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Ansturm zum Jahresende

Post stellt Telegramm-Angebot ein: Zuletzt 13 Euro für 160 Zeichen

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Satte 170 Jahre nach der Erfindung des klassischen Telegramms im Jahr 1852 hat sich die Deutsche Post jetzt als einer der letzten europäischen Anbieter von telegrafisch übermittelten Kurznachrichten aus dem Geschäft mit den Mini- und Maxi-Telegrammen zurückgezogen und überlässt E-Mails, Messenger-Diensten und der SMS das Feld.

Buehne Telegramm Gelb.jp

13 Euro für 160 Zeichen

Telegramme ließen sich bei der Post bis zum Jahreswechsel online beauftragen und gehörten zu den preisintensiveren Leistungen des Unternehmens. So mussten Kunden für ein Mini-Telegramm mit einer Länge von bis zu 160 Zeichen 12,57 Euro ausgeben – mit Schmuckblatt kostete die kleine Variante gar 16,67 Euro. Für das Maxi-Telegramm mit bis zu 480 Zeichen Text wurden 17,89 Euro beziehungsweise 21,98 Euro mit Schmuckblatt in Rechnung gestellt.

Wurden die Telegramme bis Nachts um 3 Uhr beauftragt, stellte die Post diese am selben Zustelltag zu und versprach eine persönliche Übergabe durch die Briefzusteller. Die Telegramm-Übergabe erfolgte hier dann in einem gelben DIN A4-Umschlag.

Telegramm Umschlag

Ansturm zum Jahresende

Wie die Post heute mitteilt, wurde das Telegramm-Angebot planmäßig zum 31. Dezember 2022 eingestellt und kurz vor der Zielgerade noch mal massiv nachgefragt. Statt den üblichen ~300 Telegrammen pro Monat orderten deutsche Postkunden an den letzten beiden Werktagen im Dezember satte 3.228 Telegramme.

Die Post empfiehlt Kunden, die das Telegramm ob seines hohen Aufmerksamkeitseffekts geschätzt haben, auf die Erstellung individueller Briefmarken auszuweichen. Die so genannte „Briefmarke Individuell“ ist zu Preisen ab 23,85 Euro für 10 selbst gestaltete 70-Cent-Marken erhältlich.

Zuvor hatten Post-Anbieter in Frankreich, Österreich und der Schweiz das Telegramm aus ihren jeweiligen Produkt-Portfolios entfernt.

04. Jan 2023 um 11:03 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Dass so viele Leute noch Telegramme verschickt haben ist echt erstaunlich. Bei den zeichenbegrenzungen und Preisen muss man ja Angst haben, dass Elon die Nachricht nicht liest. Ansonsten wird Twitter bald unbezahlbar :D

    • Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich zum Ende nochmal ein Telegramm verschickt – nur so aus nostalgischen Gründen …

    • 300 Telegramme pro Monat ist nicht viel. Ich kann mir genug Szenarien vorstellen, wo das noch hilfreich war. So z.B. ein Empfänger, der sich ohne Handy und Internet in einer Ferienwohnung aufhält und über einen Todesfall in der Familie informiert werden soll.

      • +1
        Guter Hinweis. Da stelle ich mir gerade die Frage wie das jetzt schnell gehen soll…

      • Wenn am nächsten Tag die Info ankommt?

      • Z.B. per Brief. Alternativ auch Rauchzeichen, Taube, als Banner auf einem Zeppelin oder – mein persönlicher Favorit – per Himmelsschreiber

      • In Zeiten von Fax, Brief, Telefon, sms, Chats, mail, Social Media, etc. finde ich persönlich 300 doch sehr viel. Gerade wenn ich schaue wie viele private Briefe ich noch so bekomme finde ich das echt faszinierend.

      • @cicero: wie aktuell in den meisten Fällen auch: die Person wird halt später informiert. Ich bezweifle mal dass hier jährlich 300 Leute so informiert werden.

      • Wenn derjenige ‚weit weg von der Zivilisation‘ in Urlaub geht wird dort aber auch die Post nicht zeitnah bzw. wenn überhaupt ankommen. (Das dürfte schon daran scheitern dass der Empfänger bei einer Ferienwohnung i.d.R. nicht auf dem Klingelschild steht sofern sie ihm mich selbst gehört) Dann hilft auch ein Telegramm vermutlich wenig / gar nichts. Wie viele Menschen haben denn nicht mal ein Handy? Ja, ich kenne Leute die kein Smartphone haben aber selbst mein Opa (>80) hatte zu Lebzeiten noch ein Handy und war insofern selbst beispielsweise bei seinem Hobby Angeln erreichbar und sei es nur per sms die er dann spätestens bekam wenn er auf dem Weg zum Auto war.

      • Jährlich?? Pro Monat!!

      • @Tim, dann formuliere ich es anders: ich bezweifle dass überhaupt 300 Leute jährlich so darüber informiert werden, bzw. 25 pro Monat (damit auch monatlich betrachtet werden kann)

      • @Tim er meinte vermutlich nicht die 300 die allgemein ein Telegramm verschickt hatten, sondern der Anteil derer die im genannten Beispiel evtl. über den Tod eines Angehörigen informiert worden waren …

  • Telegramme waren cool, haben wir uns früher spaßeshalber regelmäßig untereinander zugeschickt. Hab die Ankündigung zur Einstellung gar nicht mitbekommen aber ja ist wohl wirklich nicht mehr Zeitgemäß.

  • Württembergischer Greif

    Schade habe öfters Telegramme verschickt.

    War eben was besonderes.

  • Briefmarke individuell… Der größte Schrott: eigene Bilder lassen sich Copyright bedingt nicht hochladen und lässt man es von der Post drucken zahlt man unverschämt viel für den lächerlichen Druck eines DIN-A4 Bogens mit ein paar Aufklebern…

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