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Negativbeispiel Tetris

Headland: Neues iPhone-Spiel versucht es ohne Coins, Reklame und Trash

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29 Kommentare 29

Wer sich dafür interessiert, in welche Richtung sich der Markt der App Store Spiele in den vergangenen Jahren entwickelt hat, muss nur einen Blick auf den 80er-Klassiker Tetris werfen.

Der Trend am Beispiel „Tetris“

Das offizielle Tetris-Spiel hat inzwischen so gut wie nichts mehr mit seinen Gameboy-Urzeiten gemein. Der 500MB (!) große App Store-Download ist zu einem mit In-App-Käufen durchseuchten Freemium-Download mutiert, der Münzen-Bundles für 54,99 Euro verkauft, eine 30-tätige Entfernung der Werbung gegen die Zahlung von 3,49 Euro gewährt und euch vor dem ersten Spiel eine Datenschutzerklärung abnicken lässt, die diese Bezeichnung nicht verdient hat.

Im Gegenzug bietet die aktuelle Tetris-App eine auch für hartgesottene Fans furchtbare User Experience, die zum Betrachten mehrsekündiger Werbevideos zwingt, Spiele künstlich kurz hält und euch vornehmlich nicht unterhalten sondern schröpfen möchte.

Tetris

Allerdings scheinen sich viele Anwender inzwischen mit dem neuen Status Quo abgefunden zu haben. Tetris kommt bei knapp 1400 aktuellen Bewertungen im deutschen App Store auf eine noch relativ gute Bewertung von 3,7 Sternen.

Hohe Nutzer-Akzeptanz

Die hohe Nutzer-Akzeptanz und die ebenso hohen Umsätze, die sich mit hochoptimierten In-App-Kauf-Spielen einfahren lassen, haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Entwickler und Grafiker ihre Talente in den Dienst großer Software-Häuser stellten und ihr Gehalt damit verdienten, Teenagern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Immer weniger Entwickler entschieden sich für Premium-Alleingänge – entsprechend nahm auch die Auswahl der Titel ab, die sich als Premium-Spiele zum Einmalkauf erwerben ließen.

Tetris Bewertungen

Viele der idealistischen Ein-Mann-Studios schafften im Alleingang zwar die Pflege eines Puzzle- oder verpixelten Jump-and-Run-Spiels, hochkarätige Titel, die ein großes Team qualifizierter Entwickler benötigten, setzen jedoch stets auf Nummer sicher und damit auf Einnahmen über süchtig machende In-App-Käufe.

Headland versucht es als Premium-Titel

Was uns zu Headland (Webseite) bringt. Der neue Titel des dänischen Northplay-Studios startet morgen in den App Store, sieht knallig und farbenfroh wie eines der suchtoptimierten Trash-Spiele aus, setzt aber auf das gute alte Premium-Modell und verlangt etwas über 7 Euro für die Vollversion.

Ihr solltet die App morgen antesten, die Entwickler haben eure Aufmerksamkeit verdient. Denn auch wenn das was das Vorschau-Video bietet nicht eurem Geschmack entspricht: Hier wird versucht, den aktuellen App Store-Geschmack zu bedienen ohne dabei Taschengelder zu verbrennen, Glücksspiel-ähnliche Mechaniken einzusetzen und auf Teufel komm raus an das Display zu fesseln.

Laden im App Store
‎Headland
‎Headland
Entwickler: Northplay
Preis: Kostenlos+
Laden

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14. Dez 2020 um 16:50 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    29 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Besser hätte ich diesen Rant selbst nicht formulieren können.

  • Ein weiteres Übel: der App Store ist völlig zugemüllt. Apple steht hier schon lange nicht mehr für Qualität. Das iPhone eignet sich meiner Meinung nach nur mehr zum Arbeiten und für die Altagshilfe. So wie es Geräte schon vor 20 Jahren konnten. Nur eben hübscher anzusehen. Für Multimedi-Anwendungen völlig unbrauchbar.

