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Blockwart-Vorwürfe laufen ins Leere

Ordnungsamt-Online: iPhone-Applikation mehrere Tage ohne Funktion

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36 Kommentare 36

Ordnungsamt-Online, die offizielle iPhone-Applikation des Berliner Ordnungsamtes lässt sich seit Anfang der Woche nicht mehr wie gewohnt einsetzen. Anwender, die die Anwendung zur Eingabe neuer Meldungen öffnen werden derzeit von kryptischen Fehlermeldungen begrüßt und sind mit einem Download konfrontiert, der so gut wie nicht mehr auf Eingaben reagiert.

Meldungen Berlin 1500

Was sich wie eine plötzlich fehlerhafte Anwendung anfühlt, ist auf geplante Wartungsarbeiten zurückzuführen. Wie das Ordnungsamt mitteilt wird sowohl das Online-Portal als auch die begleitende Mobil-Applikation bis voraussichtlich Freitag, den 28. Juli offline sein.

Blockwart-Vorwürfe laufen ins Leere

Wie nahezu alle gesellschaftlichen Themen hatte auch der kostenfreie iPhone-Download zuletzt für scharfe Kritik gesorgt. Immer wieder werden im Zusammenhang mit der Ordnungsamt-App nicht nur Blockwart-Vorwürfe laut, auch verbreiten sich immer wieder Denunziations-Vorwürfe, die meist jedoch jeglicher Grundlage entbehren.

Ordnungsamt Berlin 1500

Beispiel Sperrmüll: Um Geld zu sparen hat sich Berlin vor Jahren darauf verständigt illegal entsorgten Müll nicht mehr proaktiv aus dem Stadtbild zu entfernen, sondern nur noch dann, wenn dieser von Bürgern aktiv gemeldet wurde.

Wer im Gebüsch eines Kinderspielplatzes über mehrere Eimer mit Klarlackresten stolpert, der muss Dank der Ordnungsamt-App nicht mehr versuchen die Behörde telefonisch zu erreichen, um sich hier mit der richtigen Abteilung verbinden zu lassen und den Müll-Standort dann wie das Reiseziel beim Fahrtantritt einer Taxifahrt zu beschreiben.

Schrottrad 1500

Die App ortet die aktuelle Position, kann den illegalen Müll zur besseren Lokalisierung ablichten und meldet die Infos direkt an die richtige Stelle.

Wer den Bürgerdienst als Denunzianten-App verunglimpft, der verkennt den pragmatischen Mehrwert den die App liefert. Hier funktioniert die immer wieder eingeforderte Digitalisierung bereits ganz gut – nur eben nicht bis zum kommenden Freitag.

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‎Ordnungsamt-Online
‎Ordnungsamt-Online
Entwickler: Land Berlin
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25. Jul 2023 um 07:25 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Am Anfang des Artikels und in der Überschrift benutzt ihr einen Begriff aus der Nazi-Zeit um dann zu dem Schluss zu kommen, dass die App ja ganz sinnvoll ist.

    • Du bist da aber auch nicht besser, „anfang“ wurde garantiert auch zu nazizeit verwendet

    • Ich halte die Verwendung des aus der NS-Zeit stammenden Begriffs „Blockwart“ auch für sehr unglücklich und bedenklich.

      wer damit nichts anfangen kann, einfach mal bei Wikipedia nachlesen (gilt auch für den Verfasser des Artikels!).

    • Gebe ich dir Recht, das ist ein ziemlich doof ausgesuchter Begriff. Zumal die App sehr sinnvoll ist und nichts mit Blockwarten zu tun hat.

    • Moin, Herr Sprachpolizist. Ob der Begriff Blockwart von den Nazis erfunden wurde weiß ich nicht, aber ja, als solcher wurde jemand bezeichnet, der im Auftrag der NSDAP innerhalb eines Wohnblocks ‚für Ordnung‘ sorgte und ‚unerwünschtes‘ Verhalten anderer bei den Obrigkeiten anzeigte.
      Deswegen ist der Begriff auch Synonym für eben solche Leute, die unerwünschtes Verhalten anderer (z.B. unerwünschte Sprache?) aufzeigen und ‚anschwärzen‘.
      Er ist ebenso Teil der deutschen Sprache geworden, wie der Begriff ‚Nazi‘.
      Warum man ihn nicht verwenden sollte, entschließt sich mir nicht. Dann dürfte man auch nicht mehr Stazi-Spitzel sagen.

      • Kein Mensch hat gesagt, dass man den Begriff nicht verwenden darf. Aber es stellt sich doch die Frage des Zusammenhangs.

        Berliner Bürger, die unrechtmäßig abgestellten Sperrmüll dem Ordnungsamt melden, mit einem Begriff zu titulieren, den rangniedrige Mitarbeiter der NSDAP hatten, finde ich schwer daneben. Genauso daneben würde ich es finden, wenn man jemanden, der ein vor seiner Ausfahrt geparktes Auto dem Ordnungsamt meldet, als „Stasi-Spitzel“ bezeichnet.

