Den Herstellern auf die Finger klopfen
Replace Plastic: iPhone-App gegen Verpackungsmüll
Im Jahr 2019, also noch vor der Pandemie, verursachte der durchschnittliche deutsche Verbraucher knapp 40 Kilo Verpackungsmüll. Auf die gesamte Bundesrepublik verteilt kamen so 6,3 Millionen Tonnen Kunststoff und Plastik-Abfälle zusammen, die zum großen Teil von Umverpackungen stammen, die durchaus auch durch umweltschonendere Alternativen ersetzt werden könnten.
Bild: Küste gegen Plastik e.V.
Da die Joghurt- und Snack-Tomaten-Becher, die Trinkflaschen und Folienverpackungen immer wieder auch im Meer landen, sind diese auf den Radar des gemeinnützigen Vereins „Küste gegen Plastik“ gerückt. Dieser setzt sich seit mehreren Jahren für die Förderung des Naturschutzes und des Küstenschutzes ein und bietet mit Replace Plastic eine iPhone-Applikation an, die Verbraucher dabei unterstützen will, den Unternehmen auf die Finger zu klopfen.
Replace Plastic kontaktiert Hersteller
Mit Hilfe der Replace Plastic-App lassen sich die Barcodes von Produkten mit besonders viel Verpackungsmüll einscannen, um den Hersteller anschließend do bequem wie möglich darauf hinzuweisen, dass man sich als Verbraucher eine weniger müllverursachende Verpackung wünscht. Kommen 20 Scans zu einem Produkt zusammen, wird der Hersteller des Produktes kontaktiert.
Der Verein „Küste gegen Plastik“ will so das immer wieder vorgetragene Industrie-Argument „Der Verbraucher will es so.“ entschärfen und aufzeigen, dass es mehr als genug Verbraucher gibt, die sich weniger Verpackung bzw. den weitgehenden Verzicht auf Kunststoff wünschen.
Das ARD-Magazin MARKT hat der Replace Plastic-Applikation in der jüngsten Ausgabe einen Kurzbeitrag gewidmet, den wir im Artikel eingebettet haben.
Wie effektiv die Replace Plastic-Applikation ist, dürfte sich von Hersteller zu Hersteller dramatisch unterscheiden. Schön ist, dass Verbraucher die sich über den Müllanteil ausgewählter Produkte ärgern mit ihr eine einfache Möglichkeit haben aktiv zu werden.
Da kann ich ja den halben Supermarkt durch scannen …
Werden wir nur schwierig ändern können, wenn unsere Politik schläft, die Industrie nix tut und während wir daran sparen in Amerika und Asien doppelt so viel zum Fenster rausgeworfen wird…
Plastik ist der Hauptgrund woran die Welt stirbt!
Ich lad mal runter und scanne los
Und dann auch gleich 2 mal da die Nestle nein danke funkttion in einer anderen app nur ist.
Wie der Name, so die Aussage!
Yoda konnte ich damals allerdings schon verstehen.
Wenn ich mich recht erinnere, hat die Politik vor vielen Jahren die Hersteller aufgefordert die Packungen nicht zur hälfte mit Luft zu füllen!! Interssiert nur kaum einen Hersteller!!
Jup
Die Strafen und Konsequenzen fehlen, wie so oft in vielen Fällen
Freiwillige Selbstverpflichtungen sind halt nicht immer das beste Mittel der Wahl!
Das erinnert mich an die freiwillige Reduktion der Autoabgase der sich vor ca. 25 Jahren die Autohersteller verschrieben haben. Das hat schon damals echt viel gebracht….
Die Politik schläft!? Wenn ich das schön höre.
Ich bin bestimmt kein Öko, aber
es entscheidet jeder für sich beim Einkauf, ob er die Milch in der Glasflasche oder im Tetrapack, die Plastik oder die Glas Trinkflasche, den Joghurt im Glas oder Plastikbecher nimmt!
Aber Geiz ist geil! Billig wird gekauft, und billig ist in Plastik!
