Bundesnetzagentur nennt Herausforderungen
Interoperable Messenger: Diskussionspapier veröffentlicht
Es ist eines der erklärten Ziele der Europäischen Union: Messenger-Dienste wie WhatsApp, der Facebook Messenger, Skype, Zoom, Telegram und Signal sollen langfristig ein gewisses Maß an Interoperabilität an den Tag legen.
#BNetzA veröffentlicht Diskussionspapier zur #Interoperabilität zwischen #Messengerdiensten: Interoperabilitätsverpflichtungen können neue Wettbewerbsimpulse setzen, aber es können sich Herausforderungen z.B. bei Datenschutzes und Datensicherheit ergeben. https://t.co/VakKXOpG9k pic.twitter.com/1hFRMwiGt2
— Bundesnetzagentur (@bnetza) December 9, 2021
So soll zum einen verhindert werden, dass Anwender immer mehr Nachrichtendienste auf ihren Endgeräten installieren müssen. Zum anderen sollen auch Megakonzerne wie Facebook auf Basis von Funktionen, Preisen und Güte der eigenen Angebote um Kunden buhlen müssen und nicht mehr schlicht auf ihren enorm großen Nutzerstamm verweisen, der es für viele Anwender quasi unmöglich macht, die großen Angebote zu umgehen.
Ein Mega-Unterfangen
Bis die Messenger der bekannten Anwender jedoch genauso problemlos miteinander sprechen, wie es bei den E-Mail-Diensten heutzutage schon der Fall ist, wird jedoch noch viel Zeit vergehen müssen.
Ehe die Messenger-Angebote miteinander kommunizieren können, müssen sich die Verantwortlichen erst auf einheitliche Protokolle, Verschlüsselungsstandards und Schnittstellen verständigen, deren Implementierung dann noch gesetzlich eingefordert und abgewartet werden muss. Und wir stehen noch ganz am Anfang dieses Prozesses.
Zweites Diskussionspapier zum Thema
Um hier nicht ganz unvorbereitet zu starten hat die Bundesnetzagentur heute das Diskussionspapier „Interoperabilität zwischen Messengerdiensten“ (PDF-Download) veröffentlicht, das einen Überblick auf Potenziale und Herausforderungen geben soll. Die Behörde folgt damit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), der im Frühjahr ein ähnliches Papier lanciert hatte.
Die knapp 30 Seiten lange Broschüre ist durchaus lesenswert und nennt unter anderem aktuelle Zahlen zur Verbreitung der hierzulande genutzten Messenger-Dienste, die auf einer Verbraucherbefragung der Bundesnetzagentur basieren.
Überraschung: Die drei populärsten Dienste hierzulande kommen allesamt vom Facebook-Mutterkonzern Meta. WhatsApp (93 %), Facebook Messenger (39 %) und Instagram Direct Messages4 (25 %) werden in Deutschland am häufigsten genutzt.
Konkurrierende Dienste wie Skype (20 %), Zoom (18 %), Telegram (16 %), Microsoft Teams (14 %), Snapchat (14 %) oder Signal (13 %) sind deutlich weniger verbreitet. Die nicht abgebildeten Messengerdienste sind im Folgenden nach absteigenden Nutzungsanteilen aufgeführt: Google Messages (7 %), Threema (5 %), Cisco WebEx (4 %), Google Meet (2 %), Google Duo (2 %), Viber (1 %), WeChat (1 %) und Sonstige (1 %).
Ich möchte keine Schnittstelle zu Meta.
Wieso? Bitte erklären.
Eine Schnittstelle fördert andere (bessere) Messenger, die bisher daran scheitern, dass sie eine zu kleine Nutzerbasis haben.
Glaube Du verstehst nicht ganz, was Schnittstelle bedeutet..
Es gibt heute schon ein Protokoll was eigentlich perfekt wäre. Nämlich Matrix.
