Evernote-Eigner optimiert Profit
Kamera-App FiLMiC: App-Verwerter entlässt gesamtes Team
Die Kamera-Applikation FiLMiC, eine preisgekrönte und mehrfach auch von Apple ins Rampenlicht gerückte iPhone-Anwendung für professionelle Videoaufnahmen mit dem iPhone, steht offenbar kurz vor dem Ende der aktiven Entwicklung.
Wie das Fachmagazin PetaPixel berichtet, soll das inzwischen für die Anwendung verantwortliche Unternehmen Bending Spoons alle Mitarbeiter entlassen haben, die sich bislang um Entwicklung, Design und Konzept der beliebten Kamera-Applikation gekümmert haben.
App-Verwerter griff im September zu
Bending Spoons ist als App-Verwerter bekannt und berüchtigt. Das Unternehmen übernimmt populäre Applikationen von ihren Entwicklern und versucht diese dann bei geringstmöglichem Einsatz von Ressourcen und Mitarbeitern maximal profitabel zu machen.
Unter anderem hat der App-Verwerter den Notiz-Dienst Evernote übernommen, der daraufhin nicht nur seine Abo-Preise erhöhte, sondern auch den Funktionsumfang für alle Nutzer ohne bezahlten Zugang drastisch zusammenstrich.
Bei FiLMiC griffen die App-Verwerter im vergangenen September zu und führten ein Abonnement ein, das für die Nutzung der Kamera-Anwendung plötzlich 3,49 Euro pro Woche bzw. rund 48 Euro pro Jahr verlangte.
Blackmagic Camera als Alternative
Aktuell darf davon ausgegangen werden, dass die Anwendung, die Apple zur Vorstellung des iPhone 11 noch mit ihrer innovativen DoubleTake-Funktion auf der Bühne des Hardware-Events demonstrierte, keine neuen Funktionen mehr erhalten wird und im aktuellen Funktionsumfang verharren dürfte.
Professionelle Filmemacher sind jedoch alles andere als aufgeschmissen: Erst seit Mitte September offeriert Blackmagic Design, der Anbieter hinter der professionellen Mac-Videobearbeitung DaVinci Resolve, eine eigene iPhone-Applikation für das Erstellen professioneller Videoaufnahmen. Die App nennt sich Blackmagic Camera und ist gänzlich kostenfrei im App Store erhältlich.
…und gelöscht!
Ich habe kein Problem mit Abos, wenn der Mehrwert, d.h. aktive Weiterentwicklung, neue Funktionen, Bug-Fixing, durch einen vernünftigen Preis pro Monat oder Jahr kompensiert wird.
Aber alle Entwickler entlassen und dann 3,49€ pro WOCHE zu verlangen ist einfach dreist.
Wenn die Abo Preise in Bugfixing investiert würden, dann gäb es doch längst einen guten Weg Bugs in Apps zu melden und den Status zum Bug selber tracken zu können.
Eine Abo Erfolgsgeschichte nimmt ein Ende.
Hier trifft der US Markt auf unsere soziale Marktwirtschaft – erinnert mich sofort daran nicht wieder in den USA zu arbeiten.
Wir kennen natürlich die Zahlen hinter der App nicht, jedoch dürfte diese längst am happy user peak vorbei sein.
Warum? Was fehlt Dir? Bitte etwas präziser!
Joachim, Du hast wohl noch nicht in den USA gearbeitet, wenn Du unser System asozial findest.
Die Gier wird immer widerlicher.
Fragt sich nur bei wem?
Vielleicht hat der ursprüngliche Eigentümer beim Verkauf zu viel Geld verlangt?
Vielleicht hat sich auch Bending Spoons „verrechnet“ und den Markt falsch eingeschätzt? Vielleicht hatten Sie gar keine andere Wahl, nachdem BMD ihre App released hatten.
Vielleicht ist Bending Spoons aber auch nur ein sehr unsympathischer Resteverwerter?
Die haben sich nicht verrechnet. Das ist deren Geschäftsmodell. Schau einfach mal, was die sich in den letzten Jahren an Apps zusammengekauft haben und was danach mit denen passiert ist. Die Entwickler werden geschasst und Programmleichen so lange gerade so am Leben gehalten, solange sich noch ein Dummer findet, der da Geld drauf wirft.
Ich vermute, dass hier eher die Vernunft gesiegt hat. Die App hat eine keine finanzielle Perspektive mehr – jeder Weiterentwicklung würde weder neue Benutzerkreise erschließen noch bestehende Nutzer motivieren mehr Geld zu investieren.
