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Jawbone vs. Warentest: Gesundheitsgefährdende Stoffe in Fitness-Armbändern?

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34 Kommentare 34

Mit dem Fazit „Nur zwei von zwölf sind gut“ hat die Stiftung Warentest zwölf Fitnessarmbänder getestet und die Ergebnisse Anfang des Monats veröffentlicht. Testsieger war das Garmin Vivofit gefolgt vom Garmin Vivosmart, beide mit der Note „gut“. Knapp dahinter folgt das Polar Loop auf Platz 3.

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Kurz erwähnt sei hier noch, dass die Tester grundsätzlich von einer Herzfrequenzmessung am Handgelenk abraten, sondern wegen ihrer höheren Genauigkeit wenn, dann zu einer Variante mit Brustgurt raten. Nun aber zum eigentlichen Thema unseres Artikels…

Mit im Test waren auch die Jawbone-Modelle UP3 und UP2 und die beiden Armbänder wurden hinsichtlich der enthaltenen Schadstoffe mit „mangelhaft“ bewertet, weil sie offenbar erhöhte Mengen des Weichmachers DEHP enthalten. Hierbei handelt es sich um einen Stoff, der seit 1999 in Spielzeug und Kinderartikeln verboten ist. Stiftung Warentest warnt diesbezüglich dann auch im Text:

Das größere Problem aber ist die Belastung mit dem Phthalat-Weichmacher DEHP, der die Fort­pflan­zungs­fähig­keit beein­trächtigen kann. Damit gefährden die Bänder die Gesundheit, statt sie zu fördern.

Wir haben nach Veröffentlichung dieser Vorwürfe mehrere E-Mails von besorgten Nutzern erhalten, wollen uns mit einer Kommentierung allerdings zurückhalten. Dazu fehlt uns nicht nur das nötige Hintergrundwissen, die Aussage der Tester lässt auch keine Rückschlüsse darüber zu, wie stark die Grenzwerte tatsächlich überschritten werden. Statt dessen haben wir bei Jawbone um eine Stellungnahme gebeten, die etwas verspätet nun auch eingetroffen ist. Wir betten den kompletten Text unten ein, auf dass ihr euer persönliches Urteil in dieser Sache fällen könnt. Grundsätzlich – so der Hersteller – nehme man Gesundheits- und Sicherheitsfragen sehr ernst und wolle daher weiter untersuchen, aus welchen Gründen die Ergebnisse der Wartentester nicht mit den eigens in Auftrag gegebenen Prüfungen übereinstimmen.

Stellungnahme Jawbone

JAWBONE BESTÄTIGT ERFOLGREICHE PRODUKTTESTS SEINER AKTIVITÄTSTRACKER-ARMBÄNDER

Die deutsche Verbraucherorganisation Stiftung Warentest berichtete kürzlich, man habe in den Armbändern von zwei UP by Jawbone® Aktivitätstrackern eine Menge an DEHP gefunden, die den zulässigen Grenzwert überschreitet. DEHP, eine Abkürzung für Bis(2-ethylhexyl)phthalat, ist eine synthetische chemische Verbindung, die sehr oft als Weichmacher eingesetzt wird, um Kunststoffe flexibler zu machen.

Jawbone® reagiert auf die Veröffentlichung und bestätigt, dass das Unternehmen die Aktivitätstracker – Armbänder testet, um sicherzustellen, dass sie den Umweltvorschriften der Europäischen Union, z. B. der REACH-Verordnung (EC 1907/2006 – Registration, Evaluation, Authorization, and Restriction of Chemicals), entsprechen. Vor der Markteinführung in der EU hat ein unabhängiges akkreditiertes Labor getestet, ob die Aktivitätstracker UP2TM und UP3TM den Vorschriften zu DEHP und weiteren geregelten Stoffen entsprechen. Das Labor, SGS-CSTC Standards Technical Services Co., Ltd, kam zu dem Ergebnis, dass die Aktivitätstracker UP2TM und UP3TM die REACH-Regelungen zu Phthalaten, einschließlich DEHP, vollständig einhalten. Im September 2015 testete ein zweites unabhängiges Labor, TÜV SÜD, den Aktivitätstracker UP3TM auf die gängigsten chemischen Substanzen, darunter auch DEHP. TÜV SÜD kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass das Aktivitätstracker-Armband UP3TM den Vorschriften zu DEHP entspricht.

