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Übereifrige Marktwächter?

Koogeek: HomeKit-Steckdosen erfüllen alle EU-Vorschriften [Update]

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48 Kommentare 48

Update vom 12. April
Die Pressestelle der Bundesnetzagentur hat auf unsere Anfrage inzwischen auch geantwortet und konstatier lediglich:

Für die „Koogeek Intelligente Steckdose Wi-Fi mit Apple HomeKit“ besteht ein rechtskräftiges Vertriebsverbot für Deutschland. Der Bundesnetzagentur wurde eine Konformitätserklärung für das Produkt nicht vorgelegt. Das Verfahren für ein europäisches Vertriebsverbot ist bisher noch nicht abgeschlossen.

Eine unbefriedigende Situation. Koogeek behauptet alle erforderlichen Dokumente beisammen zu haben, die Bundesnetzagentur gibt jedoch an, dass diese noch nicht gesichtet werden konnte. Nutzer sind nun darauf angewiesen abzuwarten, bis Unternehmen und Behörde die Unstimmigkeiten aus der Welt geräumt haben.

Original-Eintrag vom 10. April
Unser Artikel über das offenbar im Januar festgestellte, europaweite Verkaufsverbot der von Koogeek angebotenen HomeKit-Steckdose sorgte am vergangenen Freitag für heftige Diskussionen in den Kommentaren.

Steckdose

Aus der Produkt-Meldung der Bundesnetzagentur auf dieser Detail-Seite des ICSMS, dem Internet-gestützten Informations- und Kommunikationssystem zur europaweiten Marktüberwachung von technischen Produkten, ging weder hervor ob die Steckdose eine Sicherheitsgefahr für ihre Nutzer darstellen könnte, noch welche spezifischen Probleme die Marktwächter mit dem HomeKit-tauglichen Zwischenstecker überhaupt hatten.

Die kurze Notiz lies lediglich darauf schließen, dass die Bundesnetzagentur Kennzeichnungsmängel bezüglich der RE-Richtlinie ausgemacht hatte und ein Hinweis in der Bedienungsanleitung fehlte, der die Erklärung der Konformität bzw. die gesetzlich vorgeschriebene CE-Kennzeichnung vermissen liest.

Daraufhin haben wir nicht nur mit der Bundesnetzagentur sondern auch direkt mit dem Hersteller Koogeek Kontakt aufgenommen und nachgefragt, wie das Verkaufsverbot zu bewerten sei. Ist sich Koogeek der angezeigten Verstöße bewusst? Gab es zwischenzeitlich neue Revisionen des Produktes? Sind die von der Bundesnetzagentur notierten Mängel sicherheitsrelevant?

Die Stellungnahme des Herstellers, der uns heute mit allen Zertifikaten, Dokumenten und Prüfberichten der Steckdose versorgt hat, liegt jetzt vor. Wie eine Firmensprecherin gegenüber ifun.de erklärt, wurde man von unserer Anfrage überrascht. Weder sei dem Unternehmen der ICSMS-Eintrag bekannt, noch würden dem Produkt die für den Verkauf im europäischen Wirtschaftsraum benötigten Zulassungen fehlen.

Zertifikate

Koogeek erklärt:

Wir haben keinen blassen Schimmer, warum die P1EU mit einem Verkaufsverbot belegt werden sollte, da wir über alle benötigten Zertifikate verfügen. Dennoch habe wir das Produkt-Team angewiesen die Angelegenheit zu prüfen. Die Koogeek-Steckdose P1EU ist konform zur Radio Equipment Directive (RED) und die entsprechenden RED-Zertifikate und Reporte übersende ich euch anbei.

Die Koogeek-Steckdose P1EU ist seit ihrem Debüt CE-Konform und wird haben die entsprechenden Label auf dem Produkt und auf der Verpackung angebracht. Da die Behörden die Kennzeichnung in der Betriebsanleitung nicht voraussetzen, haben wir bislang darauf verzichtet überlegen nun aber diese nachzuliefern. Abschließend übersende ich euch auch Kopien der CE- und RoHS-Certification.

