iOS-Hintergrundaktualisierungen: Komfort für Nutzer – Kosten für Entwickler
Die mit iOS 7 neu eingezogene Funktion zum Nachladen beliebiger App-Inhalte im System-Hintergrund, das sogenannte Background Fetching, hat bei vielen Anwendungen für ein merkliches Plus an Aktualität gesorgt.
Während iOS-Applikationen unter iOS 6 noch aktiv geöffnet und oft von Hand aktualisiert werden mussten, können die Entwickler ihre Anwendungen unter iOS 7 für die Nutzung des Background Fetching aktivieren und ihre Daten so auch ohne Eingriff des iPhone-Besitzer immer wieder neu laden.
Podcast-Anwendungen nutzen Background Fetching um nach der Verfügbarkeit neuer Episoden Ausschau zu halten. Wetter-Apps laden immer mal wieder die aktuellen Vorschau-Daten um direkt nach dem Start die letzte Prognose anzeigen zu können. News-Reader holen sich frische Nachrichten mehrmals täglich ab.
Die Hintergrundaktualisierungen, dies lässt sich nach fünf Monaten mit iOS 7 feststellen, sind brauchbar, verkürzen Wartezeiten und sorgen dafür, dass in vielen Apps nicht mehr auf das Nachladen neuer Inhalte gewartet werden muss. Apples Kompromiss in Sachen ständiger Aktualität und Akku-Schonung hat sich bewährt.
iOS 7 bietet in den Systemeinstellungen sogar eine Übersicht all jener Applikationen an, die das Background Fetching nutzen und gestattet es, einzelne Apps von der andauernden Online-Nachfrage auszuschließen. Angst vor Datenfressern muss man so nicht haben:
Das Plus an Komfort, dass der durchschnittliche iPhone-Nutzer durch die Integration der „Background Fetching“-Option in iOS 7 feststellen konnte, kann sich auf Seite der Entwickler jedoch auch negativ bemerkbar machen. Die zeigt das Fallbeispiel des App-Entwicklers David Smith.
Smith, der mit seiner Wetter-Anwendung Check the Weather (AppStore-Link) im App Store vertreten ist, hat nach Aktivierung der Hintergrundaktualisierungen einen massiven Anstieg des Datenverbrauchs feststellen können.
Auf vielen Geräten fragte Smith App nun nicht mehr ein Mal am Tag nach neuen Wetterdaten, sondern wurde ganze 16 Mal vom iPhone-Betriebssystem aufgewacht um sich die aktualisierten Wetterprognosen aus dem Netz zu laden.
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Eine Umstellung, die nicht nur für einen Anstieg der Server-Rechnungen Smiths sorget, sondern auch die Kosten, die Smith für die Nutzung der Wetterdaten an einen Drittanbieter abgeben muss, in die Höhe schnellen lies.
The result was far more dramatic than I’d expected. Here are my weather API requests (which cost 0.01¢ per request) per day once the update went live. I saw an immediate jump in traffic, roughly 16x normal. Suffice to say I immediately had to scale back on my requested update frequency.
Eine Beobachtung, die auch für zahlreiche der im App Store erhältlichen Podcast-Anwendungen gilt.
Durch Einführung der Hintergrundaktualisierungen fragen fast alle Podcast-Apps jetzt mehrmals täglich nach neuen Folgen und beanspruchen die Server der Podcast-Macher so erheblich.
Zunahme der Wetter-Abfragen
Bis zu 56GB mehr Datenverbrauch auf Serverseite
Rein rechnerisch, dies stellt Smith nach der Beobachtung seiner Podcast-Show fest, würden allein die Zunahme der Podcast-App-Anfragen eine Traffic-Zunahme von 56GB im Monat verursachen. Gut eingestellte Cache-Zeiten und HTTP-Header die darüber Informieren, dass sich seit der letzten Anfrage nichts geändert hat, konnten Smith bislang zwar vor hohen Rechnungen bewahren, Vorsicht ist jedoch geboten.
Solltet auch ihr einen Podcast anbieten oder eure App mit der Option versehen haben, Gebrauch von der neuen Option zur Hintergrundaktualisierung zu machen, dann behaltet eure Server im Blick. Die iOS-Hintergrundaktualisierungen bringen zwar mehr Komfort für Nutzer – verursachen aber auch höhere Kosten für Entwickler.
Ja, aber das hätte ihnen doch bewusst sein müssen, bevor sie die Funktion in ihren Apps implementieren. Oder etwa nicht?!
Naja deshalb schreibt er ja auch … „The result was far more dramatic than I’d expected.“
Oder etwa nicht?
Ja gut, es war ihm vermutlich vorher unklar wie häufig iOS die App aufwecken wird. Apple macht diesbezüglich auch nicht sonderlich konkrete Angaben.
Irgendwie witzig welche Datenmassen bei einer halbwegs großen Benutzerschaft entstehen. Einfach mal 56GB mehr für – vermutlich – nur ein bisschen JSON…
Bei mir (iPhone 4S) kann man zusehen, wie der Akku runter geht, sind die Hintergrunddienste an.