Jawbone nimmt Gesundheits- und Sicherheitsfragen sehr ernst und ist sich der Sorgen bewusst, die aufgrund der Testergebnisse der Stiftung Warentest entstanden sind. Jawbone ermittelt weiter, um festzustellen, aus welchen Gründen diese Ergebnisse von den Ergebnissen der SGS und TÜV SÜD abweichen.

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22. Jan 2016 um 13:46 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    34 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Das wäre nicht der erste Test von „Test“ bei dem man die Seriosität anzweifeln sollte.

    • Bei technischen Funktionen unterschreibe ich deine Aussage sofort. Beim Messen von Schadstoffen kennen die sich aber ziemlich sicher aus…

    • Ja, früher haben die nur durch teils absolute Inkompetenz geglänzt, in letzter Zeit hat man zudem noch den Eindruck, daß sie bewußt versuchen, „Skandale“ bei bekannteren Marken in ihren Tests zu finden (wohl, um das sonst nicht vorhandene Interesse an ihren Tests, bzw. die Auflage ihres Blättchens zu steigern..)

    • Ich finde es vor allem traurig, dass Stiftung Warentest bis heute trotz immer größer werdender Kritik ihre Testkriterien bzw. den Aufbau ihrer Rezensionen nicht überarbeitet hat. Dabei sollte es doch ein leichtes sein, in den Testberichten einfach zu unterscheiden wie in diesem Beispiel: „Wenn sie Wert auf eine sehr präzise Herzfrequenzmessung legen dann empfehlen wir einen unserer Testsieger… sollten sie die Herzfrequenzmessung nur als grobe Trendüberprüfung über den Tag verwenden, reichen durchaus auch die Modelle xyz die dazu noch mit den Funktionen abc auftrumpfen können…..“

      Und schon würden die Tests nicht mehr so eine eindimensionale Sichtweise auf die Produktwelt vermitteln. An den Testern ist wohl vorbeigegangen, dass eine Produktkategorie heutzutage nicht mehr Monoton mit Funktionen ausgestattet sein muss, sondern dass es für jeden speziellen Anwender inzwischen ein am besten passendes Produkt gibt, dass auch gerne mal auf nicht gewünschte Funktionen verzichten darf.

    • Meiner Meinung nach kann man viele Tests heutzutage in die Tonne werfen.

      Besonders im IT-Bereich.

      Ein kleines Beispiel: Was bringt es mir, wenn Smartphone X von Marke XX als „bestes Smartphone“ ausgezeichnet wird, wenn ich lieber Smartphones der Marke YY (und damit Smartphone Y) bevorzuge?

      Vieles ist auch nicht objektiv messbar, z.B. die Akkulaufzeit.
      Mir als Endnutzer bringt es wenig, wenn das Smartphone bei kontinuierlicher Videowiedergabe 5 Stunden hält, wenn ich am Ende Apps ohne Ende draufknalle, die im Hintergrund laufen und die Akkulaufzeit drastisch verkürzen.

      Wer Berichte im Internet regelmäßig liest, weiß, wovon ich rede. Als ich ein iPhone 5 hatte, habe ich von vielen Leuten gelesen, dass die Akkulaufzeit sehr schlecht sei. Besonders nach Updates. Meins hielt 1-2 Tage bei für mich normaler Benutzung (bisschen Internet, Messenger, Fotos machen usw.).

  • Ganz ehrlich: Mittlerweile glaube ich der Stiftung Warentest gar nichts mehr. Sie haben in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen, dass hier nicht mit der nötigen Seriösität und Kompetenz ran gegangen wird… Achtung, Meine Meinung (!)

    • Deutschland hat in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen, dass sie zu kriegerischen Handlungen auch gegen Bündnispartner neigen. Mit diesem Land kooperieren wir nicht mehr! (Sagt auch kein Land, komisch oder?) Achtung, Ironie!

