Ehemaliger Apple-Manager im Interview
Beim ersten iPhone: Jobs hätte fast auf Form statt auf Funktion gesetzt
Tony Fadell, langjähriger Apple-Mitarbeiter und in der Community vor allem als „iPod-Vater“ bekannt, will sein neues Buch verkaufen. „Build: An Unorthodox Guide to Making Things Worth Making“ Kostet als gebundenes Buch knappe 15 Euro, ist bislang allerdings nur auf englischer Sprache erhältlich.
Um dieses in den Schlagzeilen zu platzieren, rührt der Wegbegleiter des Apple-Gründers Steve Jobs schon seit einigen Tagen die Werbetrommel und versorgt uns mit kleinen Anekdoten aus dem Inneren des Konzerns, aus dem ansonsten fast kein Wort nach außen dringt. Dazu gehört etwa die Geschichte über die Herkunft der Click-Wheel-Steuerung des iPods.
Und da Fadell bekanntlich ein guter Geschichtenerzähler ist, macht auch das Zuhören Spaß. Zuhören konnte man dem Apple-Manager erst vor wenigen Tagen im Rahmen eines Podiumsgespräches mit der amerikanischen Journalistin Joanna Stern, die euch als Technologie-Kolumnistin des Wall Street Journals vielleicht schon mal über den Weg gelaufen ist.
Jobs wollte keinen SIM-Karten-Slot
Stern hat sich kürzlich über eine Stunde mit Fadell auf der Bühne des Computer History Museums unterhalten. Eines der angeschnittenen Themen: Der SIM-Karten-Slot des ersten iPhones.
Wäre es ausschließlich nach dem Willen des Apple-Chef Steve Jobs gegangen, hätte das erste iPhone 2007 auf diesen verzichten sollen und schon damals so nah wie möglich an das Ideal eines nahtlosen Objektes heranzukommen. Da es 2007 jedoch noch keine eSIM gab, hätte Apple mit einem CDMA-Gerät in den Markt starten müssen – ohne Unterstützung für den in Europa vorherrschenden GSM-Standard. Und Jobs war drauf und dran genau dies zu veranlassen.
Letztlich sei es Fadell nur unter Zuhilfenahme von belastbaren Zahlen zur Verbreitung der beiden Mobilfunkstandards gelungen, Jobs von seinem Vorhaben abzubringen. Dem ganzen Gespräch könnt ihr im eingebetteten Interview beiwohnen.
Hat er doch…. das 1. iPhone konnte doch weniger als jedes andere vergleichbare Gerät.
Nokia S60 und S80 waren technisch meilenweit voraus, hatte nur keinen Touchscreen.
Kein einziges Handy konnte zum Erscheinungsdatum Vergleichbares in Sachen Sound oder geschweige denn Internet.
Das waren alles Krücken. In „Windows for Mobile“ als auch in Nokiahandys (mit zB dem OS „Symbian“) konnte man nichts(!) Vergleichbares anbieten.
Protokoll? IP? IP was? Da war damals OSX für Mobile umgebaut worden. Meisterleistung!
Kamera, aber vor allem Touch. Vom Touch mit Pinch und Zoom-Funktion? Gab es einfach nicht. So einfach ist das. Wenn ich dann so etwas wie den Kommentar lese…urgs.
Echt?
Alle KäuferInnen fanden das nur gut, weil es den Händen schmeichelte?! ^^
Das lag und liegt aber eher an iOS :D wir können froh sein, dass es erst ne GSM Version des iPhones gab
weils kein vergleichbares gerät gab.
Och doch recht schnell gab es doch das G1 von Google, welches bei mir damals auch echt fast das Rennen gemacht hätte. Gerade am Anfang fand ich die Option einer richtigen Tastatur noch sehr angenehm. Symbian hatte ja auch noch recht zügig nachgezogen und sein OS touchfähig gemacht.
Ich würde mir heute noch eine iPhone hülle mit einer kleinen Tastatur mit Druckpunkten kaufen.
Da kann man einfach deutlich schneller schreiben.
Eben. Zu diesen Zeitpunkt gab es ja nicht einmal ein einziges vergleichbares Gerät. Das war so ein starkes Tech-Bene das Google sein Android Software was nur für Digitalkamera war zur Not schnell auf Smartphones gebracht hatte.