Daher sind sie aus. Für mich nicht nachvollziehbar. Wenn man es wenigstens trennen könnte: Im WLAN darfst Du suchen, im 3G Betrieb nicht.
Außerdem funktioniert es nicht zuverlässig und frisst Unmengen an Daten.
Ebenso vergällt es sich mit den Ortsbezogenen Erinnerungen: Seit iOS 7 gehen die nicht mehr. Auch nach mehrmaligen neu aufspielen und auch nicht als Neugerät einrichten ohne Backup einzuspielen. Ich hoff es kommt bald das breitere, größere iPhone 6. nach 4 Jahren derselbe Typ wird’s Zeit
Das mit den Ortsabhängigen Erinnerungen ist mir auch aufgefallen. Bekomme am Mac ne Push am Handy allerdings nicht. Und das mit den Daten ist halt in Deutschland ein leidiges Thema, wir hängen da einfach viel zu weit hinterher! 2gig sollten standart sein. Da werden weder die Funkzellen noch sonstwas überlastet!
Die ortsbezogenen Erinnerungen gehen nur wenn man die Hintergrundaktualisierung an hat. Die sind nicht weg aber da du das ausgestellt hast, gehen die Erinnerungen auch nicht mehr.
Äh, sind das nicht zwei verschiedene Paar Schuhe?
An Daniel!
Die ortsbezogenen Erinnerungen funktionieren nur, wenn man bei den Hintergrundaktualisierungen die „Erinnerungen“-App aktiviert hat. Ist doch logisch…
Ne, kann nicht sein. Bei mit steht die Notizen-App gar nicht in der Liste der Apps, die Hintergrundaktualisierung bieten und trotzdem funktioniert das. Das hat auch nichts damit zu tun, die wird vom „Location awareness“ angetriggert.
Ja, sorry, vergass zu erwähnen das ich das wusste, und ich hatte es ja auch an, es ging dennoch nicht.
Habe es sehr lange getestet und mich auch geärgert, denn ich nutzte diese Erinnerungen sehr oft unter iOS 6.
Da aber alles nichts half hab eich alles ausgeschaltet
Unterwegs auch super, aber wenn man sich nunmal Verträge aufschwatzen lässt, welche die wichtigste Aktivität am Smartphone (Internetnutzung) drastisch einschränken, nur weil der eigene Geiz zu groß ist, dann hat dieses Päckchen eben jeder selbst zu tragen.
Diese Hintergrundaktualisierung funktioniert meines Wissens nach nur mit Apps, die im Multitasking noch verfügbar sind.
Ich finde es schade, dass Apple nicht eine weitere Möglichkeit anbietet, die Push-Benachrichtigung wie bei Android zu handhaben: Sobald eine Push-Nachricht eintrifft, kann die App die Push-Benachrichtigung verarbeiten und dann selbst eine lokale Push-Benachrichtigung senden. Das wäre bei Messenger wie Threema ein erhebliches Plus für mich, da dann die Nachricht nicht nachträglich erst geladen werden muss. Whatsapp bietet zwar Hintergrundaktualisierung an, ich würde es aber begrüßen, wenn es eine Methode gibt, wo die App auch komplett geschlossen sein kann und trotzdem die Push-Benachrichtigung ausgewertet werden kann. Natürlich sollte dies ebenfalls wie Hintergrundaktualisierung einstellbar sein, also entweder ganz an/aus und pro App an/aus.
Hat zwar nicht zwingend mit dem Kernthema dieser News zu tun (sorry!), aber wollte mir das nur endlich mal von der Seele schreiben :D :)))
Zur News: Finde die Hintergrundaktualisierung ganz praktisch, auch wenn ich sie sehr strikt verwende: Nur Apps, die ich auch wirklich im Hintergrund aktualisieren lassen will (z.B. Messenger oder Navigation), erlaube ich dies. Allen anderen (wie zum Beispiel Wetter) nicht.
Wenn ich nicht gerade in der U-Bahn bin, funktioniert es auch sehr gut bei mir.
Die News finde ich nicht wirklich überraschend. Umso beliebter eine App ist, umso mehr Last erzeugt sie natürlich auf Server-Seite – die das wiederum begrenzen muss (zB mit sinnvollen HTTP-Headern).
Warum braucht WhatsApp Hintergrundaktualisierungen? Vor iOS 7 gab es dies nicht und dennoch kamen die Nachrichten gepusht. Einige verstehen wohl überhaupt nicht, was Push ist. Apple hatte großartig Push beworben, wodurch Hintergrundaktualisierung (Multitasking) nicht nötig ist und z.B. WhatsApp dennoch aktuell benachrichtigen kann. Push finde ich super und versuche es möglichst bei allem zu benutzen. Weshalb? Der Push-client auf dem iOS-Gerät ist dann einheitlich und dann muss nicht jede einzelne App Speicher und CPU-Leistung verbrauchen. Dies spart unglaublich viel Energie, wenn nicht ständig gepullt wird, sondern das einheitliche Push verwendet wird.