    • Ja sehe ich genau so. In den AppStore schaue ich nur noch rein um zu prüfen ob alle Updates installiert wurden. Neue Apps installiere ich eigentlich nur noch wenn ich quasi zum AppStore verlinkt werde um die App herunterzuladen. Geht mir bei Amazon übrigens genau so. Fürchterlich da zu stöbern. Nur noch nutzbar wenn man genau weiß welches Produkt man haben möchte

      • Ja das stimmt, das schlimmste am App Store ist mittlerweile die Auswahl von Apple. Da ist es am Ende egal was die App kann, solange sie genügend inApp Käufe anbietet. Der letzte Rotz.

  • Cool, der Trailer macht Lust auf mehr.
    Danke für den wertvollen Tipp!

    Ich durchsuche den AppStore beinahe täglich auf der Hoffnung irgendwann mal wieder ein Premium-Game zu finden ohne InApp, Freemium, und wie die Ganze Abzockerei noch heißt, zu finden.

    Es ist einfach nur noch ein zugemüllter Dschungel geworden, wo man Qualität nicht auf Anhieb findet.
    Nur durch solche Tipps und Empfehlungen blickt man da noch halbwegs durch!

    Also nochmal: DANKE!

  • Eine ordentliche Filterfunktion im App-Store wäre schon ziemlich hilfreich…

  • Super danke für die Empfehlung. Ich werde das morgen gleich testen. Ich persönlich spiele auch nichts mehr auf dem iPhone. Außer Pokémon Go, da kommt man aber auch ohne Geld gut aus.

  • Leider gibts auch viele alte Spiele nicht mehr weil sie nicht mehr weiterentwickelt wurden. Zum Bsp. Flight Control, Harbor Master uvm.
    Gabs einige coole kurzweilige Spiele ohne Werbung und Inapp Käufe.

  • Berlincityrocker

    Danke für den Tipp!

    Auch ich vermisse die guten Spiele von damals und trauere Tap Tap Revenge immernoch hinterher…

    Hat da zufällig irgendjemand n Ersatz?

  • Was? Münzen auf Tetris? Wofür? Skins? Bessere Waffen? Hintergrundbilder?

  • Gerne gebe ich zu, dass mich nahezu kein einziges Computerspiel jemals wirklich interessiert hat. Gelegentlich gucke ich Bekannten oder Freunden dabei zu. Was ich aber überhaupt nicht verstehe, ist, dass sich Millionen von Menschen, die irgendwelche Spiele dieser Art spielen, von der durchweg schlechten Grafik sämtlicher Spiele nicht abschrecken lassen. Wenn man sich Computeranimationen aktueller oder auch schon älterer Kinofilme anguckt, zB „Avatar“, dann verblasst die grafische Machart selbst von aufwändigeren Spielen wie „Fifa“ oder „WoW“ oder Autorennspielen geradezu bis zur Unkenntlichkeit.
    Vergleichsweise dazu sind sogar die ersten Micky Maus – Zeichentrickfilme vor ca 90 Jahren Meilensteine dieser Kunst. Und die gingen kaum über die Qualität eines Daumenkinos hinaus. Was also ist an Computerspielen so faszinierend, dass sich so viele Menschen damit beschäftigen?

    • Positiv-Beispiele: Forza Serie, Last of Us Teile, Detroit – Become Human und Kunstvolle Titel wie Ori…

      Also ich finde jede Kunst hat es verdient Kunst zu sein. Es gibt auch „geschmacklose“ Game-„Kunst“ wie Lootgeile Kinder-Lotteriespiele wie Fortnite…

      Aber sie sind nun mal da.

    • Zuerst einmal kann man bei einem Kinofilm tagelange Renderzeit einplanen. Bei einem Spiel muss alles in Echtzeit geschehen. Und zwar mit 60 Bildern die Sekunde oder mehr – und nicht nur 24.
      Und zweitens, aufwändigere Spiele wie Fifa und WoW? Was ist denn das für ein Trollversuch? Guck dir aktuelle Triple A Titel in 4K mit aktivem Raytracing auf einer RTX 3080 an.
      Natürlich sieht man immer noch Unterschiede, die Lücke schließt sich jedoch und die CGI Effekte älterer Filmproduktionen sehen bereits teilweise schlechter aus. Und Computerspiele gehören genau so zu unserer Popkultur, wie Film und Fernsehen.
      Die Faszination liegt in der Interaktivität, die Filme schlichtweg nicht bieten.