Der App Store und nicht das iPhone selbst war der Game Changer in dem Markt. Falsche Herleitung von dir. Erst als die Schnittstellen mit Ideen von Entwicklern gefüllt wurden entstand der Anklang in der Masse. Vorher galt das iPhone nur als typisches Apple Gerät für bereits vorhandene Apple Kundschaft. Mit dem App Store wurde das Bedürfnis bei nicht Apple Kunden geweckt. Wie Anfang 2000 mit dem iPod und dem iTunes Store.
ibm Simon?
Tech-Beben
Das sogenannte G1 war von HTC und wurde ausschließlich von der Telekom als G1 vermarktet
Mit „recht schnell“ meinst du mehr als eineinhalb Jahre danach. Und wäre Google CEO Schmidt nicht zufällig auch Boardmember bei Apple gewesen, hätte er wohl nicht rechtzeitig, sprich vor Release des iPhone, massive Änderungen am UIDesign von Android veranlassen können.
Davon ab waren das HTC Dream und Android 1 noch ziemlicher Schrott.
Und an was für Geräte denkst du da? Naaa?
Was für ein Blödsinn.
Warum ist es denn so ein Hype geworden ?
Da du fragst: Der App Store brachte den Durchbruch fürs iPhone.
Hauptsache das aggressive Marketing brachte den Durchbruch! Schon bei den alten Nokia Communicatoren konnte man Drittanbieter-Software installieren. Nokia hat das nur nie wirklich aktiv beworben. Das war später bei Symbian S60 und S80 genauso und die waren bereits zahlreich auf dem Markt, als das erste iPhone kam, welches wiederum zunächst KEINE Drittanbieterapps unterstützte und generell im Vergleich zu Symbian komplett zugeknöpft war. Nokia hatte den Fehler gemacht und Apple / iPhone nicht als Konkurrenz gesehen und zu spät versucht das Ruder herumzureißen. Der Rest ist Geschichte …
Ein Beispiel was das iPhone weniger konnte als andere Geräte: Es konnte kein Video aufzeichnen und hat das auch nie als Update bekommen. Das konnten alle meine Geräte, die ich Jahre davor hatte. Aber es war mir nicht so wichtig, so dass ich darauf verzichten konnte. Aber nach heutigem Gesichtspunkt schon verwunderlich.
…und hatte kein UMTS sondern nur EDGE.
Deshalb gabs damals kein iPhone für mich
Ach ne, was konnten denn die anderen so vieles besser?
Das erste iPhone hatte kein Bluetooth. Weshalb bei mir das G1 gewann!
Doch, hatte es (Bluetooth 2.0).
Wurde damals erst mit iPhone OS2 eingeführt bzw. aktiviert.
Achso, dann muss ich mir wohl eingebildet haben, dass das 2007 von Apple für das erste iPhone angebotene Bluetooth Headset mit dem iPhone benutzt werden konnte.[/Ironie]
Es kamen über Updates zusätzliche Profile hinzu, richtig. Dennoch war Bluetooth bereits bei Release vorhanden und nutzbar. Und 2009 (erst dann erschien das HTC Dream) sowieso.
Weiterhin gab es zum Release des iPhone 2G noch kein HTC Dream. Auch nicht zum Release des iPhone 3G.
Vorab, mich hat das iPhone damals überzeugt und ich war dabei. Aber einige schauen hier durch die rosarote Brille und heute scheint alles so klar. Das war aber nicht so. Das iPhone hatte viele Nachteil was viele mit dem ersten Modell nicht überzeugen konnte.
