iCloud-Account im Todesfall: Apple braucht Sterbeurkunde und Erbschein
Apple kennt inzwischen die Kreditkartendaten von deutlich über 800 Millionen aktiven iTunes-Kunden – doch was passiert eigentlich mit diesen, wenn einer der Kunden stirbt? Zu unserer Verwunderung hält der Support-Bereich Cupertinos keine entsprechenden Hilfedokumente vor, die über die Auflösung einer Apple ID im Todesfall informieren. Wir haben uns schlau gemacht.
Im besten Fall kennt ihr das Apple ID-Kennwort der verstorbenen Person und könnt euch so um den digitalen Nachlass kümmern. Bilder, E-Mail, Kontakt- und Adressdaten sind schnell gesichert, die möglicherweise vorhandenen Geräte lassen sich zudem für die Weitergabe in der Familie vorbereiten und von den entsprechenden „Find my iPhone“-Diensten entkoppeln.
Anschließend ist der Account des Verstorbenen eigentlich bereit zur Löschung – nur bietet euch das Webinterface Cupertinos leider keinen Knopf an, der das verwaisten Konto ins digitale Nirvana schicken könnte.
Drei Alternativen für die Hinterbliebenen
Um es kurz zu machen: Spätestens jetzt müsst ihr Kontakt mit dem Apple Support aufnehmen. Der vorhin besprochene Weg eignet sich dazu am besten. Am Telefon bietet euch Apples Hilfeabteilung nun drei Optionen an. Entweder löscht ihr das Konto, überlasst den Account einfach seinem Schicksal, loggt euch aus dem Konto des Toten aus und vergesst, dass hier überhaupt eine Apple ID existierte, oder ihr übernehmt die Apple ID.
Gerade wenn über das betreffende Konto viele Software-, Medien- und App Store-Einkäufe getätigt wurden, könnt ihr so den digitalen Nachlass sichern und die im Laufe der Jahre erworbenen Lizenzen weiter nutzen. Zum Löschen und zur Übernahme (hier lassen sich dann die eigenen Daten hinterlegen, eine Migration mit dem eigenen Konto bietet Apple jedoch nicht an) benötigt Cupertino eine Sterbeurkunde und einen Erbschein, aus dem eure Verknüpfung mit dem Toten hervorgeht.
Ihr müsst über eine Apple ID verfügen, deren Kontakt-Informationen mit denen des im Erbschein genannten Erb-Empfängers übereinstimmen. Die Sterbeurkunde bestätigt das Ableben des betroffenen Besitzers. Beide werden bei Apple eingereicht – der Support kümmert sich anschließend um das gewünschte Konto-Schicksal.
Mit Meminto kann man Nachrichten für den Fall des Todes hinterlassen. Mal für die Beta anmelden: http://Meminto.com
Gemacht
Einladungen gehen Mitte Februar raus!
Die Alpha ist dann aber nur für die Hinterbliebenen, gelle?!
Sieht aber sehr billig aus die Seite… glaube es geht mehr um Datensammlung
Extra für dich heute Nacht aufgehübscht ;-)
Zufrieden so?
Hat nun doch etwas länger gedauert – die beta ist fertig!
Wäre ja zu einfach, den Account mit dem eigenen verbinden zu können. Danke, Apple, ihr habt echt Sinn für Details. Hauptsache die neue iPhone Generation hat einen genauso miesen Akku wie der davor und lässt sich nur vergleichsweise aufwändig austauschen.
Trotzdem gekauft?
Klar, bis auf Details zufriedenstellend.
Erben 2.0!
Da kloppen sie die Hinterbliebenen nicht mehr um Oma & Opas Geschirr! Da wird erstmal Großvaters Accountsammlung durchgeforstet.
Und in 100 Jahren ist man stolz auf einen Apple-account in der 4. Generation.
XD
Ist doch schön, wenn man zusehen kann, wie sich die Menschheit weiterentwickelt.
Soweit ist es schon gekommen, das ein IT Unternehmen Sterbeurkunden sammelt und das Worldwide. The Hole of Dead…made by Apple
Anhand aus der Abbildung ersichtlich, sammelt ifun wohl auch schon fleißig.
Dead again forever ;)
Nicht nur IT-Unternehmen wollen in diesem Fall eine Kopie der Sterbeurkunde haben, sondern eine Vielzahl von anderen Unternehmen mit dem der Verstorbene ein Vertragsverhältnis hatte. Apple ist also kein Einzelfall und ich finde das Verhalten richtig so, denn ansonsten würde einen Missbrauch Tür & Tor geöffnet werden.
Sollen se doch. Was wollen die damit machen? Gucken was se Dem Hinterbliebenen Werbung für ein Eichensarg einblenden? GPS auswerten so das in nähe von Friedhöfen demnächst immer Stau angezeigt wird?
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Aber dennoch ein ernstes Thema auch jenseits von Apple dem ich noch nicht nachgegangen bin. Glaube man hinterlegt am besten noch zu Lebzeiten eine Accountliste die nach dem Tod zugänglich gemacht werden kann.
Siehe Google. Ganz ohne irgendwelche Urkunden. Einfach und simple. War Apple auch mal.
D.h. wenn mein Sohn meinen Account übernehmen will (irgendwann), muss er Sterbeurkunde und Erbschein an Apple schicken?
Einfach Adressdaten und Co. ändern reicht nicht aus!?
Ich hoffe da ändert sich in den nächsten Jahren noch was. Am besten wäre es, wenn man im voraus schon jemanden eintragen könnte! ;-)
Wenn er das Passwort von dir hat, dann reicht es in diesem Fall die Adressdaten und Co. zu ändern.
@jakuba
Ja das hat, bzw weiß er wo alle hinterlegt sind! ;-)
Eine Kopie der Sterbeurkunde usw. ? Was soll denn das bringen. So eine Sterbeurkunde hat man in nullkommanix nachgemacht. Das ist kein Hexenwerk. Solange das keine beglaubigten Kopien sind, ist das sinnfrei.
Wenn man’s wirklich drauf anlegt, ist auch eine beglaubigte Kopie kein Problem. Dafür müsste man es aber ganz gezielt auf den Account einer speziellen Person abgesehen haben, und das wird wohl maximal im Bekanntenkreis passieren – weshalb man sich dann jedoch mal ganz andere Gedanken machen sollte.
Hallo.
War da nicht was in der Presse vor einiger Zeit, Bruce Willis glaube ich, streitet mit Apple um sein digitales Erbe ?
Und Apple weigert sich das er seine recht grosse Musiksammlung vererben darf?
Das wird bestimmt nich ein grosses Thema in Zukunft… „…sie haben die Musik nur geliehen und dürfen sie hören so oft sie wollen, jedoch gehört sie Ihnen nicht, also auch nicht vererben…“
…
Um solche Dinge zu umgehen, besitze ich alle Passwörter der gesamten Familie!
Die Einkäufe in die eigene ID integrieren geht nicht, aber über die Familienfreigabe dann ja doch, oder?
Was passiert eigentlich, wenn man, wie ich, keine Kinder und keine Angehörigen mehr hat?