Der Hersteller entwarnt also, unsere Frage an die Bundesnetzagentur wartet noch auf eine Antwort.

No products found.

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10. Apr 2018 um 13:15 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    48 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Gibts eigentlich eine gute smarte Stechdose die auch für die Schweiz passt?

  • Viel Wind um nichts, wieviele Nachrichten Portale haben diese Meldung übernommen?

    Vll erstmal vorher mit dem Hersteller sprechen ?

    • Eben. Wozu die Anklage anhören, wenn man auch den Angeklagten fragen kann ob er schuldig ist. Alles was wir bisher wissen ist, dass Koogeek sich keiner Schuld bewusst ist. Alles andere als diese Aussage wäre auch verwunderlich gewesen, denn wenn sie von dem Verkaufsverbot wüssten, hätten sie sich ja strafbar gemacht. Wer würde schon sowas zugeben.

      Warten wir mal die Antwort der Bundesnetzagentur ab. Ohne deren Erklären sind wir genauso schlau wie vorher.

  • Eine selten gewordene Tugend, die Ihr hier (mal wieder) an den Tag legt: erstmal nachfragen bevor man mitmacht bei der Steinigung. Daumen hoch!!!

      • nicht ganz, ohre, denn sie haben den Artikel veröffentlicht, und da steht nichts drin, dass sie bei Hersteller und Bundesnetzagentur nachgefragt haben. Erst im Nachhinein kommt in diesem Artikel heraus, dass eine Anfrage gemacht wurde.
        Heisst für mich: nach den teils heftigen Kommentaren vom alten Artikel, der einige mehr verunsicherte als beruhigte, wurde eine Anfrage gestartet. Für mich eher nicht so tugendhaft.

      • +1

        sehe ich auch so.

    • Es gab aber auch einen Artikel auf iFun das die Produkte ein Verkaufsverbot bekommen sollen. Entsprechend haben sie doch bei der Steinigung mit gemacht…

  • Ha, aber viele erst mal gemeckert gejammert und sonnst böses geschrieben und den Steckdosen unterstellt bis schon fast hin zu lebensgefährlich… statt abzuwarten.

    Hauptsache es kann erstmal alles schlecht geredet werden…

    Wie schon geschrieben. Die Steckdosen verrichten optimal ihren Dienst ohne Probleme.

  • Na zum Glück, die funktionieren super, habe mittlerweile 8Stk.
    Nur der Briefkastensensor mittels des Türkontaktschalters scheitert bislang an der Bluetooth Reichweite.
    Abgesehen davon geht es problemlos einer LED eine andere Farbe beim Auslösen des Türkontaktschalters zu geben.
    Danke für die Tips ifun.

  • Hab meine seit ca. 8 Wochen im problemlosen Einsatz.
    Da das Gerät direkt aus China kam, blieb es jedoch um Zoll hängen.
    Als ich es abholen wollte musste ich das Ding auspacken und der Sachbearbeiter begutachtete die Dose.
    Negativ viel ihm auf, das die Geätekennzeichnung nur über ein Label erfolgt und somit nicht dauerhaft sei.
    Er machte Fotos und schickte diese an die Bundesnetzagentur zur Prüfung und ich musste das Gerät da lassen.
    Am nächsten Tag rief er mich an um mir mitzuteilen dass alles i.O. ist er mir es kostenfrei zusendet.

  • Gibt es eigentlich eine smarte, Homekit-fähige Steckdose, die nicht nur an/aus, sondern auch dimmen kann?

  • Wegen fehlender Kennzeichnung oder unzureichender Dokumente erhält man nicht direkt ein EU Marktverbot. Da muss schon gravierendes sein, denn erst wenn Ordungsgelder und weitere Maßnahmen nicht behoben kommt ein solches Verbot.

  • Und was sagt ifun-Leser Hans dazu? Er hat ja den entscheidenden Hinweis zum Entstehen der, wie sich jetzt herausstellt, Falschmeldung gegeben.

