We love Music?
Musikverlag klagt: Apple bietet angeblich nicht lizenzierte Songs an
Apple muss sich die Frage gefallen lassen, wie ernst Aussagen wie der von Tim Cook gerne verwendete Spruch „We love Music“ gemeint sind. Erneut sieht sich das Unternehmen im Zusammenhang mit dem Angebot „Apple Music“ der Urheberrechtsverletzung bezichtigt. Der Musikverlag Four Jays Music unterstellt, dass Apple Titel von internationalen Größen, darunter Frank Sinatra, Miles Davis, Ella Fitzgerald und Louis Armstrong anbietet, ohne die nötigen Rechte zu besitzen.
In der Klageschrift lässt sich zwischen den Zeilen zwar lesen, dass Apple hier kein Vorsatz unterstellt werden kann und wohl auch andere Streaming-Anbieter gleichermaßen betroffen sind. Offenbar wurden die besagten Songs im Rahmen eines Pauschalvertrags mit Zwischenhändlern ins Angebot von Apple Music übernommen. Doch der landläufige Spruch „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ gilt hier jedoch insbesondere für Apple. Wenn man die Aussagen des Unternehmens hinsichtlich des hohen Stellenwerts, den das kreative Schaffen von Musikern für Apple hat, ernst nehmen will, dann sollte hier besondere Sorgfalt walten.
An Personal und Technik gespart
Den Klägern zufolge hätte Apple seinen Pflichten zudem auf recht einfache Weise nachkommen können. Eine Überprüfung sei mittels automatisierter Funktionen und anhand der digitalen Fingerabdrücke der Songs möglich, Apple verwende solche Methoden sogar ohnehin schon in anderen Bereichen, beispielsweise beim automatischen Abgleich der persönlichen Musiksammlung. Für die Überprüfung der Lizenzrechte habe Apple aber absichtlich weder ausreichend Personal noch die technischen Möglichkeiten bereitgestellt.
Angeblich hat Apple zudem gewusst, dass es bei den lizensierten Angeboten nicht unbedingt mit rechten Dingen zugeht. Die Kläger unterstellen, dass Apple dies schon seit mehreren Jahren bekannt sei, die Kooperation mit den verantwortlichen Zwischenhändlern aber weiter fortgeführt wurde. Bereits im Mai sah sich Apple neben anderen Streaming-Anbietern mit einer vergleichbaren Klage konfrontiert.
Die auf Apple-spezifische Patentangelegenheiten fokussierte Webseite Patently Apple berichtet ausführlicher zu diesem Thema und hält auch den Link zur Klageschrift bereit.
Eure Überschrift kann auch falsch verstanden werden. ;-)
Hmm ja :-) ich dreh das mal
Musikverlag klagt: Apple bietet angeblich lizenzierte Songs nicht an
Danke
So etwas kommt immer vor. Apple, Spotify und die anderen beziehen ihr Repertoire ja von Musikvertrieben (The Orchard, hier Zwischenhändler genannt), die liefern das von ihnen vertriebene Repertoire an die einzelnen Plattformen aus, mit allen Rechten, territorial eingeschränkt, nur für Download, nur für Streaming oder wie auch immer.
Hier scheint besagter Zwischenhändler/Vertrieb weiterhin Repertoire zu vertreiben, für das er keine Rechte mehr besitzt. Das Problem liegt also zwischen Label/Verlag und Vertrieb. Letzterer kümmert sich wohl nicht um das Ansinnen des einstigen Label-Partners, der erfolglos gefordert hat, dass die Angebote überall entfernt werden.
Der normale Weg in solchen Fällen wäre das Ausfüllen solcher Formulare:
https://www.apple.com/legal/internet-services/itunes/itunesstorenotices/#/contacts
https://www.spotify.com/de/legal/infringement-form/
Innerhalb kürzester Zeit verschwindet der Content dann.
Ich denke, hier stinkt irgendwas gewaltig bei der Four Jays Music Company.
Überhaupt müssten die Werke, um die es hier geht, public domain sein, so alt wie die sind. Heißt: Das Copyright dürfte abgelaufen sein.
Leider ist das kein Einzelfall. Immer wieder verschwinden Alben aus Apple Music. Wahrscheinlich nur wegen ungeklärten Besitzverhältnissen
das ist der grund, weswegen ich musik-streaming nicht mag: im ganzen überangebot fällt es gar nicht auf, wenn plötzlich bestimmte inhalte nicht mehr angeboten werden. meine plattensammlung kann mir keiner nehmen – nicht wegen zensur und auch nicht wegen rechtsstreitigkeiten zwischen dritten.
Mir fällt auch auf, dass öfter Musik aus meinen Playlists plötzlich grau und nicht mehr spielbar sind… Das nimmt in letzter Zeit deutlich zu. So ein Mist. Vor einem Monat erst ein Jahresabo bei AM abgeschlossen und nun das… Klar, sicher Einzelfälle mit was für Gründen auch immer. Wichtig ist natürlich, dass die Labels und die Musiker ihr Geld bekommen. Mach selbst im privaten Rahmen kleine Musikproduktionen und weis, was da für Arbeit drin steckt…
Sinatra ist schon lange tot.
Vorausgesetzt die Klage besteht zu recht, anscheinend läßt sich vom Zwischenhändler nicht genug holen, also geht man an Apple.
Das mit den Musikrechten ist echt ein Kraus.
Da durchzublicken ist echt fast unmöglich.
Manchmal wissen die Firmen selber nicht, wer welche Rechte besitzt- kein Witz! Dann müssen Anwälte suchen und Verträge prüfen.
Gerade beim Compilations oder Soundtracks ist es besonders schlimm. Da fehlen fast immer Titel.
Apple oder einer anderen Firma da Absicht zu unterstellen ist immer schnell gesagt und entspricht zumindest hier nicht zwingend der Wahrheit.
Sorry, wer das als Geschäftsmodell benutzt sollte sich die Mühe machen es ordentlich zu machen. Naja, oder die Konsequenzen tragen!