Twitter, Facebook, Amazon
Jumbo: Datenschutz-App entfernt Online-Fußspuren
Pierre Valade, Entwickler des von Microsoft aufgekauften und bereist ein Jahr später eingestellten Sunrise Kalender hat sich mit einer neuen iOS-Anwendung im App Store niedergelassen, die verspricht einen Großteil eurer alltäglichen Datenschutz-Bedürfnisse zu decken.
Oder, anders formuliert: Die dabei hilft, sich um ein gesundes Maß an Datensparsamkeit zu kümmern.
Die App hört auf den Namen Jumbo entfernt auf Wunsch Teile eurer Online-Fußspuren bei Twitter, Facebook, Google, Alexa und und bald auch bei Instagram und Tinder.
So kann der 34MB große Download nicht nur den persönlichen Google-Suchverlauf auf Kommando löschen, sondern auch eure Alexa-Sprachaufzeichnungen von Amazons Servern entfernen und alte Tweets beseitigen.
Langfristig sollen zusätzliche Dienste unterstützt und die Säuberungsaktionen weiter automatisiert werden. Zudem soll die Möglichkeit eingeführt werden, auf Wunsch Backups der zu löschenden Daten in persönlichen Cloud-Speichern wie iCloud- oder Dropbox anzulegen.
Jumbos eigenes Datenschutz-Verständnis ist vorbildlich:
Die erste Entscheidung, die wir beim Bau von Jumbo getroffen haben, ist, dass wir im Gegensatz zu anderen Internetdiensten keinen serverseitigen Speicher („in der Cloud“) nutzen und keine Verarbeitung der Daten die wir entfernen vornehmen (wir können nichts davon sehen). Alle Ihre Daten verlassen niemals Ihr iPhone und werden niemals auf einem entfernten Server gespeichert oder verarbeitet (natürlich außer dem Server des ursprünglichen Dienstes, wie den Servern von Facebook).
Wenn ich diese vorgenannten Dienste verwende, dann nutze ich diese per Browser. Somit entfällt zuerst die Fragmentierung des Internets und zum zweiten habe ich mit einem Browser mehr Kontrolle des vermeintlichen Hintergrundträffics einer nicht kontrollierbaren App.
Deshalb kann ich mit „dummen“ Apps nicht viel Anfangen, als dass ich sie im Store links liegen lasse. Intelligente Apps sind dann auch mit Logikfunktionen ausgestattet, die meist etwas kosten. Da lege ich dann gerne etwas Geld hin um mir den Luxus zu leisten.
Genauso mach ich es auch. Nur nervt mich hier die umständliche Cookies-Löschung in iOS. Entweder alles inkl. geöffneter Tabs und Verlauf oder mühsam einzeln.
Dafür hätte ich gerne so eine App.
Na ja, Idee klingt gut, aber man muss sich bei jedem einzelnen Dienst in dieser App anmelden. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Sofort wieder gelöscht.
Frage: wie soll die App denn wissen, wer „du bist“?
Irgendwie benötigt man entweder einen Login oder einen API Key. Anders gehts nicht.
Oder habe ich dich falsch verstanden?
Nicht dein Ernst oder?
Ernsthaft? Erläutere doch mal bitte, wie du dir das ohne Login vorgestellt hattest.
Er löscht einfach das Internet?! ;)
Manfrede:
Woher soll diese App wissen, wo sie Deine Daten finden soll? Also ohne Login?
Außerdem kannst Du die Infos auf der Entwicklerseite lesen, dort sind alle, aber wirklich alle, Details und Maßnahmen erläutert.
Die große Frage für mich ist:
Wie finanziert sich die Entwicklung / Pflege dieser App?
Laut Privacy Policy scheinen Sie nicht auf die Nutzerdaten aus zu sein und direkt bezahlen tut man die App auch nicht. Mir fällt nur noch das Geschäftsmodell
ein, dass Dienste dafür bezahlen, dass sie nicht in die App eingebunden werden.
Irgendwelche weitere Ideen? Ich misstraue Apps deren Finanzierung ich nicht erkennen kann.
Naja, wenn der Entwickler ein Projekt an MS verkauft hat, werden da schon ein paar Millionen geflossen sein.
Der Typ muss nicht unbedingt Kohle verdienen, du kannst aber davon ausgehen, dass irgendwann kostenpflichtige Funktionen oder Werbeeinblendungen kommen werden.
Wenn er genügend Kohle hat, kann er die Software erst mal verbreiten und dann später abschöpfen.
Außerdem könnte es Prestige sein, um als Entwickler im Gespräch zu bleiben.
Problem bleibt wohl, dass es für Normalos kaum Möglichkeiten gibt, zu prüfen, ob nicht doch Daten an Dritte weitergegeben werden…
Dann einfach links liegen lassen. Muss ja niemand installieren. Habe es mal getestet und werde später schauen, was diese App bewirkt hat.
Die Beantwortung solcher Fragen würde ich mir von Blogs wie diesen wünschen, stattdessen wird einfach nur eine App beworben.
@Jan
Ich würde mir auch wünschen, dass solche kritischen Punkte mit in der „Vorstellung“ aufgeführt werden. Hin und wieder klappt das ganz gut, aber oft leider nicht.
wer drauf reinfällt ist selber schuld..
Sieht aus wie für Fünfjährige gemacht.
Leider nicht mit VoiceOver bedienbar, deshalb für mich wertlos und wieder gelöscht :-(
Funktioniert das mit den Deutschen Amazon Account richtig? In der Alexa App kann ich nach einem Cleaning die Aufzeichnungen noch sehen und abspielen.
Ich habe eine natürliche Abneigung, einem Drittanbieter irgendwelche Login-Daten von mir anzuvertrauen – außerdem ist kein von mir genutzte Dienst dabei ;-)
Zielgruppe??
Leute, die Wert auf Privatsphäre/Datensparsamkeit legen, nutzen diese Dienste (vermutlich) garnicht.
Und der Umkehrschluss trifft hier auch zu…