  • Ich lach mich scheckig über die ganzen rumheulenden hier noch vor ein paar Tagen, die ihr ganzes Setup sofort nach der Meldung abgeschaltet haben

  • Hallo Ifun, euch ist schon klar dass man ein solches „Zertifikat“ zu jedem x beliebigen Aliexpress Noname Teil auch auf Nachfrage bekommt? Es ist vollkommen richtig dass Asiaten auf europäischem Markt die selben Pflichten haben wie europäische Hersteller. Es ist ohnehin schon traurig dass das gar nicht mehr flächendeckend zu überwachen ist.

  • Es muss hier doch wohl niemand vorgeführt werden, nur weil er/sie ein paar Zweifel an der Sicherheit vorgebracht hat. Jetzt einen Pranger aufzustellen, halte ich für komplett überzogen.

  • Liebes ifun-Team!
    Vielen Dank für Eure Mühe und die Nachfragen. Ich bin jetzt natürlich auf die Reaktion der BNA gespannt und bei wem der Ball letztendlich landet. :-)

  • Meine Steckdose von dem Hersteller ist defekt.
    Die letzte Antwort von den ist wie folgt.
    Sehr geehrter Kunde,
    Unsere Produkte haben CE Zertifizierung. Wir wissen nicht, was passiert damit. Die Ursache dafür ist noch nicht geklärt. Wir biiten um Ihr Verständnis. Wenn Sie das Produkt nicht mehr wollen, könnten wir Ihnen 70% des Kaufpreises erstatten. Sie benötigen es nicht an uns zurücksenden. Denn Sie müssen die Rücksendeksoten übernehmen. ok?

    Also wenn in der Garantiezeit etwas kaputt geht muss ich die Rücksendekosten nach China übernehmen
    Das ist für mich ein NO GO
    Also lässt man besser die Finger von den Teilen

  • Also, iFun/iPhoneTicker-Jungs,
    ich muss mich leider der Kritik anschließen. Es herrscht mehr Unklarheit als vorher. Sobald euch ein chinesischer Hersteller schlecht gescannte PDFs schickt ist alls super und ihr gebt Entwarnung? Und davor haut ihr einen raus, sobald euch ein Typ schreibt?!
    Habt ihr mal mit TÜV Rheinland gesprochen? Irgendwie würde ich sowas von euch erwarten bevor ihr wieder einen Post dazu macht.

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und auf der TÜV Rheinland-Seite etwas gesucht. (Ich war dort noch nie drauf. Das Ganze hat keine 5 Minuten gedauert.)

    Es gibt das sog. Certipedia. Dort sind scheinbar alle Zertifizierungen aufgelistet.
    https://www.certipedia.com/search/matching_product_certificates

    Suche nach „Koogeek“ kommt rein gar nix. Suche nach P1EU, der Auftragsnummer auf dem TÜV-Scan kommt nix. „Anbotek“ bringt kein Ergebnis.

    Lediglich „TomTop“ bringt ein Ergebnis und das sind scheinbar nur Netzteil.
    https://www.certipedia.com/search/matching_product_certificates?utf8=✓&locale=en&q=tomtop

    Achja, und da ich hier schon eure Arbeit mache: Die Gegenprobe: Elgato (ich erinnere mich, dass sie mal werbung damit gemacht haben, dass sie TÜV-geprüft sind).

    Suche nach „Elgato“ fördert einige Ergebnisse.
    https://www.certipedia.com/search/matching_product_certificates?utf8=✓&locale=de&q=elgato

    Ich denke, dass ihr das nochmal ran solltet und für uns Klarheit schaffen.
    Danke für nix.

    • Du unterstellst die arbeiten mit gefälschten Dokumenten? Die sind Homekit-Partner, ich glaube die hätten dann ein größeres Problem als ein Verkaufsverbot in DE

    • Die Frage, die sich durch eine Kurzrecherche recht schnell beantworten ließe, ist doch, ob der TÜV Rheinland überhaupt eine Filiale/Testcenter oder einen offiziellen Partner in Shenzen bzw. Guangdong hat.
      Ich befürchte, dass genau dieses eine Fälschung sein könnte, wie soviele „Servicepartner“ in China. Das Thema gab es ja bzgl. Apple auch schon mal.

