"bullshit, not-documented-anywhere"
HEY Calendar: Erst abgelehnt, dann provozierend reingetrickst
Der E-Mail-Anbieter HEY und Apples App-Store-Einlasskontrolle haben schon mehrere Konflikte miteinander ausgetragen. Initial verwehrte Apple der Applikation im Sommer 2020 den Zugang in das eigene Software-Kaufhaus und begründete diesen Schritt mit fehlenden Funktionen für Anwender ohne registriertes Konto.
HEY Calendar app for iOS was just resubmitted for approval by @AppStore. Team worked through the weekend to address the bullshit, not-documented-anywhere, not-enforced-with-any-consistency claim that the app "does something", if you don't have an account. https://t.co/DgtfzBXrpx
— DHH (@dhh) January 8, 2024
HEY implementierte daraufhin widerwillig eine 14-tägige Testphase und beschwerte sich lautstark über das nicht dokumentierte, willkürlich durchgesetzte und im Bezug auf Anwendungen wie Netflix offenbar komplett fehlende Regelwerk. ifun.de berichtete damals:
- E-Mail-Dienst „Hey“: Apple will vom Abo profitieren
Jetzt, zwei Jahre später, haben Apple und HEY die nächste Auseinandersetzung hinter sich. Ausschlaggebend diesmal ist der neue HEY Calendar, mit dem die App-Anbieter ihren E-Mail-Dienst fortan auch um eine Terminverwaltung ergänzen.
Apple wies auch den Kalender ab
Auch der HEY Calendar wurde im ersten Anlauf nicht in den App Store aufgenommen. Erneut störte sich Apple daran, dass die Anwendung keine Funktion für Anwender bieten würde, die nicht über ein vorhandenes HEY-Konto verfügen.
Die Reaktion der Entwickler diesmal darf als augenzwinkernde Provokation verstanden werden. So haben die HEY-Macher ihren Kalender jetzt mit einer Demo-Version versehen, die vergangene Apple-Events anzeigt, ansonsten aber keine weiteren Interaktionen mit dem Terminplaner zulässt.
Dies hat offenbar dennoch ausgereicht, um Apple von der Zulassung des Kalenders in den App Store zu überzeugen. Die neue HEY-Anwendung lässt sich jetzt aus dem App Store laden und installieren.
Ein Fall, der die laufenden Diskussionen über die Macht und die Kontrollmechanismen großer Technologieunternehmen weiter anheizen dürfte. Kritiker argumentieren, dass Apples Richtlinien für App-Entwickler oft undurchsichtig und inkonsistent seien, was zu einer ungleichen Behandlung verschiedener Anbieter führt. Eine Debatte die Fragen hinsichtlich der Regulierung digitaler Märkte aufwirft, mit denen sich derzeit auch das US-Justizministerium beschäftigt.
Es wird Zeit für die Öffnung… ist ja lächerlich
Also „fehlenden Funktionen für Anwender ohne registriertes Konto“, finde ich wirklich bescheiden. Das gleiche ohne Testphase ein Abo abzuschließen. Wenn da nicht noch komische Sachen gelaufen sind finde ich das was Apple fordert sogar gut …
Bin ich bei dir (auch ein Grund warum ich so Apps nicht nutze), allerdings nur wenn es auch so in den Regeln vermerkt ist. Das ist aber nicht der Fall von daher ist das, laut Apples eigener regeln, Gusto vom Entwickler.
Das ist ja wie bei Apple…keine Anwendung ohne Apple-Account.
Und dann? Wird die App nur von den wenigsten geladen werden. Ungefähr so wie im PlayStore. Bester Entwicklertot.
Es ist apples Store und sie sind verantwortlich dafür, was dort rein kommt. Also können sie auch ihre Regeln aufstellen. Niemand wird gezwungen, seine App in den AppStore zu geben. Alternativ einfach zu Google, da kommt jeder Schrott rein.
Laber besser nicht irgendwas nach, was du irgendwo gelesen hast.
Es gibt Regeln, das ist gut. Aber wenn die Regeln für jeden anders ausgelegt werden läuft was schief! Es gibt zig Apps, die einen Account voraussetzen, da man ohne gar nicht in die App kommt. Aber die wurden alle durchgewunken. Als Beispiel sei Netflix genannt. Aber es gibt zig weitere.
„App-Entwickler oft undurchsichtig und inkonsistent seien“
Darf ich den Satz mal präzisieren:
Wir streichen „oft“ und ersetzen es durch: zur Gänze
Und seien, durch: sind
Es ist ja schon lange eine Schwäche des AppStores, dass man nicht sehen kann, welche Apps wirklich komplett gratis nutzbar sind und welche Folgekosten (z.B. Abos) oder weitere Accounts (mit ggf. weiteren Zusatzkosten) brauchen.