In Finanzkreisen nennt man das Heuschreckenmentalität. Blackstone & Co lassen grüßen :-D
Du meintest wahrscheinlich BlackRock, nicht Blackstone (Ersteres mischt sich überall ein, Zweiteres investiert hauptsächlich in Immobilien). Die Verwirrung ist aber Absicht: https://www.10differences.org/de/blackrock-vs-blackstone/
Schade. Ich hatte die App all die Jahre auf dem iPhone, aber nie wirklich benutzt. Aber weltweit wird diese App professionell von Nachrichtensendern und Filmschaffenden benutzt. Dafür eine Bezahlung zu verlangen ist ja selbstverständlich vollkommen okay, aber das gesamte Team zu entlassen, das ist doch der Anfang eines langsamen Todes dieser App.
Ich habe nicht ein Abo-Modell ausser die 200GB von Apple (ich ärgere mich mtl. über den Mist) und Office 365 Family (der leider beste Gegenwert für mein Geld).
Aber der Abo-Abzock-Trend geht immer weiter…und die Nutzer ohne finanzielle Bildung werden immer mehr :-)
Miete, Strom, Internet, Fitnessstudio etc. sind ja auch Abos, das Vergessen die Meisten.
Ich zahle gern für ein Abo, wenn gewährleistet ist, dass die entsprechende App weiter entwickelt wird.
Hat auch überhaupt nichts mit Abzocke zu tun.
Schon der Kauf von Evernote war nicht gut für die Nutzer. Nun auch mit Filmic. Schade, dass sowas nicht verhindert wurde. Evernote war damals das beste für Notizen was es gab. Direkt nach Kauf war die App nur noch ein Schatten ihrer selbst. Auch für Abokunden war der Funktionsumfang danach eher bescheiden.
+1
Der Entwickler vertickert die zum maximalen Preis. Freut sich das er nun endlich Kohle auf der Kante hat um unbeschwert sein Leben zu genießen und evtl eine weitere App ins Leben zu rufen.
Klingt nach einem fairen Deal für ihn. Gearscht sind die Mannschaft und Kunden.
Ist wohl Marktwirtschaft.
Der Laden hatte vorher schon ein Problem. Auf das DoubleTake Feature warte ich noch immer, ach neee warten lohnt nicht mehr. Ich habe tatsächlich die App damals aus diesem Grund gekauft und habe jetzt meine Lehren daraus gezogen. Apple und auch Software Anbieter kündigen Dinge an die noch nicht da sind verwenden es als Marketing und dann schaust du irgendwann in die Röhre. Ich kaufe nur noch, was fertig und auch tatsächlich getestet ist. Für hätte und könnte gibt es bei mir kein Geld mehr.
Ich finde einfach immer wieder heftig, wie fix im AppStore eine gekaufte Leistung verschwinden kann, weil der Entwickler sichs anders überlegt hat.
Meine alten CDs mit Computerprogrammen könnte ich immer noch problemlos installieren. (Ggf. Auf nem alten PC mit XP oder so, aber es ist mir noch möglich.)
Und hier? Einfach weg!
Das ist doch mit Musik genau so. Ich Kauf mir lieber eine Platte. Die habe ich. Wenn ich ein Musik Abo kündige geht’s halt nicht mehr.
Nur das es beim Musik abo jeden von vornerein klar sein sollte das es nur solang nutzbar ist wie man mietet.
Bei digitalen käufen geht man in der regel aber davon aus das man nach einem einmalkauf immer drauf zugriff hat, wurde aber auch schon mehrfachst gemacht das dann die filme aus den mediatheken verschwinden weil der verkäufer sich nicht über die rechte mit dem filmstudio einigen konnte.
Deswegen kauf ich filme nur auf bluray oder nehm sie im TV auf wenn sie mir die Bluray nicht wert sind.
So hab ich die auf meinem nas gesichert und dank plex den selben komfort wie bei itunes und co käufen aber die medien immer verfügbar und in besserer Qualität
In Österreich sagt man Gsindl!
Da herrscht am Ende der gleiche Unternehmergeist wie bei Tim.
Die Abomodeller ermöglichen am Ende erst solch eine Heuschreckenmentalität
Naja, der/die Entwickler haben ja scheinbar (hoffentlich profitabel) verkauft.
Was daraus wird, obliegt dann ja dem neuen – in dem Fall – Heuschrecken-Eigentümer.
Ich für meinen Teil, schließe für Apps kein Abo ab. Ruck Zuck hat man am Jahresende ein stattliches Sümmchen ausgegeben für ein „paar“ Apps. No way!
Ruck Zuck hat man am Jahresende ein stattliches Sümmchen ausgegeben für ein „paar“ Apps.
> Und diese Sümmchen Unterschätzen glaube ich viele, da es ja nur hier 2€ mtl. sind, dort 3€ mtl. und dort mal 5€ mtl. usw. usw.
Die App war für mich tot, als die mit dem Abo ankamen und black magic war dann der endgültige Todesstoß. Verdient, da einfach zu dreist. Die Abokultur muss enden.
Für die, die FiLMiC bereits gekauft haben: denkt daran, dass es die App als FiLMiC Legacy noch im AppStore als Vollversion gibt.
Guter Tipp! Bin trotzdem sofort zu Blackmagic gewechselt.