Gedankenlose App-Starts werden erschwert
„one sec“ will zu bewussterer Smartphone-Nutzung verleiten
Die Anwendung one sec hat vor gut einem Jahr schon mal Erwähnung bei uns gefunden. Mittlerweile hat der aus Deutschland stammende Entwickler seine App in Version 3.0 veröffentlicht und um eine Reihe von hilfreichen Funktionen teils ausgefallenen Ideen ergänzt.
Zunächst kurz als Erinnerung: one sec will für mehr Bewusstsein bei der Smartphone-Nutzung sorgen. Nach dem Motto „Moment mal!“ müsst ihr plötzlich eine Atemübung machen oder vergleichbare Aufgaben erledigen, um eine bestimmte App zu nutzen. Im Endeffekt will der Entwickler dadurch erreichen, dass man Apps wie Twitter oder Instagram bewusster und nicht mehr schlicht aus einer Gewohnheit heraus öffnet.
Ein Beispiel für die mit Version 3.0 neu hinzugekommenen Optionen zeigt das unten eingebettete Video. So kann man über one sec nun auch die Vorgabe hinterlegen, das Handy zunächst dreimal um die eigene Achse zu drehen, um eine bestimmte App zu nutzen. Nicht verschweigen darf man in diesem Zusammenhang aber die Tatsache, dass sich derartige Aktionen von Drittentwicklern nicht einfach so implementieren lassen, one sec bietet lediglich die Basis und die Hilfsmittel für dergleichen, muss aber mithilfe von Kurzbefehlen entsprechend konfiguriert werden. Auf diese Weise lässt sich dann aber auch ein optimal auf den einzelnen Nutzer zugeschnittenes App-Erlebnis konfigurieren. Damit verbunden bringt die neue Version der App umfassende Auswertungen rund um den Wandel des persönlichen Nutzungsverhaltens im Zusammenspiel mit one sec.
one sec 3.0 also adds more customization options, for example the new “rotate your phone” exercise (which is a new level of annoyingness added to opening social media apps). pic.twitter.com/NEg1JtSZPd
— Frederik Riedel 🐻❄️ (@frederikRiedel) April 5, 2022
Alle Neuerungen in one sec 3.0:
- Verbesserte Statistiken und Auswertungen: Wie hat sich das eigene Nutzungsverhalten seit der Installation von one sec verändert?
- Guten-Morgen-Countdown: one sec verbindet sich mit HealthKit und blockiert konfigurierte Apps nach dem Aufwachen komplett.
- Gesunde Alternativen: Nutzer:innen können konkrete, gesunde Alternativen einrichten, die beim Öffnen von Social-Media-Apps angezeigt werden. Beispielsweise Artikel aus der Leseliste, Hobbies, Sportarten, Kontakte, Fotoalben, …
- Neues App-Icon, verbessertes Design der App, verbesserte Tutorials.
- Neue Übungen: Schwarzer Bildschirm (der Bildschirm wird für 10s komplett dunkel, bevor man fortfahren kann), Handy Drehen (das Handy muss dreimal um die eigene Achse rotiert werden, um die App zu entsperren; Video auf Twitter).
- Neue Stundenplan-Optionen: Nun kann one sec auch für jeden Wochentag einzeln geplant werden.
one sec lässt sich kostenlos im App Store laden und für begrenzte Zeit testen. Anschließend werden wahlweise 4,49 Euro im Monat, 19,99 Euro im Jahr oder 39,99 Euro für eine Einmallizenz fällig.
Schade , dass die App so teuer ist.
aber gut, dass die app Datenschutz ernst nimmt. hier bezahlt man wohl mit Geld, nicht mit Daten
+1
Ist auch ein deutscher Entwickler. Netter Kerl und immer ansprechbar bei Problemen und Verbesserungsvorschlägen!
Sowas ist aber auch kein Todschlag Argument. Man kann nicht jeden Preis mit „Datenschutz“ rechtfertigen. Ich wäre bereit für so eine App fünf Euro, von mir aus auch zehn Euro zu bezahlen. Aber 40 € finde ich doch happig. Vor allem da man nicht weiß, ob man diese dauerhaft nutzen möchte. Und auch ein Abomodell über so eine App, weiß ich nicht. Wirklich viel geupdated werden *muss* da ja nicht unbedingt.
Eine coole und interessante Idee, werden sich allerdings die Menschen die sowas wirklich nötig haben nie installieren/einrichten. Ist bestimmt schlimm, was manche Menschen dort für Statistikergebnisse vorgeführt bekommen: „du hast dieses Jahr an …. Lebenszeit gespart…“
ich erspar mir das ganze und nutze meine Zeit ohne Instagram, Twitter und Facebook auf dem Handy
„…Frederik (der Entwickler) definiert Erfolg anders. Ein ‚fettes Bankkonto’ ist für ihn zweitrangig, wie er sagt.“
— Bei den Preisen frage ich mich, was bei ihm an erster Stelle steht. ;P
Sowas kann nur ein finanziell unabhängiger sagen
Finds auch etwas happig. 5€ pro Jahr wären noch vertretbar.
Ich bleibe dabei: für mich ist die Einzelleistung des Entwickler nicht übereinbringbar mit einer permanenten Zahlung und kommt somit überhaupt nicht in Frage.