mal grundverkehrt. Ist halt eine Entscheidung.
    So meckern, die mit den bewerteten Apps. Andersherum gibt es Newcomer, die sagen „wir haben gar keine Chance. Wir werden nicht oben angezeigt. Der kuchen wird nunur unter den Etablierten aufgeteilt“.
    Man kann dieses Thema nicht allen Recht machen. Unmöglich.

    • revosbackback, daß das kein Problem ist, das Apple allein betrifft, macht doch die Sache umso schlimmer. Durch die Entscheidung, Werbung in die Suche aufzunehmen, verschlimmert(e) Apple die Lage auf jeden Fall. Wie der Kapitän Smith der Titanic, welcher nach dem Rammen des Eisbergs die Fahrt der Titanic zunächst fortsetzen ließ – und somit noch mehr Wasser ins bereits sinkende Schiff förderte. …

    • Man kann aber sehr wohl eine Logik implementieren, die eben nicht Apps, die keine Bewertungen haben UND seit Jahren nicht aktualisiert wurden, als erstes anzeigt. Stellenweise haben solche Apps noch nicht mal eine Anpassung an aktuelle iPhones, und werden trotzdem vor regelmäßig gepflegten angezeigt.

  • Seit der Store in iTunes nicht mehr enthalten ist, habe ich glaube ich fast keine App mehr gekauft. Auf den iPhone finde ich den Store sehr unkomfortabel. Was ich überhaupt nicht verstehe, Apple hat zu jeder App auch eine Seite im Web, aber man kann Apps nicht im Browser kaufen.

    • Ich muss gestehen, dass ich schon Ewigkeiten keine neuen Apps mehr geladen habe, egal ob es die Gratis Apps sind oder Kostenpflichtige (egal ob 1x oder per Abo). Seit Jahren ist mein Workflow unverändert und meine Apps die gleichen.

      Dennoch ist es sehr ärgerlich, dass sich dort in Prinzip die Anbieter einfach so einkaufen können. Denn an den anderen Bericht hat man ja sehr gut gesehen, dass hier Gewisse Entwickler (Studios) einfach mal sich bei Schlafworten einkaufen obwohl in deren App diese Worte kein bisschen Auftauchen (Fortnite und PUBG).

      Im Prinzip liegt es aber an uns, dass zu ändern und zwar dass solche Apps komplett gemieden werden.

  • Völlig zurecht. Es ist schon wirklich zum K*** was einem der AppStore anzeigt wenn man nach bestimmten Merkmalen sucht. Auch bei kleinen Rechtschreibfehlern kommt nur „leider nichts gefunden“ da Ärger ich mich schon Jahre drüber das man soooo schlecht nach Apps suchen kann. Meist hilft Google hier besser als Apple selbst.

  • >Ich habe mich von Apple noch nie besonders unfair behandelt gefühlt, doch die Tatsache, dass meine Selbstständigkeit langsam aber sicher durch diesen ärgerlichen, undurchsichtigen Suchalgorithmus zerstört wird, lässt mich sehr bitter werden.

    Ich lache dich aus,Rory!!!
    Wer sich abhängig macht,,ist immer selber Schuld.
    Hier gilt das selbe wie bei Deutz,die sich von Halberg Guss abhängig gemacht haben,
    und jetzt den Chef auf Youtube wie ben kleines Baby jammern lassen.

  • meisterkleister

    Ja der AppStore ist schon mit seinen übertrieben großen Kacheln schlecht seit iOS 11 und unendlich unübersichtlich. Auch ich kaufe/lade kaum Apps mehr. Mit diesen Veränderungen muss man sich überlegen auf iOS 12 upzudaten. Ich habe immer noch iOS 10 und da ist alles wunderbar, ein Betriebssystem das noch läuft. Auf iOS 12 habe ich mich gefreut aber unter diesen Umständen …
    ich habe mich ja auch für apple entschieden um keine Werbung und Datenschutz haben. Und jetzt kommt Werbung in einer Apple „internen“ essentiellen App? -unmöglich

    • Jo und haufenweise Sicherheitslücken, die so nicht gefixxt wurden. Super wie du mit deinen Daten aber noch wichtiger mit den Daten deiner Kontakte so umgehst…

    • meisterkleister, da sprichst Du mir aus der Seele. Bin mindestens ebenso glücklich wie Du, daß ich nicht von IOS (10.3.2 in meinem Fall) auf die Baustelle IOS 11.x aktualisiert habe. Ebenso wie Du, werde ich nicht (mehr) aktualisieren, auch wegen der von Apple ins Auge gefaßten werbefreundlichen Politik, was besonders mit Apple’s Verbot von Adblock-VPNs plastisch zum Ausdruck kommt.

  • Also wenn ich nach „Hiragana“ suche, sind die ersten beiden Ergebnisse Apps, mt deutlich mehr und besseren Bewertungen als seine App. Wo ist also das Problem?

  • Ich kann ja einerseits das Problem nachvollziehen, andererseits geht es mir wie manchen hier, denn ich suche auch nicht nach neuen Apps. Es sei denn, ich suche nach einer Funktion, die mir fehlt. Als ich mir dann aber die beiden Apps angesehen habe frage ich mich, ob die Inhalte wirklich so populär sind, dass jeder darauf fliegt. Vielleicht hätte der Entwickler das Interessensgebiet seiner Angebote etwas weiter fassen können.

  • Hmm,
    wenn man so dumm ist und sich auf die Suchalgorythmen eines Store Anbieters verlässt ist man doch selbst schuld.
    Wenn man ein Produkt entwickelt hat und es verkaufen möchte, muss man dafür Werbung machen. Und zwar auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen. Ziel der Werbebanner sollte immer eine eigene Ladingpage Page sein, auf der man dann direktlinks seiner Produkte zu den verschiedenen Stores wie Apple, Amazon, Google, Microsoft, Steam, etc. platziert.

    Natürlich kann man zusätzlich auch Werbung in den jeweiigen Stores und in Suchmaschinen schalten um das Ranking zu erhöhen.
    Von nichts kommt nichts.

    • Du hast offenbar die Kritik des Entwicklers nicht im Ansatz verstanden. Es kann weder im Interesse von Entwicklern, Anwendern und im Endeffekt auch Apple sein, wenn die Ergebnisse der Suchanfragen nicht sinnvoll sind und Anwendungen höher platzieren, die nicht gepflegt werden und keine positive Rezensionen vorweisen können, nur weil im App-Namen viele zusätzliche Schlüsselwörter vorhanden sind. Schließlich ist es auch eine Vorgabe von Apple die App-Namen prägnant zu halten.

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