  • Aus medizinischer Sicht würde ich die Bänder nur kurz tragen, generell kann man bei Kunststoffen ehe nie sicher sein.
    Darum nur Glasflaschen

  • Im Bezug auf die gefundenen Weichmacher ist die Menge gänzlich unerheblich: hormonell wirksame Stoffe (endokrine Disruptoren) wirken bereits in geringsten Dosen negativ im menschlichen Hormonhaushalt. Hinzu kommen noch additive Effekte mit hormonell wirksamen Substanzen die bereits in der Umwelt (Nahrungsmittel, Trinkwasser, …) vorhanden sein. Es handelt sich also um Substanzen die man überhaupt nicht verwenden sollte. Entsprechend ist die Bewertung der Stiftung Warentest nur zu Begrüßen.

  • „Im neuesten Entwurf der RL 2002/95/EG RoHS wird DEHP in das Stoffverbot aufgenommen.[13] In der EU-Verordnung Nr. 143/2011 vom 17. Februar 2011 wird Bis(2-ethylhexyl)phthalate (DEHP) als reproduktionstoxisch klassifiziert und der 21. Januar 2015 als Datum festgelegt, von dem ab das Inverkehrbringen und der Gebrauch der Substanz ohne Zulassung verboten ist.[14]“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bis(2-ethylhexyl)phthalat

    Soll heissen das diese Chemikalie nicht mehr verwendet werden sollte… vor allem nicht beim UP3 welches ja erste 4Q/2015 auf den Markt gekommen ist.
    So schreibt das auch Stiftung Warentest

    • Nachgewiesener Maasen ist das Miband unbedenklich,sofern Du das originale Armband verwendest. Die nachkaufbaren Wechselbänder sind wesentlich weicher und da unterstelle ich mal mehr Weichmacher im Kunststoff die bedenklich sein können.
      Ich habe als Alergiker mit dem Miband keinerlei Probleme im Vergleich zu anderen.

  • Und wie sieht es mit dem Kunststoffband der Apple Watch aus?

  • Aus eigener Erfahrung in einem großen Unternehmen kann ich sagen: Stiftung Warentest sucht ganz bewusst bei den großen / bekannten Unternehmen nach irgendwelchen Dingen. Zum Teil sind die Analysen dann auch schlichtweg falsch. Teuer ist es dann nur für das betroffene Unternehmen, welches renommierte Institute zur zweitkontrolle bezahlen muss. Am Ende kommt dann meist ein völlig anderes meist besseres Ergebnisse raus. Siehe Ritter Sport etc.

    • Deshalb ist es wichtig, sich bei solchen Tests auch eine eigene Meinung zu bilden und ggf. noch nach weiteren Tests oder Erfahrungsberichten zu schauen.

      Bei solchen Analysen bzgl. Schadstoffen ist das meist schwer, aber was das subjektive angeht (Geschwindigkeit, „wie es in der Hand liegt“, Laufzeit, Usability usw.) gibt es viele Quellen.

      Ich finde es immer lustig, wenn Leute sagen „Ja, aber Magazin X schreibt, dass das sehr gut sein soll!“.

  • Die beiden Aussagen widersprechen sich ja nicht.warentest hat nie behauptet, dass Grenzwerte überschritten werden.
    Zur Glaubwürdigkeit: der TÜV hat bei verschiedenen Gutachten ziemlich daneben gelegen indem er nur lebloses Paper prüft, etwa bei Brustimplantataten und bei seinen Softwaresicherheitsbescheinigigungen. Wenn man nicht weiß, was der TÜV wirklich prüft dürfte das Ergebnis selten mit der Erwartung des Verbrauchers übereinstimmen.

  • Die Frage ist doch, warum solche Giftstoffe überhaupt noch verwendet werden und nicht ob und wann irgendwelche Grenzwerte überschritten werden. Ein Unternehmen, dem die Gesundheit seiner Kunden wichtig ist, würde niemals solche Giftstoffe einsetzen.

  • Unabhängig? Jeder Prüfauftrag an ein privates Labor soll diesem ein Gewinn bringen. Ergebnisse die nicht im Sinne des Auftraggebers sind könnten somit zu einem geringeren Umsatz und Gewinn führen.
    Akkreditiert? Nach welchen System? Es gibt Bereiche in der Prüftechnik in denen das Labor bei der Akkreditierung nur erklären dass es die erforderliche Kompetenz besitzt. Ob die Erklärung wirklich der Wahrheit entspricht wir zum Teil gar nicht geprüft.
    Nehmen wir an, das Labor ist unabhängig und kompetent, dann stellt sich die Frage wer denn die Proben ( die Armbänder ) entnommen, sind die wirklich repräsentativ?

