Saunaführer-Apps: Zwei Anbieter streiten sich um die Nutzerdaten

Am Wochenende hat uns ein Leser auf den „Saunaführer-Betrug“ aufmerksam gemacht: Eine App, die es plötzlich in zwei sehr ähnlichen Ausführungen gibt und deren „Neuauflage“ angeblich widerrechtlich Daten des Originals übernommen hat und ungültige Gutscheine verkauft.

Bei der Saunaführer-App handelt es sich um die digitale Version der gleichnamigen Druckausgaben. Die neue App tritt nun mit einem vergleichbaren Angebot als Sauna-Guide auf. Beides sind so etwas wie Gutscheinbücher, mit denen man Vorzugspreise beim Besuch der darin gelisteten über das gesamte Bundesgebiet verteilten Partnersaunen erhält.

Neue App mit gleichem Kundenstamm

Registrierte Nutzer des Angebots wurden unlängst per E-Mail darüber informiert, dass sie die Gutscheine künftig nur noch über eine neue App namens „Sauna-Guide“ einlösen können. Es sei nötig gewesen, auf eine neue technische Basis zu setzen, um das Angebot auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können. Mit dem Wechsel der App verbunden sollten die Kunden einen kostenlosen Gutschein erhalten. Allerdings hinterlassen die Bewertungen des Sauna-Guide im App Store den Eindruck, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Die Betreiber des im Nordrhein-Westfälischen Hörstel ansäßigen Originals warnen ihre Bestandskunden konkret vor einem damit verbundenen Betrug und bezichtigen den Programmierer der Anwendung das Datendiebstahls. Der mit seiner Firma auf Zypern registrierte Angeschuldigte hält derweil dagegen und argumentiert damit, dass seit jeher vertraglich vereinbart war, dass er die Daten der registrierten Nutzer und der angebundenen Saunapartner verwaltet.

Streit um die Datenhoheit

Welche der beiden Parteien zumindest auf dem Papier tatsächlich im Recht ist, kann wohl nur anhand der zwischen diesen abgeschlossenen Verträge entschieden werden. In jedem Fall ist jetzt schon klar, dass die Streitigkeiten auf dem Rücken der App-Nutzer ausgetragen werden.

Apple kann man in diesem Zusammenhang übrigens keinen Vorwurf machen. Solange beide Apps von registrierten Entwicklern angeboten und diesen auch keine Verstöße gegen die Richtlinien oder gar widerrechtlichen Aktivitäten nachgewiesen werden, gibt es keinen Grund, von einer Freigabe für den App Store abzusehen. Eine Registrierung als neuer Nutzer oder auch den Kauf von Gutscheinen über die beiden Angebote würden wir bis zu einer finalen Klärung der Umstände allerdings nicht empfehlen.