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4 Millionen Euro Fördergelder

Neue App für Opfer häuslicher Gewalt: Verteilung läuft geheim

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Das Bundesinnenministerium hat Fördergelder in Höhe von 3,7 Millionen Euro für eine Smartphone-Applikation bereitgestellt, die den Opfern häuslicher Gewalt helfen soll. Die üppige Subvention, die den Aufbau des Projektes bis Ende 2026 mitfinanzieren soll, liefert vorerst jedoch keine allgemein sichtbaren Ergebnisse.

Lagebild Haeusliche Gewalt

Verteilung läuft geheim

Statt die selbst entwickelte Anwendung auf der eigenen Webseite zu verlinken und in den App Stores von Apple und Google zum Download anzubieten, bevorzugt der verantwortliche Verein „Gewaltfrei in die Zukunft“ die geheime Verteilung der Anwendung und erklärt öffentlich nicht, wie diese auf den Smartphones der betroffenen Gewaltopfer installiert werden soll. Aus dem Bundesministerium heißt es hier lediglich: Die App läuft versteckt auf dem Smartphone.

Wie genau dies ablaufen soll, ist derzeit unklar. In einem Gespräch mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat die Vorstandsvorsitzende des Vereins „Gewaltfrei in die Zukunft“, Stefanie Knaab, eingeräumt, die App dem potenziell interessierten Publikum nicht öffentlich zur Verfügung zu stellen, sondern lediglich angegeben dafür Sorge zu tragen, dass die App nur an Frauen gelangen würde, die auch wirklich von häuslicher Gewalt betroffen seinen. Wie dieser Verteilungsprozess abläuft, wurde allerdings nicht konkretisiert. „Wir haben mehrere Verteilungskanäle und erreichen die Frauen an ihren alltäglichen Orten“, so Knaab gegenüber dem RBB.

Webseite Gewalt Verein

Alle drei Tage eine Tote

Aktuell soll die App bereits auf den Geräten von 1.000 Anwenderinnen laufen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind und in den Pilot-Regionen Berlin und Hannover wohnen. Rechnerisch wird in Deutschland alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Das Lagebild Häusliche Gewalt des BKA zählte im Jahr 2022 rund 160.000 Delikte von Partnerschaftsgewalt in der Bundesrepublik.

Lagebild Haeusliche Gewalt Stats

Auf der Webseite des verantwortlichen Vereins, auf der statt der App nur ein Kontaktformular bereitstellt wird, heißt es zum Download:

Die App ist ein Instrument für erwachsene Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Mit Frauen meinen wir dabei alle Menschen, die sich selbst als Frauen definieren.

Die App bietet Betroffenen einen sicheren Raum, in dem sie sich informieren und die eigene Situation einordnen können. Sie finden konkrete Lösungsvorschläge, um auf dem Weg aus ihrer gewaltbelasteten Beziehung sicher und unterstützt zu handeln.

Hierfür dienen die Funktion zur gerichtsverwertbaren Dokumentation von Übergriffen, Hinweise auf Unterstützungseinrichtungen sowie die Möglichkeit bei akuter Bedrohung gezielt das Hilfesystem zu aktivieren.

Zur Sicherung der Ergebnisse und der Nachhaltigkeit erfolgt eine umfassende wissenschaftliche Begleitung aus sozial- und frauenpolitischer sowie kriminologischer und kriminalpolitischer Perspektive.

08. Nov 2023 um 08:06 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • wieder eine steuerverschwendung, da es schon mehrere portale der polizei gibt, die man auch erreichen kann. eine verteilung dieser app ohne store ist lächerlich und lässt offen wo die 3,7 millionen euro gelandet sind…

  • Ich möchte darauf hinweisen, das Männer ebenfalls Opfer häuslicher Gewalt werden können und sind. Von daher ist das Angebot doch sehr einseitig…

  • Sicherlich eine gute Sache, um die Opfer zu schützen. Aber es gibt schon viele andere Programme und ich sehe hier wieder einmal Steuerverschwendung. Das Geld könnte besser für Radwege, Kitas und Schulen ausgegeben werden. Oder in Südwestfalen für die IT-Sicherheit in den Behörden.

  • Hey du musst nur dieses unbekannte Zertifikat installieren und dann läuft die App, die wir dir per Email schicken. So dumm kann man doch gar nicht sein, oder? Anders bekommt man nämlich keine App auf ein iPhone, wenn man nicht den App Store wählt.