    Anderes Thema: warum kann ich kein Kommentar über die App abgeben?

    • Aber jedes große Labor wird sich hüten irgendwelche nicht reproduzierbaren Ergebnisse, welche vor Gericht nicht standhalten zu veröffentlichen. Auch wenn der Kunde Geld für die Analyse bezahlt. Denn das ist bei JEDEM externen Labor der Fall! Ohne Geld keine Analyse. Aber das heißt nicht, dass sie deshalb was zu Gunsten des Kunden messen.

  • „Jawbone nimmt Gesundheits- und Sicherheitsfragen sehr ernst und ist sich der Sorgen bewusst, die aufgrund der Testergebnisse der Stiftung Warentest entstanden sind.“

    Ich erlaube mir, diesen Satz mal kurz zu übersetzen:
    Jawbone hat als allererstes einen PR Manager engagiert. Dieser wird ab sofort bis zur Klärung des Sachverhaltes unsere gesamte Kommunikation mit den Medien übernehmen und hat uns diese perfekt formulierte Pressemitteilung geschrieben. Sie enthält zwar keine brauchbaren Informationen, lässt es aber zumindest nicht so aussehen, als wenn wir ihre Anfragen ignorieren.

    Den Rest braucht man daher nicht zu lesen und kann einfach auf das Gerichtsurteil warten.

    • Eben. Jawbone hat im wesentlichen nicht viel gesagt und dennoch viel geschrieben….

    • Das ist mir auch aufgefallen, haha.

      Das ist einfach typisches PR-Sprech.

      „Wir nehmen die Bedenken unserer Kunden ernst und haben weitere Schritte eingeleitet, um den Sachverhalt so schnell wie möglich zu klären.“

      Das gleiche kann man lesen, wenn mal wieder größere Seiten gehackt werden. „Wir entschuldigen uns bei allen Betroffenen […]“..

      *gähn*

  • mal etwas provokativ gefragt: diskutieren hier hauptsächlich Lobbyisten oder warum werden sachlich fundierte Aussagen nicht beachtet?
    – Na, ja ‚Dies kann negative gesundheitliche Folgen auf Hoden, Nieren und Leber haben.‘ – Dann vermehren sich Ignoranten auch biologisch nicht weiter, oder?
    „Jute statt Plastik“

  • nur mal so: DEHP ist in der EU seit Februar 2015 komplett verboten (REACH Annex XIV, sunset date erreicht, siehe http://www.reach-clp-biozid-he.....ang14.html) für alle Industrieanwendungen außer der Primärverpackung bestimmter Medizinprodukte. D.H. es darf weder in der EU hergestellt noch verwendet werden. Es darf in die EU nicht eingeführt werden. Maximal kann es also noch als Bestandteil eines Produktes, das außerhalb der EU produziert wurde, eingeführt werden. Dann aber muss es vom Importeuer deklariert werden und ist damt praktisch nicht mehr in der EU vermarktbar. Der Grenzwert ist 0,1 %, praktisch also nur als Verunreinigung möglich, denn in dieser Größenordnung hat DEHP keine Funktion mehr als Weichmacher. Die Strafe für die Nichtdeklaration beträgt 10.000 € – pro Produkteinheit. Von daher ist das kein Pipifax. Es hat einen Grund, warum DEHP als hochgefährlich für die menschliche Gesundheit eingestuft wird und verboten wurde (bisher wurden erst ca. 15 Substanzen entgültig über REACH verboten – die gefährlichsten zuerst…).

    Hier hat ganz offensichtlich der Importeur der Armbänder geschlampt bzw sich auf die REACH-Deklaration des nichteuropäischen Produzenten verlassen. Das Problem ist, dass diese Produkte meist in Asien produziert werden, wo die REACH-Gesetzgebung der EU oft unbekannt ist. Generell ist zu raten: Hände weg von Plastic-Produkten aus Fernost! Das dauert noch, bis die das dort kapieren…..

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