Klagen in Spanien, Italien und Belgien
iPhone-Drossel: 60 Mio.-Sammelklage in Italien eingereicht
Auch im siebten Jahr nach der stillen Einführung der so genannten iPhone-Drossel hat Apple noch immer damit zu kämpfen, dass man die eigenen Nutzer damals nicht proaktiv über die Veränderungen des iPhone-Betriebssystems informierte, die die Geräte zahlreicher Anwender heimlich, still und leise verlangsamten.
Die Warnmeldung wurde erst später eingeführt
Leistung wurde heimlich gedrosselt
Ihr erinnert euch sicher: Apple war bei internen Tests aufgefallen, dass plötzliche Lastspitzen auf Geräten mit schlechter Akku-Gesundheit dafür sorgen konnten, dass diese unvermittelt ausgingen. Hatten die im Inneren der schon etwas in die Jahre gekommenen Geräte fest verdrahteten Stromspender eine gewisse Anzahl an Ladezyklen überschritten, arbeiteten diese bei voller Prozessor-Auslastung nicht mehr zuverlässig.
Die Folge waren frustrierte Kunden, die eben noch ein auf 50% oder 60% voll geladenes Gerät in der Hand hielten, dass bei Bildbearbeitungen oder dem Laden anspruchsvoller Webseiten einfach einknickte und ausging. Um eben jenes Verhalten zu adressieren integrierte Apple eine Drossel, die die Geräte-Performance reduzierte sobald ein schwacher bzw. schon erheblich gealterter Akku erkannt wurde.
Das Problem: Anstatt das neue Feature als lebensverlängernde Maßnahme zu verkaufen und Nutzer mit kleinen Hinweismeldungen vielleicht sogar zum Akku-Tausch zu bewegen, verschwieg Apple die Maßnahme und brachte viele bis dahin eigentlich zufriedene Bestandskunden dazu, ihr plötzlich langsam gewordenes Gerät durch einen Neukauf zu ersetzen.
Klagen in Spanien, Italien und Belgien
Dies werfen dem Unternehmen zumindest die italienischen Verbraucherschützer von Altroconsumo vor, die jetzt eine Sammelklage gegen Apple eingereicht haben. Zusammen mit Euroconsumers, die bereits im vergangenen Jahr erste Rechtsmittel eingelegt haben, fordern die Verbraucherschützer nun eine Wiedergutmachung von 60 Euro für Nutzer des iPhone 6, iPhone 6 Plus, iPhone 6S und iPhone 6S Plus.
Euroconsumers koordiniert die drei derzeit laufenden Klagen, die neben der in Italien auch in Spanien und Belgien angestrengt wurden, und plant in den kommenden Wochen eine weitere Sammelklage in Portugal zu initiieren.
Ich versteh diesen Tamtam bis heute nicht. Es war und ist doch eine gute Lösung um das iPhone weiterhin nutzen zu können obwohl der Akku am Ende ist.
Hätte man das im Vorfeld auch bekannt gemacht würde das keine Probleme geben, wahrscheinlich sogar nen Lob wie innovativ und umweltfreundlich Apple doch is…
Da es aber einfach eingeschaltet wurde ohne zustimmen der Betroffenen gab es Stress. So einfach is es ;-)
Es geht aber darum, dass niemand davon was wusste und dann in den Laden rannte un sich ein neues Modell zu kaufen weil man davon ausging, das aktuelle Gerät sei defekt. Ein Hinweis wäre da schon angebracht gewesen.
Kennt vielleicht noch jemand von früher wo man auf sein Gerät 1 volles iOS Upgrade installieren konnte (zB von ios 3 auf 4) man aber nicht noch eine Version weiter gehen sollte. Da wurde das Gerät dann deutlich langsamer und zurück kam man nur müßig.
Wenn man so überstürzt handelt, dass man bei einem langsamen Gerät von einem Defekt ausgeht und umgehend ein Austauschgerät besorgt, geht man gleichzeitig bei einem Gerät das im laufenden Betrieb einfach die Grätsche macht nicht von einem Defekt aus und kauft kein neues Gerät? Das klingt nicht plausibel.
@Klammer, das Problem ist im Artikel doch recht gut beschrieben:
Hätte Apple auf den schwächelnden Akku und die Leistungsdrosselung hingewiesen, dann hätten mehr Leute einfach nur die Batterie getauscht und nicht ein Neugerät gekauft.
Ja, ist jetzt ist es ja allen klar dass das besser gewesen wäre. Aber da jahrelang einen Aufriss machen ist doch echt lächerlich. Aber so ist das halt mit den Rechtsstreitigkeiten, die wichtigen Dinge werden eingestellt, auf sowas wird rumgekaut.
@iGon – vielleicht schon ma daran gedacht, dass es seit Bekanntgabe bis jetzt gedauert hat, alles für diese Klage vorzubereiten ;)
1. Die Drosselung wurde auf alle potentiell betroffenen Geräte angewandt, auch wenn die Batterie gar keine Probleme machte.
2. Die Drosselung war so massiv, dass eine sinnvolle Nutzung des iPhone nicht mehr möglich war (CPU Frequenz von 100% auf ca. 30-40%). Das ist von User Erlebnis ungefähr so als ob du von LTE auf Edge runterfahren wirst.
