Vermeiden sie alle Autofahrten
KATWARN: Berliner Feuerwehr entschuldigt sich für Fehlalarm
Seit ihrem Debüt im Januar 2015 hat die Katastrophen-Warn-App KATWARN eine durchwachsene Karriere hingelegt. Initial in Rheinland-Pfalz gestartet, versagte das Katastrophenwarnsystem für Smartphone-Nutzer im Rahmen des Münchner Amoklaufes vom 22. Juli weitgehend – ifun.de berichtete – und sah sich anschließend mit massiver medialer Kritik konfrontiert.
KATWARN-Fehlalarm: Festgehalten in zwei Screenshots des RBB
Während sich die KATWARN-Verantwortlichen dann an der Server-Infrastruktur zu schaffen machten, wichen die ersten Bundesländer auf das parallel aufgebaute System NINA aus, was Fragen an der gleichzeitigen Investition in zwei Notfall-Systeme für Smartphone-Anwender aufkommen ließ.
Jetzt hat sich die Berliner Feuerwehr einen Patzer erlaubt. Am Dienstagmorgen informierten die Rettungskräfte mit Hilfe der KATWARN-App über eine Extremwetterlage in der Bundeshauptstadt. Zwischen 7:00 Uhr und 10:00 Uhr sei mit starken Schneeverwehungen zu rechnen, alle Autofahrten sollten vermieden werden. Noch im Laufe des Tages stellte sich dann heraus: Die Feuerwehr hatte einen Fehlalarm in das Live-System eingepflegt.
Die Berliner Morgenpost berichtet:
„Primär wollte die Feuerwehr Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer vor Glatteis warnen und um Vorsicht bitten“, sagte am Nachmittag ein Feuerwehrsprecher der Berliner Morgenpost. Dabei seien versehentlich fertige Textbausteine falsch angeklickt und Meldungen aus älteren Alarmierungen übernommen worden. „Für diesen Fehler entschuldigen wir uns, bitten aber alle Berliner, den Katwarn-Meldungen weiterhin zu folgen und sie auch ernst zu nehmen.“ Die „Katwarn“-Meldungen wurden mit unterschiedlichem Inhalt versandt. In einigen war von „starkem Schneefall“ und „Schneeverwehungen“ die Rede, teils wurde dazu aufgerufen, Autofahrten grundsätzlich zu vermeiden. Das „Katwarn“-System verschickt individuelle Meldungen je nach Postleitzahl an die Nutzer.
Schön, dass man so weitreichende Kommunikationsmittel ausreichend testet, eh man sie scharfschaltet und sich dann drauf ausruht, weil es ja funktioniert. Muss ja, sonst hätte man es ja getestet.
Hast du den Text überhaupt gelesen?
Die Meldung SOLLTE rausgeschickt werden – allerdings wurden die falschen vorgefertigten Textbausteine angeklickt.
Es handelt sich somit nicht um einen Fehler an sich im Kommunikationsmittel, sondern um einen menschlichen Fehler.
Hätten sich die verantwortlichen Personen die Textbausteine nochmal durchgelesen, wäre es sofort aufgefallen.
Wahrscheinlich haben sie einfach nur auf die Überschrift o.ä. geschaut.
Naja, Glatteis würde ich jetzt auch nicht als „Katastrophe“ ansehen.
Warum nimmt man zB nicht das System aus den USA welches das iPhone unterstützt? Das funktioniert da super … hier kocht jeder seine eigene miserable Suppe..
Weil es genauso abhängig von den Menschen ist die es bedienen/pflegen müssen wie alle anderen Systeme auch, oder glaubst du tatsächlich, dass es am System lag, dass eine „Falschmeldung“ gesendet wurde… ???
Die Frage war: „Warum nimmt man zB nicht das System aus den USA welches das iPhone unterstützt?“ und nicht, ob irgend ein System von deutschen Aliens oder amerikanischen Menschen bedient wird.
Sehr gute Frage!! Warum müssen wir in nicht funktionierende Systeme Steuergelder verbrennen? Alleine die Anstrengungen bis jeder den Mist auf dem Handy hat dauert wahrscheinlich Jahre… @ifun eine offizielle Stellungsnahme der Länder wäre mal sehr interessant warum man nicht auf etwas vorhandenes setzt!?
Das System müsste von Telekom und Konsorten unterstützt werden. Die Telekom hat in einer Stellungnahme gesagt, das sei unnötig und bräuchte man in Deutschland nicht…
In den USA bekommen die Menschen eine SMS auf ihr Handy. Zumindest in den Bundesstaaten, die öfter mal von Hurricanes betroffen sind. Die Reichweite der Warnungen ist dadurch viel größer, weil auch Urlauber und Menschen ohne Smartphone oder installierter App erreicht werden können. Dass proprietäre Systeme von den Mobilfunkanbietern nicht unterstützt werden, kann ich verstehen. Aber so ein bundesweites SMS-Warnsystem würde meiner Meinung nach schon Sinn machen. Schließlich weiß man wo die Funkmasten stehen und kann so die daran angemeldeten Mobiltelefone warnen. Wie in den USA. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.
1+ schon alleine weil jedes Handy SMS unterstützt
Katwarn hat heute in gießen wunderbar funktioniert und vor einer bombenentschärfung gewarnt und auch wieder Entwarnung gegeben.