Es wird das Angeboten was Nachgefragt wird! Und wer nur billig nachfragt, bekommt auch nur billig.
Die anderen sind immer Schuld, und die Politik sowieso. Dann muss man sich wenigstens nicht mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten beschäftigen.
Es gibt immer Leute die glauben, Plastik Trinkflaschen seien Mehrwegflaschen, weil ist ja Pfand drauf.
Was soll man da noch sagen!
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Es braucht keine politische Einmischung sondern mündige Konsumenten
Ich finde den Ansatz der Idee hervorragend. Zum Einen wird man selbst noch sensibler bereits beim Einkaufen, um Eher sinnlose Plastikverpackungen zu vermeiden und zum Anderen den Herstellern tatsächlich mal den Spiegel vor die Nase zu halten.
Was es noch bräuchte, wäre eine entsprechende Auswertung in der App, welche Produkte die meisten Scans erhalten hat.
Ja das wäre echt gut !
Es ist ein Ansatz aber auch nicht mehr, das schlimmste an Verpackungen nimmt man aber gar nicht wahr als Endrunde: die Verpackungen der Verpackungen beim Transport, was da nochmal in die Tonne geht ist unbeschreiblich
Für was braucht man da eine App??
Bald braucht man eine App, damit man weis wann man aufs Klo muss :-(
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Ich kaufe schon lange keine Dinge mehr, die sinnlos umverpackt sind und vermeide Plastik so oft es geht generell.
Gibt ja auch tolle unverpackt Läden.
Hersteller lernen es nur auf die harte Tour -> Umsatzrückgang
Wenn Du keine Alternative hast, mußt Du wohl oder übel das Produkt so kaufen, wie es ist. Bis vor einigen Monaten hat z.B. Kaufland Gurken nur einzeln in Folie eingeschweißt verkauft. Es gab keine anderen. Ich habe diesen Umstand sogar per persönlicher E-Mail gemeldet und auch mit der angesprochenen App. Ich bezweifle, daß ich das Zünglein an der Waage war aber diese Folie wurde wenige Wochen später weggelassen und die Gurken wurden ganz normal nackig verkauft.
Die Gurken werden im Winter in Folie verpackt, damit sie beim Transport nicht erfrieren. Warum man nicht Papier als Isolator nimmt, erschließt sich mir aber nicht. Nächsten Winter sind die Gurken jedoch wieder in Plastik.
Es geht doch vor allem um die aktive Kontaktaufnahme an den Hersteller.
Das bringt doch gar nichts.
Nur über Geld funktioniert so etwas!
Interessant wäre ja, ob tatsächlich eine Verpackung geändert wirde
Da geh ich halt in einen anderen Laden!
Das schlimme ist, diese Gurken werden jetzt von einem MA im Lager ausgepackt. Sprich der Plastikmüll wird nur verlagert, bzw. versteckt.
Da hilft nur NICHT kaufen.
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Nicht überall ist es möglich so einfach den Laden zu wechseln (Land) ohne Kilometer auf seinen Tacho zu generieren ;)
Die Idee hinter der App ist lobenswert. Ob sich jedoch etwas ändert ist fraglich. Der Produzent von Ware xyz sieht in erster Linie seine Verkaufszahlen. Wenn die passen ist für ihn alles i.o. Umweltbewusst zu verpacken ist in der Regel teurer. Ist der Verbraucher bereits dafür mehr zu zahlen? Ich wette die meisten sagen nö und kaufen weiter ein.