    • Da ich beruflich mit diesem Thema vertraut bin:
      Man kann auch mit Wildcards im Certipedia suchen. Die Suche nach der Prüfberichtsnummer ergibt „Zertifikat nicht mehr gültig“. Die eigentliche Prüfnummer lautet 50073686 (also ohne die 001 am Ende). Sucht man bspw. nach 5007368* ergibt die Suche nur einen Treffer.
      Hier also eine Entwarnung für dieses Produkt zu geben, halte ich schon für sehr fahrlässig.

      • Interessant. Danke für die Infos, Snörkel.

        Will von iPhone-Ticker sich mal jemand dazu äussern? Was ist da nun Sache?
        Koogeek sagt piep und ihr postet das ungeprüft. Irgendwie stinkt das.
        Nicht so cool, ehrlich gesagt.

        Wie geht die Sache nun weiter? Mal jemand mit dem TÜV geredet?

  • Gibt es eine Möglichkeit die Echtheit der Prüfberichte zu kontrollieren?

    • Keine Ahnung. Ich hab halt einfach auf der TÜV-Seite etwas herumgeschaut.
      Ich finde es naiv einfach das Statement von Koogeek ungeprüft zu posten. Was sollten sie denn schon anderes sagen? Ein unterschriebenes Schuldeingeständnis? :)

  • Es wäre schön, wenn alle hier etwas weniger hysterisch wären und dafür mehr Objektivität an den Tag legen würden.
    Ein CE-Kennzeichen wird vom Hersteller vergeben und ist die Kurzform seiner Bestätigung, dass das Gerät seines Wissens gewisse Richtlinien der EU einhält / dazu konform ist. Die Langform, die sog. Konformitätserklärung, ist ein einfaches Formular, welches dem Produkt normalerweise beiliegt, üblicherweise zusammen mit der Bedienungsanleitung. Die Erklärung hat nichts mit irgendwelchen Prüfungen wie beim TÜV- oder GS-Siegel zu tun und kann vom Hersteller nicht gefälscht werden, weil es dieser ja selbst erstellt.
    Wenn also der Hersteller die Erklärung nachreicht bzw. demnächst der Bedienungsanleitung beilegt und die dort beanstandeten Mängel behebt, sollte es kein Problem mehr mit dem Verkauf geben. Irgendeinen Grund, die bereits gekauften Geräte nicht in Betrieb zu nehmen oder sogar zu entsorgen, gibt es bisher nicht.
    Also bitte alles etwas ruhiger angehen.

    • Mit einer CE dokumentiert der Hersteller das er sich an die EU Gesetze/Richtlinien gehalten hat. In der Konformitätserklärung gibt er an nach welchen Richtlinien und welchen Normen das Gerät hin getestet wurde. Darauf basierend hat er die Prüfberichte vorzuhalten. Und genau das prüft eine Marktaufsicht, ob die in der Konformität angegeben Richtlinien und Normen vorhanden sind und überhaupt auf das Produkt/Gerät anwendbar sind.

    • „…kann vom Hersteller nicht gefälscht werden, weil es dieser ja selbst erstellt.“
      Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Es sind Dokumente von einem Prüflabor (Anbotek) und vom TÜV vorgelegt worden. Diese hat der Hersteller (hoffentlich) nicht selbst ausgestellt.

      • Ich habe von dem CE-Kennzeichen bzw. der Konformitätserklärung gesprochen. Diese sind „selbstausgestellt“. Zu den angeblichen Prüfberichten siehe weiter oben.

  • CE und Rohs fehlen gerne in China. Ist mir mit Uhren passiert. Die Dinger kamen über Schweden nach Deutschland der Zoll hat die Auslieferung an mich verweigert. Dann sind die Dinger wieder nach Schweden zurück und sind dann verschwunden. Das Geld habe ich über VISA zurück bekommen. Die Fimen in China haben sich nicht mehr gemeldet. Der Witz die gleichen Uhr kann man bei Amazon kaufen. Dort wird die Lieferung dann über Belgien gemacht und die kommen durch.

  • Update: Wir haben den Artikel oben um das Feedback der Bundesnetzagentur ergänzt.

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