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"fühlen Pflicht uns zu verteidigen"

Rechtsstreit um Birnen-Logo: Apple geht gegen Rezept-App vor

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71 Kommentare 71

Wer erinnert sich noch an die rechtlichen Auseinandersetzungen im Streit um die sogenannte Apfelroute? Im vergangenen Mai schoss sich Apples Rechtsabteilung auf das Logo des Radwanderweges „Apfelroute“ ein.

Apfelroute Rheinland Pfalz

Das Unternehmen ward dem Interessenverband Rhein-Voreifel-Touristik (RVT) damals vor, sich zu nah am Apfel des hauseigenen Logos zu befinden. Apple zufolge sah der stilisierte Apfel dem eigenen Markenlogo zu ähnlich. Daher habe der iPhone- und Mac-Hersteller den Verein per Anwaltsschreiben aufgefordert, das grüne Blatt im Logo zu ändern. Auch die Öffnung des Apfels nach rechts sei problematisch.

Der Touristik-Verein hat das Logo seinerseits bereits 2018 beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen, um Reklame für eine themenbezogene Fahrradstrecke zu machen.

Nach unserer Berichterstattung ruderte der Milliarden-Konzern dann zurück. Im Juni zog Apple seinen Widerspruch gegen das Logo des Fahrradwegs beim Deutschen Patent- und Markenamt zurück.

Prepear-Macher: „fühlen Pflicht uns zu verteidigen“

Mit dem Fall Prepear scheint uns nun eine ähnliche Posse bevorzustehen, diese spielt sich diesmal jedoch nicht im Raum Bonn, sondern in den Vereinigten Staaten ab.

Birne Apfel

Hier hat Apple gerade rechtliche Schritte gegen den Rezeptplaner Prepear eingeleitet. Beziehungsweise genauer gesagt gegen dessen Birnen-Logo, das ein grüne Birne (ohne Gebissabdruck) zeigt.

Die für Prepear verantwortlichen Macher von „Super Healthy Kids“ haben Apples Einspruch gegen das Logo auf ihrem Instagram-Account öffentlich gemacht und eine Online-Petition ins Leben gerufen, auf der Unterschriften gegen das Vorgehen Cupertinos gesammelt werden.

Hier erklären die Macher auch, dass Apple argumentieren würde, das Birnen-Logo würde dem hauseigenen Apfel-Logo „zu ähnlich sehen und der Marke schaden“. Aktuell gehe man davon aus, dass man mehrere 10.000 Dollar ausgeben müsse, um dem Rechtsstreit mit Apple standzuhalten.

[…] Kürzlich hat Apple – ja, das Milliarden-Dollar-Apple – beschlossen, sich dem Markenzeichen unseres Kleinunternehmens zu widersetzen und es anzugreifen, weil unser Birnen-Logo zu nah an ihrem Apfel-Logo liegt und angeblich ihrer Marke schadet.

Das ist ein schwerer Schlag für uns bei Prepear. Die Bekämpfung dieses Problems wird Zehntausende von Dollar kosten. Das Verrückte daran ist, dass Apple dies Dutzenden anderen Kleinunternehmen mit Fruchtlogos angetan hat, und viele haben sich dafür entschieden, ihr Logo aufzugeben oder Türen zu schließen. Während der Rest der Welt alles daran setzt, kleinen Unternehmen während dieser Pandemie zu helfen, hat sich Apple entschieden, unser Kleinunternehmen zu verfolgen.

Ich versuche nicht, irgendjemanden dazu zu bewegen, die Verwendung oder den Kauf von Apple-Produkten einzustellen. Ich fühle mich moralisch verpflichtet, gegen die aggressiven rechtlichen Schritte von Apple gegen kleine Unternehmen Stellung zu beziehen und für das Recht zu kämpfen, unser Logo zu behalten. Wir verteidigen uns gegen Apple nicht nur, um unser Logo zu behalten, sondern um eine Botschaft an große Technologieunternehmen zu senden, dass die Schikanierung kleiner Unternehmen Konsequenzen hat. […]

Die Klageschrift lässt sich hier einsehen.

Laden im App Store
‎Prepear
‎Prepear
Developer: Prepear, Inc.
Price: Free+
Laden

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10. Aug 2020 um 07:16 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    71 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Recht so Apple. Die zwei Logos ähneln sich na auch bis aufs Blatt. Geht so gar nicht. Ihr verhaltet euch, wie es sich für ein Billionenunternehmen gehört! /Ironie off

  • „Haben sie Birne Helene?“ – „Ja.“ – „Was ist denn das?“ – „Das ist ein Apfelkompott mit Sahne.“ – „Zweimal!“ [Loriot]

  • Ist die Abbildung von Apfelmus eigentlich auch schon strafbar?

