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Hohe Preise auch für geklaute Geräte

iPhone-Kriminalität: Apples Aktivierungssperre als überwindbare Herausforderung

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35 Kommentare 35

Mit der Aktivierungs­sperre oder „iCloud-Sperre“ hat Apple vor sechs Jahren eine wirksame Maßnahme zur Eindämmung des iPhone-Diebstahls eingeführt. Fremde Geräte sind für Diebe nutzlos, solange diese noch mit dem iCloud-Konto des rechtmäßigen Eigentümers verbunden sind. Dieser kann die Geräte nicht nur orten, sondern auch sperren. In der Folge lässt sich allenfalls noch mit den Einzelteilen dieser Geräte Geld machen.

Doch wohl nicht zuletzt die steigenden iPhone-Preise haben dazu geführt, dass die Kriminalität in diesem Bereich wieder ansteigt. So wurden vermehrt Überfälle registriert, bei denen iPhone-Besitzern nicht nur ihr Smartphone abgenommen, sondern mit Waffengewalt auch das Löschen des Geräts aus dem persönlichen iCloud-Konto gefordert wurde. Begleitend beschäftigt sich eine rege, lichtscheue Community mit den Möglichkeiten, die iCloud-Sperre im Nachhinein zu entfernen. Ein Artikel des Online-Magazins Motherboard gestattet einen Blick hinter die Kulissen.

Ipad Loeschen Apple Icloud

Nicht immer handelt es sich tatsächlich um gestohlene Geräte, teils stammen die gesperrten iPhones auch aus den Rückläufer-Beständen der großen Provider, die ihrerseits ebenfalls keine Möglichkeit haben, die Sperre zu entfernen. Der Wert eines gebrauchten Geräts steigt durch Entfernen der Sperre um das Zwei- bis Dreifache. Doch egal aus welcher Quelle die gesperrten iPhones stammen, es gibt lediglich drei Wege, sie wieder in vollem Umfang nutzbar zu machen – und nur zwei davon sind praktikabel:

  • Der ursprüngliche Besitzer muss sich anmelden und die iCloud-Sperre aufheben.
  • Der Manager eines Apple Store kann die Sperre nach Eigentumsnachweis aufheben.
  • Man kann mit sehr viel Aufwand Komponenten entfernen, austauschen und umprogrammieren, und auf diese Weise quasi ein „neues“, nicht registriertes iPhone schaffen.

Letztere Option fällt in der Regel flach. Bleiben die Varianten eins und zwei, diese werden von einschlägigem Klientel dann auch mit großem Aufwand verfolgt.

Eine vielversprechende Variante scheint der Weg über Apple zu sein. Den Berichten zufolge stehen die Chancen, wenn man im persönlichen Gespräch und mithilfe einer gefälschten Rechnung um Entsperrung bittet, durchaus gut. Auch unter zwielichtigen Reparaturshops sei diese Variante beliebt und es gäbe sogar einen Schwarzmarkt, auf dem Originalrechnungen der großen Provider zu Preisen bis 150 Dollar gehandelt werden.

Als Alternative bleibt der Versuch, die Anmeldedaten des ursprünglichen Nutzers zu ergattern. Hier scheinen sich auch aufwändige Social-Engineering-Maßnahmen zu lohnen, die Erfolgsquote muss also durchaus messbar sein. Um Kriminellen diesen Weg zu vereinfachen, werden im Netz spezielle Werkzeuge und Anleitungen angeboten. Damit lassen sich dann beispielsweise SMS-Nachrichten so fälschen, als sei Apple der Absender oder fingierte „Find my iPhone“-Ansichten generieren.

Unterm Strich sehen wir einmal mehr das altbekannte Wettrennen: verbesserte Sicherheitsmaßnahmen sorgen auch für mehr Kreativität auf der Gegenseite. Dennoch wird niemand daran zweifeln, dass das iPhone ohne Apples iCloud-Sperre ein deutlich attraktiveres Ziel für Diebe darstellen würde.

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13. Feb 2019 um 11:03 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ich dachte immer, selbst Apple kann die Sperre nicht aufheben…

    • Wollte ich auch gerade schreiben.
      Das ging noch nie bei Apple selbst nicht mit Originalrechnung. Das sagt Dir jeder Apple Mitarbeiter bist hoch zum Manager
      Woher stammt diese Info?

    • Wir machen das in der Firma regelmäßig. Du benötigst nur einen Nachweis dass du der rechtmäßige besitzt bist (z.B. Rechnung).

      • *Eigentümer ;)

      • Eben bei einer Firma gibt es da wohl gerade eine Sicherheitslücke ich warte aber schon seit zwei Wochen auf eine Antwort von Apple. Da gibt es gerade unter bestimmten Vorraussetungen die Möglichkeit die iCloud Sperre zu umgehen…..