      • Er hat halt noch nie irgendwas gespielt. Sonst würde er WOW nicht als grafischen Toptitel bezeichnen. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal …

      • Erinnert mich spontan an Chrstian Pfeiffer und seine Schwester Regine Pfeiffer. Sogenannte „Experten“ zur Bewertung der Suchtförderung von und Gewalt in Videospielen, ohne jemals selber direkten Kontakt mit dem Mediun gehabt zu haben. Genügt doch diese durch Dritte spielen zu lassen und kurz deren Bericht zu überfliegen. Einschätzung nach „Hörensagen“. So wurde damals wohl auch schon aus WoW ein brutaler Egoshooter. Aber ich schweife vom Thema ab… ;o)

  • Aber mit einem kleinen Beigeschmack: In-App Kauf. Somit kann dann ein „weitergeben“ über die Familienfreigabe aus dem Weg gegangen werden.

  • Der App Store ist unglaublich ätzend geworden. Hab noch ein iPad 4 bei dem auch noch meine Wunschliste angezeigt wird. Der App Store ist von der Navigation und Übersichtlichkeit tausend mal besser.
    Auf dem iPad sind auch noch die ganzen alten Spiele drauf. Ein Grund warum ich es noch habe.
    – the Plateau
    – tap tap
    – c64 Emulator
    – das alte Tetris.
    – boxed in
    – osmos
    – Enigmo
    – dungeon hunter
    – nova
    -…

  • Ihr habt schon recht, das ist das eine und das andere Extreme. Ja hier wird viel Geld geschröpft und wenn auch nicht auf nette weise, aber wollen wir nicht alle Geld verdienen? Auch ihr bei ifun.de?
    Ihr habt euch auch für eine monatliche Zahlung entschieden bzw bietet im Gegensatz Werbung. Prangert ihr ein Geschäftsmodell an, was in kleinen Teilen auch dem euren entspricht ?
    Ich bin auch absolut für den Einmalkauf, ebenso auch dafür, dass jeder sein Geld verdienen sollte was er/sie verdient hat.
    Ihr bei ifun bietet einen Mehrwert, ihr schreibt täglich interessante Artikel mit viel Aufwand. Ihr habt das Geld auch verdient. Definitiv!!! Tetris ist eine böse Masche! Aber im gleichen Zug in App oder weitere monetäre Aufwendungen in einer App anzuprangern und gleichzeitig für die einmalige Zahlung einer anderen zu werben, während ihr auf ein Abo setzt hat auch einen kleinen Beigeschmack.
    Wie gesagt versteht mich nicht falsch, allerdings kann man alles von verschiedenen Seiten sehen. Zwischen schwarz und weiß gibt es noch viele andere Töne

    • Ich finde die Werbung auf iFun ist so platziert, dass sie nicht stört und sich die App trotzdem gut bedienen lässt. Nicht zu vergleichen mit der Werbeflut, mit der man bei diversen anderen Apps aus dem App Store konfrontiert wird.

      Wenn nach jedem Artikelaufruf ein 30 Sekunden langer Werbespot zu sehen wäre, jede 3. News eine Werbeeinblendung wäre, die dich bittet, doch bitte den InApp-Kauf zu tätigen, dich nach jedem Update ein PopUp darum bittet, die App doch mit 5 Sternen zu bewerten und dir im Gegenzug 7 Tage Werbefreiheit verspricht und du mit einem Premium-Abo noch weitere Artikel freischalten könntest, dann hätte ich dir zugestimmt.