Ganz weit vorne dass es täglich geladen werden musste. Viele hatten einfache Handys und bewerteten das großen Nachteil. Sicherlich für viele nicht vorstellbar, aber gerade die Software Tastatur war für viele ein KO Kriterium. Es konnte nicht blind bedient werden und auch mit einer Hand trotz damals kleiner Größe nicht möglich. Das iPhone war nur exklusiv über die Telekom zu bekommen und mit einem sehr teuren Tarif nutzbar. Erst später iPhone 3G(s) über Belgien und der Schweiz konnten Simlockfreie Geräte erworben werden. Was war das für eine Zeit wo jemand jemanden kannte um das Ding zu besorgen. Austausch von Fotos war mit andern gar nicht möglich. Kein Bluetooth und kein Infrarot (richtig, das war damals ein Standard). Eine riesige Schwäche aus Sicht vieler war auch, dass das halbe Internet in Safari nicht nutzbar war, da gefühlt jede zweite Seite Flash war. Internet 3.0 etc. gab es damals nicht und Apple war sogar strickt gegen mobile Webseiten (Erinnerung an WAP). Sie wollten das vollwertige Internet in Safari bringen. Ohne Flash war das für viele aber nur die Hälfte wert. Die Kamera konnte keine Videos aufzeichnen. Auch nie via Update. Unvorstellbar. Ein Detail was viele auch nicht wissen, man konnte nicht mal den Hintergrund individualisieren. Ohne iTunes war das iPhone auch aufgeschmissen. Wie kamen die Updates aufs Gerät? Window Leute mussten schon die Bereitschaft haben iTunes zu wollen. Damit man damals iTunes verwenden konnte musste man QuickTime installieren, da sie die Engine als renderer verwendeten. Das hatten nur iPod Nutzer. Und Mac Nutzer sowieso. Eigene Dateien auf dem iPhone speichern? Nahezu unmöglich. Oben schrieb ich es schon, nicht das iPhone hat den Markt alleine umgekrempelt. Das passierte erst mit dem App Store und den Schnittstellen zur Sensorik etc. KURZ: So klar war das alles damals nicht.
+1, PERFEKT beschrieben. Ich bin auch ein, nach wie vor, begeisterter iPhone Nutzer, aber das erste iPhone konnte im Vergleich zu den ganzen damaligen „highend“ Nokia und Ericssonhandys nix, aber auch gar nix.
Aber den geniale Touchscreen und den Appstore gab es am Anfang halt nur bei Apple.
Sehr gut beschrieben!
Aber was mich damals am meisten gestört hat, war dass es kein Copy + Paste gab!
Daher erst 3Gs mit jailbreak
+1
Vielen Dank für deinen aufschlussreichen Text.
„… das Ideal eines nahtlosen Objektes“ das waren noch schöne Designziele. Die Buckel auf der Rückseite sind wohl nicht ganz dem Ur-Konzept entsprechend. Schön war es damals. Heute sind es nur noch Funktionen die die Maßstäbe setzen.
Das ich sollte mal seinen kantigen Namen verlieren, dann verkauft es sich auch besser
Wäre cool gewesen, dann hätten wir heute nur noch esim und nicht mehr diese sinnlose Karte, die Entwicklung wäre weiter und im iPhone wäre bereits seit 10 Jahren mehr Platz für Akku und andere Dinge gewesen!
CDMA gab es damals ja auch schon. Es wäre dann wohl eher so gewesen, dass Apple nur im Verizon Netz unterwegs gewesen wäre und das Produkt dann aufgrund der geringen nachfrage eingestampft worden wäre (wenn es keine nachträgliche Öffnung für die sim Karte gegeben hätte). Wir würden dann heute wohl eher alle mit Android rum laufen, da es hier zum Glück nur einen Standard gibt :D
Ne gab es nicht
…ich mag die normale sim und betreibe auch die iPads so.
Für Kinder toll einfach SIM raus und das war’s. Wir haben die iPads bewusst ohne WLAN eingerichtet bzw. – nur über unsere als Hotspot
Was?
Wäre das dann wirklich CDMA und nicht CDMA 2000 gewesenen?
Apple hat auch vor allem das Rennen gemacht weil iOS flüssig gelaufen ist ohne zu ruckeln. Wollte mir damals eigentlich ein HTC kaufen. Und habe Tage damit verbracht die verschiedenen Geräte zu testen. Und mir fiel auf, dass die ganzen Konkurrenz Telefone geruckelt haben. Vor allem bei der Absicht von Fotos. Nur das iPhone gab die Fotos flüssig wieder. Also ist es ein iPhone 3GS geworden. Ich war froh nicht mehr iPod Touch und Handy mit mir herum tragen zu müssen. Sondern ein Gerät für alles zu haben.
Hatte 2007 ein iPhone aus den Staaten bezogen. Mit jailbreak war es seinerzeit das Smartphone, was es auf dem Markt gab.