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Schrauben statt Klebstoff

Ladecase für die AirPods Pro aus dem 3D-Drucker

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20 Kommentare 20

Der Schweizer Ken Pillonel hat sich durch anspruchsvolle „Bastel-Projekte“ einen Namen gemacht und in der Vergangenheit beispielsweise das iPhone X und die AirPods mit einem USB-C-Anschluss ausgestattet. Jetzt hat sich der Robotik-Student daran gewagt, die komplette Ladehülle der AirPods nachzubauen und reparaturfreundlich zu gestalten. Wo Apple mit Klebstoff arbeitet und somit eine Zerstörung des kleinen Cases unumgänglich macht, hat Pillonel Schrauben und herausnehmbare Teile verbaut.

Pillonels Worten zufolge hat ihn die Tatsache zutiefst beunruhigt, dass man inzwischen die meisten Produkte in der Unterhaltungsindustrie nicht mehr reparieren kann. Während man entsprechende Produkte in früheren Tagen mehr oder weniger für die Ewigkeit gebaut habe, werde mit nicht tauschbaren Batterien oder einklebten Komponenten heute quasi für die Mülltonne produziert.

Protest gegen die Wegwerfgesellschaft

Pillonel will sein AirPods-Projekt auch als Protest verstanden haben und aufzeigen, dass Apple die Ohrhörer und damit eines der beliebtesten Gadgets der heutigen Zeit mit minimalem Aufwand auch hätte reparierbar machen können.

Hut ab vor dieser Leistung, denn Pillonel hat jedes einzelne Teil der Ladehülle für die AirPods Pro akribisch nachgebaut und die einzelnen Komponenten so modifiziert, dass sie Muttern und Schrauben anstelle von Klebstoff aufnehmen. Wenn man die enorme Anzahl der verkauften AirPods sieht, dürfte die Umwelt bereits spürbar entlastet werden, wenn nur ein kleiner Prozentsatz der AirPods repariert und weiterverwendet werden würde.

Wie bei all seinen Projekten hat Pillonel seine Arbeit ausführlich dokumentiert und bietet die für den Nachbau benötigten Unterlagen und 3D-Dateien zum Download an. Allerdings ist hierfür eine kleine Spende mithilfe von Patreon oder dergleichen nötig. Die Details diesbezüglich erläutert Pillonel am Ende seines Videos.

27. Jul 2023 um 16:32 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    20 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Solche Menschen brauchen wir für eine (umweltfreundlichere) Tech-Zukunft

    • Dass es auch anders geht, muss m.E. nicht durch sowas bewiesen werden.
      Nicht umsonst werden in vielen Elektrogeräten z.B. die centteuren Kondensatoren so bemessen, dass sie kurz nach Ablauf der Gewährleistung aufplatzen.
      Wenn, dann müsste man fast alle Firmen und deren Produkte meiden, weil sie nur vom Verkauf leben. Machen wir aber alle nicht, weil wir total viel Argumente haben, warum wir ein vermeintlich umweltfreundliches iPhone, iPad und Co. brauchen und es jetzt auch unbedingt Zeit für das neuere Modell ist. Oder hat jemand von euch ein Fairphone?

      • Diese Projekte – und gerade die von beliebten Produkten – erhöhen aber die Sichtbarkeit auf genau diese Themen! Denn nicht jeder wie Du oder ich liest sich in so etwas ein.
        Ein derartiges Projekt kann die Diskussion anregen. Das ist doch klasse! Je mehr Konsumenten ein Bewusstsein dafür entwickeln, umso attraktiver werden Konzepte wie das Fairphone. Das krankt derzeit halt leider am falschen OS :(

  • Schöne Konzeptarbeit.
    Damit könnte mal also die reparierten Teile aus einem zwangsweise zerstörten Ladecase in ein gedrucktes einbauen.

  • Alle AirPods 1 in der Familie sind mittlerweile Elektroschrott weil sie mit gut 70-80% einfach ausgehen und keine 10 Minuten mehr durchhalten. Produktion für die Mülltonne um Neues zu verkaufen bringt es auf den Punkt!

  • Ich finde seine Sachen echt beeindruckend! Allerdings wären mir einfach auszutauschende Akkus in den Airpods selbst sehr viel wichtiger.

    Ich habe noch ein Paar Airpods 1st Gen wessen Case noch wunderbar funktioniert, die Pods selbst aber nur noch ein paar Minuten halten.

  • Ok schön und gut in der Theorie. Aber ich glaube sowas ist dann doch ein wenig komplexer… gehen wir davon aus, ne kleine Sache geht kaputt. Wie lange dauert dann die Prozedur sowas zu reparieren? Wie lange muss man als Verbraucher dann ohne Produkt auskommen? Wie regelt man die Preisstafflung, je nach dem was kaputt ist? Ausbildung des Personals? Bezahlung des Personals (bei längeren Reparaturen)? Raum für mehr Personal, wenn Reparaturen länger dauern? Und das sind nur einige Gedanken, die mir kommen. Traurig aber wahr: ich glaube das wäre einfach nicht wirtschaftlich genug und würde sich einfach nicht rentieren. Dann ist doch die bessere Lösung: ein Produkt, das voll recyclebar ist.

    • Wie wäre es mit „einpreisen“? Das was du beschrieben hast, wäre eine komplette Industrie, die sich um den Erhalt kümmert. Gab es mal alles vor Jahrzehnten. Wurde dann durch billig produzierten Elektroschrott (wie zB die AirPods) egalisiert, da verklebt und kaum ohne Zerstörung machbar.

      Hier gat schon jmd. das Kondensatorengate erwähnt. 99% der Geräte lassen sich mit neuen Kondensatoren fixen. Besser wäre es natürlich direkt langlebige zu verbauen, die aber natürlich die Rendite schmälern.

      Um das umzudrehen: das gesamte System ist auf Wachstum ausgelegt. Unsere Ressourcen aber leider nicht. Die Babyboomer haben sich auf unseren Nacken gegönnt. Einfamilienhaus/SUVs und und und. Jetzt baden wir das alles aus und müssen Ressourcen schonen, Umwelt entlasten aber weiterhin das Wachstum bedienen.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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