      • Bei einer Firma ist das was anderes. Da kenn ich es auch.
        Es klingt hier aber so als ob es für alle geht. Und das wäre mir neu

      • Es wird höchstens der Nachweis benötigt, daß man der rechtmäßige E i g e n t ü m e r ist, Philippe.

        Mieter zu sein, dürfte für die Aufhebung einer Diebstahlsperre im Namen des E i g e n t ü m e r s nicht ausreichen.

        Merke:

        Besitz ist die t a t s ä c h l i c h e Sachherrschaft. Die r e c h t l i c h e Sachherschafft ist: E i g e n t u m.

        Praktisches Beispiel: Besitzer der Mietwohnung ist der Mieter. Eigentümer der Mietwohnung ist der Vermieter.

      • Da bleibt nur noch die F R A G E offen: Jurist im ersten Semester oder Lehrer?

      • #mademyday

    • Apple kann die Sperre aufheben, dies geht einzig und allein aber nur mit dem Originalen Kaufbeleg.

      Dies ist aber eine reine Kulanzhandlung.
      Aus welchen Gründen auch immer die entsperrung erfolgen soll, der Kunde hat kein Recht darauf.
      Der Lost Mode muss auch aus sein.
      Ansonsten rührt sich Apple erst recht nicht.

    • Naja die iCloud-Sperre wird vom iPhone über Apples Server abgefragt, oder?! Da Apple diese auf ihren Servern vermutlich einfach löschen kann, ist dieses möglich…
      Aber Apple hat keine eigene Hintertür um in ein gesperrtes Handy zu kommen, da das Passwort oder der Code lokal auf dem Gerät in der Secure Enclave gespeichert wird.

    • Apple kann die Sperre nur aufheben, wenn ein Eigentumsnachweis vorliegt. Da braucht es oft mehr als nur einen Kaufbeleg, wie Zahlungsnachweise etc. Dabei wird das Gerät natürlich gelöscht. Um persönliche Daten muss sich also in keinem Fall gesorgt werden.

    • @Maxi_Milian
      Du verwechselst etwas. Bei der nicht zu öffnenden Sperre, von Dir erwähnt, geht es um die Sperre des eingeschalteten Telefons. D.h. das Telefon ist eingerichtet und in Verwendung mit allen Daten drauf. An diese Daten kommt selbst Apple nicht. Apple kann aber die „iCloud Sperre“, also das Gerät wurde in „gestohlen oder verloren“ versetzt entfernen, so dass das Telefon wieder von jemand anderen (mit einer anderen Apple-ID) verwendet werden kann. Die auf dem Telefon gespeicherten Daten gehen aber denklogischerweise verloren.

    • Nein, Apple kann das schon, die machen es nur nicht einfach so.

    • Wie kommst Du darauf. Natürlich kann Apple die Geräte aus dem Store des ehemaligen Besitzers löschen. Das wird auch schon immer so praktiziert und so kommuniziert. Lediglich einen eindeutigen Eigentumsnachweis/ Rechnung muss(te) man besitzen. Gegenteilige Aussagen sind Halbwahrheiten oder pure Wissensfreiheit gewisser „Communitys“ (gewesen).

  • Die Kette ist immer nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. In diesem Fall ist es der Benutzer und nicht die dahinterliegende Technik.
    Was nützt die beste technische Umsetzung, wenn der Nutzer selbst die Lösung liefert.

  • Wenn aber technisch die Voraussetzung zum entsperren geschaffen wurde. Dann ist es auch nur eine Frage der Zeit bis diese gehackt werden kann. Jede Tür egal wie groß das Schloss ist, kann geöffnet werden.

    • Klar das stimmt in der Theorie. Am Ende ist es aber eine Frage von Kosten und Nutzen. Früher/ohne die Sperre konnte jeder 15 jährige mit 3 Haaren am Sack dein Handy klauen und für sich benutzen/weiterverkaufen. Mittlerweile bräuchte man dann eben eine teurer Software und dann überlegt sich jeder „Kleinkriminelle“ deutlich eher ob er eins klaut.

      • So rum meinte ich das nicht. Ich bin pro Sperre, aber dagegen das Apple eine Möglichkeit hat diese zu deaktivieren. Selbst Apple sollte diese Funktion nicht haben. Wer ein gebrauchtes iPhone kauft sollte vorab die Weitsicht haben, es vom Eigentümer entsperren zu lassen.
        Hier steht Apple natürlich in der Informationspflicht!

  • @chris
    „Man kann mit sehr viel Aufwand Komponenten entfernen, austauschen und umprogrammieren“
    Es geht mittlerweile einfacher: JC Pro1000S und ein defektes „unlocked“ iPhone. Der Aufwand ist sehr gering.