        Deshalb darf man beide Begriffe noch verwenden, nur auf den Zusammenhang kommt es an.

      • Denunziant klingt auch nicht netter, also entspannt euch bitte mal..

      • @marcel: doch , cptCotton hat alleine die Verwendung des Begriffs kritisiert (und dabei sogar darauf geachtet, ihn nicht selber zu verwenden.
        Ifun.de hat ja, genau wie Du und völlig zu Recht selber kritisiert, dass der Begriff für Nutzer der App verwendet wurde. Natürlich ist die Verwendung der App eben keine Blockwart-Mentalität, das ist unstrittig.
        Die Diskussion hier ging darum, ob man den Begriff überhaupt verwenden darf

      • @khw: Ich habe das Ausgangsposting anders verstanden. Die Kritik bezog sich meines Erachtens auf die Verwendung des Begriffs im Artikel.

        Die Kritik des Verfassers an der Verwendung des Begriffs lese ich ebenso nicht so deutlich wie Du. Kritik an der Bezeichnung „Denunzianten-App“ keine Frage, am am Begriff „Blockwart“? Ich glaube eher, dass der geschichtliche Hintergrund dem Verfasser gar nicht geläufig war – was aber eine reine Vermutung ist.

        Das grundsätzliche „Verbot“ des Begriffs halte ich aber ebenso für verfehlt und letztlich auch sinn- und nutzlos. Gedankengut lässt sich nicht durch Sprachverbote ändern.

      • +1
        Man muss also bei allen Wörtern/Phrasen die eventuell regional im Sprachgebrauch sind, immer den „ist das erlaubt“ Duden rausziehen und prüfen ob das Wort noch „konform“ oder gar erlaubt ist. Könnte sich ja wieder jemand dran stören. Langsam nimmt das unerträgliche Züge an.

      • … und viel zuviel Zeit.

    • Frage ist, ob es ggf als Beleidigung gesehen und geahndet werden kann. Mein Nachbar tituliert mich häufiger als „Blockwart“ weil ich mich über seine täglichen exzessiv laute Musik, nächtliches megalautes Gequatsche im Hof und/oder nächtliches lautes Ankommen mit seinem gepimpten Motorrad beschwere. Dann fällt der Begriff in einer hausinternen Social-Media-Gruppe häufiger mal, zusammen mit „asozial“, „du kotzt mich an“, etc

    • Aber darum geht es eigentlich nicht. Ausgangspunkt ist der Kommentar von CptCotton.
      Er behauptet, ifun verwende einen Begriff aus der Nazi-Zeit, ohne ihn zu nennen, und stellt diese (falsche) Behauptung in einen direkten Zusammenhang mit der Bewertung der App durch ifun an sich.
      Darüber hinaus stellt er, scheinbar, nur etwas fest ohne es zu begründen.
      Tatsächlich verwendet ifun den Begriff „Blockwart-Vorwürfe“, was nachweislich kein „Begriff aus der Nazi-Zeit“ ist, sondern eine Wortkombination darstellt.
      Was bei nicht genauem Lesen erst einmal nicht auffällt.
      Und einige, so auch ich, tappen in dies Falle und versuchen über den nicht verwendeten „Begriffe aus der Nazi-Zeit“ Position zu beziehen.
      So funktioniert knallhartes Framing.

  • Find das ne gute Sache würde ich mir für Stuttgart auch wünschen – nötig wäre es bei den ganzen Schäden und dem Müll hier

  • Der Artikel greift doch nur die (unsinnigen) Vorwürfe auf.
    Wie soll man das denn sonst formulieren?

  • Die Mängelmelder App funktioniert hier in Essen wunderbar und die zuständigen Dezernate melden sich bei Rückfragen sogar persönlich.

    • In Dortmund haben sie die Dreckpetze. Viele Anliegen werden von dem Entsorgungsbetrieb an die Verwaltung abgegeben. Und über einen Freund von dort hörte ich, dass sich da niemand drum schert, was da an Meldungen reinkommt.

  • …ich denke man kann bis dahin einen Missstand auch per mail melden, ist ja auch sowas wie online ;)

  • Hier versagt der Staat und die dummen wollen helfen das ist wie 1933

  • „Pragmatischen Mehrwert“ hatte in der Vergangenheit schon so einiges. Problem ist wie immer die Zweckentfremdung.. das sich einem da solche Gedanken aufdrängen, ist doch aus meiner Sicht verständlich und auch berechtigt. Klar sollte man nicht vom Schlimmsten ausgehen und den „guten Ansatz“ nicht verkennen.

  • Problem ist nur, dass das Ordnungsamt Berlin chronisch unterbesetzt, überfordert und die Meldung irgendwann als erledigt kennzeichnet obwohl nichts getan wurde.

  • Wer mit offenen Augen durch das Land läuft, der wird den Sinn dieser App nicht anzweifeln.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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