3. Der Support war nicht darüber informiert und hat nach intensiver Geräteuntersuchung eine Neuinstallation des iOS empfohlen, aber nicht den Austausch der Batterie.
Das ist soviel geballte Scheiße, dass ich kaum glauben kann dass das Management davon wusste.
Die Drossel wurde vom System erst aktiviert, wenn das Geräte bereits trotz hinreichender Restspannung bei Lastspitzen ausgegangen sind.
Der erst Punkt ist Blödsinn.
Ich hab hier ein 6 Jahre altes iPhone 6 Plus, das nach wie vor täglich im Einsatz ist und NOCH NIE die Leistung runtergedrosselt hat.
Ich würde gerne einmal klarstellen, warum es ein Springen war und ist. Ich finde es sehr schade, dass viele das noch immer nicht verstehen.
1) Ich und meine Freundinhatte zu dem Zeitpunkt 2 iPhone 6S. Diese hatten Nach weniger als einem Jahr starke Leistungsprobleme. Im Apple Store wurde gesagt alles OK, kann man nichts machen. 2 Monate später kam dann die Geschichte mit der Drosselung ans Licht und nach einer Prüfung stellte sich raus: Beide iPhones (weniger als 1 Jahr alt) waren bereits auf knapp 1/3 ihrer Leistung gedrosselt.
Im Apple Store wurde einfach behauptet alles sei Ok
2) es ist bekannt, dass es gerade beim iPhone 6S massive akkuprobleme gab. Durch den Force Touch Layer war die Batterie noch kleiner als beim iPhone 6 und diese Probleme wurden durch das „Feature“ aus meiner Sicht verdeckt.
3) Es kann nicht sein, dass ein Handy mit einer bestimmten Leistung verkauft wird und sogar noch innerhalb des Garantiezeitraums eine massive Leistungsdrossel gemacht wird und einem dann nichts davon gesagt wird, sodass man die Garantie nicht nutzen kann.
Ich hatte übrigens auch ein iPhone 6 von der Arbeit welches selbst nach 3 Jahren nicht gedrosselt wurde.
Mein Verdacht ist (und das ist nur meine Meinung), dass es Vorhallen Probleme mit dem 6S gab und man dann das Programm und die Begründung auf alle iPhones ausgedehnt hat.
Mann! Apple drückt sich um gerade zu stehen und gibt tauschende Angaben
Auch Apple macht Fehler.
Das war kein Fehler von Apple, was war voll beabsichtigt und sollte zu einem iphone neukauf führen. Nur dumm da es aufgeflogen ist, sönst wüssten wir heute noch nichts davon. Wie man das schönreden kann verstehe ich einfach nicht.
Hat Italien überhaupt so viele Einwohner ?
Es geht hier nicht darum, dass 60 Millionen Einwohner geklagt haben, sondern dass Apple verklagt wurde auf einen Betrag von 60 Mio Euro.
De facto klagt man also für eine Million Nutzer den Betrag von 60 € ein.
Aber genau so werden heute Nachrichten gelesen. Nur Stichworte aufschnappen oder Überschriften lesen reicht nicht!
Was für ne Heulerei um nichts …
Wenn Leute in der Annahme, dass ihr iPhone defekt ist, ein neues Gerät kaufen obwohl auch ein Batterietausch genügt hätte, stehen hier rund 70-100 Euro dem Neukauf von rund 800 Euro oder mehr gegenüber. Das ist keine Kleinigkeit. Dazu noch will Apple doch nachhaltig sein und hat hier eine Generation Geräte als Elektronikschrott enden lassen wollen.
Der Neukauf wird doch nur vorgezogen (würde ja vermutlich immer stattfinden) – also wird der über die Jahre gemittelten Bezugspreis herangezogen werden müssen.
Beispiel:
800€ / 3 + Preis Akkutausch
Vs
800€ / 2
Wenn der Akkutausch die Laufzeit des Geräts um 1 Jahr verlängert, darf er nicht mehr als 400€-266,67€ = 133€.
Jedoch ist nicht der Wiederverkaufspreis zu beachten – sinkt der durch das Jahr der zusätzlichen Nutzung, so wird schnell klar, dass ein Akkutausch nicht wirtschaftlich ist.
Wenn ich durch den Akkutausch ein Handy jedoch 10 Jahre nutzen kann, anstatt mir alle zwei Jahre ein neues zu kaufen, dann spare ich wieviel? 4x ~ 800 € = 3200 € gegenüber 1 – 2 x Akkutausch = 75 – 150 €. Macht in Summe mindestens 3050 € die ich spare
Ach kommt schon, ihr wollt mir doch nicht ernsthaft verklickern, dass jemand der sofort in den Applestore rennt um einen Neukauf zu tätigen, wenn der Gerät langsamer wird, nicht das gleiche tun würde, wenn das Gerät andauernd ausgeht und neugestartet werden muss. [Zur Erinnerung: Die Drossel wurde vom System nur aktiviert, wenn es tatsächlich bereits zu Abschaltungen durch Lastspitzen gekommen ist. Sonst nicht.]
Aus unternehmerischer Sicht hat Apple alles richtig gemacht, nämlich Leute zum Kauf neuer Hardware animiert.
Aus rechtlicher und ethnischer Sicht hat Apple alles falsch gemacht, da die eigenen Kunden betrogen wurden
iPhone-Drossel? Find ich ziemlich amselig. :-)