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Sitzend zu 10.000 Schritten

Chinas Umgang mit Krankenkassen, Schrittzielen und Bonus-Apps

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46 Kommentare 46

Die Teilnahmebedingungen des AOK-Bonusprogramms (PDF) informieren Versicherte schon seit geraumer Zeit über alle sportliche Aktivitäten, die sich per App-Tracking an die „Gesundheitskasse“ übermitteln lassen.

Rennhilfen China

Kosten $3 bis $9: Die elektrischen Bewegungshelfer

Unter anderem heißt es hier:

Teilnehmer, welche die AOK Bonus-App nutzen, erhalten zusätzlich, frühestens ab Teilnahmebeginn, für einzelne sportliche Aktivitäten zur Förderung ihres gesundheits- bewussten Verhaltens, wie Joggen oder Fahrrad fahren, weitere 100 Bonuspunkte je Aktivität. […] Eine sportliche Aktivität wird anerkannt, wenn […] mindestens einen Kalorienverbrauch von 150 kcal innerhalb von 30 Minuten […] oder 10.000 Schritte pro Tag.

Was uns fast ohne Umwege zu Goodharts Gesetz („Wenn ein Maß zum Ziel wird, ist es kein gutes Maß mehr“) und damit ins Festland China manövriert.

Auch hier bieten Krankenkassen finanzielle Anreize für einen aktiven Alltag. Die 10.000 Schritte werden jedoch schon länger nicht mehr bei ausgedehnten Spaziergängen, sondern mit strombetriebenen Smartphone-Halterungen erreicht.

Der unten angeheftete Tweet von Matthew Brennan erinnert an ähnlich gelagerte Geschichten, wie die des kanadischen Fahrzeugführers, der die geschlechtsspezifischen Preisunterschiede seiner KFZ-Versicherung mit einem Termin beim Standesamt für sich zu nutzen wusste.



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16. Mai 2019 um 20:06 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    46 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Bei sowas frag ich mich nur immer was als nächstes kommt .. vielleicht bekommt man kostenlose Kameras von der Krankenkasse von denen man sich aufzeichnen lässt um zu beweisen dass man nicht raucht und trinkt ? Kann Fotos von seinen Leberwerten einschicken um Geschenke zu bekommen? Menschen lassen sich echt für alles verkaufen.

  • prettymofonamedjakob

    10.000 Schritte am Tag sollte wirklich jeder schaffen. Das kriegt man ohne große Mühe in seinen Tag eingebaut. Der Mensch ist nich dafür gemacht rumzusitzen. Ich habe an nem normalen Arbeitstag gut 15.000 Schritte und fahre noch ca. 20km Fahrrad (Wenn ich nicht auf Dienstreise bin). Am Wochenende noch deutlich mehr. Leute bewegt euch!

  • Als nächstes kommt als Absicherung der Daten das Bewegungsprofil, das man mit einreichen muss … und irgendwann hat man freiwillig alles über sich zur Verfügung gestellt. ;-)

      • Martinx, nicht alle nutzen Payback, nicht alle nutzen Facebook, WhatsApp, Instagram, Apple Pay oder Amazon. Und manche davon vermissen rein gar nichts ;) und ihnen ist es auch komplett egal ob irgendwelche techhipster sie als altmodisch bezeichnen.

  • Ich vermisse einen Link wo ich mir so ein Smartphone Laufsimulator bestellen kann…

  • Ja, wer einen Fehler finden will wird auch einen finden. Und ebenfalls: Ja, wenn es eine Möglichkeit gibt zu betrügen, dann wird auch dies getan!
    Was aber nutzt es mir, wenn ich der Versicherung einen gesunden, aktiven Lebensstil vorheuchle und dann „trotzdem“ krank werde? Ein solches Verhalten schadet nicht nur allen Versicherten, sondern zeigt auch, daß derjenige weder bereit noch in der Lage ist für sich und andere Verantwortung zu zeigen und zu übernehmen. Und dann wird über die stetig steigenden Kosten im Gesundheitswesen gejammert.

    • Man sollte erstmal grundsätzlich darüber nachdenken, was so etwas überhaupt bewirkt, wenn man solche Daten für eine Versicherung bereitstellt. Eine Versicherung war immer eine große Masse, welche einzahlt, von dem eine kleine Menge etwas bekommt im Versicherungsfall. Was gerade passiert wird auf Dauer keine Vergünstigung der Preise zur Folge haben. Das ist wunschdenken. Und das Teilen Blauäugig. Aber Hauptsache kurzfristig sparen…

      • Den Nagel auf den Kopf getroffen. Selbst wenn ich einen Vorteil hätte, würde ich solche Angebote nicht nutzen denn sie untergraben die Solidargemeinschaft und fördern den Egoismus in unserer Gesellschaft.