Das mit den Gurken hat auch einen Sinn. Bei eingeschweißten Gurken sind die Verluste durch Transportschäden um die Hälfte geringer. Somit ist die Ökobilanz hier mit Folie besser wie ohne. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese länger hält. Die Haltbarkeit wird in etwa verdoppelt. Man kann die Folie natürlich auch weglassen, dafür eben Tonnen an Lebensmittel wegwerfen
Ob die Prozentzahl stimmt lass ich mal dahingestellt… Gurken werden täglich neu nachbestellt. Insofern wird da sowieso nix alt… und lieber schmeiße ich mehr Bio weg als auch nur ein Plastik für so eine unsinnige „Verpackung“ herzustellen. Die Menschen wurden ja auch erzogen nur „reine“ Ware zu kaufen. Wenn Gurken ganz alltäglich auch mal ne kleine Macken hätten wäre das völlig egal. War früher auch egal. Denk mal drüber nach
@Devil97
Nee nee, so einfach ist das nicht. Die Gurke wächst ja nicht einfach so bei jedem im Garten oder beim Supermarkt im Keller. Das ist ein Riesenaufwand die frisch zum Verbraucher zu bekommen. Wenn sie dann auf dem Weg schlecht wird, dann war der Aufwand in jeder Hinsicht mehr als das wenige Plastik (Dünger, Ernte, Transport etc etc).
Solange in Autobahnkreuzen und an Abfahrten sich der Müll weiter türmt, solange kann ich nur müde lächeln bei dieser abartigen Menschenkultur. (Nur ein Beispiel… kann beliebig erweitert werden… zuviele Menschen uninteressiert und rücksichtslos)
Genau das habe ich auch eben gedacht. Der Ansatz ist natürlich löblich, aber dass Joghurtbecher und Plastikflaschen im Meer landen, ist sicher nicht die Schuld der Hersteller oder der Supermärkte, die sowas verkaufen, sondern die Mentalität von gewissen Teilen der Bevölkerung, die ihren Müll gedankenlos in die Natur schmeißen.
Und nein, die verwenden ganz sicher keine App auf dem zweifellos vorhandenen Smartphone, weil sie sich schlicht nichts dabei denken. Man könnte ja meinen, dass Dinge wie Flaschenpfand dafür sorgen müssten, dass Verpackungsmüll nicht am Straßenrand landet, aber wer einmal nur eine Stunde lang irgendwo an einer Straße spazieren geht und die Augen offen hält, wird schnell eines Besseren belehrt…
+++
Ich bin auch kein Fan von Plastikmüll und schon gar nicht im Meer. Leider muss man aber auch sagen, dass Plastikmüll vor allem von den „üblichen Verdächtigen“ im Meer entsorgt wird, sprich es sind einige wenige (große) Länder verantwortlich. Kann jeder selbst schnell googeln. In Europa ist das Thema damit verglichen vernachlässigbar.
Dumm nur dass wir unseren Müll ins Ausland verfrachten und die dann dort es ins Meer schmeißen. Ja ich weiß, sicherlich traue ich unseren Politikern nicht zu die Abgabe des Mülls mit kosten zu unterschreiben wenn im Vertrag die Verklappung schon drin steht. Aber es gibt eigentlich genug Medienbeiträge wo man genau sieht was letztenendes damit passiert. Rechtlich ist es den deutschen Politikern sicherlich trotzdem egal. Abgegeben ist abgegeben im besten Wissen dass der Müll „vernünftig“ verarbeitet wird. Wenn die Welt nicht so lächerlich wäre und man das verklappen nicht schon fast erwarten müsste in solchen Ländern, sollte es einem ja wirklich egal sein. Aber heut muss man eben mehr als einen Schritt weiterdenken
Bin dabei!
Ich finde es alleine schon geil, wie nachhaltig und Regional die Supermärkte die Gebindeform „Bund“ bei Kräutern ersetzt haben mit Unmengen Plastik für eine homöopathische Dosis Kräuterchenspur.
Vergleich:
Normalerweise: 1 Bund Petersilie – ca. 220g für 0,79€ – Verpackungsmüll war ein Haushaltsgummi
Heute als Betrug: 2 Stengel Petersilie – ca. 40g für 0,99€ – in einer Plastikschale liegend die wiederum von einer Plastiktüte umhüllt ist. So steigert man den Preis pro Kilo von ca. 5€ auf 36€ bei REWE und 86€ bei HIT.
Das sagste mal der Oma „hab Petersilie gekauft für 60 Mark das Kilo“ – und schnell in Deckung gehen :-)