    • Jahrelang hatte die ifun App keine InApp Käufe. Die möglichst dezente Werbung gibt es in der App seit jeher. Bevor die InApp Käufe zur Entfernung der Werbung eingefügt wurden, wurde monatelang seitens der Community darum gebeten eine solche Option anzubieten. Dieser Bitte kam man schließlich nach. Perfide, jetzt aus der Erfüllung eines Communitywunsches einen Strick drehen zu wollen. Ab in die Schäm dich Ecke…

      • Es war gewollt spitz geschrieben, es ging darum sich über die verschiedenen Geschäftsmodelle Gedanken zu machen und je nachdem welche Perspektive man beleuchtet hat jedes seine daseinsberechtigung. Nur mal Gedanken dazu.
        Das ifun das angeboten hat, habe ich nicht mitbekommen

      • Spitz schreiben ist in Ordnung, but do your research first ;o)
        InApp Käufe zur Werbefreiheit gibt es in der ifun App erst seit zweieinhalb Jahren. Wünsche nach einer Möglichkeit die Werbung gegen InApp-Kauf abzuschalten gab es in den Kommentaren über Jahre hinweg. Und ifun hat sich explizit gegen ein Abomodell entschieden, weil sie nicht möchten, dass Leser Gefahr laufen könnten zum Abozombie zu werden.
        Du hast natürlich Recht, dass hier die Verhältnisse gewahrt werden müssen. Anwendungen, die eine teure Serverinfrastruktur im Hintergrund nutzen, auf das Angebot permanent erneuerten und gepflegten Contents setzen etc. können natürlich nicht über einen Einmalkauf finanziert werden. Der Artikel befasst sich jedoch explizit mit solchen Spielen, welche für Entwickler fast keinerlei weitere laufende Kosten erzeugen (wie zum Beispiel besagtes Tetris). ifun hat auch etliche Artikel geschrieben, die Anwendungen mit InApp-Käufen zum Freischalten von Funktionen bzw. sogar Anwendungen mit Abomodell empfehlen, sofern die Preise der Leistung entsprechen.
        Wenn einem Spiel zusehends mehr Blockaden hinzugefügt werden um den Spielfluss zu behindern, welche sich dann via InApp-Kauf wieder abmildern lassen, sollte Kritik erlaubt bleiben. Auch wenn Spieleentwickler auch nicht nur von Luft und Liebe leben können. Und die Zahlungsmoral der potenziellen Kundschaft leider in großen Teilen mit „moderat“ noch sehr barock umschrieben ist (Thema „cooles Spiel, merk ich mir für den nächsten sale vor“).

    • hmm, der Unterschied ist aber, dass iFun z.B. ständig aktualisiert wird, ein Abo hier also absolut okay ist* – ein Spiel, bleiben wir bei Tetris, wird nur einmal programmiert (ja, Pflege und so..) aber das war es auch schon.
      es ist ein Unterschied ob ich
      – ein „Gratis“ Spiel über Werbeeinblendungen finanziere
      – dieses Spiel mit Einmalkauf (InApp) dauerhaft freischalte
      – oder das Spiel (App) so konzipiere, dass ständige Werbe- und inApp Käufe der eigentliche Sinn des Ganzen darstellen. Lorem ipsum.

      *vorausgesetzt, es gibt flexible Abomodelle:
      (monatlich.., jährlich..)

  • Auf die mutmaßlich guten Bewertungen würde ich im Appstore nichts geben. Da wird extrem viel manipuliert. Es gibt viele Apps mit tausenden gekauften Votes von professionellen Anbietern, und Apple duldet leider auch Apps, die 5 Sterne für das Freischalten von Funktionen verlangen. Wenn die Kasse klingt, drückt Apple gern mal beide Augen zu.

  • Ich lade grundsätzlich keine Apps die auf Abos raus laufen. Das ist schlimmer als eine Pest geworden. Ich bezahle gerne für eine gute App Geld. Aber meist läuft das auf Abos raus.

  • Bestes Beispiel:
    Spiel des Tages heute im Shop: „Airline Commander“.
    In-App-Kauf bis 104,99 Euro !!!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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