Funktioniert im Grunde ähnlich wie Email. Jeder kann im Endeffekt seinen eigenen Server hosten oder sich auf einem beliebigen registrieren. Es ist dennoch möglich Nutzer auf allen Servern zu kontaktieren. Dezentralität ist bei einem Messenger auf jeden Fall wünschenswert. Noch dazu gibt es viele verschiedene Clients die man nutzen kann und soweit ich weiß ist das ganze auch noch komplett open source. Verschlüsselt mittels E2E natürlich ebenso. Leider halt kaum verbreitet.
Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen das die etablierten Messenger und vor allem Facebook bei der interoperatiblität groß mitwirken wird. Die werden dagegen kämpfen.
Ich hab mit Kollegen einen Matrix server :D Man kann praktisch alle messenger mit bridges dort einbinden
Matrix ist definitiv die beste Lösung, die aktuell existiert. Mittlerweile findet das auch immer weiter Verbreitung, nicht zuletzt da Unis wie die TU Dresden eigene Server hosten (und alle Beschäftigten und Studenten automatisch Accounts bekommen), die Bundeswehr mittlerweile auf Matrix für interne Kommunikation setzt, Matrix in unserem Gesundheitswesen für Chats, Videoanrufe und Dokumentenaustausch genutzt werden soll, die französische Regierung flächendeckend Matrix nutzt, usw.
Es gibt auch Projekte, die das Konzept von interoperablen Messengern auf Basis von Matrix heute schon umsetzen, siehe https://beeper.com.
Full disclosure: Ich arbeite als Entwickler bei Beeper. Werbung möchte ich keine dafür machen, aber ich begeistere mich sehr für das Thema Matrix und teile daher gerne dazu Informationen.
Da wird wieder was Ausgedacht, was sich in erster Linie toll anhört. Ob es technisch Machbar ist, oder wie es umgesetzt werden soll, darum kümmert sich aber niemand.
Das ist das gleiche wie mit der EU Drohnenverordnung, welche seite 1. Januar 2021 (also nun fast ein komplettes Jahr existiert), aber bis heute wurde noch keine Behörde dazu geschaffen, damit Hersteller ihre Drohnen Zertifizieren können. Gleichzeitig im voraus jedoch „Ein Nachzertifizieren wird nicht möglich sein“. Somit wird mehr und mehr Elektroschrott produziert, weil es ohne Zertifizierung die wenigsten kaufen möchten, wenn sie dann spätestens 2023 ohne großen Drohnenführerschein, fast nirgends mehr fliegen dürfen.
Diese EU kotzt einen langsam richtig an und dann wird noch von mehr Datenschutz gesprochen, gleichzeitig aber am liebsten in jedem Messenger eine Hintertür zum Mitlesen haben, selbstverständlich nur wegen Terrorismus, ja ne, ist klar…
+ 1 EU ist scheisse
„Das glaube ich nicht, Tim!“
Und ohne EU ist alles Scheiße. Leider vergessen ausgerechnet die Deutschen, die über alle Maßen von der EU profitiert haben, das immer wieder. Auch GB muss das jetzt lernen.
Und ich freu mich darüber wie es bei den Briten nach dem EU-Austritt abläuft.
Geliefert wie bestellt.
Wohl eher „So soll zum einen verhindert werden, dass die EU immer mehr Anwendungen zum Mitlesen-Lassen durch die Hintertür bewegen muss.“ :D
d EU rettet einigen Fanboys den Arsch, indem Sie ihnen die komplette Abhängigkeit von den großen IT Unternehmen erspart.
Da es auf jeden Fall kommen wird, freue ich mich schon sehr da drauf. Tatsächlich nutze ich immer mehr den HomePod um Nachrichten zu verschicken und so könnte ich dann auch Leute bei WhatsApp und Signal erreichen. Wird aber leider noch eine Weile dauern. Hoffentlich ist es spätestens dann soweit, hat Apple seine AR-Brille raus.