      • @deformator: Das nur eine kleine Masse etwas abbekommt ist wohl eher unwahrscheinlich! Weshalb steigen denn die Raten dann ständig? Ohne einen gesunden Lebensstil und regelmäßigen Checkups nutzt die beste Krankenversicherung nichts.
        Das es Dank der Smartphone/Smarwatches heute eine Möglichkeit gibt dem Versicherer einen aktiven Lebenstil glaubhaft darzustellen ist ja nicht verkehrt.

      • @Sebo069: Ist es nicht genau umgekehrt? Wenn ich einen gesunden, aktiven Lebensstil führe und bereit bin dies meinem Versicherer zu belegen, dann zeige ich ja Verantwortung für meine Gesundheit und helfe gleichzeitig dadurch Kosten zu senken.

      • So einfach ist das nicht: die Statisik sieht zwar Potential, dass es vermutlich günstiger wird. Jedoch zeigt die Realität, dass die Gesundheitskosten sehr viel mehr steigen werden. Da nutzt auch die gut gemeinte Vorsorge nichts: wenn Du beim Joggen stürzt, und Du dir etwas mehr als das normale brichst, hat eben genau dieser Sturz mehr Kosten verursacht. Ob das 10 andere Gesundheitsbewusste aufwiegt? Und schon sind wir wieder bei der „Solidargemeinschaft“.
        Ihr denkt meiner Meinung nach immer nur mit dem eigenen Geldbeutel, denkt aber nicht weiter. Nennt man zwar Kapitalismus, ist aber wie viele inzwischen merken, das Krebsgeschwür unserer Gesellschaft.

  • Das fehlende Geld im Gesundheitswesen liegt wohl hauptsächlich an den großen Konzernen und manchen Pflegediensten, die sich völlig schamlos und fast unkontrolliert bedienen.

    • also pflegedienste werden ziemlich kontrolliert, die machen nicht die megagewinne. man muesste sich mal die renditen der pharmaindustrie anschauen und krankenhäuser. rechnen krhs falsch ab, gibt es keine strafen, pflegedienste ja. wieso darf man mit medizin und operationen geld verdienen, mit pflege nicht? ich kenne apotheker, die mehr geld mkt den bewohnern eines heims oder pflegedienst verdienen als der pflegedienst oder das heim

  • Könnt ihr vielleicht korrekt sein und im Text erwähnen, dass es sich um die AOK Plus Sachsen/Thüringen handelt?

  • Finde den verlinkten Artikel über den Typ der sein Geschlecht wegen der Versicherungsprämie geändert hat wenig erheiternd. Bei den Versicherungen passierte diese „Diskrimierung“ wenigstens auf Basis von überprüfbaren Statistiken. On Mann das jetzt mag oder nicht. Ansonsten wird man als Frau ständig zur Kasse gesehen. Beispiele: Ein Blazer kostet in der Reinigung in der Regel mehr als ein Sakko, gleiches gilt für eine Bluse, beim Friseur liegen die Preise für Frauen in der Regel auch höher (selbst wenn es für beide ein Kurzhaarschnitt ist), plus sowas wie „Frauenrasierer“ und die dazugehörigen Klingen die idR teuerer und hässlich rosa sind (da hat man dann ja wenigstens die Wahl die „Männer Variante“ zu kaufen). Gehe nicht davon aus, dass er in diesen Fällen auch so betonen wird, dass er eigentlich eine Frau ist (gesetzlich). Ich finde das opportunistisch.

    • Dann müsste in die Statistik auch rein, dass nicht alle Männer riskant fahren, unabhängig vom Alter. Oder dass auch Nichtraser dennoch risikoreich fahren können und solche, die immer zu schnell unterwegs sind, dennoch den Fussgängern Vortritt geben. Gleiches bei den Frauen.
      Kleider und Frisuren, da kommt es meistens auf den Aufwand an. Mehr = teurer. Aber beim Rasierer hat die Frau eine Auswahl und kann den günstigen Männerrasierer nehmen. Und das machen nicht wenige, ob in die eine oder andere geschlechterübergreifende Richtung.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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