    Folgende Geräte können auch per Software unlocked werden:
    iPhone 6S Plus, iPhone 6S, iPhone 6 Plus, iPhone 6, iPhone 5S , iPhone 5C, iPhone 5, iPhone 4S, iPhone 4, iPad Air, iPad Mini, iPad 4/3, iPad 2

    • Stefanie Dittmann

      Hallo Klaas,
      bin gerade auf einer Zollversteigerungs-Seite, wo beschlagnahmte Ware und Waren aus Fundbüros aus dem gesamten Bundesgebiet versteigert werden.
      Unter anderem auch diverse I-Phones, immer in Werkeinstellung zurückgesetzt, aber immer mit dem Verweis, dass ein sim-lock bestehen kann und/oder eine Apple-ID-Sperre, die von den jeweiligen Ämtern nicht behoben wurden/werden konnten…
      Kann ich nun bei einem solchen (legal ersteigerten) Gerät, da kann ich ja dann mein Eigentum nachweisen diese Sperren löschen lassen?
      Wo und wie?
      Und wieviel € kostet so etwas denn ca.?
      Würde mich freuen, von Dir eine Antwort zu erhalten… Bin da ein absoluter Neuling und habe keine Ahnung von dem „Zeug“, hatte ein 3S, bis nichts mehr darauf lief und der Akku tot war, nun ein Android von Sony aber vermisse einige Funktionen des iPhones… und überlege daher so ein gebrauchtes zu ersteigern.
      Gruß
      Stefanie Dittmann

  • Ich finds echt geil, dass es anscheinend immer noch keine Möglichkeit gibt, die iCloud Sperre zu knacken. Seit der USB Sperre sind ja nichtmal mehr automatisierte Brutforce Attacken möglich :D Was mich allerdings nach wie vor stört ist, dass man das iPhone ohne Passwort Eingabe ausschalten kann…Seit dem XS mit der eSIM kann man diese ja nicht mehr entfernen um die Internet Verbindung zu unterbrechen. Den Akku kann man sowieso nicht mal eben entfernen. Wenn man jetzt noch zum Ausschalten das Passwort eingeben müsste, wären iPhones nochmals unattraktiver zu stehlen. Der Dieb könnte nämlich so lange geortet werden, wie das iPhone Akku hat…ich hoffe wirklich das kommt endlich mit iOS 13

    • Mit einem Handy-Störsender oder einer simplen Metallbox kann das doch jeder umgehen.

    • Bin ich auch dafür! Ich hatte das damals vor Jahren mal mit nem jailbroken iPhone und ner Software dazu. Ausschalten ging nicht mehr. Ortung und Fotos machen aus der Ferne mit der Kamera ging da auch.
      Es wurde auch ein Foto gemacht, wenn der Sperrcode falsch eingegeben wurde.

    • Das denke ich mir schon lange. Würde ja schon reichen wenn man Face ID oder Code eingeben muss zum ausschalten. Ja Metallbox geht dann trotzdem aber denkst du der crack junk der dir dein iPhone klaut hat so eine Metallbox dabei? Bzw. kann noch so weit denken? Sorry für die Erwähnung von Crack ;-)

    • Das Problem mit dem ausschalten nach Pin-Eingabe ist, dass du beim iPhone den DFU-Modus brauchst. Und der muss ohne Pin/Code-Eingabe „erreichbar“ sein, da du sonst wenn dein iPhone mal komplett einfriert oder so es ja nicht Neustarten kannst.

  • Ich weiß auch nicht wieso Apple die Sperre mit der Original Rechnung aufheben sollte. Auf der Rechnung steht ja normal nicht die UDID oder Seriennummer drauf. Dann könnte ja jeder der ein iPhone gekauft hat mit dieser Rechnung und einem weiteren gefundenen Gerät zu Apple gehen und das gefundene Gerät entsperren lassen…das macht doch keinen Sinn…

  • Eine Möglichkeit die Sperre nach entfernen für 24h online wieder zu aktivieren, wäre doch eine Idee.

  • Also.
    1. Jedes Apple Gerät das per Apple ID registriert ist kann auch gesperrt werden.
    2. Dies wird IMMER mit der Seriennummer auf Apple Servern gemacht.
    3. Kann aber muss Apple dies auch wieder aufheben.
    4. Um es zu deaktivieren muss ein Gerät fähig sein sich auf eine Art mit dem Apple Server zu verbinden. wlan, Ethernet o. iTunes
    5. wird eine entsperrung nur gemacht wenn:
    1. das Gerät mit SN auf dem ursprünglichen Kaufnachweis ist
    2. der Käufer selbst, der auch auf der Rechnung ist, selbst bei Apple meldet und per Ausweis Dokument seine Person nachweisen kann.

  • soweit ich weiß ist die Webseite dafür bekannt, dass sie die Sperre umgehen können hier ist der Link: bit.ly/2yLAma7 oder Facebook: ICLOUD24

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