Ich gebe zu, meine Frau und ich nutzen das auch, seit ich mit unserm Sohn das hier alles eingerichtet habe. Es fehlt nur noch die Stimmenerkennung, da alle Nachrichten über meine Handynummer rausgehen und meine Frau es öfters kurz als ich.
Freue mich auch schon sehr drauf.
Ich schreib SMS. Funktioniert überraschend gut …
Jip, SMS und iMessage reichen mir auch. Nur kannste über SMS keine Bilder versenden. Das stört die meisten. Ich finde es aber eher erholsam.
Geht mir auch so. Per iMessage kann man auch kostenfrei Bilder versenden. Damit aber leider nur unter Apple-Geräten. Bei SMS heißt der Bilder-Dienst MMS (kann man in den iPhone Einstellungen aktivieren) aber der ist leider nicht kostenlos. Würde man MMS kostenfrei anbieten oder iMessage für Android öffnen, würde WhatsApp sicherlich einige Nutzer verlieren. Hach das wär einTraum.
Eben, man sollte den Quark lassen aber alle verpflichten RCS in allen Endgeräten out-of-the Box zu implementieren.
Klingt für mich nach einer aufgewärmten Suppe aus dem letzten Jahrtausend… irgendwie war die Welt mit dem MMS-Standard schon fast so weit… anscheinend wollte „man“ aber eine standardisierte Schnittstelle aber nicht weiterentwickeln… dann halt jetzt nochmal von vorne… :D
Irre ich mich oder gab es sowas in derart schonmal !?
IM+ hieß das glaub ich!?
Das vereinte schon vor Jahren die Messenger,vielleicht nicht ganz so wie hier im Bericht gewünscht aber es war schon vor 10jahren ein Denken in dieser Richtung !
Das wird Niemals etwas und ich will nix mit dem Facebook Konzern überschneiden lassen
Da es Gesetzt wird, ist egal was du gerne hättest. Hinzu wird es brauchbare Lösungen geben. Man arbeitet da bereits länger dran.
„So soll zum einen verhindert werden, dass Anwender immer mehr Nachrichtendienste auf ihren Endgeräten installieren müssen“
Das erleichtert natürlich die Spionage der Behörden enorm…weiter so.
Inwiefern? Es geht doch nicht darum, dass jeder nur eine bestimmte (EU-)App zu Kommunikation einrichten soll, sondern dass diverse Apps unterschiedlicher Hersteller sich eine heterogene Kommunikationsplattform teilen und dabei gewisse Mindeststandards zur Interkommunikation beretstellen. Installieren und einen Zugang brauchst du dann nur bei einem Anbieter oder ggf. über einen eigenen Server (analog zu Matrix, XMPP, E-Mail, …).
Die EU hat keinen Patriot-Act!
Sehr gut,
damit kann WhatsApp sein quasi-Monopol nicht mehr ausspielen
Witzig, Threema wurde hier bei den WhatsApp News in den Kommentaren immer gehyped, wird aber nur von 5% genutzt.
Ich find’s gut!
Wäre ja schonmal übersichtlicher wenn die Anbieter Ihre einzelnen Messaging-Dienste zusammenfassen würden.
Meta: WhatsApp, Facebook, Facebook Manager, Instagram, Snapchat,…
Microsoft: Skype und Teams (wofür zwei?)
Apple: FaceTime und iMessage (in WhatsApp ist auch VideoCall und Messaging zusammengefasst)
Wird wohl nie geschehen. Stattdessen immer mehr einzelne Apps (siehe Meta).
Klasse:
erleichtertes Abhören durch den Staat und
Komplette Daten bei allen.
super Sache….ganz sicher nicht!
und wer hat denn Facebook jede scheiß Übernahme durch gehen lassen?
BlackBerry konnte das bereits vor 15Jahren… Ich frage mich die ganze Zeit schon warum das keiner mehr hin bekommt!?