  • Warum wird die Hürde der App-Verteilung so hoch angesetzt? Gerade eine App unter iOS nicht aus dem Store zu installieren ist für nicht technik-affine Menschen eine Herausforderung. Meiner Meinung nach geht diese Idee an der Realität völlig vorbei. Von Gewalt betroffene Frauen mögen sich vermutlich nicht damit auseinandersetzen, wie man ein Gerät in den Entwicklermodus schaltet, um darauf eine App zu installieren. Leichte Hilfe geht anders.

    Antworten moderated
  • Was genau soll die App den bringen? Das Angebot kann man doch auch als Webseite machen?

    Wer sich sowas installiert hat doch zumindest schon mal eingestanden das es ein Problem gibt oder nicht. Dann kann man dann auch die Möglichkeiten nutzen die es schon gibt.

  • Finde es ne gute Sache, obwohl die Meinungen geteilt sind .. ist eine zusätzliche, zu den bereits von der Polizei verfügbaren und vorhandenen, Optionen .. ja Steuergelder hin oder her .. lieber an sowas, auch wenn es nicht viel bringt (nach manchen Meinungen), als 100mld an Waffen und Krieg ..

    • 100 Milliarden zur Stärkung der Verteidigungskraft gegen Waffen und Krieg meinst du. Si vis pacem para bellum.

      • Klar, die 100 Millarden werden für Blumen ausgegeben. Mal dir gern weiter deine Bilder von Verteidigungskraft.

      • Ja genau .. wobei das Gesundheitswesen und die Bildung in D viel mehr Stärkung braucht als die Leopards .. na ja .. jedem frei überlassen was richtig und wichtig ist ..

      • Bin Arzt bei der Bundeswehr und finde, dass es da kein entweder oder geben darf. Alle genannten Bereiche (Bildung, Medizin, Militär) müssen gefördert werden. Mit Blumen, Bildung und Gesundheit lässt sich fremde Militärgewalt aber nicht abwehren.

  • Häusliche Gewalt

    folgt man dem Link zu https://www.gewaltfrei-in-die-zukunft.de wird schnell klar, das es sich hier um ein von der Realität losgelöstes Projekt des BMI handelt.

    Denn die BKA Definition „Häusliche Gewalt“ lautet:

    Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer
    Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften geschieht.

    Damit beinhaltet die Häusliche Gewalt zwei Ausprägungen, nämlich die Partnerschaftsgewalt und die innerfamiliäre Gewalt. Bei der Partnerschaftsgewalt werden die Opfer und Tatverdächtigen betrachtet, die in einer partnerschaftlichen Beziehung waren oder sind, bei der innerfamiliären Gewalt die Opfer und Tatverdächtigen die in einer verwandtschaftlichen Beziehung zueinander stehen (ohne (Ex-)Partnerschaften).“

    Das „Angebot“ von https://www.gewaltfrei-in-die-zukunft.de/#werde-aktiv beschränkt sich lediglich auf, Zitat:

    „Unsere Netzwerkpartner:innen und etablierte Akteur:innen bieten umfassend Unterstützung, sei es mit der Suche nach einer Beratungsstelle oder einem Frauenhausplatz“,
    also bereits bestehenden Angebote für Frauen. U.a. Frauenhausplätze, deckt also garnicht das gesamte Spektrum häuslicher Gewalt ab. Und Angebote in Frauenhäusern gibt es nachweislich zu wenige. Da wäre das Geld wirklich sinnvoll eingesetzt.
    Schade eigentlich

    Antworten moderated
  • Also ich finde die Verteilung abseits der offiziellen Kanäle durchaus vorbildlich. Man kann schlichtweg nicht vermeiden, dass die App ansonsten in der Kaufliste auftaucht. Man muss hier ja berücksichtigen, dass Häusliche Gewalt größtenteils auch einhergeht mit Kontrollwahn und Zwangsüberwachung.

    Jedoch muss ich auch gestehen, dass mir der Gender-Bias hier wieder auf den Keks geht. Marketing-technisch mag das noch korrekt und effektiver sein, aber von Männern zu verlangen, sich als Frau zu identifizieren um an die App zu kommen wird vermutlich am Ego scheitern. Wer sich hier auf Statistiken beruft, sieht zumindest schonmal das Problem. Für mich ist die Angabe von Bogus klassifizierungen kein Thema, aber ich denke hier an die ganzen „Ottos“ (Durchschnittsbürger).

    Antworten moderated
  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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