Justizminister: Neue Regelungen für Smartphone-Zahlungen
Auf der heute stattfindenden, 86. Justizministerkonferenz der Länder in Berlin geht der 8. Tagesordnungspunkt fast unter. Versteckt zwischen den zahlreichen justizpolitischen Fragen, die mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise besprochen werden sollen, hat sich die Herbstkonferenz auch eine Auseinandersetzung mit den noch immer eingesetzten WAP-Billing-Prozessen auf die Fahne geschrieben.
So wollen sich die Justizminister heute dafür einsetzen, die Zahlungsvorgänge bei der Nutzung von Smartphones transparenter zu gestalten und so für deutliche Verbesserungen des Verbraucherschutzes sorgen. Ralf Julke hat sich mit Sachsens Justizminister Gemkow, dem die Initiative zu verdanken ist, unterhalten. Im Gespräch begründet dieser seine Motivation:
Immer häufiger beklagen Verbraucher, dass sie in ihren Mobilfunkrechnungen unter ‚Entgelte für Leistungen Dritter‘ ein sogenanntes ‚Abo‘ eines Drittanbieters vorfinden, dessen Zustandekommen sie sich nicht erklären können. Vor der Inanspruchnahme wegen einer solchen unbegründeten Forderung sind sie derzeit aber nicht effektiv geschützt. Die geltenden gesetzlichen Regelungen müssen daher dringend angepasst werden.
Zu oft würden die Abo-Verträge durch versehentliche Banner-Klicks ausgelöst, zu häufig seien Minderjährige Smartphone-Besitzer für den Abo-Abschluss verantwortlich.
Auf ifun.de haben wir ja schon mehrfach auf Betrug und Abzocke im Zusammenhang mit dem sogenannten „WAP-Billing“ hingewiesen. Die Bezahl-Option – übrigens nicht mit dem o2-Vorstoß, künftig auch iTunes-Abrechnungen anzubieten, vergleichbar – ist in der Lage die Anschlusskennung betroffener Kunden automatisch auszulesen und wird von dubiosen Anbietern daher häufig auch ohne entsprechende Einwilligungen zur Abrechnung ungewollter Abo genutzt.
Gemkow könnte nun die Forderungen der Verbraucherzentralen durchsetzen. Diese setzen sich schon lange für die sogenannte „Button-Lösung“ ein:
[…] dass prinzipiell die Button-Lösung umgesetzt sein muss, um einen solchen Online-Vertrag zustande kommen zu lassen. Bevor der Nutzer sein Ok gibt, müssen ihm unübersehbar die Vertragsbedingungen sichtbar gemacht werden. Und der Button muss für jeden Nutzer deutlich sichtbar machen, dass es sich um ein kostenpflichtiges Produkt handelt.
Um selbst nicht mit ungewollten Verträgen kämpfen zu müssen, könnt ihr das WAP-Billing komplett deaktivieren. Wie sich die entsprechenden Drittanbietersperren setzen lassen, haben wir hier erklärt.
Die Auseinandersetzung mit den WAP-Billing-Prozessen ist überfällig – dennoch schön, dass sich hier mal jemand kümmert. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Und den Providern ist das nur Recht das sich keiner damit gekümmert hat. Die verdienen be der Abzocke sehr gut mit.
Ein geschädigter der auch mal auf ein Banner geklickt hat.
Ich habe nicht mal was angeklickt, sondern ein Javascript hat das ganze ausgelöst.. Keine Chance ohne Anwalt das Geld wieder zu bekommen, OBWOHL die Beweislast, dass ich geklickt habe, beim Anbieter liegt… Die Telekom (mein Provider) bestritt sogar erst, dass man die Option deaktivieren kann, erst nach auflegen und erneut anrufen (mir was das dann zu blöd), bin ich die Option los geworden.
PS: Dank iOS9 gibts nun Adblocker, die das vortrefflich verhindern !
Leider aber auch nur, wenn man direkt im Safari surft. Bei integrierten Browern, z.B. der FB-App, wirken die Blocker ja leider nicht.
Test
Wieso sollte der AdBlocker sowas verhindern? Ich habe ihn, bin aber letzte Woche wirklich aus Versehen in so eine Falle getappt. Es wurden gleich ZWEI Abos abgeschlossen. Habe sofort den Kundenservice von Vodafone kontaktiert, die haben mir die Sperre für Abos/Drittanbieter aktiviert, die Abos gekündigt und mir den Betrag gutgeschrieben.
Test 2 :-)
Uiii, Kommentarfunktion scheint wieder richtig zu sortieren mit der neuen Version. Schick.
Sicher?
Wenn man das WAP-Billing deaktiviert, kann man allerdings nicht mehr per SMS parken – und das will ich nicht mehr missen!!
Zumindest bei der Telekom kann man aber trotz Sperre Ausnahmen definieren, die darüber abrechnen dürfen.
Stimmt! (Y)
Leider nicht -.-
Na ja, nicht ganz. Antwort erscheint zumindest 1 Post weiter und nicht ganz am Ende :-))))
ungefähr 10 jahre zu spät, die aktion…
Bei Vodafone kann man das ganze auch Online deaktivieren/aktivieren.
Einfach bei MeinVodafone einloggen und dann unter MeinMobilfunk > Rechnung > Mobiles Bezahlen > Ein- und ausschalten.
Das ganze wird dann innerhalb von „ca. 3 Werktagen“ ausgeführt.