Jetzt scheint diese nahezu vollständige Multitaskingfunktion (genannt Hintergrundaktualisierung) angeblich nicht mehr den Akku so stark zu belasten.
=> WhatsApp braucht also nicht die Hintergrundaktualisierungsmöglichkeit, wenn Push möglich ist. Der Hinweis auf die neue Nachricht kommt sowieso immer per Push. Per Push kann halt nicht die vollständige Nachricht (also auch Bilder, Videos, lange Texte und mehr) übertragen werden. Dazu ist die Hintergrundaktualisierung da, dass WhatsApp die ganze Nachricht vor dem Öffnen der App per Pull holen kann, damit es nach dem Öffnen ohne Laden sofort die ganze Nachricht zeigen kann. Aber damit WhatsApp überhaupt schnell zeigen kann, dass eine Nachricht ankam, ist nur Push nötig. Falls du also viele WhatsApp-Nachrichten bekommst, die auch groß sind, kann dies durchaus viel Energie sparen, ohne dass man dann auf die Schnelligkeit verzichten muss.
Zusammenfassend: Hintergrundaktualisierung (= nahezu vollständiges Multitasking) ist z.B. für WhatsApp nicht nötig um schnelle Benachrichtigungen über neue Nachrichten zu bekommen. WhatsApp braucht nur wie in iOS 6 und früher lediglich Push. Hintergrundaktualisierung ist eigentlich jetzt nur Luxus, weil es eventuell (falls Nachrichten groß und/oder komplex sind) ohne z.B. bei WhatsApp viel Energie kostet.
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Was ich aber nicht genau weiß, wozu Navigon Europe Hintergrundaktualisierung verwendet. Schon unter iPhone 3G konnte ich das Telefon während der Navigation auf „StandBy“ setzen (dadurch Bildschirm schwarz und sparte damit Energie), aber es navigierte mich per Lautsprecher dennoch weiterhin.
Bei mir sind sie an…. und ich habe gerade mal geschaut, welche aktiviert sind und war ganz verwundert.
Zumindest bei der G+ App wird nicht’s im Hintergrund aktualisiert. Manuelles Neuladen ist jedesmal von
@Kraine: es gibt aber leider keinen richtigen Smartphone Tarif. Zumindest ist mir keiner Bekannt. Ich schreibe m Jahr 5 SMS, telefoniere monatlich vielleicht 30 Minuten. Datenverbrauch dagegen ist ziemlich hoch. Will ich jetzt 3GB im Monat haben muss ich zusätzlich noch 1000 Freiminuten, SMS Flatrate usw. bezahlen
Manchen gehts nicht um das Volumen, sondern um den Akku.
@Komacrew:
Schon mal was von Prepaid gehört?
1GB für 10€ im Monat, 3GB für 15€, SMS und Min kosten 9ct
@komacrew
Ja so ist das Leben nunmal, wenn du das beste haben willst, musst du dafür zahlen. Ist dir das zu teuer, ohne das wertend zu meinen, dann muss man halt auf einige Funktionen verzichten. Ich zahle 35€ im Monat für 1,5 GB Internet im Vodafone Netz( nur Telekom ist besser) habe sowohl eine SMS als auch Allnetflat, und das iPhone 5 damals direkt zu Beginn bekommen. Rechnet man die 679€ vom iPhone raus, zahle ich nur für den Vertrag knapp 6€ im Monat.
So sehe ich das auch! Unterwegs ist diese Funktion immer problematisch. In Hotels und anderen WLAN-Hotspots belasten die Downloads (und z.B. Die iCloud Dienste) die Bandbreite und zwingen das WLAN in die Knie. Und wenn man z. B. Selbst eine Datenrate kauft und die dann per WLAN-Stick mehreren Geräten zur Verfügung stellt, dann ist die Datenrate schnell weg.
Man müsste die automatischen Downloads auf bestimmte WLAN Netze beschränken können.
AufgeWECKT.
Wenn ich zwei Mal pro Woche wissen will wie das Wetter anderswo ist, kann ich gerne ein paar Sekunden auf das Laden der Daten warten. Der App zu erlauben alle halbe Stunde die Daten aller Orte die ich den Favoriten habe neu zu laden , und das den ganzen Monat lang, das würde einen nicht unerheblichen Teil des Datenvolumens völlig sinnlos verplempern.
Verbraucht so gut wie gar nichts, das Orten läuft übers GPS und Wetter Daten ziehen lediglich ein paar kb.
56GB/Monat. Das ist doch gar nix. Nur heute hab ich 51GB ausm Netz geladen.
Automatisch im Hintergrund aktualisieren finds ich sowieso nicht vorteilhaft.
Hinterher bringt die Aktualisierung „Möchten sie alle ihre Daten und Telefonnummern an die App weiterleiten mit dieser Aktualisierung?“
Und Zack
Unterschied Push und Hintergrundaktualisierung für alle die es NICHT verstanden haben:
Push: BENACHRICHTIGUNG über neue Inhalte
Hintergrundaktualisierung: LADEN der Inhalte im Hintergrund vor dem Öffnen einer App
Es sind also zwei völlig unterschiedliche Dienste