  • Der Weltkonzern Apple sieht seine Interessen bei einem Radwanderweg in der Provinz gefährdet. Kopfschütteln …

  • So peinlich ist das gar nicht. Apple hat sich viele abgebissene Obstlogos patentieren lassen. Auch wenn man denkt es ist lächerlich aber der Verbraucher lässt sich gerne täuschen

  • Ich glaube ja eher dass solche Streitigkeiten ‚der Marke schaden‘ …

  • Was das wohl prebear gekostet hätte, wenn sie nicht Apple als Werbepartner gewonnen hätten.
    Wahrscheinlich ein Glücksgriff für prebear.

  • Muss ich jetzt die ganze Klageschrift lesen um zu verstehen wo da Ähnlichkeiten auszumachen sind?

  • Bald beansprucht Apple noch das Fruit of the Loom – Logo!

  • Zur Strafe für diese unberechtigte Forderung sollte man Apple die Verwendung des eigenen Logo verbieten.

  • Bestätigt meine Annahme vom Saftladen, alle blind und Fokus aus den Augen verloren.

  • Apple macht sich deswegen eher lächerlich. Sorry aber eine Birne mit einem Apple Logo zu vergleichen ist Schwachsinn. Da hat die Rechtsabteilung anscheinend Langeweile.

  • So traurig es ist, aber das ist wohl ein ziemlicher Standard Prozess, wo bei Apple vorher auch keiner genau schaut. Geld für Anwälte ist in unbegrenzter Höhe vorhanden und jede neue Markenrechtseintragung, die auch nur einen Funken Ähnlichkeit aufweist wird moniert. Sieht man ja zum Beispiel beim „Held der Steine“ und Lego, dass Apple bei weitem nicht die einzigen sind, die so vorgehen. Die meisten knicken dann ein und ändern ihr Logo, statt sich auf einen Rechtsstreit einzulassen, der wenn man ihn verliert einen Haufen Geld kostet. Und Markenrechtsstreite sind eigentlich in keiner Rechtsschutzversicherung abgedeckt.

  • Bitte löschen ich will das
  • Leider muss Apple das machen, weil sonst wirklich mal jemand mit bösen Gedanken kommt und sagen kann „Apple hat seit Jahren jenes und welches erlaubt“. Oft werden solche Streitigkeiten nicht mal bis zur Anhörung getragen. Aber das reicht juristisch schon aus, um in späteren Fällen zu sagen, Apple verteidige seine Schutzmarken.

    Leider ist das doof für solche kleine Unternehmen, da die nicht mal schnell 10.000 € für einen Anwalt übrig haben. Ich hoffe, Apple übernimmt im Nachhinein die Kosten.

    • Das Logo ist schon ähnlich, zumindest das einzelne (weiße) Blatt. Sowas sollte einem Profi beim Logodesign schon klar sein. Einfach ein zweites Blatt in ner anderen Form dran und gut ist. Warum müssen die Leute Blätter genau so machen wie im Apple Logo? Da herrscht offensichtlich oft Einfallslosigkeit oder der Programmierer hat sich das Logo selbst zusammengefrickelt.

      • Ähnlich? Zwei gebogene, zusammenkommende Linien bilden ein „Blatt“?
        Da müssten sie die halbe Logowelt verklagen. Und bei der Birne sind die Linien ja nicht mal gleichmässig krumm, sondern in der Mitte mehr gebogen. Also offensichtlich ist das Formverständnis nicht allen gegeben.

      • Du weißt aber schon dass ein Blatt von der Natur ‚erfunden‘ wurde und nicht von Apple ;-)

  • Naja, das Apple bei der Apfelroute aufgrund Eurer Berichterstattung nachgegeben haben soll, halte ich doch für etwas sehr weit hergeholt…

  • Die Grafik ist ja noch nicht etabliert, von daher würde ich sie einfach abändern – schön ist sie sowieso nicht.

    • Ja, das Logo ist aus gestalterischer Sicht ziemlich mies in allen Belangen. Da sollte man mal einen echten Logo-Designer ransetzen. Früher oder später müsste man das eh machen. Jetzt noch schnell die Berichterstattung mitnehmen und dann den Redesign-Prozess beschleunigen.