Eine Intransparenz, die Apple so gewollt hat.
Steht zwar überall vor dem Button enthält In-App Käufe und darunter kann man sehen welche bevor man den Dowload anschmeißt. Hast du eine Quelle für deine Behauptung?
Ja genau, und ein in App kauf kann aber einfach notwendig sein um es zu nutzen (wie hier).
Abos werden überhaupt nicht transparent dargestellt.
Wenn man unten bei in-App klickt erkennt man generell schnell ob es ein abo ist, da bei abos auch spezialdeals gelistet sind
Könnte aber sicher transparenter designed sein. Ich würde mir drei Kategorien wünschen, ähnlich wie früher:
1. Abo apps, 2. einmal app kauf/einmal in-App(s) (da wären auch freemium mit ingame Währung und game/season pass), 3. free
Bei 3. free sollten natürlich auch apps mit spenden in-App Käufen (also ohne Gegenwert) beinhalten
Selbst wenn es klare Regeln gibt, ist doch fraglich, ob sich Privatunternehmen daran halten. Macht euch doch mal den Spaß, offenkundig rechtswidrige Inhalte auf TikTok zu melden. Was nicht ewig lange auf Bearbeitung wartet, wird schnell als unkritisch abgestempelt. Und wer macht sich dann die Arbeit, das zur Anzeige zu bringen, wenn es einen nicht direkt betrifft?
Es bräuchte mmn keine Öffnung, aber zumindest ein klares Regelwerk, dass für alle gilt in Kombination mit einer übergeordneten staatlichen Beschwerdestelle, die bei Meinungsverschiedenheiten schnell vermittelt.
Eine staatliche Stelle, die „schnell“ vermittelt? Finde den Fehler…
Du widersprichst dir im eigenen Kommentar…
Im ersten Teil zeigst du doch wunderbar auf, dass dein „bräuchte es…“ Teil nicht funktioniert.
Die Begründung ist wirklich lächerlich. Facebook, Instagram oder auch Satellite bieten ohne Anmeldung auch keinen Nutzen für den User.
Da kein Problem, hier schon. Kein Wunder dass die Entwickler das kritisieren.
Und da ja iOS aktuell immer noch komplett geschlossen ist auch keine Möglichkeit das für User das anderweitig anzubieten.
Der Vergleich hinkt. Bei Facebook, Instagram oder sonstigen Social Media-Gedöns will der Nutzer in der Regel mit anderen Nutzern interagieren. Bei einem Mailprogramm geht es doch nur darum, diverse Email-Accounts zusammenzufassen. Oder kann man bei HEY einen Account alá „Name@hey.Domain“ erstellen?
Und was macht die HEY Apps jetzt so besonders?
Gibt es Besonderheiten die diese Apps maßgeblich von den Mitbewerbern unterscheiden?
Genau auch meine Frage.
Sollen etwa nur Apps zugelassen werden, die etwas anders oder besonders machen als ihre ihre Mitbewerber? Und wer soll darüber entscheiden?
@ESEL Ich denke mal, daß die Entwickler sich schon Gedanken gemacht haben die Apps ihren Vorstellungen und Anforderungen nach zu entwickeln.
Und ich gehe einfach auch mal davon aus, das es das den ein oder anderen Unterschied gibt der diese Apps von den anderen unterscheidet.
Die hier genannten Apps werden nur aufgrund der Tatsache, daß sie nicht problemlos in den AppStore gelangt sind genannt. Es werden keine Erfahrungen des Autors mit den Apps besprochen oder die Apps mit denen von Mitbewerbern verglichen.
Und wer schlussendlich die Entscheidung trifft über die App trifft ist ja eigentlich auch klar: Der Anwender!
@svc
Genau so ist es!
Mir wäre hier im Artikel lieber gewesen, etwas über „das Besondere“ der App zu lesen. Nur zum Testen sehe ich keinen Sinn darin, extra einen Account zu erstellen.
Das kurze Video sieht vielversprechend aus – Ja, die Optik ist bei einem Kalender wichtig. Aber nur in englisch?
Das ist glaub nicht das Thema, aber ich hab auch auf ein guten Kalender gehofft.
Aber ich glaub an Fantastical kommen die wenigsten ran … leider!
Ich hoffe das proton es noch irgendwann hinbekommt, aber aktuell ist es ein nur „lala“.
Und wenn’s die App auch auf deutsch gibt, könnt ihr wieder (mal sinnvoll) darüber berichten.
Die Desktop App sieht ganz gut aus, aber das Bild in eurem Artikel von der iPhone App sieht aus als hätte man die noch schnell vor Erscheinen zusammen gebastelt …
ich check das aus dem Text raus grade nicht richtig …
hat die App auch eine Funktion wenn man kein registriertes Nutzerkonto beim Entwickler hat, oder MUSS man sich registrieren um die überhaupt nutzen zu können ?
