Lokale Entsorger kooperieren
Nachbarn holen ab: Tiptapp-App macht Sperrmüll zu Geld
Über die Tiptapp-Applikation haben wir bereits im vergangenen Jahr berichtet. Inzwischen hat sich das Angebot aus Schweden in ersten Regionen so gut etabliert, dass erste Kooperationen zwischen Entsorgern wie der Berliner Stadtreinigung (BSR) und dem schwedischen App-Anbieter, der in Stockholm ansässigen Tiptapp AB entstanden sind.
Und gerade der Hauptstadt, die chronisch mit illegalen Müllablagerungen zu kämpfen hat, könnte das Angebot langfristig gut tun. Die Idee hinter der Tiptapp-Applikation: Auch Anwender ohne eigene Fahrzeuge sollen den Zugriff auf eine einfache Möglichkeit erhalten, vorhandenen Sperrmüll schnell zum nächsten Recyclinghof transportieren zu lassen.
Sperrmüll-Marktplatz für Abholer
Tiptapp betreibt hier einen Marktplatz, der Sperrmüll-Besitzer und Fahrer von Transportern beziehungsweise größeren Autos zusammenbringen soll. Wer auf größere Müllablagerungen sitzt, die etwa aus dem Keller oder dem Dachboden zu Tage gefördert wurden und nun zum nächsten Recyclinghof gebracht werden sollen, inseriert in der Anwendung und bestimmt selbst einen Preis für die Abholung.
Hier schnappen sich interessierte Fahrer dann attraktive Mülltouren, laden den Sperrmüll ein und liefern diesen beim nächsten Recyclinghof ab. Die App kümmert sich dann um das Zusammenführen von Fahrern und Müll-Besitzern, um die Bezahlung und die Überwachung der Anlieferung.
Menge ist gedeckelt
Ein Konzept, das durch Entsorger wie die BSR mittlerweile ausdrücklich begrüßt wird, allerdings erfahren die hier aktiven, privaten Müll-Fahrer keine Sonderbehandlung. So gelten auch für Nutzer der Tiptapp-App die regulären Annahmebedingungen der Recyclinghöfe (PDF-Download).
Konkret bedeutet dies, dass nur Abfälle aus Berliner Privathaushalten akzeptiert werden – was mit Blick auf das Tiptapp-Konzept noch nachvollziehbar ist – zusätzlich sind die einzelnen Anlieferungen auf maximal 3m³ Sperrmüll gedeckelt. Dies bedeutet, dass das Einsammeln mehrerer Tiptapp-Inserate auf einen Schlag nicht gewünscht ist und für interessierte Fahrer so wieder ein wenig unattraktiver werden dürfte.
So lange die Anlieferung bei dem Recyclinghof gesichert ist und die Fuhre NICHT hinter der nächsten Ecke in den Graben geschüttet wird…
Geld gibts nur, wenn der Recyclinghof angefahren wurde.
Und das prüfst Du WIE?
Tiptapp Helfende müssen am RC-Hof einen Fotonachweis (voller und leerer Kofferraum) erbringen. Die App prüft im Hintergrund Standort und Zeitstempel, die Geodaten der 14 BSR RC-Höfe sind im System hinterlegt.
Doch eher „Tiptapp-App macht den Transport von Sperrmüll zu Geld“, anstatt „Tiptapp-App macht Sperrmüll zu Geld“, oder?
Ja, bin ich auch drüber gestolpert.
Zur Info: Die Fahrradrouten sind seit heute in der Apple Karten App in Deutschland verfügbar
Nicht nur das! Auch die Augmented Reality Fußgängerrouten wurden auf neue Metropolen ausgeweitet und die detaillierte Stadtansicht ist jetzt in 3 deutschen Städten verfügbar. Wir haben da bereits eine Artikel fertig, liegen hier aber noch auf einer Unstimmigkeit die vor der Veröffentlichung geklärt werden will.
Wo kann man das auswählen?
Das wird hierzulande nichts, solange nicht eindeutig geregelt ist, was und wie viel eine gewerbliche Sammlung ist, welche die Recyclinghöfe annehmen (müssen). In Hamburg werden Autofahrer mit Kennzeichen von außerhalb zum Nachweis ihres Wohnsitzes aufgefordert, auch wenn man mittlerweile schon seit Jahren nicht mehr unbedingt ein lokales Kennzeichen mehr besitzen muss. Dann werden Elektrogeräte nach Inventaraufklebern von Firmen abgesucht und teilweise zurückgewiesen. Dass man die teilweise nach Abschreibung geschenkt bekommt und privat weitergenutzt hat, interessiert dann als Argument auch nicht.
Der Föderalismus der Bundesländer und dann noch die Unterschiede in den Kommunen ist diesbezüglich nicht hilfreich.
Es wird sich auch dafür Betrug finden – zum Schluss passiert das, was auch heute schon täglich passiert: Windige Typen kassieren Geld und legen den Müll im Wald bzw. auf dem Land ab … passiert bei uns täglich, wohnen in der Nähe der Autobahn …. runter, abladen, weg …
Nichts ist unmöglich, aber der Anbieter versucht schon das zu unterbinden. (in der App nachlesbar)
Konkurrenz zu Kleinanzeigen!
Warum nur in Berlin? Finde nix in meinem Umkreis :(
Gute Sache, wie ich finde! Für manche ist es Müll – ein anderer kann es gut gebrauchen!
Was passiert , wenn ich mich oder andere mit dem Spiegelschrank verletze, während der Abholung oder der Fahrt ?
dann machst ein Pflaster drauf!
oder gehst zum Arzt, wenn es schlimmer ist.
Wieso die Frage, hat doch nichts mit dem Thema zu tun, oder?
Es geht um wohl eher um die Haftung. Und das sollte man im deutschen Rechtssystem nicht unterschätzen;-)
Die haben UBER für Sperrmüll erfunden. Glückwunsch.
Es wird floppen, weil man es nur hobbymässig, aber nicht gewerblich machen darf. Und wie viele willige Hobby-Müllfahrer kennt jeder von Euch?
Come on!