  • Ein Apfel sollte im Supermarkt auch nicht mehr „Apfel“ genannt werden.

  • Meiner Meinung nach sollte Apple unterscheiden, WO das Logo Anwendung findet. Die Apfel Route hat ja mal sowas von gar nichts mit Hardware zu tun, da finde ich eine Verwechslungsgefahr nicht wirklich gegeben. Das würde bei einer App mit Apfel meiner Meinung nach schon anders aussehen, aber bei dem Birnenlogo käme auch ich nicht auf Apple. Alles sehr weit hergeholt.

  • Ich erinnere mich gerade an die Telekom und deren Rechtsstreit bezüglich ihrer Magenta Farbe……

  • ich warte darauf, dass Apple die BIBEL verklagt… da gab’s auch einen abgebissenen Apfel und das ganze Elend fand erst seinen Anfang…

    Nota bene: woran erkennt man, dass ein Anwalt lügt? Seine Lippen bewegen sich. Sorry Anwälte :-P

    • Apple hat die Bildmarke geschützt, in der Bibel wird das Bild mit Worten beschrieben. Deshalb gehts erstmal nicht.
      Anderseits, hmm, die Vorstellung, wen sie verklagen wollen und wie schnell der Angeklagte dem Apfel die Kernen ziehen könnte … :D

      • @mike: prinzipiell richtig, allerdings gibt es tausende von Darstellungen des Sündenfalls.

        Wäre doch interessant, ob man das Christentum nicht doch verklagen könnte…

        :-)))

      • :D das mit dem Christentum verklagen geht nicht. Du kannst nicht alle Kunden verklagen, nur weil dir das Logo nicht gefällt sondern wendest dich dafür an die Firma.
        Ok, da wäre für viel der Firmensitz in Rom ;)

    • Was sind 100 Anwälte angekettet auf dem Meeresgrund?

      Ein guter Anfang ;-)

  • Wasmach ich jetzt mit meinem angebissenen Schnitze? Darf ich wenigstens noch die Pommes aufessen? Es ist Mittag und ich hab hunger!

  • Im Apfel ist der Wurm.

    Markenschutz ist wichtig, aber wer ihn so offensichtlich ohne Sinn, Verstand und Maß betreibt, macht sich nur lächerlich.

  • 1) Wenn Apple nicht pingelig jeder möglichen Markenrechtsverletzung nachgehen würde, verschöbe sich die Basis der Bewertung solcher Verletzungen auf Dauer zu deren Ungunsten. Das hätte dann im Endeffekt zur Folge, daß selbst relativ deutliche und absichtsvolle Annäherungen an die geschützte Bildmarke unter Umständen nicht mehr juristisch verhindert werden können.

    2) Ehrlich? Ein Softwareladen, der sich für eine Birne mit abgespreiztem Blütenblatt entscheidet, hat dabei nicht den Marketingeffekt eines absehbaren Konfliktes mit Apple im Sinn? Jeder von euch hier im Forum würde, säße er in einem Meeting wo es um das Firmenlogo ginge, bei dieser Birne sofort sagen: „Hihi, Birne statt Apple!“. Aber die unschuldigen Leuten dieser mäßig heruntergeladenen Rezept-App wurden aus Cuppertino quasi wie aus heiterem Himmel getroffen?

    Diese ganze David-vs-Goliath-Nummer ist vor allem eine Methode, das eigene Produkt ohne finanziellen Aufwand mit einem hübschen Narrativ in den redaktionellen Teil der Zielgruppenmedien zu lancieren – was ja auch prima klappt: Ifun berichtet und hier in den Kommentaren singen die Heerschaaren inbrünstig mit im Chor der Gerechten.

  • Danielvonderelbe
  • Da kann ich mir nur wünschen das Apple den Rechtsstreit nicht gewinnt.

  • Ich würde ja sagen das sich das Apple Logo sehr nahe an einem natürlichem Produkt orientiert und daher absolut nicht schützenswerte ist. Bin mal gespannt wann Mutter Natur dagegen klagt. Das könnte doch mal die EU Kommission übernehmen.

    Apple treibt es wirklich zu weit mit Ihrem Logo Tut. Das ist einfach nur abscheulich und ekelhaft.

  • Unfassbar….die Clowns machen sich doch immer mehr zum Affen. Die haben doch nicht mehr alle Latten am Zaun.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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