FairtiQ-App
In der Schweiz: Fahrkartenkauf mit der Apple Watch
In der Schweiz können Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr nun erstmals direkt mit der Apple Watch erworben werden. Die App FairiQ erlaubt in ihrer aktuellen Version den Kauf von Fahrkarten in ausgewählten Regionen direkt von der Apple-Uhr aus.
FairtiQ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF), der Verkehrsbetriebe Luzern und der Rhätischen Bahn (RhB) und macht den Kauf von Bus- und Zug-Tickets denkbar einfach. Ein Fingertipp beim Einsteigen und ein zweiter beim Aussteigen genügt, um im Besitz einer gültigen Fahrkarte zu sein. Wer das Abmelden beim Aussteigen vergisst, wird per Push-Mitteilung darauf aufmerksam gemacht. Ein ähnliches Konzept kennen wir von den nur noch bis Ende November laufenden Projekt Touch&Travel der Deutschen Bahn. FairtiQ geht mit der Apple-Watch-Erweiterung allerdings einen deutlichen Schritt weiter.
Der jeweilige Fahrpreis wird nach Abschluss der Fahrt automatisch berechnet und auf dem gewähltem Zahlungsmittel belastet. Die App kann für Reisen in den Tarifverbünden Frimobil (Region Freiburg), Passepartout (Region Luzern) und Engadin Mobil (Region Oberengadin) verwendet werden.
Innovativ. Sehr gut.
Plus libero (Region Bern-Biel/Bienne-Solothurn) sowie STI in Thun.
Cool. Nur ist, wer regelmässig Tram, Bus und Zug fährt, mit einem Monats- oder Jahresabonnement des entsprechenden Verbunds wohl besser bedient.
Was heißt denn hier „…geht sogar noch einen Schritt weiter…“? Touch and Travel hat nach drei Fahrtrn innerhalb z.B. Frankfurts automatisch nur eine Tageskarte abgerechnet. Das war sehr sehr fair. Nur der Markt war dafür noch nicht reif. Ich hab mich hin der Vergangenheit immer darüber aufgeregt wie rückschrittlich das Angebot an IT-Komfortdienstleistungen in Deutschland ist (s. Apple Pay, WiFi etc.). Ich muss aber mehr und mehr erkennen das hierzulande die Nachfrageseite noch hinterm Mond lebt und sich da auch ganz wohl fühlt. Veränderung ist schlecht. „Das war ja noch nie so…!“
Hier in Deutschland herrscht halt immer noch eine große Skepsis gegenüber allem Neuen. Vor allem wenn es technische Neuerungen in Verbindung mit Internetverbindungen, insbesondere offen WLAN-Netzen geht und noch der Abrechnung über ein bargeldloses Zahlungsmittel. Unsere dänische Nachbarn sind uns da schon einiges voraus. Dort werden Zahlungen mittels Smartphone jetzt schon weitläufig akzeptiert. Außerdem denke ich das auch die Sturheit der Unternehmen kein einheitliches Zahlungssystem zu akzeptieren (z.B. ApplePay), sondern ein selbstentwickeltes, eigenes System etablieren zu wollen, hier den Fortschritt enorm hemmt.
So lange die Verbraucher und Banken keine Bereitschaft für die Akzeptanz von Neuerungen zeigen wird sich leider so schnell nichts ändern, bzw. Neuerungen, mangels entsprechender Kundenzahlen, „teuer“ von denjenigen die Neuem gegenüber aufgeschlossen sind, bezahlt werden müssen. Dies wiederum schreckt natürlich ab. Dabei sollte man aber grundsätzlich nicht vergessen, dass keine Leistung jemals wirklich kostenlos sein wird! Entweder wird ein geringer Obulus erhoben oder eine „kleine“ Gegenleistung erwartet.
Leider sehr wahr.
Macht FairtiQ auch (nur zur Info):
„Falls der Wert Ihrer Einzelfahrten einmal den Preis für eine Tageskarte übersteigt, zahlen Sie nachträglich nur den günstigeren Tarif“
So ist’s fair und zeigt wie es gehen sollte! Wenn die Kunden so behandelt werden, dann kann dies auch dafür sorgen, daß es weniger Schwarzfahrer gibt. Viele sind mit der Preispolitik der öffentlichen Verkehrsmittel ja nicht ganz einverstanden und entscheiden sich dazu, dann ganz auf eine Zahlung zu verzichten. Wenn in Zukunft per Smartphone gezahlt werden kann und die Nutzung des ÖPN mittels GPS exakt ermittelt werden kann, dann ist auch eine für den Nutzer attraktivere, bzw. fairere Abrechnung möglich.
Touch and Travel berechnet den Preis auch selbst aus.
Ich hoffe auf eine Alternative bzw. Integration in die Bahn eigene App, die genau nach diesem Prinzip funktioniert.
Beim ÖPNV in Berlin, möchte ich nicht jedes Mal das Ziel angeben müssen.