Vollpreistitel für iOS
Höllisch gut? Deckbuilder Monster Train angespielt
Zugegeben, zum Release der iOS Umsetzung des Roguelike-Deckbuilders Monster Train am vergangenen Freitag hatten wir beim Blick auf Logo und Trailer zuerst gedacht, dass es sich nur um einen weiteren Free-to-Play Magic: The Gathering Abklatsch inklusive Boosterpacklotterie über InApp-Käufe handeln würde.
Erst später haben wir bemerkt, dass das Spiel viel mehr an Slay the Spire erinnert und ebenso als Vollpreistitel daherkommt. Ein Blick auf Steam verriet uns, dass die Windows Version bereits im Mai 2020 erschienen ist und sich äußerst guter Spielerkritiken erfreut. Dem folgend haben wir den Titel einfach mal selber angespielt.
Da friert die Hölle zu
Die Hintergrundgeschichte von Monster Train ist schnell erzählt. Nachdem die Mächte des Himmels die Dämonen der Unterwelt besiegt und das Herz der Hölle zum Erlöschen gebracht haben, versuchen einige übrig gebliebene Monster einen letzten brennenden Splitter der Höllenglut ins Zentrum der Hölle zu bringen um das Höllenfeuer erneut zu entfachen. Natürlich versucht der Himmel dieses Vorhaben zu vereiteln und hetzt euch seine Heerscharen auf den Hals, die eure Reise mit dem Höllenzug stoppen sollen.
Zu Beginn jeder dieser „Reisen“ wählt ihr einen Haupt- und Nebenstamm, aus dem sich euer Kartendeck zusammensetzt. Diesen vorgefertigten Satz Karten könnt ihr in jedem Abschnitt durch Belohnungen, Händler und Begegnungen ergänzen und verbessern. Dazu gehört es auch unnötige Karten auszusieben. Jedes Mal wenn ihr einen neuen Abschnitt passiert erwartet euch ein Kampf, in dem die Mächte des Himmels euren Zug überfallen.
Euer Zug selbst besteht aus drei Kampfebenen, in denen ihr während der Kämpfe im Rundenmanier Monster platziert und Zauber wirkt. Sofern ein Himmelskrieger in der Runde nicht besiegt wurde, wandert er eine Ebene höher um näher an die Höllenglut im Dachgeschoss zu gelangen.
Da ihr euch kein fest definiertes Deck zusammenstellen könnt, sondern der Zufall darüber entscheidet welche neuen Karten euch das Spiel aus dem Kartenpool anbietet, müsst ihr euch für jede Reise eine angepasste Strategie zurechtlegen. Das Spiel belohnt euch stets mit der Auswahl von einer aus zwei bis drei Zufallskarten. Um eure Reise trotz dieser Einschränkungen bestehen zu können, müsst ihr auf möglichst starke Synergieeffekte setzen.
Damit gestaltet sich das Spiel als recht abwechslungsreich und bietet einen hohen Wiederspielwert. Gleichzeitig bleibt der Komplexitätslevel dennoch überschaubar, sodass sich ideale Synergien leicht erkennen lassen.
Zwar könnte uns Monster Train nicht vor dem Mac fesseln (die iOS Version lässt sich auch auf Macs mit M Prozessoren installieren), abends auf dem Sofa lümmelnd fiel es hingegen schwer iPhone bzw. iPad bei Seite zu legen. Es ergibt sich durchaus ein gewisser Suchtfaktor weitere Strategien auszuprobieren und neue Karten sowie zumindest einen weiteren der insgesamt 5 (bzw. mit DLC 6) Stämme freizuschalten und auszuprobieren.
Als einzige Hürde bleibt der Kaufpreis von 11,99 Euro für die 560 MB große App. Im Gegenzug versucht das Spiel nicht euch mit Gold oder Diamanten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Zumal das iOS Pendant, welches der PC Version in nichts nachsteht, zumindest etwas günstiger als die 20,99 Euro teure Windows Version auf Steam ist. Als einziger InApp-Kauf findet sich der The Last Divinity DLC, welcher mit 4,99 Euro jedoch ebenfalls ungefähr halb so teuer wie der entsprechende DLC für den PC ausfällt.
Für mich eines der besten Spiele seit langem für iOS. Macht richtig Spaß und jede Runde bzw. Reise ist anders. Sehr zu empfehlen.
Danke für den Tipp!