Wenn ich den Artikel richtig verstehe, dann kann die App nur mit Nutzerkonto verwendet werden.
Die App ist nur mit Konto nutzbar. Da Apple hier aber anscheinend schlecht geschlafen hat oder andere private Probleme hat, wurde hier (ohne Grundlage im Apple Regelwerk) genau das angemahnt. Jetzt gibt es halt ne Demo die zu Nix zu gebrauchen ist und Apple ist zufrieden damit (also quasi status quo)
„Private Probleme“?
„Schlecht geschlafen“?
Nun ja, ich denke schon daß Apple hier professionell vorgeht und nicht einfach willkürlich Entscheidungen trifft.
Was natürlich nicht heißen soll, dass das die Regeln des Regelwerk sowohl für Appentwickler oder den Appanwender unbedingt nachvollziehbar sind.
Es ist aber mit Sicherheit ein komplexer Vorgang der vor allem dem Schutz der Anwender und deren Interessen dienen soll (sollte) und nicht einfach pauschal als nicht nachvollziehbar angesehen werden darf.
svc. Ist eine AFDler Logik. Immer eine Verschwörung. Immer wenn man etwas nicht versteht sind es die Bösen da oben.
@svc naja das Beispiel hier zeigt doch, dass da nix nachvollziehbares dran ist und dass hier die Grundlage fehlt. Ansonsten bitte gerne erklären, warum Netflix oder Spotify (tolles Beispiel unten) keine Demo Version anbieten muss.
@ja ne: typische internetargumentation. Entweder der AfD oder grün zuordnen wenn man nix beitragen kann aber trotzdem was sagen will. Egal wie fern ab das vom Thema ist ;)
Wenn man Nix beitragen kann und trotzdem was dazu sagen will. Eine perfektere Umschreibung deinerselbst hast du noch nie abgegeben. Warum kommentierst du eigentlich wenn du offensichtlich keine Ahnung hast? Warum verbreitest du Behauptungen ohne Quellen?
Unterleg doch mal dein gesülze. Beweise das Apple schlecht geschlafen hat oder private Probleme hat.
@svc und nur ums klar zu stellen, ich finde es genauso wie du gut, dass es ne Demo geben sollte, aber die ist halt nicht vorgeschrieben im Regelwerk und dementsprechend sollte das ja dann auch kein ablehnungsgrund sein. Du kannst ja auch auf der Arbeit nicht einfach sagen „also ich bediene Kunde X nicht mehr, weil er dienstags nichts Ockerfarbenes getragen hat“ wenn das nicht auch mit dem so vertraglich vereinbart wurde (mal ignorieren, dass das eine rechtlich eh schwierige Klausel wäre). Falls du den Demo-passus in den AppStore regeln aber findest, dann wird sich der Entwickler bestimmt sehr freuen, dass du die Verwirrung auflösen kannst.
@svc: Wenn andere Apps die ohne Konto keine Funktion haben durchgewunken werden aber das hier bemängelt werden kann man das durchaus als „nicht nachvollziehbar“ ansehen.
Ich gehe davon aus, dass der öffentlichkeitswirksame „Diskurs“ des Basecamp/Hey-Chefs – in typisch passiv-aggressiver Form – nachgeholfen hat.
Interessanterweise hat man die Idee eines Anderen (Stephen Hackett’s Apple History Calendar) fürs reintricksen genutzt.
Naja wenn ich spotify installiere komme ich auch nicht weiter als zum einloggen. Ebenso bei Netflix etc.
Genau! Das ist doch doof, oder?
Es wäre doch toll auch ohne Registrierung einfach mal die App testen zu können!
Obschon weder SPOTIFY noch NETFLIX Apps sind die produktiv genutzt werden. ;-)
Und als kleines PS zum Artikel da oben:
https://512pixels.net/2024/01/basecamp-resubmits-its-calendar-app-includes-dates-in-apple-history-to-get-past-app-review/
Na also immerhin hat es HEY wohl einen Haufen Gratis-Marketing eingebracht wie man an diesem Artikel sieht… ein Schelm wer Absicht unterstellt ;-)
Mag sein das es lächerlich ist, aber das was ich aus den screens entnehme würde ich auch nicht absegnen bzw laden.
Good Notes zeigt ohne Anmeldung auch nur einen Mini-Clip ohne Ton.
Da hat wohl jemand nicht alle Felder beim einreichen der App ausgefüllt und regt sich danach drüber auf. Man kann da durchaus Zugangsdaten für das Review Team angeben, wenn man zwingend eine Anmeldung in der App vorgesehen hat. Damit geht das Review dann durchaus durch.