Sehr gut. Bei dem Amoklauf in München dieses Jahr gab es leider keine Warnung.
Na klar gab es sogar mehrere Warnungen dazu (bis zu 5 gleichzeitig).
Halt ein Assistenzsystem was im Alltag unterstützen soll auch wenn es mal nicht Aktiv wurde.
Kein Mensch baut sein Airbag aus nur weil er gehört hat das der Letzte bei einem Unfall doch ums leben kam.
Mein Wecker funktioniert auch 1mal im Jahr nicht weil die Batterie leer war oder Apple die Sommerzeit nicht hinbekommen hatte. Deshalb würde ich aber nicht den Wecker verzichten.
Ein Medikament rettet nicht alle Leben. Trotzdem entscheidet man sich oft für den guten kleinen Prozentsatz obwohl der grössere Probleme bereitet.
Also Du hast die Wahl. Entweder löscht Du die App und bekommst nie Warnmeldung oder Du hast sie drauf und JAAAA… es wird nicht immer zu 100% für Dich zu treffen. Ich sehe es erst kritisch wenn die Fehlerrate ein Dauerzustand ist.
Mein Gott, lieber einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig.
Lieber einmal zu viel, als (wieder) zu wenig. Immerhin geht die betreffende Feuerwehr offen mit ihrem Fehler um, was vertrauenswürdig klingt.
Die Sicherheitsbehörden tun sich nach wie vor schwer mit den neueren Medien.
Das Problem dabei ist dass man bei Polizei und anderen Behörden dafür eigentlich mehr und hierfür qualifiziertes Personal einstellen müsste, das aber nicht macht, sondern das und noch viel mehr soll auch noch „nebenbei“ bedient werden.
Das ist peinlich, aber beim Kaputtsparen der inneren Sicherheit kommt nun mal so ein Mist dabei raus.
Lieber eine Warnung Zuviel wie Zuwenig…solange es nicht ausartet.
Da die Jungs von der Feuerwehr (wie auch andere Rettungsdienste) genau diejenigen sind, die mir – wenn es darauf ankommt – unter Einsatz aller ihnen zur Verfügung stehenden Mittel das Leben retten, würde ich dies jetzt nicht so aufbauschen bzw überbewerten. Ein Blick aus dem Fenster hat schon so manche Wetterprognose „Lügen“ gestraft und deshalb geht die Welt nicht unter. Kann mal passieren… so what!
YMMD!!!
Recht hast du…
Ich muss den einen oder anderen zustimmen was Warnungen an geht, da man aber hier in Deutschland noch ein „Dritte Welt Land in Digitaler Hinsicht“ ist, werden wir noch lange auf ein zusammen Spiel mit den Rettungsorganen / Polizei / Wetterdienste und der Smartphones warten können.
Das deutsche Warnsystem kann sich eine große Scheibe von der FEMA abschneiden, die sind um längen weiter.
Bei mir kam genau diese Warnung über NINA, aber nicht über Katwarn
Gelöscht…
Stellt sich die Frage, wie AMTLICH sind derart Warnungen und was hält mein Arbeitgeber dann vom Fernbleiben am Arbeitsplatz. Wie ist die Rechtslage?
Menschen machen Fehler.
Jeder. Also, was soll das?
Sie haben sich entschuldigt, und gut ist.
Schneeverwehungen sind jetzt also auch schon eine Katastrophe? Diese Panikmache bei allen Vorkommnissen ist doch nur noch lächerlich.
Also ich finde, dass eine Warnung wegen Glatteis durchaus berechtigt ist. Nur, weil die App üblicherweise Katastrophenwarnungen meldet, heißt es nicht, dass sowas unberechtigt ist.
Ich habe gestern zahlreiche Menschen fallen sehen, als es noch dunkel war und man nicht viel auf den Straßen gesehen hat.
Natürlich ließe sich das alles nicht wegen solch einer Meldung vermeiden, aber diejenigen, die die App nutzen, wären sicherlich vorsichtiger gewesen als andere, die z.B. bei jenem Wetter noch zum Bus gerannt sind und sich böse hingelegt haben. ;-)
Und in den USA bekommen einfach alle eine SMS. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. So hat wenigstens nur ein verschwinend geringer Teil der Menschen in Berlin die Falschmeldung überhaupt mitbekommen.
Ich boykottiere beide Apps, da ich sie beide für Schwachsinn halte. Das iPhone hat ein Katastrophenwarnsystem integriert, mit dem man mich basierend auf meinem _aktuellen_ Standort vor Gefahren in meiner Region warnen kann. Leider sind sich deutsche Behörden mal wieder zu fein dafür eine solche Lösung zu unterstützten und bauen stattdessen eine schlecht funktionierende und schlecht skalierende App, deren Verbreitungsgrad zudem auch noch weit entfernt von relevant ist.
Nein. Einfach nur nein.
Tja. Um sowas durchzusetzen, muss man erstmal in Deutschland alles genehmigen, einrichten, testen und nochmal genehmigen lassen.
Und das ist natürlich zu viel Aufwand, deshalb gibt man lieber €€€ für mehrere Projekte aus, die dasselbe Ziel verfolgen – hey, dann hat man ja eine „“unabhängige““ Lösung. *gg*